30 November 2022

Grau und kalt – statt bunt - Ein Tag im November – woher der Strom kommt und wie viel CO2 emittiert wird (TE)

29 November 2022

Labor oder nicht Labor? Corona-Ursprung: Virologen versuchten, die Labor-These zu diskreditieren (TE)

Labor oder nicht Labor? 
Corona-Ursprung: Virologen versuchten, die Labor-These zu diskreditieren (TE)
Von Holger Douglas, 28.11.2022
Der öffentlich gewordene Mail-Verkehr zwischen Virologen – unter anderem Christian Drosten – legt nahe, dass die wahrscheinliche These des Corona-Ursprungs aus dem Labor in Wuhan diskreditiert werden sollte.

28 November 2022

WM in Katar, Randale in Brüssel Manche feiern halt anders als andere (Cicero)

WM in Katar, Randale in Brüssel
Manche feiern halt anders als andere
Am Wochenende ist es in Belgien zu Ausschreitungen durch kulturbereichernde Fußballfans gekommen. Aber keine Sorge, denn das hat alles nichts mit nichts zu tun, und überhaupt war ein anderes Ereignis viel schlimmer: ZDF-Experte Sandro Wagner hat „Bademantel“ gesagt.
VON BEN KRISCHKE am 28. November 2022
Die größte japanische Community Deutschlands lebt in Düsseldorf. Wer sich mit ihr befasst, stößt eher früher als später auf den Begriff „Little Tokyo“, was ausschließlich respektvoll gemeint ist. Vom Ramen-Imbiss bis zur Buchhandlung: Dank 8400 Japanern kann man japanisches Leben nirgendwo anders in Deutschland so konzentriert erleben, erlesen und erschmecken wie in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Und weil das Einheimischen wie Touristen gleichermaßen gefällt, darf ein Hinweis auf „Little Tokyo“ freilich auch in keinem Reiseführer, gedruckt wie digital, über Düsseldorf fehlen. 

Folgt man dem, was über die Hintergründe des japanischen Lebens in Düsseldorf bekannt ist, soll alles mit einer japanischen Delegation begonnen haben, die im Juli 1862 auf Durchreise war und sich am heutigen Graf-Adolf-Platz mit Altbier erfrischte. Die Gegenwart liest sich nun so: „Obwohl die Japaner als siebtgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe eine kleine Minderheit bilden, prägen sie seit über 50 Jahren das Stadtbild und bereichern das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt.“
Japaner schlagen Düsseldorf nicht kurz und klein

Nun wollte es der Fußballgott jüngst so, dass Deutschland am Dienstag vergangene Woche sein Auftaktspiel bei der WM in Katar gegen die japanische Nationalelf bestreiten musste. Und er wollte auch, dass dieses Spiel 2:1 für die Japaner ausgegangen ist, weil die ihre stärkste Phase nutzten, um erst gegen Deutschland auszugleichen und wenig später den Siegtreffer zu erzielen. Dieser ging je ungefähr zur Hälfte auf das Konto des japanischen Torschützen Takumo Asano, der beim Bundesligisten VfL Bochum unter Vertrag steht, und auf jenes von Verteidiger Nico Schlotterbeck, der ihm dabei zusah, ohne nennenswert einzugreifen. 

Es ließe sich nun trefflich darüber streiten, ob dieser Sieg Japans im statistischen Sinne „verdient“ war. Worüber es wiederum nichts zu streiten gibt, ist das Verhalten der japanischen Fans, die in katarischen Stadien ihre Sitzreihen aufräumen, bevor sie gehen, auch sonst sehr höfliche Zeitgenossen sind und sogar so freundlich waren, Düsseldorf nach dem Sieg gegen Deutschland nicht kurz und klein zu schlagen. Dass das nicht selbstverständlich ist, zeigt nämlich ein Blick nach Brüssel.
Die einen räumen auf, die anderen reißen ab

Auch dort gibt es eine Minderheit, die sich aus rund 35.000 Personen speist, die marokkanische Wurzeln haben. Nun wollte es der Fußballgott außerdem so, dass Belgien bei dieser Fußballweltmeisterschaft unter anderem auf Marokko trifft. Und er wollte auch, dass dieses Spiel 2:0 für die Marokkaner endet. Statt Sieger-Sashimi gab es in Brüssel anschließend auf die Fresse, weil laut Polizeiangaben Dutzende kulturbereichernde Fußballfans mit marokkanischem Pass spontan beschlossen hatten, randalierend durch die Straßen zu ziehen, Sicherheitskräfte anzugreifen und das Ganze mit ihren Smartphones zu filmen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Gemüter wieder zu beruhigen. Ähnliche Krawalle fanden zur gleichen Zeit in Lüttich und Antwerpen statt.

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Nun hat das bestimmt mal wieder nichts mit nichts zu tun und überhaupt feiern manche eben anders als andere. Die einen feiern im Stillen, die anderen mit der Autohupe. Die einen räumen auf, die anderen reißen ab. So bleibt das Universum der Kulturbereichernden im Gleichgewicht. Außerdem war ein anderes Ereignis der jüngsten Fußballgeschichte noch viel schlimmer als diese Ausschreitungen. Nämlich, dass der ZDF-Experte Sandro Wagner am Sonntagabend von „katarischen Bademänteln“ gesprochen hat, statt den korrekten Begriff „Thawb“ für die weißen Katari-Gewänder zu nutzen.
„One Love“ ist das einzige, was zählt

„Der Eindruck des 1:1 gegen die ,Furia Roja' wird im Nachhinein getrübt – denn ZDF-Experte Sandro Wagner leistete sich einen flapsigen Kommentar“, betrauert das intellektuelle Flaggschiff des deutschen Online-Journalismus, T-Online, diesen „Eklat“. Und irgendwelche Leute twittern jetzt Zeug wie „ZDF in Rassismus-Skandal verwickelt. ÖRR beschäftigt Menschen mit zweifelhafter Gesinnung. Inakzeptabel!“ oder – Rechtschreibfehler im Original – „Die Klamotten der Menschen als Katarische Bademäntel zu bezeichnen ist einfach nur rassistisch und eckelhaft! Man merkt wie Hasserfüllt die Kommentatoren wiedermal sind gegen Katar!“

Mal abgesehen davon, dass sich der nüchterne Beobachter notgedrungen fragt, welche Art von Rassismus das eigentlich sein soll, der sich gegen Klamotten richtet, weiß der woke Online-Mob eben ganz genau, wie er Prioritäten zu setzen hat. Vorschlag zur Güte: Wir schicken Sandro Wagner in einem Thawb nach Brüssel, wo er dann zwischen der Polizei und marokkanischen „Fans“ vermitteln kann. Bei der Gelegenheit kann er dann direkt und stellvertretend Abbitte bei den dortigen Marokkanern leisten, weil er arabische Gewänder nicht zu schätzen weiß.  

Jede Minderheit hat das Recht, irgendwann als Bereicherung für „das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt“ in einem Reiseführer zu stehen. Und wenn das mit irgendwelchen Minderheiten in irgendeinem europäischen Land partout nicht gelingen mag, müssen sich die Einheimischen bei der Integration eben mehr anstrengen und die verantwortlichen Politiker eben mehr Geld in antirassistische Maßnahmen investieren, damit Personen von „zweifelhafter Gesinnung“ nicht mehr „Bademantel“ sagen. Denn die zentrale und unverhandelbare Botschaft dieser WM lautet bekanntermaßen: „One Love“ über alles.

