28 November 2024

Jay Bhattacharya: Trumps klügster Schachzug – die Rehabilitierung der Lockdown-Kritik (WELT+)

Jay Bhattacharya gehörte in der Pandemie zu den umstrittensten Wissenschaftlern der Welt. Der Stanford-Professor wurde von Twitter zensiert, von Offiziellen geächtet. 
Jay Bhattacharya

Trumps klügster Schachzug – die Rehabilitierung der Lockdown-Kritik (WELT+)
Von Andreas Rosenfelder, Ressortleiter Feuilleton, 28.11 2024, Lesedauer: 2 Minuten
Weil der Mediziner Jay Bhattacharya im Oktober 2020 die Lockdowns kritisierte, wurde er diffamiert und geächtet – auf Regierungsanweisung. Nun macht Donald Trump den Stanford-Professor zum Chef seiner Gesundheitsbehörden. Es könnte der Startschuss zu einer globalen Corona-Aufarbeitung sein.
Am 4. Oktober 2020 – die Corona-Politik hatte das Leben in den meisten Industrienationen so tiefgreifend verändert wie zuvor nur Weltkriege – sprachen drei namhafte Gesundheitsexperten eine Warnung aus. „Die derzeitige Lockdown-Politik hat kurz- und langfristig verheerende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit“, so die Professoren Martin Kulldorff (Harvard), Sunetra Gupta (Oxford) und Jay Bhattacharya (Stanford) in ihrer „Great-Barrington-Erklärung“. Sie hatten recht: Die gerade in Deutschland bis zum Exzess durchgezogene Lockdown-Strategie sollte eine psychisch, ökonomisch und politisch zerrüttete Gesellschaft hinterlassen.
Liest man die „Barrington-Erklärung“ heute wieder, so stellt sich nur eine Frage: Warum haben Politik, Wissenschaft und leider auch die meisten Medien damals nicht zugehört – sondern das fachkundige Plädoyer für einen besseren Schutz der Risikogruppen, zum Beispiel in Pflegeheimen, in der Luft zerfetzt? Die Antwort ist leicht recherchiert. So schrieb Francis Collins, Direktor der amerikanischen National Institutes of Health (NIH), am 8. Oktober 2020 alarmiert an den Regierungsberater Anthony Fauci, die „Great-Barrington-Erklärung“ bekäme zu viel Aufmerksamkeit: „Wir brauchen einen schnelle und vernichtende öffentliche Demontage – ist das schon auf dem Weg?“ Fauci meldete am 16. Oktober mit einem „Heads up“ Vollzug. Am Vortag hatte er die Erklärung öffentlich als „gefährlichen Nonsens“ gebrandmarkt.
Auch Christian Drosten, Schlüsselfigur der deutschen Corona-Politik, machte Stimmung: Am 19. Oktober erklärte die Gesellschaft für Virologie unter seiner Mitwirkung, die „Barrington“-Vorschläge liefen auf eine „Katastrophe“ hinaus. Später diffamierte Drosten die Verfasser als „Pseudo-Experten“ und nannte ihre Argumente „Sabotage“. Das Netzwerk Twitter, das in der Pandemie auf Regierungsanweisung systematisch Inhalte zensierte, schränkte die Reichweite von Bhattacharyas Tweets stark ein.
Wenn Donald Trump mit Jay Bhattacharya nun einen Geächteten zum neuen NIH-Chef macht, dann ist das keine Revanche und keine weitere verrückte Personalie – sondern der vernünftigste Schachzug, den Trump in der Gesundheitspolitik machen konnte.
Mit Bhattacharya übernimmt ein hochseriöser Lockdown-Kritiker die Gesundheitsbehörden der wichtigsten demokratischen Weltmacht: Es könnte ein Startsignal für eine globale Aufarbeitung der Fehler der Corona-Politik sein – auch in Deutschland. Warum sollte ein Virologe wie Hendrik Streeck, der die Lockdown-Politik ebenso kritisch wie differenziert kommentierte, nicht das Amt des Gesundheitsministers übernehmen?
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„Lockdowns waren der größte Fehler in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“
Von Tim Röhn, Ressortleiter Investigation und Reportage,  Veröffentlicht am 16.12.2022, Lesedauer: 9 Min.

