21 Dezember 2025

Netzfund - Wohlstandsverluste: Der 90.000-Euro-Raub

Wohlstandsverluste
Der 90.000-Euro-Raub
Andreas Schnebel, 19.12.2025
Wie der Staat die bürgerliche Existenz vernichtet – eine Rechnung, die Sie nie erhalten sollten.
Zwei Billionen Euro. Eine Zahl, so abstrakt, dass sie im politischen Rauschen Berlins verhallt. In den Nachrichten wird sie zur statistischen Randnotiz, irgendwo zwischen Klimazielen und Sondervermögen. Doch diese Abstraktion ist der beste Schutz der Täter. Denn solange der Schaden "volkswirtschaftlich" bleibt, tut er niemandem weh.
Holen wir die Katastrophe also dorthin, wo sie hingehört: an Ihren Küchentisch. Auf Ihr Girokonto. In Ihre Lebensplanung.
Wenn wir die Summe aus realer Wirtschaftsleistung, die in den letzten fünf Jahren vernichtet wurde, investiertem Kapital, das verbrannt wurde, und neuen Schulden, die aufgehäuft wurden, addieren, landen wir bei einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von 2,8 bis 3,8 Billionen Euro. Teilen wir diesen Betrag durch die rund 41 Millionen Haushalte in Deutschland, blicken wir in den Abgrund.
Die politische Misswirtschaft der letzten Jahre kostet jeden einzelnen Haushalt in diesem Land zwischen 70.000 und 90.000 Euro.
Die Anatomie der Enteignung
Diese Zahl ist kein Rechenspiel. Sie ist das Preisschild für den ideologischen Umbau der Gesellschaft. Sie setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem, was man Ihnen aufbürdet, und dem, was man Ihnen vorenthält.
1. Die Hypothek (ca. 25.000 Euro)
Der Staat hat sich - rechnet man die offiziellen Haushalte und die verschleierten Schattenhaushalte (Sondervermögen, KTF, EU-Haftungen) zusammen - um über eine Billion Euro neu verschuldet. Das ist keine "Staatsknete". Das ist Ihre Schuld. Jeder Haushalt haftet dafür mit künftigen Steuern oder der Entwertung seiner Ersparnisse. 25.000 Euro Schulden, ohne dass Sie einen Kreditvertrag unterschrieben haben. Ohne dass ein Gegenwert geschaffen wurde.
2. Der unsichtbare Raub (ca. 45.000 bis 65.000 Euro)
Das ist der perfidere Teil. Er beschreibt den Wohlstand, der hätte entstehen müssen, aber durch staatliche Intervention verhindert wurde. Wäre die deutsche Wirtschaft lediglich im historischen Normalmaß (2–3 %) gewachsen, statt in Rezession und Stagnation zu versinken, wären die Einkommen höher, die Unternehmensgewinne stabiler und die Vermögen größer. Dieser Betrag fehlt Ihnen nicht, weil man ihn vom Konto abgebucht hat. Er fehlt, weil er nie entstehen durfte. Es sind die Zinsen, die Sie nicht bekamen. Die Gehaltserhöhung, die die Inflation fraß. Die Investition, die unterblieb.
Zeitdiebstahl und Leibeigenschaft

Netzfund - Dieser Stern-Titel hat schon was von Sarkasmus.

Netzfund
Dieser Stern-Titel hat schon was von Sarkasmus.
Andreas J. Klar, 20.12.2025

Nein. Ich bin nicht ausgewandert. Noch nicht. Aber ich bin auch nicht mehr naiv.
Ich lebe in Deutschland. Nicht aus Bequemlichkeit. Nicht aus Ignoranz. Sondern aus täglicher Entscheidung. Meinen Mitarbeitern, Kunden und Wurzeln gegenüber.
Gleichzeitig bin ich seit Jahren regelmäßig in Dubai. Nicht für Instagram-Fotos. Sondern für Business, Immobilien, Gespräche auf Augenhöhe. Für echte Begegnungen mit Menschen, die Verantwortung tragen und Gas geben.
Und genau deshalb werde ich hellhörig, wenn deutsche Medien wieder anfangen, moralisch auf andere Länder zu zeigen. Wenn wir mal anfangen würden, hier aufzuräumen, statt auf andere zu zeigen, die in 52 Jahren Historie Rekordhalter gehandelt haben.
Nicht, weil Dubai perfekt wäre. Sondern weil diese Kritik oft aus einer Position kommt, die selbst längst den Kontakt zur Realität verloren hat.
Ich erlebe Dubai nicht als Märchenland. Ich erlebe es als konsequenten Ort. Ein Ort, an dem klar ist: Niemand schuldet dir etwas. Leistung ist keine Schande. Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit  sind keine Nebensache, sondern Basis.
Dort wird nicht endlos diskutiert, ob etwas theoretisch gerecht sein könnte. Dort wird entschieden, umgesetzt – und nachjustiert.
Und ja: Das fühlt sich für viele in Deutschland „zu glatt“ an. Zu direkt. Zu effizient. Zu wenig moralisch verpackt. Aber vielleicht liegt genau darin das Problem. Ich sehe in Deutschland gerade etwas anderes:
– Viel Meinung, wenig Verantwortung
– Viel Anspruch, wenig Umsetzung
– Viel Moral, wenig Ergebnis
Unternehmer werden hier nicht als Träger von Wertschöpfung gesehen, sondern als potenzielles Problem. Leistung wird erklärt, reguliert, begrenzt – bis sie sich irgendwann schlicht nicht mehr lohnt.
Ich sage das nicht aus Wut. Ich sage das aus Beobachtung.
Wenn ich durch deutsche Innenstädte gehe, wenn ich Gespräche mit anderen Unternehmern führe, wenn ich sehe, wie viel Energie in Rechtfertigung statt in Gestaltung fließt, dann frage ich mich immer öfter:
Wollen wir eigentlich noch, dass Menschen hier erfolgreich sind?
Dubai hat Schattenseiten. Natürlich. Aber dort weiß jeder, woran er ist. Regeln sind klar. Konsequenzen auch. Und genau das zieht Menschen an, die etwas aufbauen wollen – nicht nur konsumieren.
Ich bin noch in Deutschland. Bewusst. Aber ich beobachte sehr genau, wo Politik führt und wo sie nur noch verwaltet.
Ich vergleiche nicht aus Trotz. Ich vergleiche aus Verantwortung. Denn eines ist sicher: Leistungsträger sind nicht gebunden. Kapital ist nicht loyal. Unternehmer sind nicht ewig geduldig.
Und wenn man permanent auf andere zeigt, statt die eigenen Strukturen ehrlich zu  hinterfragen, dann darf man sich über Abwanderung nicht wundern.
Das ist kein Dubai-Post. Das ist ein Deutschland-Realitätscheck.
Ohne Hass. Ohne Ideologie. Aber mit offenen Augen.
Andreas Klar