Business Class Edition:  WM: Moralweltmeister Deutschland

Business Class Edition:
WM: Moralweltmeister Deutschland
Guten Morgen,
die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar spaltet – vor allem Deutschland vom Rest der Welt. Die fehlenden Freiheitsrechte für Homosexuelle und die teils katastrophalen Arbeitsverhältnisse in Katar werden auch von anderen Nationen nicht gut geheißen. Aber sie werden nirgendwo mit der gleichen Inbrunst beklagt.
Symbolische Handlungen und das Aufkündigen bestehender Sponsoringverträge finden sich vor allem in den Reihen deutscher Spieler, Politiker und Sponsoren. Derweil die bisherigen Weltmeisterschaften, auch die 2018er WM in Putins Russland, vor allem als Sportveranstaltungen wahrgenommen wurden, erlebt diese WM in Deutschland eine Welle der Politisierung.

  • Unsere Nationalmannschaft hielt sich vor dem ersten Spiel symbolisch die Hand vor den Mund, um gegen das Verbot der FIFA zu protestieren. Die Regenbogenbinde zu verbieten, bedeutet aus Sicht der Spieler eine unzulässige Einschränkung der Meinungsfreiheit.
  • Innenministerin Nancy Faeser saß beim Eröffnungsspiel der DFB-Elf brav neben FIFA-Boss Gianni Infantino, verurteilte vorab aber dessen Entscheidung „schärfstens“ und trug demonstrativ die „One-Love”-Bind
  • TV-Sportmoderatorin Claudia Neumann präsentiert demonstrativ ein „Regenbogen“-Shirt und
    zeigte damit, was sie unter einer wertegebundenen Sportberichterstattung versteht
  • Rewe hat wegen dieser Vorgänge das Sponsoring für den Deutschen Fußball-Bund am Dienstag aufgekündigt.
  • Auch Edeka schließt sich auf Bundesebene dem „Boykott“ an und hat keine WM-spezifischen Kampagnen in den Geschäften geplant. Allerdings: Aufgrund der dezentralen Struktur der Kette mag man einen WM-freien Einzelhandel nicht garantieren. 
  • Normalerweise werden bei einer WM bis zu eine Million Hektoliter mehr Bier getrunken. Nicht so in diesem Jahr, was allerdings nicht an der Menschenrechtssituation in Katar, sondern an den Temperaturen in Deutschland liegt: „Von dem Event im Winter erwartet sich unsere Branche keine Impulse“, klagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Brauer-Bundes.
Im Rest der Welt wird der moralisch hohe Ton der Deutschen verstanden, aber man stimmt nicht ein. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Zuschauerquoten und die Geschäfte rund um diese Meisterschaft einbrechen könnten:
Die von der FIFA veröffentlichten Einschaltquoten zeigen eine andere Realität: Die Zuschauerzahlen sind gestiegen. Zum Beispiel zeigen die Daten für Brasilien, Frankreich und Großbritannien teils deutlich höhere Einschaltquoten während des Eröffnungsspiels als noch bei der WM 2018 in Russland.

Der andere Blick Mit gutem Gewissen heucheln – linke Symbolpolitik hilft weder dem Klima noch der Gender-Gerechtigkeit (NZZ)

Der andere Blick
Mit gutem Gewissen heucheln – linke Symbolpolitik hilft weder dem Klima noch der Gender-Gerechtigkeit (NZZ)
Wer kein Fleisch isst, rettet den Planeten. Wer mit Sternchen schreibt, tut etwas für die Gleichberechtigung. Beides ist Unsinn. Ersatzhandlungen bewirken nichts. Sie geben nur ein gutes Gefühl.
Eric Gujer 631 Kommentare
Politik wird nicht mehr daran gemessen, was sie erreicht, sondern daran, ob sie nur inbrünstig genug das Gute anstrebt. Vier Beispiele zeigen, wie Moral die Politik verdrängt:
  • Die Synode der reformierten Kirche in Deutschland serviert künftig nur noch vegetarisches Essen. Fleischproduktion sei klimaschädlich, sagte die Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden der Nachrichtenagentur EPD.
  • Die Stadt Zürich verbietet bei der Fussball-WM in Katar Public Viewing auf öffentlichem Grund. Damit protestiert sie gegen die Verletzung von Menschenrechten in dem Wüstenstaat.
  • Die Bundesregierung ernannte eine Antidiskriminierungsbeauftragte, die Deutsche für Kartoffeln hält. So soll die Gleichbehandlung aller Menschen gefördert werden.
  • Kaum eine deutschsprachige Universität kommt heute ohne detaillierte Regeln aus, wie Professoren und Studenten sprechen, schreiben und damit auch denken sollen. Eine «gendergerechte Sprache» soll Frauen «sichtbarer» machen.
Wie die Stadt Zürich den Emir von Katar das Fürchten lehrt

Alle vier Beispiele sind reine Symbolpolitik: Hauptsache, man setzt sich für die richtigen Ziele ein. Ob man ihnen mit dem gutgemeinten Engagement näher kommt, ist völlig egal. Der Temperaturanstieg in der Erdatmosphäre wird nicht um das Promille eines Grades gedämpft, wenn deutsche Christen Tofu verzehren.

Weder der Emir von Katar noch irgendein anderer Herrscher am Golf ändert den Umgang mit seinen Untertanen und den oft unter prekären Umständen beschäftigten Gastarbeitern aus Furcht vor dem langen Arm des Zürcher Stadtrats. Setzen europäische Städte ein Zeichen, wie es so schön heisst, kümmert das den Rest der Welt wenig. Zu Recht.

Schliesslich käme keine deutsche oder Schweizer Kommunalverwaltung auf die Idee, den Ausschank und Konsum von Alkohol zu untersagen, weil eine saudische Stadt beschliesst, die Volksgesundheit in Europa lasse sich nur durch das Verbot der Droge stärken.

Zwar freut es die rot-grüne Blase ungemein, dass sie eine kontroverse Person wie Ferda Ataman als Beauftragte der Bundesregierung durchsetzen konnte. Auch hier wurde wieder «ein Zeichen gesetzt». Jede politische Lebenserfahrung lehrt allerdings das Gegenteil. Einstellungen ändern sich, wenn Politiker integrieren, statt die Gesellschaft zu polarisieren.

Eine Ersatzhandlung ist auch die Verwendung von Gendersternchen und allerlei ausgefallenen Pronomen zur Bezeichnung einer geschlechtlichen Identität. Es zeugt von magischem Denken, anzunehmen, dass Sprachgebrauch allein die Gleichberechtigung fördere.

Diese erreichen Universitäten allenfalls, wenn sie mehr Professorinnen ernennen und eine gute Kinderbetreuung anbieten. Das kommt jedoch teurer als ein Sprachleitfaden, den sich ein Verwaltungsdirektor mit all dem Sprachgefühl ausdenkt, zu dem Verwaltungsdirektor*innen gemeinhin fähig sind.

