Business Class Edition
Wahnsinn: SPD fördert Tod der Industriearbeiter
Gabor Steingart, 14.11.2025
Die Bürgergeldzahlungen, die sich bei einer vierköpfigen Familie mit Wohngeld und Kindergeld nach Berechnung der Hans-Böckler-Stiftung auf 2.754,48 Euro addieren können, sind mit knapp 50 Milliarden Euro (2024) heute ein wichtiger Posten im Staatshaushalt.
Wahnsinn: SPD fördert Tod der Industriearbeiter
Gabor Steingart, 14.11.2025
Guten Morgen,
früher sorgte die Industriearbeit für Einkommen und Identität – heute für Unsicherheit.
In den Betrieben des Maschinenbaus, der Stahlindustrie, der Chemie und
bei den Automobilbauern hat das große Arbeitersterben begonnen. Dafür
ist auch die SPD-Führung verantwortlich.
Sie ist mit der neuen
Rentenerhöhung, bei der die jungen Abgeordneten aus der Unionsfraktion
nicht mitmachen wollen, drauf und dran, ausgerechnet den, den sie liebt
und der sie jahrelang mit dem Stimmzettel zurück liebte, mit ihrer
Zuneigung zu erdrosseln: den Industriearbeiter.
Warum das wichtig ist: Wenn die SPD so weitermacht, wird von beiden nicht viel übrig bleiben. Die Industriearbeiterschaft schmilzt. Die SPD schrumpft. Das Land wird anschließend ein anderes sein.
Warum das wichtig ist: Wenn die SPD so weitermacht, wird von beiden nicht viel übrig bleiben. Die Industriearbeiterschaft schmilzt. Die SPD schrumpft. Das Land wird anschließend ein anderes sein.
Hier die fünf Irrtümer der
Sozialdemokratie, die Deutschlands älteste Partei gar nicht als Irrtümer
wahrnimmt, sondern als Zeichen ihrer Fürsorglichkeit gewertet sehen
will.
Irrtum 1: Der Ausbau des Sozialstaates
Durch
die Expansion des Sozialstaates – und hier insbesondere die
Leistungsausweitung auf Menschen, die nie in eine Sozialversicherung
eingezahlt haben – kommt es zur Überdehnung des Staatshaushaltes. Dieser
Effekt entsteht vor allem deshalb, weil die Sozialbudgets sich von der
realen Wirtschaftsentwicklung entkoppelt haben.
Das bedeutet: Der Sozialstaat wächst, auch wenn die Wirtschaft schrumpft.
Irrtum 2: Der Facharbeiter als Melkkuh
15 Millionen Euro pro Stunde (!) (127 Mrd/Jahr, 350 Mio/Tag) fließen vom Steuerzahler schon heute alleine in die Rentenkasse. Die obersten 25 Prozent der Steuerpflichtigen – und das sind nicht zuerst die Milliardäre, sondern die Facharbeiter aus der Mitte der Gesellschaft – erbringen 77 Prozent der Steuereinnahmen. Ab einem zu versteuernden Jahresgehalt von 66.000 Euro ist man für die SPD ein Spitzenverdiener mit dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Damit sind ausgerechnet ihre Kernwähler für die SPD die Melkkuh, der man ans Euter fasst.
Irrtum 3: Bürgergeld für alle
Die Zahlung von Bürgergeld auch an Nicht-Staatsangehörige zwingt die Industriearbeiterschaft in Solidarität mit Ukrainern, Syrern und Afghanen. Nahezu jeder zweite Bezieher von Bürgergeld ist kein deutscher Staatsbürger. Es fehlt jeder Hinweis darauf, dass die Stammwählerschaft der SPD das goutiert.
Irrtum 2: Der Facharbeiter als Melkkuh
15 Millionen Euro pro Stunde (!) (127 Mrd/Jahr, 350 Mio/Tag) fließen vom Steuerzahler schon heute alleine in die Rentenkasse. Die obersten 25 Prozent der Steuerpflichtigen – und das sind nicht zuerst die Milliardäre, sondern die Facharbeiter aus der Mitte der Gesellschaft – erbringen 77 Prozent der Steuereinnahmen. Ab einem zu versteuernden Jahresgehalt von 66.000 Euro ist man für die SPD ein Spitzenverdiener mit dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Damit sind ausgerechnet ihre Kernwähler für die SPD die Melkkuh, der man ans Euter fasst.