19 Dezember 2025

Islamistischer Terror-Von allen guten Geistern verlassen (Cicero)

Islamistischer Terror-
Von allen guten Geistern verlassen (Cicero)
Ob New York, Paris, London, Berlin oder ein Traumstrand in Australien: Schon seit Jahren greift der Terror im Namen Allahs nach der ganzen Welt. Doch die im Westen populäre Erzählung vom Islam als armes Opfer lähmt die Gegenwehr.
VON GERHARD STRATE am 18. Dezember 2025, 6 min
15 Tote, 40 teilweise lebensgefährlich Verletzte – so lautet die bisherige Bilanz des furchtbaren Anschlags am Bondi Beach, die sich auf tragische Weise vertraut liest. Ob New York, Paris, London, Berlin oder ein Traumstrand in Australien: Schon seit vielen Jahren greift der Terror im Namen Allahs nach der ganzen Welt. Messer, Fahrzeuge, Feuerwaffen oder sogar Flugzeuge – zum Einsatz kommt jedes denkbare Tatmittel, wenn es gilt, aus islamischer Sicht „Ungläubige“ (Kuffar) zu erledigen und dabei gegebenenfalls selbst zum Märtyrer zu werden. Nicht in jedem Fall, aber sehr häufig sind es die religiösen Feste und Einrichtungen der Kuffar, die im Zentrum des terroristischen Interesses stehen. So auch am Bondi Beach, wo mehrere Tausend Mitglieder und Gäste der jüdischen Gemeinschaften Australiens unter freiem Himmel das alljährliche Chanukka-Fest begingen. Die beiden Täter, ein 50-jähriger Mann und sein 24-jähriger Sohn, sollen laut Medienberichten Kontakte mit der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterhalten haben.
Terrorverständnis und westliche Selbsttäuschung

Allzu viele Menschen scheinen für den Terror sogar Verständnis zu entwickeln. Dies gilt besonders für zahlreiche schrille „Aktivisten“, die mit hassverzerrten Gesichtern ihr neuestes Schlagwort „Globalize the Intifada“ in die Welt speien. Dass es manchmal auch mit einem Hitlergruß kombiniert wird, wird von westlich wohlmeinenden Palästina-Verteidigern gerne gezielt übersehen, falls der erhobene Arm auf der Hautfarbenskala dunkler ist als ihr eigener.

Der andere Blick - Die Willkür ist am schlimmsten. Warum die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet ist (NZZ)

Der andere Blick
Die Willkür ist am schlimmsten. Warum die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet ist (NZZ)
Das Grundgesetz schützt die freie Rede. Das stimmt. Aber die Verfassungswirklichkeit sieht anders aus.
19.12.2025, 6 Min
Nur noch eine Minderheit der Deutschen glaubt, dass man seine Meinung frei sagen kann. Fast 60 Prozent halten es für besser, mit politischen Äusserungen vorsichtig zu sein. Friedrich Merz widersprach empört, als J. D. Vance vor Zensur warnte. Die Deutschen aber geben dem US-Vizepräsidenten recht und nicht ihrem Kanzler.
Die meisten Politiker und Journalisten pflegen wie Merz den auf einer Umfrage im Auftrag von Mediatenor beruhenden Befund routiniert abzubügeln. Der Zensurvorwurf sei Unsinn. Punkt. Die Verfassung garantiere die Meinungsfreiheit. Punkt.
Objektiv mag die Selbstverteidigung des politisch-medialen Komplexes sogar weitgehend stimmen. Subjektiv sieht es aber die Mehrheit der Deutschen anders. Indem sie die persönliche Wahrnehmung ihrer Landsleute einfach beiseiteschieben, wirken die Eliten ziemlich arrogant. Sie scheinen das Zerrbild zu bestätigen, das die AfD von ihnen zeichnet.
Klüger wäre es zu fragen, warum die Hälfte der Deutschen ihr Land nicht mehr als vollends frei betrachtet. Keine herablassenden Belehrungen, sondern ein gleichberechtigter Dialog: Nichts fällt staatlich alimentierten Journalisten schwerer. Wenn der öffentlichrechtliche Rundfunk sich mit der Meinungsfreiheit beschäftigt, ist das Fazit klar: alles prima.
In Wirklichkeit ist die Stimmungslage beunruhigend. Dafür lassen sich leicht Gründe finden. Die Öffentlichkeit reagierte fassungslos, als zwei Weltmeister der Selbstgerechtigkeit, Annalena Baerbock und Robert Habeck, politische Gegner mit Strafanzeigen überzogen.
Jetzt berichtet die «Welt», dass die Union keinen Deut besser sei. Friedrich Merz ließ ebenfalls am Fließband Personen, die sich beleidigend äußerten in den asozialen Medien, verfolgen. So hatte ihn eine Rentnerin als «kleinen Nazi» tituliert.

Dokumentation: Offener Brief von Jeffrey Sachs: „Lernen Sie Geschichte, Herr Bundeskanzler!“ (Berliner Zeitung)

Dokumentation
Offener Brief von Jeffrey Sachs: „Lernen Sie Geschichte, Herr Bundeskanzler!“ (Berliner Zeitung)
Der amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs zeigt Friedrich Merz Wege auf, wie Diplomatie den Krieg in der Ukraine beenden könnte. Der Brief im Wortlaut.
Jeffrey D. Sachs, Universitätsprofessor, Columbia University, 17.12.2025
Offener Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz

Sicherheit ist unteilbar – und Geschichte zählt
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Merz,
Sie haben wiederholt von Deutschlands Verantwortung für die europäische Sicherheit gesprochen. Diese Verantwortung lässt sich nicht durch Parolen, selektive Erinnerung oder die Normalisierung von Kriegsrhetorik ersetzen. Sicherheitsgarantien sind keine Einbahnstraßen. Sie wirken in beide Richtungen. Dies ist weder ein russisches noch ein amerikanisches Argument; es ist ein Grundprinzip der europäischen Sicherheit, das explizit in der Schlussakte von Helsinki, dem OSZE-Rahmen und jahrzehntelanger Nachkriegsdiplomatie verankert ist.

Deutschland ist verpflichtet, diesem Moment mit historischem Ernst und Ehrlichkeit zu begegnen. In dieser Hinsicht bleibt Ihre jüngste Rhetorik gefährlich hinter den Erwartungen zurück.

Seit 1990 wurden Russlands zentrale Sicherheitsbedenken wiederholt ignoriert, verwässert oder direkt verletzt – oft mit aktiver Beteiligung oder Duldung Deutschlands. Diese Geschichte darf nicht ausgelöscht werden, wenn der Krieg in der Ukraine beendet werden soll, und sie darf nicht ignoriert werden, wenn Europa einen permanenten Konfrontationszustand vermeiden will.