Jedem ist es unbenommen, magischem Denken anzuhängen. Universitäten waren jedoch einmal Stätten der Aufklärung. Wie absurd die Diskussion ist, zeigt sich auch an den wechselnden Geboten für gendergerechte Sprache.

Galt früher das Binnen-I als das Mittel der Wahl, um eine Identität auszudrücken, war es anschliessend das Sternchen. Das wird gerade vom Doppelpunkt verdrängt. Im magischen Denken verliert jeder Zauber seine Wirkung, sobald die falschen Zeichen verwendet werden. Umso wichtiger ist es, sich an das gerade gültige Ritual zu halten.

Wenn fast alles schon erreicht ist, fallen weitere Verbesserungen schwer

Deutschland bei der Katar-WM - Wie die Mannschaft, so das Land (Cicero+)

Deutschland bei der Katar-WM
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Wie die Mannschaft, so das Land (Cicero+)
Die Performance der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar ist symptomatisch für den Zustand unseres Landes. Anstatt an unserer Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten, predigen wir mit missionarischem Eifer, wie die Welt zu sein hat - Debatten nicht erwünscht. Dabei haben wir nicht nur Respekt vor anderen, sondern auch vor uns selbst verloren.
VON DIRK NOTHEIS am 24. November 2022
Das Spiel Deutschlands gegen Japan hat geradezu symptomatische Qualität für die Zustandsbeschreibung unseres Landes. Statt sich mit klarer Strategie, Energie und Kampfesgeist auf den Ball und die Umsetzung einer vorwärtsgerichteten Spielweise zu konzentrieren, diskutiert man tagelang über Armbinden und wokes Gedankengut, reibt sich am Veranstalter statt an sich selbst und verschiebt damit die Prioritäten zu Lasten des eigenen Erfolges. Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Diese Botschaft ist bis heute in der deutschen Politik und dem Feuilleton nicht angekommen. Als Voraussetzung für den Erfolg in unserer heutigen global kompetitiven Welt kommt es vor allem aber auf eines an: auf die „Execution“. Mit dem Fokus auf der Verbalisierung von Idealwertvorstellungen und Wunschträumen sowie ihrer missionarischen Verfolgung gegenüber jedem, der sie hören und nicht hören will, lenkt man vom eigentlich Geforderten ab und landet am Ende genau dort, wo die deutsche Fußballnationalmannschaft am gestrigen Abend gelandet ist, nämlich in der Niederlage.

Wer in dieser Welt gewinnen will, muss sich auf die „Execution“, auf eine möglichst effiziente und kompetitive Umsetzung konkreter Performance-Ziele konzentrieren, das heißt ins Fußballerische dieser Tage übersetzt, auf das Geschehen auf dem Rasen und nicht auf den Tribünen-, Polit- und Medientalk drumherum. Nur dort, wo es auf die Socken gibt, entscheidet sich das Schicksal, und nur dort allein liegt der Weg zum Erfolg. Nicht mit dem Diskurs über regenbogenfarbene Armbinden oder der Inszenierung von Mannschaftsbildern, sondern mit Toren gewinnt man Spiele. So simpel und doch scheinbar so herausfordernd ist diese Welt. Wer irgendwo anders sucht, wird sich im Labyrinth der globalen Komplexität und Wettbewerbsintensität verlaufen und führt sich und sein Volk auf einen fatalen Irrweg. Abstieg und Deklassierung sind die Folgen.

Woke Form der Basta-Politik

Statt sich darauf zu konzentrieren, alle Kräfte in diesem Sinne zu bündeln und damit die Rahmenbedingungen für die Kreation siegreicher Produkte und Lösungen zu schaffen und ins marktliche Spiel bzw. auf den Rasen, der die Welt bedeutet, zu bringen, soll jedoch einmal mehr am deutschen Wesen die Welt genesen. Anstatt den Fokus auf unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit auszurichten, betreiben Politik und gesellschaftliche Mainstreamkräfte wie einst, als man empört aufgeschreckt von einem Tsunami vor der Küste Japans – schon wieder Japan – und seinen Folgen für ein küstennah gelegenes Atomkraftwerk, Hals über Kopf aus der Kernenergie ausstieg, den wirtschaftlichen und damit langfristig auch den sozialen Niedergang Deutschlands.

27 November 2022

ARD im Selbstzerstörungsmodus (Teil II) - Aufstand gegen die Unfähigen und Ahnungslosen (Cicero+)

ARD im Selbstzerstörungsmodus (Teil II) 
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Aufstand gegen die Unfähigen und Ahnungslosen 
Wer bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht opportunistisch-woke ist, wer sein journalistisches Handwerk versteht und auch mal Kritik übt, läuft Gefahr, abserviert oder auf gut klingende, aber unbedeutende Posten weggelobt zu werden. Beim Hessischen Rundfunk traf es jetzt die erfahrende Journalistin Nina Pater. Doch gegen diese Entscheidung gibt es massiven Widerstand aus der Belegschaft.
VON JENS PETER PAUL am 27. November 2022
Verursacht wird sie in den Chefetagen, aber statt findet die Krise der öffentlich-rechtlichen Anstalten in den Redaktionen – beziehungsweise dem, was von ihnen nach -zig Umstrukturierungen, Reformen und Change-Management-Operationen sowie einer zunehmenden Unterwanderung durch Marketingleute und fachfremde Berater aller Art übrig ist. Ein besonders krasses Beispiel liefert in diesen Tagen der Hessische Rundfunk (HR). Gerade erst halbwegs im neuen Amt angekommen, sieht sich Intendant Florian Hager (46) bereits mit einem Aufstand seiner verbliebenen Fernseh-Kreativen konfrontiert. Zu verdanken hat er den seiner Programmdirektorin und Stellvertreterin Gabriele Holzner (62), deren Belegschaft sie als „eine Katastrophe für diesen Sender“ (ein langjähriger Redakteur und Moderator) betrachtet. Ihre jüngste Aktion brachte nun das Fass zum Überlaufen:    

„Das Signal dieser Personalentscheidung ist verheerend! Wer etwas wagt, seine Meinung konsequent äußert und sich einsetzt für den Hessischen Rundfunk und seine größte Marke hessenschau, der wird abserviert.“ (Auszug aus einem von 107 Mitarbeitern am 10. November 2022 verfassten und unterschriebenen Protestbrief an den Intendanten des Hessischen Rundfunks Florian Hager und seine Geschäftsleitung.)  

Anlass des Aufschreis, dem sich innerhalb weniger Stunden selbst als brav und geduldig bekannte Kolleginnen und Kollegen anschlossen, war die überraschende und sofortige Suspendierung eines Mitglieds der Leitung des „Programmbereichs Hesseninformation“ durch Direktorin Holzner. Es traf jene Frau, die die Verfasser des wütenden Protestschreibens als letzte verbliebene Journalistin dort betrachten in einem sonst als inkompetent, überfordert, unsichtbar und unnahbar verrufenen und grotesk aufgeblasenen Führungszirkel namens „F1“.  