Irrtum 3: Bürgergeld für alle
Die Zahlung von Bürgergeld auch an Nicht-Staatsangehörige zwingt die Industriearbeiterschaft in Solidarität mit Ukrainern, Syrern und Afghanen. Nahezu jeder zweite Bezieher von Bürgergeld ist kein deutscher Staatsbürger. Es fehlt jeder Hinweis darauf, dass die Stammwählerschaft der SPD das goutiert.
Die Bürgergeldzahlungen, die sich bei einer vierköpfigen Familie mit Wohngeld und Kindergeld nach Berechnung der Hans-Böckler-Stiftung auf 2.754,48 Euro addieren können, sind mit knapp 50 Milliarden Euro (2024) heute ein wichtiger Posten im Staatshaushalt.
Die Menge macht das Gift: Heute gibt es siebenmal mehr
Bürgergeld-Empfänger als Automobil-Mitarbeiter, und da sind die
Beschäftigten der Zulieferbetriebe schon mitgerechnet.
Den Verdacht, dass es sich bei den Zahlungsempfängern nicht nur um
Bedürftige handelt, lässt sich der SPD-Stammwähler durch keine Statistik
ausreden. Er ist der Meinung: Der Sozialstaat ist für die vom Schicksal Gebeutelten da und nicht für die, die morgens ausschlafen wollen.
Irrtum 4: Der SPD-Stammwähler hasst Orchideenthemen
Die
gendergerechte Sprache im öffentlichen Dienst, die
Cannabis-Legalisierung und das im November 2024 verabschiedete Gesetz
über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)
wirken im urbanen Jugendmilieu deutscher Großstädte belebend, aber auf
der SPD befremdlich.
der SPD befremdlich.Die klassische Industriearbeiterschaft erkennt ihre Partei kaum mehr wieder. SPDqueer,
früher unter dem Namen „Schwusos“ bekannt, ist heute die offizielle
Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung von queeren
Menschen.
Die SPD setzt damit auf die Anschlussfähigkeit im Milieu der städtischen Subkulturen und riskiert zugleich die Entfremdung von ihren klassischen Industriearbeitern, die bei Volkswagen, BASF und Thyssenkrupp im Drei-Schicht-Betrieb malochen.
Hier isst man nicht Quinoa-Bowl mit Leinsamen, sondern Currywurst mit
Darm. Zum Feierabend bestellt man in der Werkskantine keinen
Ingwer-Shot, sondern einen doppelten Fürst Bismarck. SPD-Urgestein und
Kanzleramtschef unter Schröder, Bodo Hombach: „Die SPD bietet Lösungen für Probleme, die ihre Wähler nicht haben.“
Irrtum 5: Die SPD folgt den falschen Propheten
Jahrelang
und bis heute erzählt die SPD den Industriearbeitern das Märchen vom
Ende der Industriegesellschaft und von der Morgenröte der
Dienstleistungsgesellschaft. Sie beruft sich dabei auf falsche Propheten
wie Jeremy Rifkin.
Der schreibt in „The End of
Work“, dass wir an einem Punkt der Geschichte angelangt seien, in dem
die industrielle Lohnarbeit verschwinde. „We are entering a new phase …
in which fewer and fewer workers will be needed to produce the goods and
services for the global population.“
Der deutsche Philosoph Joseph Vogl
ist ebenfalls einer jener Vertreter, die dem Industriearbeiter das
Todesglöckchen läuten. In seinem Buch „Kapital und Ressentiment“
schreibt er:
"Information ist die wichtigste Ressource im gegenwärtigen Kapitalismus."
Richtig dagegen ist:
Information ist eine wichtige Ware, aber ersetzt nicht die industrielle
Fertigung. Die wertvollsten Unternehmen der Welt stellen Dinge her, die
man anfassen und sehen kann.
Nvidia baut in seinen Fabriken Speicherchips, Apple fertigt Smartphones, Tesla Autos, Boeing Flugzeuge und Rheinmetall Panzer. Amazon nutzt Daten, aber liefert am Ende physische Produkte an die Haustür, vom Buch über die Badehose bis zum Laubbläser.
Die Industriegesellschaft verschwindet nicht,
sondern verlagert nur ihren Standort. Das neue Ruhrgebiet liegt im
Perlflussdelta. Es gibt heute mehr Industriearbeiter als jemals zuvor in
der Wirtschaftsgeschichte.
Fazit: Die SPD führt den Zustand, den sie beklagt,
selbst herbei. Was sie für Medizin hält, ist in Wahrheit Gift. Es klingt
zynisch und ist doch nichts als die Wahrheit: Der deutsche
Industriearbeiter verdankt der SPD vieles – und wenn die Partei kein
Einsehen mit ihm hat, bald auch seinen Tod.




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