Am Ende des Kalten Krieges gab Deutschland der sowjetischen und später der russischen Führung wiederholt und unmissverständlich die Zusicherung, dass die NATO nicht nach Osten expandieren würde. Diese Zusicherungen erfolgten im Kontext der deutschen Wiedervereinigung. Deutschland profitierte enorm davon. Die rasche Wiedervereinigung Deutschlands – innerhalb der NATO – wäre ohne die auf diesen Zusagen beruhende sowjetische Zustimmung nicht möglich gewesen. Später so zu tun, als seien diese Zusicherungen bedeutungslos gewesen oder lediglich beiläufige Bemerkungen, ist nicht realistisch, sondern geschichtsrevisionistisch.

18 Dezember 2025

Gescheiterte Richterkandidatin Brosius-Gersdorf delegitimiert die Gewissensfreiheit der Abgeordneten

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Gescheiterte Richterkandidatin Brosius-Gersdorf delegitimiert die Gewissensfreiheit der Abgeordneten

18.12.2025, Joachim Steinhöfel: "Das hat sie eben tatsächlich gesagt. Vollkommen abgehoben, verfassungsrechtlich wirr und völlig zurecht gescheitert. Dieser Frau mit diesem Unsinn unwidersprochen auch noch ein Forum zu geben, ist journalistisch indiskutabel":
"Bei so einer Situation, bei einer Richterwahl, da muss man einfach Fraktionsdisziplin ausüben, und da geht´s nicht um Gewissensentscheidungen, und das war schon irgendwie ein Angriff auf unsere liberale Demokratie."
"Parteidisziplin sei wichtiger als das Grundgesetz. Eine gescheiterte Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht erklärt Grundgesetz und Parlament zum Störfaktor. Mehr Beschädigung von Demokratie und Rechtsstaat ist schwer vorstellbar." (Josef Kraus)

Constatin Schreiber: Wir gleuben immer noch, dass es uns nicht treffen wird

Constantin Schreiber, Islamkenner und ehemaliger Tagesschau-Sprecher, 16.12.2025
„Islamismus ist nicht gleichzusetzen mit Antisemitismus. Er fängt dort vielleicht an, endet aber bei uns allen. Denn Islamisten hassen uns alle – die gesamte westliche Welt – und wollen sie und uns zerstören.
Was also tun?
Das Problem liegt längst nicht nur bei Polizei und Sicherheitsbehörden. Es liegt tiefer. Es ist ein gefährlicher gesellschaftlicher Mainstream entstanden, der systematisch wegschaut. Journalistenpreise werden für israelkritische Berichterstattung vergeben, und gleichzeitig laufen Dokumentationen über radikale Christen – als wären sie das drängendste Problem unserer Zeit.
Der große weiße Fleck aber wächst: Islamismus, antisemitische Netzwerke, ideologische Radikalisierung.“

17 Dezember 2025

Fernsehkritik: „Die 100“ in der ARD: Tränen, Tumult, TV-Tristesse (Berliner Zeitung)

Fernsehkritik

„Die 100“ in der ARD: Tränen, Tumult, TV-Tristesse (Berliner Zeitung)
Der inszenierte Niedergang. Wie die ARD-Sendung „Die 100” zum Symptom einer Gesellschaft im freien Fall wird. Gebührenfinanziert, natürlich.
Harald Neuber, 17.12.2025



Miese Quote macht Hoffnung
Am Montag offenbarte sich in der ARD das ganze Elend unserer Zeit. Während die Republik draußen, vor dem TV-Studio, in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Agonie liegt, veranstaltete der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein Spektakel, das seinesgleichen sucht. Die Frage des Abends: Ist Deutschland zu „woke“? Die eigentliche Frage hätte lauten müssen: Wie tief kann Fernsehen noch sinken?
Theater der Hilflosigkeit

Ein Pulk Menschen, aufgestellt wie Schachfiguren, bewegen sich zwischen Ja und Nein. Ein Moderator mit Hautfarbentafel in der Hand. Eine Journalistin, die Sombreros verteilt. Ein weinender Ex-Fußballer. Ein Mann aus Neustrelitz, der bestimmte Worte nicht als Beleidigung empfinden mag. Das ist keine Debatte. Das ist Varieté am Abgrund.
Schon die Mechanik des Formats verheißt seine Bankrotterklärung: Komplexität wird auf binäre Bewegungsmuster reduziert. Menschen werden zu wandelnden Meinungsbarometern degradiert. Der Diskurs verkommt zur Choreografie. Was sich als demokratische Teilhabe maskiert, entlarvt sich als Simulation von Partizipation.
In Erwartung des Abstiegs

Betrachten wir die Realität jenseits des Studios: Die Regierungszufriedenheit liegt bei historischen Tiefständen. Drei Viertel der Bevölkerung empfinden die Gesellschaft als zerrissen. Zwei Drittel erwarten einen weiteren Abstieg. Das Vertrauen in politische Institutionen erodiert.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk genießt noch relative Akzeptanz – über die Hälfte der Westdeutschen vertraut ihm. Im Osten sieht es anders aus: Dort überwiegt das Misstrauen. Diese Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Senden und Empfangen, zwischen Inszenierung und Realität – und zwischen der alten BRD und den neuen, vielleicht erneuernden Bundesländern manifestiert sich nirgends deutlicher als in Formaten wie diesem.
Sombreros und andere Peinlichkeiten

16 Dezember 2025

The Pioneer - Friedensgespräche Selenskyj-Festspiele im Kanzleramt: Das westliche Selbstgespräch