Jener „F1“ wird auf ausdrücklichen Wunsch von Holzner seit 2021 von der externen Marketingexpertin Dr. Dorothea Varlam geleitet, die sich auskennt im Vertrieb von Ferrero-Küsschen und Heinz-Ketchup, von Journalismus und Fernsehen und Video und dem gemeinen Hessen, aber ausweislich ihrer Vita und nach empirisch untermauerter Überzeugung der HR-Belegschaft keine Ahnung hat.  

Achtsamkeit im täglichen Doing 

Im Cicero auf Nachfrage von der Pressestelle zur Verfügung gestellten HR-Organigramm genießt Varlam gleichwohl neuerdings eine offizielle und sogar hervorgehobene programmliche Position. Zugleich betreibt sie als freiberufliche Beraterin mit dem Schwerpunkt Marketing/Vertrieb und Digitale Transformation weiter ihre eigene Consulting-Firma www.varlamconsulting.com und tritt auf YouTube mit einem „Copetri Circle Talk“ auch unverändert aktuell an prominenter Stelle für eine Copetri GmbH auf. 

Deren Mitglieder „brennen für gute Kommunikation und Achtsamkeit im täglichen Doing“ und möchten dieses Feuer an interessierte Unternehmen verkaufen: „Seid mit uns gespannt auf erste Ergebnisse, Konzepte, Frameworks und Tools rund um die Fokusthemen Nachhaltigkeit, Ambidextrie, Fehlerkultur/Lernkultur und Futureproven“ (Werbung für Meeting vom 7. Oktober 2022 in Frankfurt am Main). Achtsamkeit, Diversity sowie – natürlich – Warnung vor rechtspopulistischen Tendenzen und Rassismus gehören zu den grundlegenden Skills dieses gewerblichen Netzwerkes.

Dass opportunistisch-wokes Verkaufsgelaber nur begrenzt kompatibel ist mit einer Wuchtbrumme, die Journalismus von der Pike auf gelernt hat, sich in Hessen, im Sender und bei dessen Zuschauern auskennt wie wenige andere und eher die nächste Sendung im Blick hat, die es möglichst anständig und überzeugend zu bestücken gilt, als Diversity und Achtsamkeit und vorwurfsfreie Kommunikation, war Beobachtern schon lange klar. Nina Pater ist der Prototyp der Frau, die auf Quoten und Förderpläne nie angewiesen war. Ausgerechnet sie jetzt abserviert zu sehen, kaltgestellt auf eine neue, für sie – wie soeben vom Sender gemeldet wurde – zum Februar zu schaffende Coaching-Funktion ohne operative Befugnisse, bezeichnen die Verfasser des Protestschreibens als „unbegreiflich“.  

Bestrafung der Unschuldigen 

Pater habe aus einer reinen Fernsehredaktion ein multimediales Redaktionsteam geformt, Experimente gewagt, Kurskorrekturen vorgenommen, neue digitale Formate entwickelt – auch gegen Widerstände aus der eigenen Redaktion. Sie sei durchsetzungsfähig mit einem klaren Kurs und bereit, Argumente zu hören und Ideen aufzunehmen und diese auch zu verwerfen, wenn es bessere Vorschläge gebe. Und dafür werde sie nun von einer chronisch überforderten Direktorin demonstrativ bestraft? 

Tatsächlich läuft es beim HR, glaubt man dem Protestschreiben mit Kopie an Personalrat, Rundfunkrat und Verwaltungsrat, wie im Büro-Spott aus den 70er-Jahren über die sechs Phasen eines Projektes: 1. Begeisterung 2. Verwirrung 3. Beseitigung der Spuren 4. Suche nach Verantwortlichen 5. Bestrafung der Unschuldigen 6. Auszeichnung der Nichtbeteiligten.  

Wörtlich: „Unser Vertrauen in das F1-Führungsteam der Hessen-Unit und auch in die Geschäftsleitung wurde durch diese Personalentscheidung massiv beschädigt. Warum ist es der Interimsmanagerin Dorothea Varlam nach über einem Jahr nicht gelungen, ein konstruktiv zusammenarbeitendes Führungsteam zu formen? Warum wurde nicht das gesamte F1-Führungsteam von seinen Aufgaben entbunden, wenn die Geschäftsleitung unzufrieden ist mit der Aufstellung der Hessen-Unit?“ 

Was hat, diese Kernfrage schwebt über der ganzen Geschichte, unsere überaus engagierte Kollegin eigentlich verkehrt gemacht? Warum ist niemand in der Hierarchie in der Lage, wenigstens das klipp und klar zu benennen? Nun ja, erwidert auf Anfrage HR-Sprecher Christoph Hammerschmidt, „Veränderungsprozesse passieren halt, und dass diese auch Emotionen hervorrufen, ist doch ganz natürlich“. Der „Aufgabenzuschnitt“ habe nicht gepasst, sondern „die übergreifende und gemeinsame Entwicklung der Hessen-Unit als Team behindert“.  

24 November 2022

Katar: "Was zählt ist auf dem Platz" - Stimmen dazu

Thomas Müller (Vor dem Spiel)

"Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein".
"Welt": "Erschreckend passives Deutschland blamiert sich gegen Japan. Auf die politischen Debatten im Vorfeld des ersten WM-Spiels folgt der sportliche Tiefschlag.
"Spiegel":
"Schon wieder am Boden. Die deutsche Nationalmannschaft glänzte gestenreich vor dem Anpfiff – und erlebte dann gegen Japan ein Debakel".