Friedensgespräche
Selenskyj-Festspiele im Kanzleramt: Das westliche Selbstgespräch
Im Kanzleramt trifft sich der Westen mit sich selbst. Der Gipfel zelebriert Einigkeit und Haltung, vermeidet jedoch die Auseinandersetzung mit unbequemen Fragen. Was fehlt, ist der Wille, über eigene Gewissheiten hinauszudenken.
Gabor Steingart, 16.12.2025, 7 Min
Wahrheit gibt es nur zu zweien – es sei denn, man lädt den Andersdenkenden gar nicht erst ein. Unter dieser Prämisse konnte heute Nacht über dem Kanzleramt „ein Zeichen der Hoffnung“ (FAZ) ausgemacht werden. Denn, so die Süddeutsche: „Europa steht an der Seite der Ukraine.“
Der Gipfel zelebrierte die Überzeugung der Überzeugten, dass der Frieden in Europa durch die Nato gesichert und durch Putin gestört werde. Oder wie Friedrich Merz formulierte:
„Es liegt jetzt nur noch an Russland, ob es gelingt, bis Weihnachten einen Waffenstillstand zu erzielen.“
Doch Staaten haben keine Gefühle, sondern Interessen. „Nur noch an Russland“ ist die höfliche Umschreibung der Tatsache, dass die Koalition der Willigen, wie man sich selbst nennt, ein Selbstgespräch geführt hat. Sechs Anmerkungen zu den Ukraine-Verhandlungen im Kanzleramt:
#1 Keine Aufarbeitung der Kriegsursachen
Jede Konfliktlösung beginnt mit dem Aufarbeiten von Konfliktursachen – im privaten wie im politischen Raum. Diese Aufarbeitung unterblieb erneut.
Der Westen geht weiterhin davon aus, dass John F. Kennedy legitim handelte, als er im Oktober des Jahres 1962 die Stationierung russischer Nuklearwaffen auf Kuba mit einer Kriegsdrohung verhinderte, während Putin illegitim handelte, als er im Dezember 2021 unter Berufung auf verkürzte Vorwarnzeiten die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine als inakzeptabel bezeichnete.
Das westliche Europa will über die Nato-Osterweiterung im Vorfeld des Ukraine-Krieges nicht sprechen. Wir sind gnädig – vor allem zu uns selbst. Der Westen unterstellt, dass es nur eine, seine Wahrheit gibt. Die Erkenntnis von Kurt Tucholsky – „Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben“ – gilt heute nicht als klug, sondern als Verrat.
Andererseits: Putins ausschweifende Herleitungen seines Überfalls auf die Ukraine aus der russischen Geschichte befördern die Interpretation, es gehe ihm nicht um die Ukraine, sondern um die Wiederherstellung eines großrussischen Reiches.
Fest steht: Ohne Aufarbeitung der westlich-russischen Geschichte nach 1990 – unter besonderer Berücksichtigung der gegenüber Gorbatschow gemachten Versprechen – dürfte es schwierig werden, eine neue Balance zu finden. Das Unausgesprochene verdichtet sich schnell zu Ängsten mit Aggressionspotenzial. Und der Minderwertigkeitskomplex steigert sich zur Großmannssucht.
#2 Europa ohne Moderation

In Deutschland trägt die Strafjustiz zur Erosion der Meinungsfreiheit bei. Aber Demokratie lebt von Kritik (NZZ)

In Deutschland trägt die Strafjustiz zur Erosion der Meinungsfreiheit bei. Aber Demokratie lebt von Kritik (NZZ)
Gastkommentar von Dr. Clivia von Dewitz, Richterin in Bad Segeberg, 16.12.2025, 5 Min.
Hier mein neuester Artikel zur Erosion der Meinungsfreiheit in Deutschland in der NZZ. Hoffen wir, dass es zum Nach- und Umdenken animiert.
Die Hausdurchsuchung ist ein gravierender Eingriff des Staates. Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn Bürger fürchten müssen, morgens an der Tür von der Polizei überrascht zu werden?
Am 26. November 2025 wurde in Berlin die Wohnung des Autors CJ Hopkins durchsucht. Sein Computer wurde beschlagnahmt. Hintergrund war erneut der Vorwurf, er habe durch Publikation seines Buches «The Rise of the New Normal Reich» (2021) nationalsozialistische Kennzeichen öffentlich verwendet.
Der strafrechtliche Streit um die Verwendung von Hakenkreuzen durch den gebürtigen Amerikaner beschäftigte die Berliner Justiz schon über mehrere Instanzen: Im Januar 2024 hatte das Amtsgericht Tiergarten ihn von dem Vorwurf freigesprochen, auf dem Cover seines Buches verfassungsfeindliche Kennzeichen, nämlich ein Hakenkreuz, verwendet zu haben. Doch das Kammergericht Berlin hob diesen Freispruch überraschend auf und sprach Hopkins schuldig. Es verwies das Verfahren an das Amtsgericht Tiergarten zurück, das über die Höhe der Strafe zu entscheiden hat. Und nun erfolgte erneut ein staatlicher Eingriff bei CJ Hopkins.
Straftat muss in Betracht kommen
Eine Hausdurchsuchung darf in Deutschland nach Strafprozessordnung (§ 102) nur dann angeordnet werden, wenn sie zur Ergreifung des Beschuldigten oder wie hier zum Auffinden von Beweismitteln führen kann. Da es sich um einen erheblichen Eingriff in die Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 GG) handelt, kann dieser überhaupt nur dann gerechtfertigt sein, wenn eine Straftat in Betracht kommt – und wenn der Eingriff verhältnismäßig ist, also geeignet, erforderlich und angemessen. Weder dürfte hier von einer Straftat auszugehen sein, noch dürfte eine Hausdurchsuchung verhältnismäßig gewesen sein.

Der andere Blick - Antisemitischer Terror: Gesten der Betroffenheit reichen nicht aus (NZZ)

Der andere Blick
Antisemitischer Terror:
Gesten der Betroffenheit reichen nicht aus (NZZ)

Auch in Deutschland fordern Antisemiten eine «Globalisierung der Intifada». Die terroristischen Morde an Juden in Sydney zeigen, dass dieser Aufruf Wirkung hat. Deutschland tut nicht genug.
Sebastian Lange, Berlin, 15.12.2025, 3 Min
Es geschieht an allen Enden der Welt, in Amerika, Europa, im Nahen Osten – und in Australien, wo gestern 16 Menschen bei einem antisemitischen Mordanschlag starben. Überall werden Juden angefeindet, angegriffen und ermordet.
Es ist gut, dass der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sich nach den antisemitischen Morden in Sydney schnell zu Wort gemeldet hat: «Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte», sagte er auf dem Portal X, «diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten.» Recht hat der Bundeskanzler, auch wenn unklar bleibt, welche Werte er genau meint. Immerhin, das muss man Merz zugestehen, bezieht er beim Thema Antisemitismus Position.
Allerdings wirken die Statements deutscher Politiker nach solchen Terrorakten ziemlich hilflos. Denn schon lange macht sich das Gefühl breit, dass sie mit ihren Worten das Land nicht hinter sich einen können. Zu deutlich ist zu spüren, dass in Deutschland wieder eine krude Mischung aus neuem und altem Antisemitismus vor sich hin gärt.
Sie sagen «Zionisten» und meinen Juden
Paradoxerweise gilt das besonders seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des grössten Massakers an Juden seit dem Holocaust. Wer im seitdem wieder offen aufflammenden Judenhass eine verquere Reaktion auf die harte Kriegsführung Israels in Gaza sieht, der sei an die Freudenbekundungen am 7. Oktober in Berlin-Neukölln und andernorts erinnert und die bald nach Kriegsbeginn einsetzenden Demonstrationen gegen einen angeblichen Genozid in Gaza. Der Protest richtet sich vordergründig gegen den Staat Israel, meint aber eigentlich Juden, teilweise kaum kaschiert durch die Chiffre «Zionisten».
Es bilden sich eigenartige lose Bündnisse zwischen Linken, Studenten, Migranten aus islamischen Ländern und Rechtsradikalen, die gemeinsam wieder ein antisemitisches Klima in Deutschland schaffen. «Wir sitzen auf gepackten Koffern», sagen manche Juden in Deutschland inzwischen. Das Ziel einer Ausreise wäre häufig Israel – der Staat, dem die grössere Fähigkeit zugesprochen wird, Juden zu schützen. Für Deutschland, das Land des Holocaust, ist das ein Armutszeugnis.

«In meiner Heimat hat die Elite den Verstand verloren»: In Amerika ist die AfD für einmal der Ehrengast (NZZ)

«In meiner Heimat hat die Elite den Verstand verloren»:
In Amerika ist die AfD für einmal der Ehrengast (NZZ)
An der Gala der New Yorker Jungrepublikaner wird der AfD-Außenpolitiker Markus Frohnmaier geehrt. Er und die Veranstalter nutzen die Bühne für eine Breitseite gegen die deutsche Politik.
André Müller, New York
Jubel statt Demos, Lobeshymnen statt Dauerkritik: Einen solchen Empfang sind AfD-Politiker aus Deutschland nicht gewohnt. An der 113. Gala des New York Young Republican Club (NYYRC) wurde ihnen an diesem Samstag aber sprichwörtlich der rote Teppich ausgerollt. Markus Frohnmaier, dem aussenpolitischen Sprecher der Partei im Bundestag, wurde der «Allen W. Dulles»-Preis überreicht, weil er «den kämpferischen, antimarxistischen Geist» des früheren CIA-Chefs Dulles verkörpere.
«Deutschland zuerst»

Seit Donald Trump die Kontrolle über die republikanische Partei gewonnen hat, ist auch die NYYRC-Gala zum Stelldichein der Maga-Bewegung geworden: 2023 verlieh Trump seiner Präsidentschaftskampagne hier weiteren Schub. 2024, kurz nach seiner Wiederwahl ins Weisse Haus, entzückte er die Gäste mit einer Live-Schaltung.
Heuer drehte sich die Veranstaltung eher um das Gedenken an Charlie Kirk, den vor wenigen Monaten ermordeten rechten Aktivisten – und um die Gäste aus dem Ausland. Dovid Holtzman, der Politikchef des NYYRC, forderte in Anlehnung an Ronald Reagans Rede am Brandenburger Tor: «Kanzler Merz, reißen Sie diese Brandmauer ein!»
Die hohe Einwanderung nach New York, Paris, London und Berlin verglich Holtzman mit Atombomben, als er die Laudatio für Frohnmaier hielt. «Wenn du nicht sagen kannst, dass dein Land zuerst kommen soll, dann hast du kein Land» – und die Deutschen könnten das heute nicht sagen. «Den Deutschen wird von jungem Alter an beigebracht, dass eine simple Unterstützung ihres Landes, dass ‹Deutschland zuerst›, fast ein Hassverbrechen ist.»
Frohnmaier nahm den Ball in seiner Dankesrede auf und kritisierte die deutsche Regierung und die Medien scharf. Schon in seinem Grusswort adressierte er «ehrenwerte und weniger ehrenwerte Vertreter der Presse».
Er schlug Brücken zu den Gastgebern. Man sei vereint in einem gemeinsamen Ziel: «dem Erhalt der grössten Zivilisation in der Geschichte der Menschheit». Man sehe sich mit einer neuen Form der Tyrannei konfrontiert, die keine sowjetische Uniform trage. Stattdessen verhülle sie sich hinter Floskeln wie Fortschritt, Diversity und sogenannten Hassrede-Gesetzen. «In meinem Heimatland, Deutschland, hat die regierende Elite ihren Verstand verloren.» Man wolle die AfD verbieten, so wie man Trump von der Wahl habe ausschließen wollen.

15 Dezember 2025

FOCUS Briefing - Wie Merz zum Wackeldackel von Bärbel Bas mutierte

FOCUS Briefing

Wie Merz zum Wackeldackel von Bärbel Bas mutierte
Thomas Tuma, Montag, 15.12.2025
Der Bundeskanzler hat uns ein Feuerwerk an strukturellen Reformen versprochen. Nichts davon trat ein. Und es gibt gleich drei Gründe, weshalb die die Republik noch weiter erstarren dürfte.
Nächsten Sonntag endet der Herbst. Dann auch astronomisch, nachdem meterologisch bereits am 30.11. Schluss war. das ist schade, weil uns Kanzler Merz im September ja einen "Herbst der Reformen" versprochen hatte. Seitdem warte ich. Und warte. Und warte.
Was dann kam, war zum Beispiel viel Geschrei ums Bürgergeld, bei dem sich nun außer dem Namen (es soll künftig "Grundsicherung" heißen) doch nicht viel ändern wird. Trotzdem soll das "Reförmchen" am Mittwoch vom Kabinett abgenickt werden, obwohl es schon wieder Probleme gibt. Geld wird eh kaum gespart, auf jeden Fall nicht die von Merz versprochene Milliardensumme. Da ist das "Rentenpaket" wenigstens klarer.
Das Rentenpaket wird 230 Milliarden Euro kosten – zusätzlich
Es zementiert "Haltelinien" aus einer besseren Vergangenheit, stranguliert finanziell die Generationen unserer Kinder und Enkel und treibt die Staatsschulden in neue Höhen. Bis 2040 um weitere 230 Milliarden Euro, erklärte mir jüngst die Top-Ökonomin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Das "Rentenpaket" ist quasi die zum Gesetzestext geronnene Reformunfähigkeit der Republik.
Über andere Riesenaufgaben haben wir da noch gar nicht gesprochen: weder den drohenden Kollaps bei Pflege und Krankenkassen, noch leidige Themen wie Bürokratie, Migration oder gar Bildung. Merz‘ "Herbst der Reformen" endet in einem mehr oder weniger eisigen Winter der Erstarrung, für den es gleich drei Verantwortliche gibt.
Warum die SPD reformunfähig ist

The Pioneer - Merz: Rhetorik ohne Resultate. Friedrich Merz wäre in der freien Wirtschaft längst arbeitslos - aus sechs Gründen

Friedrich Merz wäre in der freien Wirtschaft längst arbeitslos - aus sechs Gründen
Business Class Edition