"Welt":
"Erschreckend passives Deutschland blamiert sich gegen Japan. Auf die politischen Debatten im Vorfeld des ersten WM-Spiels folgt der sportliche Tiefschlag".
"Zeit":
"Boykottieren leicht gemacht. Das deutsche Team hilft allen, die von der WM so gar nichts wissen wollen. Es verliert gegen Japan. (...) Vielleicht hat die Niederlage sogar einen Nebeneffekt, der den Spielern gar nicht unrecht ist: Dass mehr über sportliche Probleme gesprochen wird als über Kapitänsbinden. (...) Am Sonntag geht’s gegen Spanien. Kann sein, dass man sich da eher die Hand vor die Augen halten muss als vor den Mund."
Belgien-Star ätzt gegen Protest der deutschen Elf
Kapitän Eden Hazard hat kein Verständnis für die deutsche Protestaktion vor dem 1:2 am Mittwoch gegen Japan. "Es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht getan und gewonnen hätten", ätzte der 31 Jahre alte Hazard von Real Madrid laut französischem Radio RMC
Kapitän Eden Hazard hat kein Verständnis für die deutsche Protestaktion vor dem 1:2 am Mittwoch gegen Japan. "Es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht getan und gewonnen hätten", ätzte der 31 Jahre alte Hazard von Real Madrid laut französischem Radio RMC
Kapitän Eden Hazard hat kein Verständnis für die deutsche Protestaktion vor dem 1:2 am Mittwoch gegen Japan. "Es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht getan und gewonnen hätten", ätzte der 31 Jahre alte Hazard von Real Madrid laut französischem Radio RMC. "Wir sind hier, um Fußball zu spielen, ich bin nicht hier, um eine politische Botschaft zu verbreiten, dafür sind andere Leute besser geeignet. Wir wollen uns auf den Fußball konzentrieren", sagte Hazard laut RMC weiter.
"Wir sind hier, um Fußball zu spielen, ich bin nicht hier, um eine politische Botschaft zu verbreiten, dafür sind andere Leute besser geeignet. Wir wollen uns auf den Fußball konzentrieren", sagte Hazard laut RMC weiter. 
Joachim Kretschmer (Focus-Online)
"Die Spieler sind schuld. Schuld weil sie in Katar sind , um Fußball zu spielen, nicht mehr und nicht weniger, und nicht , um Botschaften in die Welt zu senden. Diese scheiß "One Love Binde" interessiert keinen Menschen, außer ein paar Minderheiten-Heinis, die  mit links woker Tendenz der Mehrheit ihre Meinung aufdrücken".
Ferdinant Knauss (TE)
"In Katar scheitert die Fußball-Allianz von hemmungslosem Kommerz und totaler Moral.
Wenn Fußballer öffentlich vor allem um „Werte“ und „Zeichen“ kreisen und gleichzeitig ein Emirat sich eine WM kaufen kann, verliert der Sport seine Würde – und schließlich auch die Liebe der Zuschauer. In Katar erleben wir die Selbstzerstörung eines Sports aus Gier nach Werten – finanziellen und moralischen".
Alexander Marguier (Cicero+)
Fußball-Weltmeisterschaft in Katar - Festspiele der Ideologen
"Selten war ein Fußballturnier so spannend wie diese WM in Katar. Natürlich nicht aus sportlicher Sicht, darum geht es auch gar nicht. Sondern wegen des regenbogenbunten Rahmenprogramms und der ideologischen Vereinnahmung der Spiele durch woke Westler und homophobe Muslime. Geboten wird nicht weniger als ein Clash of Civilizations im Stadionformat".
Daniel Gräber (Cicero+)
Fußball-WM - Manuel Neuer ohne „One Love“-Binde? Das muss nicht sein
"Die deutsche Nationalmannschaft musste am Mittwoch ohne Vielfalts-Kapitänsbinde zu ihrem ersten WM-Spiel antreten. Von diesem Rückschlag sollten sich Manuel Neuer und der DFB aber nicht entmutigen lassen. Mit etwas Kreativität können wir noch Weltmeister im „Haltung-Zeigen“ und „Zeichen-Setzen“ werden".

21 November 2022

Doch nochmal Katar - Und Jetzt? Der Moralweltmeister hat einen auf´s geschlossene Maul gekriegt

Doch nochmal Katar

23.11. 2022 Und Jetzt?
Der Moralweltmeister hat ein Zeichen gesetzt - und voll einen auf´s geschlossene Maul gekriegt
Die WM im Fernsehen verweigern? Ich schaue auch
Hans Reime, 21.11.2022
Ich halte es mit Oskar Beck von der WELT (siehe nachfolgenden Artikel) und schaue auch. Aber auch nicht jedes Spiel und schon gar nicht die "politischen" Moderationen zwischen den Spielen. Wie erbärmlich waren diese am 1. Spieltag, in denen die Moderatoren und Moderatorinnen in jeder Sendung die anwesenden Profifußballer ständig zum Bekenntnis zum "LGBTQ" nötigten.
Es geht um eine Geste, ein Signal darum, ein Zeichen zu setzen. Um nicht mehr und auch nicht weniger. Und das, als hätten wir keine anderen Sorgen, waren in allen Nachrichten am 21.02.2022 die alberne Binde und der blasierte DFB-Präsident die Aufmacher. 
Und, nachdem am Dienstag im ZDF-Sportstudio das Thema bis zum Erbrechen ausgelutscht wurde, wollte sich am Mittwoch die ARD-Sportschau, zum ersten Mal auf Sendung, keine Blöße geben. Sie soll eine Anklage-Sendung gemacht haben, wie Josef Seitz in Focus-Online schrieb. So soll so wenig Sport wie noch nie vor einem Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft gewesen sein. Während sich im Hintergrund in der ARD die Spieler warm liefen, drehten vorne die Experten und Offiziellen schon heiß, so Seitz.
 
 
Wie heuchlerisch muss eigentlich Manuel Neuer sein, der unbedingt  "seine" bunte Binde tragen will, aber für Bayern eine "Qartar" Binde trägt und mit seinem Klub im Winter seit Jahren ins Trainingslager nach Katar fliegt?
Und jetzt? Der Moralweltmeister hat ein Zeichen gesetzt - und von den Japanern voll einen auf´s geschlossene Maul gekriegt!

Das kommt davon, wenn jeder, aber auch jeder Lebensbereich durchpolitisiert wird. Andere machen einfach ihren Job, nicht Politkasperei.
Zum Beispiel die Spanier mit 7:0 gegen Costa Rica.
Da lobe ich mir die Haltung der Franzosen: Sowohl der Präsident des französichen Verbandes FFF, Noël Le Graët, als auch der Kapitän der „Equipe Tricolore“, Hugo Lloris, hatten vor dem Turnier erklärt, auf das Tragen einer „One-Love“-Armbinde verzichten zu wollen. „Wenn man Ausländer in Frankreich aufnimmt, möchte man, dass sie sich an unsere Regeln halten und unsere Kultur respektieren. Das werde ich auch tun, wenn ich nach Katar gehe. Man kann damit nicht einverstanden sein, aber ich werde Respekt zeigen“, so der Kapitän.
Dem haben sich die Kapitäne der Belgier und Schweizer sinngemäß angeschlossen.
Eine derartige Haltung  stünde den deutschen Woke-Aktivisten auch gut zu Gesicht. Sie werden bald erkennen: Am deutschen Wesen will die Welt einfach nicht genesen.
06.12.2920
Inzwischen wissen wir wie´s ausging. Die Mannschaft ist nach der Vorrunde ausgeschieden und die Politkasperei wurde von rot angehauchten Funktionären und deren PR-Beratern inszeniert und von Neuer und Goretzka im Spielerkader favorisiert, was zu heftigen Diskussionen und gar zur Spaltung geführt haben soll.
Und Hansi Flick am 18.12.2022, deutlich zu spät:
„Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat sinngemäß gesagt: 'Der Fußball wird zu stark politisiert, unsere Spieler sollen sich auf den Fußball konzentrieren, Politik mache ich.' Das wäre auch ein gutes Zeichen für uns gewesen“, sagte Flick im SID-Interview und fügte an: „Für die Politik sind andere ausgebildet.“

Die WM im Fernsehen verweigern? Ich schaue! (WELT)