Merz: Rhetorik ohne Resultate
Gabor Steingart, 15.12.2025
Guten Morgen,
Friedrich Merz kann froh sein, dass er nicht mehr bei BlackRock arbeitet. Wer in der Wirtschaft vollmundig einen „Herbst der Reformen“ ankündigt, um anschließend dem Aufsichtsrat Stagnation zu melden – bei gleichzeitiger Expansion von Kosten und Krediten –, blickt in den Abgrund. Er löst kein Stirnrunzeln aus, sondern eine Ad-hoc-Mitteilung.
Im Wiederholungsfall folgt der Aufhebungsvertrag. Und plötzlich ist auch der Zugangscode zu Chefbüro und Firmenflieger deaktiviert. Bis heute gilt in Wirtschaftskreisen das Motto des legendären General-Electric-Chefs Jack Welch: „Hire slow, fire fast.“
Warum das in der Politik anders läuft, hat strukturelle Gründe, die Friedrich Merz nicht zu verantworten hat, auch wenn er heute davon profitiert. Hier die sechs wichtigsten Unterschiede.
#1 Politik belohnt Rhetorik, Wirtschaft Resultate
In der Politik hat Rhetorik Vorrang vor messbaren Ergebnissen. Anders ist nicht zu erklären, dass Angela Merkel 16 Jahre für Millionen Menschen schrumpfenden Wohlstand bei verlangsamtem Wachstum lieferte, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ihr wirtschaftspolitisches Scheitern wurde nie karrierewirksam.
Auch Friedrich Merz versucht, seine inländischen Misserfolge durch die Erzählung vom Außenkanzler zu veredeln. Ausflüge nach Washington, nach Kiew und heute der Selenskyj-Besuch in Berlin sind willkommene Anlässe, von der mageren Bilanz auf der Reformbaustelle abzulenken. Merz am Samstag auf dem CSU-Parteitag:
"Wir werden eines Tages nicht danach gefragt, ob wir die Haltelinie in der deutschen Rentenversicherung ein Jahr weniger oder ein Jahr länger gehalten haben."
#2 Machtfragen überlagern Sachfragen
Wer als Vorstandsvorsitzender mehrere Quartale hintereinander seine Ziele verfehlt, Prognosen revidiert und seine Ankündigungen ständig neu „einordnet“, löst keine Debatte über Narrative aus – sondern leitet damit seinen Rückzug ein. Auf ihn wartet eine Abfindung, aber keine zweite Amtszeit.

14 Dezember 2025

"Systemversagen": Buch von Gabor Steingart - Deutsche arbeiten nur 10 Prozent ihres Lebens: Wir verlieren den Fleiß-Wettlauf!

Systemversagen

Deutsche arbeiten nur 10 Prozent ihres Lebens: Wir verlieren den Fleiß-Wettlauf!

Wer ehrlich ist und sich das Staunen nicht restlos abgewöhnt hat, wird es frei heraus zugeben: Auf den Arbeitsmärkten bietet sich ein Bild der Verwüstung. Vielerorts sind mittlerweile regelrechte Brachflächen zu sehen, wie nach einem Hurrikan.
In Gelsenkirchen beispielsweise sind lediglich knapp 33 Prozent der dort lebenden Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im Landkreis Uckermark waren es 2024 rund 35 Prozent. In der deutschen Hauptstadt gingen 2024 von den rund 3,9 Millionen Menschen nur knapp 1,7 Millionen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Die nächstgrößere Gruppe stellen die Rentner mit 830.000 Menschen, Arbeitslose und Bürgergeldempfänger bringen es auf 550.000 Menschen.
Arbeitsmarktkrise in Deutschland – Beschäftigungsquote und Strukturwandel
Das bedeutet: Etwa 60 Prozent aller Berliner gehen keiner sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. In Gelsenkirchen und der Uckermark sind es rund 70 Prozent, weshalb die Einkaufspassagen auch zu jeder Uhrzeit gut gefüllt sind. Andere Volkswirtschaften betrachten diesen Rückzug der Deutschen aus dem Erwerbsleben als ihre Chance für ein historisches Überholmanöver.
In China beträgt die jährliche Arbeitszeit eines Erwerbstätigen weit über 2000 Stunden, in den USA liegt diese Zahl bei 1800 Stunden, und in Deutschland wurde laut OECD 2022 durchschnittlich nur noch 1349 Stunden gearbeitet. Das liegt auch an den hohen Fehltagen, die durch Krankschreibung verursacht sind. Nahezu drei Wochen fehlt ein durchschnittlicher deutscher Arbeitnehmer laut Angaben der Techniker Krankenkasse. Das ist wohl ein weltweiter Rekord, der dem produktiven Kern messbar Energie entzieht.
Internationale Produktivitätsvergleiche – Arbeitszeit, Fehlzeiten, Belastungen
Da zugleich die Ausbildungszeiten und die Rentenzeiten sich verlängern, zeigt die ökonomische Lebensbilanz jedes Einzelnen, wie sich innerhalb eines Menschenlebens der Anteil produktiver Arbeit in Deutschland zurückgebildet hat: Ein durchschnittlicher deutscher Mann, der 42 aktive Berufsjahre zählt und als Vollzeitkraft arbeitet, widmet von der Geburt bis zum Tod (mit 78 Jahren) nur rund zehn Prozent seiner Lebenszeit der Berufstätigkeit. Die größten Zeitbudgets gehören dem Schlaf, dem Urlaub, dem Sport, dem Fernsehen, dem Kneipenabend, der Kindheit und dem Rentenalter.

11 Dezember 2025

Rassistischer Anschlag auf indisches Restaurant Maharaja? - Aachen

Eine herrliche Geschichte, wie sich die „Omas gegen Rechts“ und ihre linken Mitstreiter in vorauseilendem "Haltungs-Gehorsam" haben vorführen lassen.
Was war passiert?
Bereits im Sommer hat eine indische Familie Hakenkreuzschmierereien in ihren Restaurant benutzt, um einen rechtsradikalen Anschlag vorzutäuschen und Versicherungsentschädigungen zu erschleichen.
Damit wird erstmals öffentlich, was viele vermuten. Dass sowohl Linke Hakenkreuze als auch Rechte Antfasymbole schmieren können, um diese politischen Gegnern in die Schuhe zu schieben. Trotzdem werden diese trotz umgekehrter Motivation als rechte bzw linke Taten statistisch erfasst.
Aber nun zum Ablauf

27.06.2025: Rassistischer Anschlag auf indisches Restaurant Maharaja - Aachen
30.06.2025: Brand in indischem Lokal in Aachen - Ermittler prüfen rassistische Tat
08.07.2025: Die Linke: Solidarität statt Angst – Unser Platz ist an der Seite der Familie Klos
18.07.2025: Aachen: Wirtssöhne sollen Lokal selbst angezündet und beschmiert ...
18.07.2025: Brand im Maharaja: zwei Familienmitglieder festgenommen
Viele Aachener fühlten mit und demonstrierten gegen Faschismus und Rassenhass. Ein linkes Bündnis hatte gar 32‘000 Euro Spendengelder für die indischen Betrüger gesammelt. Auch die Omas gegen rechts zeigten Flagge. Heute sind sie ernüchtert über den offensichtlich selbst inszenierten Anschlag.

Und wie sie alle schön relativierten. Es interessierte die überhaupt nicht, wer die Schmiererei und warum zu verantworten hatte. Hauptsache, immer schön Haltung zeigen … die Oma bringt es auf den Punkt „Wir können nicht warten bis die Staatsanwaltschaft ermittelt hat …“ Lerneffekt gleich null. Besonders schön auch der Satz (sinngemäß): ”Aber wenn irgendwo ein Hakenkreuz auftaucht, dann können wir nicht warten, bis die Staatsanwalt fertig ermittelt hat”.

Heißt: Bei der nächsten vorgetäuschten Tat machen sie es wieder so.
Merken die eigentlich noch was? "Wenn Hakenkreuze auftauchen, stehen wir gegen Hakenkreuze" (Sozialdezernent Michael Ziemos). Hakenkreuze malt ausschließlich, wer eine Reaktion provozieren will. Die einzige Macht, die ein Hakenkreuz innehat, ist die, die ihr hysterische "Haltungzeigende" geben. Wird wohl öfters passieren, als man glaubt.
Und in der Statistik bleibt es natürlich in der Abteilung rechtsextreme Straftaten stehen.

07 Dezember 2025

Wutausbruch einer Steuerzahlerin- Der Staat bezahlt das, nicht der Beitragszahler (Netzfund)

Wutausbruch einer Steuerzahlerin (Netzfund)
„Der Staat bezahlt das, nicht der Beitragszahler.“
Hast du das wirklich gesagt Bärbel ? Laut und vor laufenden Kameras?
Das ist nicht einfach nur dumm. Das ist eine solche bodenlose, arrogante Frechheit, dass selbst die abgebrühtesten Berufspolitiker kurz rot werden müssten vor Scham. Aber nicht du. Du hast es rausgehauen, als wäre es die normalste Sache der Welt. Als wäre „der Staat“ so eine magische Geldfee, die irgendwo auf dem Mond sitzt und mit 500-Euro-Scheinen wedelt, die vom Himmel regnen.
Weißt du wer „der Staat“ ist, Bärbel?
Das bin ich.
Das ist die Krankenschwester, die nach 48 Stunden Schicht noch Überstunden schiebt.
Das ist der Handwerker, der sich den Arsch aufreißt und am Ende des Monats trotzdem nur knapp über die Runden kommt.
Das ist jeder verdammte Steuerzahler, dessen Blut, Schweiß und Nerven du und deinesgleichen mit voller Absicht verpulvert – für Gendersternchen-Beauftragte, für Studien über die Befindlichkeit von Regenwürmern bei Windkraftanlagen, für eure Diäten, für eure Dienstwagen-Chauffeure, für euer selbstgefälliges „Wir schaffen das“-Gehabe, während der normale Bürger die Rechnung präsentiert bekommt.
Du stehst da in deinem teuren Blazer, den übrigens auch „der Staat“ bezahlt hat, und wagst es, den Leuten ins Gesicht zu lügen, dass ihr Geld nicht ihr Geld sei.
Das ist nicht nur Realitätsverlust.
Das ist Diebstahl mit Ankündigung.
Das ist Verachtung in Reinform.
Du hast nicht nur nicht kapiert, womit du da „um dich schmeißt“ – du hast bewusst die Wahrheit verdreht, weil es bequemer ist, weil es eure maßlose Verschwendung kaschiert, weil ihr euch mittlerweile für Götter haltet, die über das Geld anderer Leute verfügen dürfen, ohne auch nur eine Sekunde Rechenschaft ablegen zu müssen.
Deshalb BITTE:
Geh nach Hause.
Tritt zurück.
Und zwar heute noch.
Ihr seid nicht die Lösung – sondern das verdammte Problem!
PS.
Die SPD ist zu einer Partei der Staatsbediensteten, woken Akademiker und Alimentierten verkommen, die von einer wirtschaftlichen Substanz leben wollen, zu deren Erwirtschaftung sie nichts beitragen, deren Entstehungsbedingungen sie nicht verstehen und deren Grundlagen sie durch ihre Politik aktiv zerstören.

Brandbrief aus Hessen: Lehrer beschreiben Folgen jener Politik, die Kritiker verleumdet hat (TE)

Ein Land fährt vor die Wand
Brandbrief aus Hessen: Lehrer beschreiben Folgen jener Politik, die Kritiker verleumdet hat (TE)
Von Josef Kraus, Di, 2. Dezember 2025
In einem Brandbrief beklagen 1.100 hessische Lehrer, dass viele Kinder keinen Stift halten, kaum Deutsch sprechen und elementare Alltagsfähigkeiten verloren gehen. Jahrzehntelang wurden Warnungen vor genau diesem Absturz als „alarmistisch“ oder „rechts“ diffamiert – nun steht das Bildungssystem vor dem Schaden, den seine eigenen Ideologen angerichtet haben.
Auf den ersten Blick ist es eine realistische Beschreibung der Schülerschaft, die sich heute in unseren Schulen tummelt: Grundschülern beherrschen nicht einmal mehr die einfachsten, selbstverständlichsten praktischen Fertigkeiten: Stifte richtig halten, zuhören, mitdenken und nachfragen, schneiden, kleben, halbwegs verständlich kommunizieren, Toilette selbständig aufsuchen, Toilettenpapier nutzen, selbständig aus- und anziehen, längere Zeit aufrecht sitzen, Schuhe binden …. Immer weniger Kinder wollen sich anstrengen, Ordnung halten, Regeln anerkennen, immer weniger verfügen über ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich fair zu streiten. Und: Immer weniger beherrschen die Unterrichtssprache Deutsch.
Jetzt schlagen fast 1.100 Grundschullehrer aus Hessen in einem Brandbrief Alarm. Ende November übergab die hessische Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dem hessischen Kultusministerium eine Resolution: voller Klagen über Defizite der Grundschüler und Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen. Die Initiatorinnen fordern „ein anderes Problembewusstsein und mehr Unterstützung“ vom Ministerium: dafür mehr qualifizierte Lehrer, mehr Psychologen und Klassen mit maximal 20 Kindern in Grundschulen.
Eine der Initiatorinnen, die stellvertretende hessische GEW-Vorsitzende Heike Ackermann (60), sagte zu BILD: „Die Schüler wurden von der Politik allein gelassen und wir Lehrer auch.“ Heike Ackermann, selbst Grundschullehrerin, fügt hinzu: „Die Kinder tragen keine Schuld.“ Ackermann erklärte, viele Lehrkräfte an Grundschulen seien an ihrer Belastungsgrenze angelangt. „Seit Jahren fordern wir kleinere Klassen, mehr multiprofessionelle Teams und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit.“
Nicht vergessen: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“ So steht es zumindest  im Grundgesetz Artikel 6 Absatz 2.