Die WM im Fernsehen verweigern? Ich schaue!
Denn ich schaue.
Nein, nicht alles. Ich schaue nur richtigen Fußball, also nicht Katar gegen Ecuador. Auch so eine WM-Eröffnungsfeier boykottiere ich. Ich will nichts hören und sehen von den Willkommensgrüßen aus einem Land, in dem der Fußball so viel Tradition hat wie Glatteis und Pulverschnee und in dem der Fifa-Boss dem Emir vermutlich beibringen muss, dass ein Fußball weder achteckig noch innen aus Hartgummi und außen aus Sperrholz ist.
Ich will diesen gescherten Glatzkopf Infantino auf der Tribüne nicht sehen, und auch nicht diese haarigen Mafiantinos, Verbandspaten, WM-Botschafter und sonstigen Drahtzieher, die mit der Devise „Geld spielt keine Rolex“ eine WM nach Katar deichseln und jetzt ungestraft in der VIP-Loge sitzen – während der Fan, wenn er den Fernseher einschaltet, von den Lolas und Fahnenträgern der Moral als Mittäter an der Torlatte aufgehängt wird.
Wie entgeht man der gesellschaftlichen Ächtung? 70 Prozent der Deutschen haben darauf in einer repräsentativen Umfrage dieser Tage eine klare Antwort gegeben: Sie haben demnach kein bisschen vor, sich die WM-Spiele anzutun, eher stürzen sie sich mit dem Kopf voraus in den Bildschirm. Das sind die Aufrechten.
Der Rest sind wir.
Wir sind lumpige 30 Prozent, und die Aufrechten rümpfen die Nase, als hätten wir lange nicht mehr geduscht. Wir stehen da wie eine Horde von Ignoranten und intellektuell Limitierten, die einen Ball auf dem Hals haben und nur von der einen Eckfahne bis zur anderen denken – und die sich frühestens aufregen, wenn Katar gegen das Menschenrecht auf alkoholhaltiges Bier verstößt und den Budweiser-Ausschank in den WM-Stadien beschränkt.
Pfui Deibel, ekeln sich die Fernsehgegner und zücken den moralischen Effe-Finger der modernen Empörungsgesellschaft. Sie sind fassungslos, dass es Menschen gibt, die ohne schlechtes Gewissen Fußball aus Katar schauen und sich nicht an unsere größte Tugend halten: Wir Deutsche gelten als das einzige Volk, das ein schlechtes Gewissen mehr genießt als eine schöne Frau.

Klimakleber: Angst und Wahn essen Seele auf (NZZ)

Klimakleber: Angst und Wahn essen Seele auf
Radikale Klimaaktivisten kleben sich an Strassen fest und beschmieren Kunstwerke. Dabei gefährden sie auch Menschenleben. Wenn Angst ein gesundes Ausmass überschreitet, kann Wahn entstehen. Doch unsere Psyche läuft nicht Gefahr, sich anzustecken.
Esther Bockwyt
Während viele im Verhalten von Klimaklebern zutreffend etwas Egozentrisches, also Narzisstisches, wie auch etwas Trotzig-Aggressives sehen, kommt in der Dramatik ihrer apokalyptischen Ausrufe vor allem aber häufig eines zum Ausdruck: ungesunde Angst, die ins Wahnhafte übergeht: «Ich bin 25. Und ich würde so gerne Kinder bekommen. Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen, Kinder in diese Welt zu setzen. Weil ich Angst habe um meine kleinen Geschwister. Dass sie in ihrer Lebenszeit in einem Kriegsgebiet leben», schluchzte eine junge Frau, Aktivistin der Klimaaktivisten-Gruppierung «Die letzte Generation» in die Interviewkameras.
Apokalyptische Gedanken
Die Aktivisten und Aktivistinnen sind ganz offenkundig fest davon überzeugt, dass das Ende, der Untergang naht und es keine Zukunft mehr für Menschen gibt. Ihre Wahrnehmung scheint in Gänze vom apokalyptischen Gedanken beherrscht. In einer solchen Wahrnehmungsverengung scheint dann kein anderes Thema mehr die Psyche zu berühren, scheint kein inneres «Herunterkommen» mehr möglich.
Nun ist es eine natürliche psychische Gegebenheit, wenn Menschen sich zu intensiv mit Ideen, mit Themen insbesondere solcher negativer Art befassen, dass sie sich in ungesunder Weise in diese hineinsteigern können. Es führt zu einer Verengung des eigenen Blickwinkels, und im Kollektiv von Gleichgesinnten verfestigt sich eine radikale Überzeugung oder ein Gefühlszustand durch Gruppendynamiken und «Groupthink». Diese Vereinheitlichung der Meinung und Wahrnehmung bei gleichzeitigem Kontaktverlust gegenüber der Aussenwelt kann wahnhafte Züge annehmen.
Wahn bedeutet unbeirrbare bis unkorrigierbare, sehr fixe Überzeugung bezüglich einer Bedrohung trotz Unvereinbarkeit mit der Realität. Wahn ist verbunden mit einer stark erhöhten Grundangst, die – bedingt durch die Überzeugung, sich gegen die Bedrohung verteidigen zu müssen – oft ins Aggressive ausschlägt. Wer überzeugt ist, dass – zu Unrecht – allenfalls gar sein Leben bedroht ist, glaubt auch, sich verteidigen zu dürfen und zu müssen – im Notfall sogar auch Gewalt anzuwenden. Dies ist dann gefühlte Notwehr in Märtyrer-Manier. Angst – Hysterie – Wahn – Aggression, das ist die charakteristische Linie für auf Angst basierende wahnhafte Entwicklungen.
Nun ist der Klimawandel und die von ihm ausgehende Bedrohung real, mag man einwenden. Doch droht der Untergang zwangsläufig? Ein solches Gefühl hat sich in vielen Köpfen und Psychen schon breitgemacht. Die Optimistischeren unter uns gehen eher aktiv und lösungsorientiert an das Problem heran, sehr wohl daran glaubend, dass auch dank technologischem Fortschritt der Untergang keinesfalls gewiss ist. Eine solche Haltung verleiht nicht nur Mut, sondern auch Tatkraft. Während sich die ins Wahnhafte rutschende Angst kopflos und destruktiv in sich selbst verliert.

Der andere Blick - Warum überwacht der Verfassungsschutz nicht die Klimajugend? (NZZ)

Der andere Blick
Warum überwacht der Verfassungsschutz nicht die Klimajugend? (NZZ)