06 Dezember 2025

The German Angst

The German Angst
Netzfund auf FB
Zitat:
"Aus Angst vor dem Wetter der Zukunft haben wir unsere Industrie zerstört.
Aus Angst vor dem Strahlentod sind wir der grünen Ideologie in die Zerstörung der Atomkraftwerke gefolgt.
Aus Angst vor höchst fragwürdigen Temperatur-Modellierungen haben wir den Verbrennungsmotor verboten, der uns reich gemacht hat.
Aus Angst vor 1,5 Grad sabotieren wir die wirtschaftliche Lebensgrundlage von Millionen Menschen.
Aus Angst vor der neuen Grippe haben wir unsere Kinder in die Folter der Isolation geworfen, Freundschaften beendet, Alte einsam sterben lassen, die Papiere von Verwandten kontrolliert, Nachbarn denunziert.
Aus Angst, als irgendwie rechts zu gelten, haben wir einer islamistischen Invasion die Tür geöffnet, statt bedingungslos unsere Werte und vor allem unsere Töchter zu beschützen.
Aus Angst vor Putin haben wir uns uns in historisch erdrückende Schulden gestürzt.
Aus Angst vor Ausgrenzung behaupten Menschen offenkundig verrücktes Zeug, wie „Die AfD würde unsere Wirtschaft zerstören“, während alle anderen Parteien unsere Wirtschaft zerstören.
Aus Angst vor dem Mob auf Social Media behaupten wir, dass Männer zu Frauen werden können, dass lebensgefährliche Fettleibigkeit Body Positivity wäre.
Aus Angst um die Demokratie soll die Opposition verboten werden.

Aus Angst vor Kritik wird die freie Rede kriminalisiert. Keine Generation in der Geschichte unseres Landes hat je solche Angst vor Worten gehabt wie die Generation, die unser Land regiert."

Zitat Ende

Skandalöse Klimastudie Dubiose - Verstrickungen hinter widerrufener Katastrophenprognose (WELT+)

Skandalöse Klimastudie
Dubiose Verstrickungen hinter widerrufener Katastrophenprognose (WELT+)
Von Axel Bojanowski, Chefreporter Wissenschaft, 05.12.2025, Lesedauer: 6 Minuten
Eine dramatische Klimavorhersage des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung machte weltweit Schlagzeilen und beeinflusste Politik und Banken. Jetzt muss die Studie zurückgezogen werden – die Affäre offenbart ein zweifelhaftes Netzwerk.
Im April 2024 erschien im bedeutenden Wissenschaftsmagazin „Nature“ eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die weltweit Schlagzeilen machte. Selbst bei sofortigem Rückgang der CO₂-Emissionen sei die Weltwirtschaft bis 2050 aufgrund des bereits verursachten Klimawandels zu einem Einbruch um 19 Prozent verdammt.
„Der Klimawandel bedroht die Weltwirtschaft“, titelte die „Tagesschau“, „Klimakrise kostet 38 Billionen Dollar pro Jahr“, schlagzeilte der „Spiegel“. Die Arbeit avancierte zur am zweitmeisten zitierten Klimastudie 2024 und fand hohe Beachtung in Politik und Finanzwelt. Nun hat „Nature“ die Studie von PIK-Forscher Anders Levermann und seinen Kollegen nach heftigen Protesten aus der Fachwelt wegen schwerer Mängel zurückgezogen.
Die Affäre offenbart bedenkliche Verstrickungen. „Nature“ hatte die Studie trotz der Einsprüche von begutachtenden Forschern publiziert und monatelange Kritiken ignoriert. Internationale Institutionen wie OECD und Weltbank sowie die US-Regierung nahmen die Zahlen der Studie als orientierende Richtwerte, und das „Network for Greening the Financial System“ (NGFS), ein Zusammenschluss von Zentralbanken, integrierte die Ergebnisse in seine Klimarisikoszenarien.
Studien wie jene des PIK haben damit Auswirkungen auf jeden Bürger: Beispielsweise lässt die Europäische Zentralbank EZB ihre Banken-Stresstests von NGFS-Szenarien ableiten, um Geldpolitik auf Klimarisiken zu testen.
Wissenschaftler melden „große Bedenken“
Die Politikforscherin Jessica Weinkle von der University of North Carolina-Wilmington sieht „schwerwiegende Interessenkonflikte“, denn das PIK ist wirtschaftlich mit dem NGFS verflochten – über die einflussreiche Klimaschutz-Stiftung „Climate Works“, ein wichtiger Sponsor des NGFS, die auch das PIK für die Berechnung von NGFS-Szenarien bezahlt.
Schon vor Veröffentlichung hatten alle vier begutachtenden Wissenschaftler gravierende Mängel an der Studie festgestellt. „Leider muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die statistische Methodik, auf die sich die Forschungsarbeit mit dem Titel stützt, keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat“, monierte ein Gutachter in erstaunlicher Deutlichkeit. Ein weiterer schrieb: „Ich habe große Bedenken hinsichtlich der Unsicherheit und Gültigkeit des empirischen Modells, das sie erstellt und für die Prognosen verwendet haben“.
„Nature“ habe sich „in einen Fußabtreter verwandelt“, lästert Weinkle über die Ignoranz des Wissenschaftsmagazins. Denn auch direkt nach Veröffentlichung der Studie hagelte es Proteste.

04 Dezember 2025

Junge Gruppe Spahn soll junge Abgeordnete im Rentenstreit unter Druck gesetzt haben – Union dementiert (WELT+)

Abgeordnete werfen Spahn im Rentenstreit Einschüchterung vor.
04.12.2025
Er habe in der Rentenfrage vor möglichen Konsequenzen für zukünftige Listenplätze gewarnt. Das berichten mehrere Mitglieder der Jungen Gruppe. Die Union dementiert.
Doch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) und „Bild“ berichteten unter Verweis auf mehrere Abgeordnete, Spahn habe angedeutet, sie könnten ihren Listenplatz für die nächste Bundestagswahl verlieren. Die Betroffenen werteten dies demnach als Drohung.
Soweit die Lage vor der morgigen Abstimmung.
Interessant ist aber etwas ganz anderes, das von Niemanden thematisiert wird. Hier wird noch einmal besonders deutlich, dass nicht die Wähler über die Zusammensetzung von Parlamenten bestimmen, sondern Parteistrategen auf allen Parteiebenen. Was hat das mit Demokratie als Herrschaft des Volkes zu tun?