Der Tod einer Radfahrerin in Berlin wirft die Frage auf, wohin radikale Öko-Proteste im Extremfall führen. Dennoch beobachtet der Verfassungsschutz die «Querdenker», nicht aber die Klima-Bewegung. Ein Lehrstück über höhere Moral und politische Einseitigkeit.
Eric Gujer
Alle sind gleich, aber manche sind gleicher. Diese Erkenntnis aus George Orwells Parabel auf das totalitäre Sowjetsystem hat heute noch Bestand – auch im demokratischen Rechtsstaat Deutschland.
Obwohl auf das Konto von Linksextremisten genauso viele Gewalttaten gehen, behauptet Innenministerin Nancy Faeser unverdrossen, die Rechtsextremisten seien die grösste Gefahr.
Von der Blindheit auf einem Auge profitierten schon Lenin und Stalin: Selbst wenn die Linken Verbrechen begehen, kämpfen sie eigentlich für eine bessere Welt, für Fortschritt und Gerechtigkeit. Die Rechten hingegen sind nur Verbrecher. Sie haben keine Erlösungsideologie, die ihren Taten ein Mäntelchen der Legitimität umhängt.
Der Grundsatz, wonach einige stets gleicher sind als andere, gilt auch dort, wo Gewalt allenfalls billigend in Kauf genommen wird. Dass die Extremisten der «Letzten Generation» in Berlin einen Stau verursachten, der unter Umständen eine Mitursache für den Tod einer Velofahrerin war, wurde pflichtschuldig verurteilt. Aber eben nur pflichtschuldig.
Die Urheber der Aktion veröffentlichten ein von Selbstgerechtigkeit triefendes Manifest. Reue oder auch nur einen Zweifel, ob der gute Zweck wirklich sämtliche Mittel rechtfertigt, zeigten sie nicht. Stattdessen reklamierten sie eine höhere Moral für sich.
Die Klimajugend «Fridays for Future» sah im Anschluss an den Unfalltod keinen Grund, sich in aller Form von ihrer extremistischen Schwester-Bewegung zu distanzieren. Grüne und Sozialdemokraten wiederum distanzierten sich nicht von «Fridays for Future». Denn man kämpft ja für eine bessere Welt ohne Erderwärmung, und das hehre Ziel erfordert Opfer.
Wer delegitimiert den Staat mehr – die Klima-Bewegung oder die «Querdenker»?
Wie anders fällt doch die Reaktion auf «Querdenker», Corona-Leugner und Putins fünfte Kolonne aus – auf den ganzen Narrensaum einer von den vielen Krisen unserer Zeit verunsicherten Mittelschicht. Obwohl im Zusammenhang mit ihren Demonstrationen keine Todesopfer zu beklagen sind, schuf der Inlandgeheimdienst eine Kategorie, um eine Überwachung zu begründen: die «verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates».
Wenn sich die Aktivisten der «Letzten Generation» auf Strassen festkleben, verüben sie Straftaten. Sie kalkulieren Notsituationen mit lebensgefährdenden Folgen ein, denn sie wollen die Gesellschaft nötigen. Trotzdem macht das allein sie noch nicht zu «Öko-Terroristen», wie es jetzt heisst. Von Strassenblockaden ist es ein ziemlich weiter Weg bis zum mörderischen Irrsinn der «Rote-Armee-Fraktion».

Verfassungsschutz-Chef verteidigt „Letzte Generation“ - Stützen des Systems (Cicero+)

Verfassungsschutz-Chef verteidigt „Letzte Generation“ -
Stützen des Systems
Gegen Corona-Querdenker und die rechtspopulistische Opposition legte sich Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang mächtig ins Zeug. Doch bei radikalen Klimaschützern, die Straftaten als politisches Erpressungsmittel nutzen, will er keinen Extremismus erkennen. Wie der Chef des Inlandsgeheimdienstes hier argumentiert, ist ein Skandal.
VON DANIEL GRÄBER am 18. November 2022
Thomas Haldenwang ist sehr geschmeidig. Das muss er wohl sein. Denn er wurde Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, weil sein Vorgänger zu störrisch war. Seit Haldenwang den Inlandsgeheimdienst führt, agiert die Behörde stets im Sinne der Bundesregierung. Wer Extremist ist und deshalb unter Beobachtung gestellt wird, entscheidet Haldenwangs Verfassungsschutz nicht mehr nach objektiv nachvollziehbaren Kriterien, sondern nach politischer Wetterlage.
Bei der AfD konnte es ihm nicht schnell genug gehen. Er bezeichnete die Oppositionspartei öffentlich sofort als „Prüffall“, obwohl ihm damals noch keine ausreichenden Anhaltspunkte vorlagen, um sie wegen Rechtsextremismusverdachts zu beobachten. Das hat ihm ein Gericht später zwar um die Ohren gehauen und ist in einer Demokratie eigentlich ein Unding. Doch Folgen hatte seine voreilige und rechtswidrige Öffentlichkeitsarbeit keine. Kein Wunder. Es war politisch genau so gewollt.
Als später die Proteste gegen die Corona-Politik zunehmend unangenehm für die Bundesregierung wurden, erfand Haldenwang kurzerhand eine neue Extremismus-Kategorie: die „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“. So konnte er den harten Kern der nicht richtig ins Links-Rechts-Schema passenden Querdenker-Szene mit geheimdienstlichen Mitteln ins Visier nehmen.
Wohlwollend und verständnisvoll
Jetzt allerdings, bei den sich immer weiter radikalisierenden Klimaaktivisten, die mit Straßenblockaden und Kartoffelbreiattacken für Aufmerksamkeit sorgen, will der oberste Verfassungsschützer nicht so genau hinsehen. Das machte er in einer Gesprächsrunde des „Demokratie-Forums Hambacher Schloss“ deutlich. Gastgeber Michel Friedmann sprach ihn am Ende der Veranstaltung eher wohlwollend auf die Aktionen der „Letzten Generation“ an. Und Haldenwang äußerte sich daraufhin ebenso wohlwollend und verständnisvoll.
Warnungen vor dem Entstehen einer Klima-RAF seien aus seiner „fachlichen Sicht“ Nonsens, sagte Haldenwang. „Ich bin in erster Linie erstmal ganz froh und glücklich, dass sich junge Menschen auf einmal wieder für Politik interessieren und dafür interessieren, die Zustände im Land zu verbessern und sich engagieren für so ein elementares Thema wie Klimawandel.“ Das Ankleben auf Straßen und die Beschädigung von Gemälden seien zwar Straftaten, so der Verfassungsschutzpräsident. „Aber das Begehen von Straftaten macht diese Gruppierung jetzt nicht extremistisch.“
Respekt für das System
„Extremistisch ist immer dann, wenn der Staat, die Gesellschaft, die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage gestellt wird“, erklärte Haldenwang. „Und genau das tun die Leute ja eigentlich nicht. Die sagen: Hey, Regierung, ihr habt so lange geschlafen. Ihr, Regierung, müsstet jetzt endlich mal was tun.“ Anders könne man gar nicht ausdrücken, wie sehr man dieses System respektiert, wenn man die Funktionsträger zum Handeln auffordert.

Letzte Generation“ und RAF - Haldenwangs historischer Irrtum (Cicero+)

Letzte Generation“ und RAF -
Haldenwangs historischer Irrtum
Thomas Haldenwang, Chef des Bundesverfassungsschutzes, hält die Warnung des CSU-Politikers Alexander Dobrindt vor einer „Klima-RAF“ für „Nonsens“ – sehr zur Freude linksgrüner Kreise. Dabei waren es Aktivisten der „Letzten Generation“ selbst, die das Szenario einer Radikalisierung bis hin zum Terrorismus in die Welt gesetzt haben. Ohnehin ist ein Vergleich mit der RAF statthaft, denn auch die Achtundsechziger waren nicht von Anfang an gewalttätig.
VON HUGO MÜLLER-VOGG am 20. November 2022
Der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, hält die Warnung des CSU-Landesgruppenchefs Alexander Dobrindt vor einer „Klima-RAF“ aus „fachlicher Perspektive“ für „Nonsens“. Jedenfalls erkenne er „gegenwärtig“ nicht, dass die „Letzte Generation“ sich „gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung richtet, und insofern ist das kein Beobachtungsobjekt für den Verfassungsschutz“.
In bestimmten politischen Kreisen wie in solchen Medien, die dem Verfassungsschutz prinzipiell skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen, löste diese Bemerkung Haldenwangs große Begeisterung aus. Freilich hatte der oberste Verfassungsschützer etwas kritisiert, was der CSU-Politiker gar nicht gesagt hatte. Der hatte die „Letzte Generation“ keineswegs als Klima-RAF bezeichnet. Er hatte vielmehr gesagt, die Entstehung einer „Klima-RAF“ müsse verhindert werden. Eigentlich müsste der Verfassungsschutz daran ebenfalls interessiert sein. Gleichwohl irritiert, dass Haldenwang den Drohungen der Blockierer vom fortgesetzten „Widerstand“ und einer „maximalen Störung der öffentlichen Ordnung“ wenig Bedeutung beimisst. 
Unüberhörbare Freude über die „Watschn“
In der unüberhörbaren Freude in linksgrünen Kreisen über diese „Watschn“ für Dobrindt wird freilich vergessen, dass dieser keineswegs der erste war, der über eine mögliche Radikalisierung der Klima-Kleber sprach. Den Zusammenhang zwischen militanten Klima-Ideologen und den RAF-Terroristen hat schon vor einem Jahr Tadzio Müller hergestellt, ein höchst aktiver Klima-Demonstrant, laut taz „ein Kind der globalisierungskritischen Bewegung, durch und durch“. 
Dieser „Berufsaktivist, der sich im Kampf gegen das Schweinesystem seit Jahren von Polizisten wegheben lässt“ (Spiegel-Autor Alexander Neubacher), hat vor einem Jahr dem Spiegel gesagt, was er sich von der Klimabewegung erhofft: „Zerdepperte Autoshowrooms, zerstörte Autos, Sabotage in Gaskraftwerken oder an Pipelines. Das wird es nächsten Sommer auf jeden Fall geben.“ Und: „Wer Klimaschutz verhindert, schafft die grüne RAF. Oder Klimapartisanen. Oder Sabotage for Future. Wie auch immer sie sich dann nennen.“
Dobrindt hat also lediglich die Gewaltphantasien eines sogenannten Klimaaktivisten aufgegriffen – wobei der Aufschrei über Dobrindts Äußerung ungleich lauter war als im Herbst 2021 über Müllers Drohungen. Nun kann Dobrindt (Jahrgang 1970) gar keine Erinnerungen an den Terror der mordenden RAF in den 1970er Jahren haben; auch bei Haldenwang (Jahrgang 1960) dürften diese nicht allzu ausgeprägt sein. Aber beide wissen, dass die Rote Armee Fraktion nicht als Kopfgeburt einiger Extremisten entstanden ist, sondern sich aus der Studentenbewegung der 1960er Jahren, der „Außerparlamentarischen Opposition (APO)“ beziehungsweise den „Achtundsechzigern“ entwickelt hat.
Parallelen zwischen APO und „Letzte Generation“
Wer die Achtundsechziger und die APO mit der „Letzten Generation“ vergleicht, stößt auf manche Parallelen. Auch die meisten Achtundsechziger waren Fanatiker; entsprechend fanatisch haben sie Politik betrieben. Das Freund-Feind-Denken, mit dem Nationalsozialisten und Kommunisten die Weimarer Republik zugrunde gerichtet hatten, feierte nach 1968 Urstände. Die für die junge Bundesrepublik so wichtige „Gemeinsamkeit der Demokraten“ verlor an Bedeutung. Aus politischen Gegnern wurden Feinde, aus politischen Auseinandersetzungen erbittert geführte Glaubenskriege.
Ihre zutiefst undemokratische, totalitäre Einstellung demonstrierte die APO, wenn sie andere zwang, ihren Sprechern zuzuhören, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die Achtundsechziger sprengten Vorlesungen, um politische Diskussionen zu erzwingen. Die Mitstreiter der „Letzten Generation“ nehmen Autofahrer als Geiseln, um die Politik unter Druck zu setzen. Die APO hing lange der Illusion nach, die werktätigen Massen würden sich ihr anschließen. Die Klima-Kleber stören den Tagesablauf von unbeteiligten Bürgern in der Erwartung, diese würden von der Politik eine andere Klimapolitik fordern. 
Die rebellischen Studenten bildeten wie die „Letzte Generation“ eine Minderheit. Beide Minderheiten wähnten und wähnen sich allen anderen ideologisch überlegen. Diese angemaßte Überlegenheit wiederum rechtfertigt in den Augen der Akteure die eigene Maßlosigkeit bei der der Wahl der Mittel. Sie fühlen sich im Besitz der Wahrheit – und leiten daraus das Recht ab, Gesetze zu brechen. Für die parlamentarische Demokratie und den Rechtsstaat hatten die Achtundsechziger nur Verachtung übrig – so wie heute die Klima-Straftäter.
Was man nicht vergessen sollte: Von der Studentenrevolte der späten 1960er Jahre führte eine direkte Linie zu den Morden der RAF – und zwar eine sehr blutige. Das kam nicht von ungefähr. Für die APO war Gewalt von der ersten Stunde an ein Mittel der Politik. Anfangs unterschied man noch „Gewalt gegen Sachen“ und „Gewalt gegen Personen“. Aber diese Differenzierung war zu akademisch, um Bestand zu haben. 
Erst brannten Zeitungen, dann brannten Autos
Die Realität sah unter anderem so aus: Erst brannten Zeitungen, dann brannten Autos, dann brannten Menschen. Molotowcocktails gegen Polizisten waren zweifellos keine Sachbeschädigung mehr. Es war nur eine Minderheit, die sich so sehr radikalisierte, dass Mord für sie zu einem Mittel der Politik wurde – aber sie hinterließ Tote und Verletzte, Blut und Tränen.
Ob sich die Rechtsbrecher unter dem Klima-Label so entwickeln werden, kann niemand wissen. Michael Buback, der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, betrachtet die „Letzte Generation“ jedenfalls nicht so verständnisvoll wie der Verfassungsschutzpräsident. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland warnte er davor, „Ziele mit radikalen Maßnahmen und Gewalt erreichen zu wollen. Das hat uns nur Unglück gebracht“. Er wolle „die Aktivitäten irgendeiner Gruppe ungern mit der RAF vergleichen, weil sie besonders grausam und schlimm war“, fügte hinzu. „Aber ich sehe ideologisch bedingte massive Eingriffe in die Rechte anderer.“
Es wäre ja schön, wenn Haldenwang Recht behielte und die „Letzte Generation“ sich zwar bei manchen Aktionen strafbar machte, sich aber nie und nimmer weiter radikalisierte. Genau das hatten auch viele Politiker und Linksintellektuelle von der APO erwartet – bis die ersten Schüsse fielen und es die ersten Toten gab.
Wie bei den Klima-Kriminellen teilweise gedacht wird, zeigte sich übrigens in der Nonchalance, mit der mancher Blockierer auf die Nachricht reagierte, die bei einem Unfall in Berlin ums Leben gekommene Radfahrerin hätte möglicherweise gerettet werden können, wenn ein Rettungsfahrzeug nicht in dem von Klima-Klebern verursachten Stau steckengeblieben wäre. Der schon erwähnte „Aktivist“ Müller kommentierte das in einem später gelöschten Tweet so: „Scheiße, aber: nicht einschüchtern lassen. Es ist Klimakampf, nicht Klimakuscheln, & shit happens.“ 
Das erinnert an den brutalen, unmenschlichen Ton in den Bekennerschreiben der RAF. Im Archiv des Bundesamts für Verfassungsschutz kann sein Präsident das nachlesen.

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