Wasserstoff für das Deutschland der untergehenden Sonne (aus Cicero)

Wasserstoff für das Deutschland der untergehenden Sonne (aus Cicero)
Von Jörg Reimann, 28.11.2024
Moorburg (Anm.: modernstes Kohlekraftwerk in HH) wird auf Wasserstoff umgerüstet. Visionär kündet Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) allenthalben von der energetischen Zukunft mit Wasserstoff. Weil das klimafreundlich verbrennende Gas mit dem chemischen Kennzeichen H2 durch Elektrolyse gewonnen wird, gelten Länder mit viel Sonne und Solarenergie wie etwa Spanien als bevorzugte Lieferanten. Deutschland müsse bei der Energiewende „ins Risiko gehen“ , so Habeck noch im Juni dieses Jahres.
Die Tinte im Agreement für die Umrüstung von Moorburg auf Wasserstoff ist kaum trocken, da lässt das Risiko nicht lange auf sich warten. Seitdem kippen die Wasserstoff-Player wie Dominosteine. Die Dresdner Wolf-Energetik: mit Millionen gefördert, jetzt insolvent. Das H2-Projekt der Zerbster Stadtwerke: gestoppt. Mehrere regionale H2-Pilotprojekte für LKW, Stadtbusse und Regionalzüge: unwirtschaftlich und gestoppt. Im Februar 2024 war bei Thyssen-Krupp noch optimistisch die Rede von Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff. Im Oktober dann erste Zweifel, Ende November die Horror-Nachricht von Werkschließung und 11.000 Entlassungen.
Am 12. November meldet der NDR die Insolvenz des in Hamburg ansässigen Wasserstoffunternehmens HH2E, direkt in der Nachbarschaft von Moorburg. Immer verstiegener indessen Habecks Pläne, Wasserstoff nun selbst aus Südamerika oder Norwegen verschiffen zu lassen. Dann: die geplante Norwegen-Deutschland-H2-Pipeline: gestoppt. Am 20. November gibt auch der spanische Produzent von grünem Wasserstoff auf. Bis zu 2000 Euro Investitionskosten pro erzeugter Kilowattstunde H2-Energie werden von dort kolportiert.
Für jede Einheit des Zukunftsgases muss die anderthalbfache Menge Energie plus Lager- und Transportkosten aufgewendet werden. Als zusätzlicher Grund für den Rückzug aus Verwendung und Produktion von Wasserstoff werden unsichere Förderzusagen, kurzatmige Politik und fragliche Wirtschaftlichkeit angegeben. Doch unverdrossen gilt an der Elbe: Moorburg wird laufen mit Wasserstoff, whatever it takes. Die beschämende Vorgeschichte des norddeutschen Kraftwerks und eine reichlich nebulöse Zukunftsperspektive lässt auch die aktuelle Moorburger Liebschaft Wasserstoff nicht anders erscheinen als eine neue Hure der inflationären deutschen Energiewende.

Grundlagen hinterfragen - Klimapolitik in der Sackgasse – ein Chemiker blickt in die Geschichte (Epoch Times)

"Stromerzeugung mit Wasserstoff? Dazu ist deutschlandweit alle 350 m ein Windrad notwendig"
Grundlagen hinterfragen  -

Klimapolitik in der Sackgasse – ein Chemiker blickt in die Geschichte (Epoch Times)
Die Klimapolitik kostet Deutschland jedes Jahr Milliarden. Während die Maßnahmen auf wachsenden Widerstand stoßen, ist deren wissenschaftliche Grundlage – eine noch nie dagewesene Erwärmung durch menschliche CO₂-Emissionen – selbst umstritten. Gesprochen wird darüber nur ungern, unser Gastautor, der Chemiker Dr. Günther Riedel, und andere machen es trotzdem.
Von 27. November 2024
Um eine „Klimakatastrophe“ durch Erderwärmung von über 2 Grad Celsius zu verhindern, sollen menschengemachte CO₂-Emissionen als wichtigste Verursacher der Erwärmung vermieden und Klimaneutralität erreicht werden. Seit über 25 Jahren protestieren Tausende Wissenschaftler und Klimaexperten gegen diese Klimapolitik.
Über 1.000 von ihnen, darunter führende Forscher wie die Physik-Nobelpreisträger I. Giaever, R. Laughlin und J. Clauser sowie der Atmosphären-Experte Prof. Lindzen vom Massachusetts Institute of Technology, haben die 2022 initiierte „Weltklimaerklärung“ unterzeichnet. Diese stellt den wissenschaftlichen Konsens über den menschengemachten Klimawandel infrage. Darin warnen die Unterzeichner vor schweren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft, denn die Klimamaßnahmen sind bereits jetzt nicht mehr finanzierbar.
Die Argumente der Kritiker – was spricht gegen eine „Klimakrise“?

26 November 2024

The Pioneer - Deutschland: Abstieg einer Industrienation

Business Class Edition
Deutschland: Abstieg einer Industrienation
Guten Morgen,
die Politiker pokern noch um die Macht, derweil Tausende von Beschäftigten ihre Jetons schon verloren haben. Sie müssen ihren Platz am Spieltisch der Volkswirtschaft verlassen, einige auf Nimmerwiedersehen.
Trotz Facharbeitermangel wird Deutschland von einer heftigen Entlassungswelle heimgesucht. Jene Generation von Beschäftigten, die das Wort Arbeitslosigkeit aus eigenem Erleben nicht mehr kannte, muss sich nun eines anderen belehren lassen.
Düstere Worte kriechen aus den Überschriften der Zeitungen in das eigene Leben hinein: Arbeitsplatzabbau. Werksschließung. Gehaltsverzicht. Die Flut der schwierigen Nachrichten reißt nicht ab:

Elon Musk als Vorbild - Nur ein Politik-Außenseiter kann die Bürokratie wirklich eindämmen (Cicero+)

Elon Musk als Vorbild
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Nur ein Politik-Außenseiter kann die Bürokratie wirklich eindämmen (Cicero+)
Der Unternehmer Elon Musk soll für Präsident Donald Trump die Bundesverwaltung in den USA radikal verkleinern. Das mit neuen Beamten durch die Ampel überversorgte Deutschland sollte sich genau anschauen, was in Amerika jetzt geschieht.
VON FERDINAND KNAUSS am 26. November 2024 7 min
Elon Musk, der wohl erfolgreichste, jedenfalls prominenteste Unternehmer der Welt, wird schon bald die USA mitregieren. Als Beauftragter des gewählten Präsidenten Donald Trump zur Verringerung der Bürokratie in der Bundesverwaltung hat er nun gemeinsam mit seinem Co-Beauftragten Vivek Ramaswamy im Wall Street Journal die ersten Maßnahmen angekündigt. Der Text ist eine klare Kampfansage an den bestehenden Regierungsapparat. Trump und Ramaswamy schreiben: 

„Die meisten staatlichen Entscheidungen und Ausgaben nach Ermessen werden nicht vom demokratisch gewählten Präsidenten oder seinen politischen Vertretern getroffen, sondern von Millionen nicht gewählter, nicht ernannter Beamter in den Regierungsbehörden, die sich dank des Beamtenschutzes als immun vor Kündigungen betrachten. Das ist undemokratisch und widerspricht der Vision der Gründerväter. Es bedeutet für die Steuerzahler massive direkte und indirekte Kosten. Zum Glück haben wir eine historische Chance, das Problem zu lösen.“ 

Und die beiden Großunternehmer und Seiteneinsteiger ins Regierungsgeschäft machen auch klar, dass sie gerade als solche – als Nicht-Politiker – diese Aufgabe erledigen können. Ihr neues „Department of Government Efficiency“ (DOGE) soll also kein Ministerium wie die bisherigen sein: 

„Die festgefahrene und ständig wachsende Bürokratie stellt eine existenzielle Bedrohung für unsere Republik dar, und die Politiker haben ihr zu lange Vorschub geleistet. Deshalb machen wir es anders. Wir sind Unternehmer, keine Politiker. Wir werden als externe Freiwillige arbeiten, nicht als Bundesbeamte oder Angestellte. Anders als Regierungskommissionen oder beratende Ausschüsse werden wir nicht nur Berichte schreiben oder Bänder durchschneiden. Wir werden die Kosten senken.“

24 November 2024

Der einzigartige Bestrafungs-Furor von Habeck und Baerbock (WELT+)

Der einzigartige Bestrafungs-Furor von Habeck und Baerbock (WELT+)
Erhöhungen des Polizeietats oder Ausweisung ausländischer Schwerkrimineller? Nicht mit den Grünen. Aber in einer Hinsicht kann der Staat Habeck und Baerbock gar nicht hart genug sein: wenn es um echte oder gefühlte Beleidigungen gegen sie selbst geht – dann kommt sofort die Strafanzeige. Sie sind wie Kinder.
Von Harald Martenstein Freier Kolumnist und Autor, 23.11.2024, 4 Min.
Werfen wir einen Blick ins grüne Parteiprogramm. Die Grünen sind gegen die Einschränkung von Grundrechten durchs Strafrecht, zum Beispiel durch Delikte wie „Staatsverunglimpfung“ oder eine „übertriebene Auslegung der Beleidigungsbestimmungen“. Sie beklagen „Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Presse, Rundfunk, Fernsehen“. Sie fordern mehr „kritische Meinungen in den Medien“.
Zitat aus dem Programm: „Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit gegen Berufsverbote und gegen das Prinzip, dass politische Ansichten, Aktivitäten und Organisationszugehörigkeit zur Beurteilung für die Anstellung im öffentlichen Dienst herangezogen werden.“
Mehr davon? „In den Verfassungsschutzämtern wurde ein Überwachungsapparat aufgebaut, der sich inzwischen wuchernd auf andere Bereiche ausdehnt. Der riesige Aufwand an Überwachung hat zur Ausbreitung eines Klimas von Einschüchterung und Unterwürfigkeit geführt.“
Dieses Programm ist Geschichte, es stammt vom Anfang der 80er-Jahre. Es war die Zeit, in der ich die Grünen gewählt habe. Im Großen und Ganzen stehe ich immer noch hinter diesem Programm von 1980. Jedenfalls, was die Bürgerrechte betrifft.

Kolumne von Jan Fleischhauer - Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Der Kanzler-Schlumpf hat Deutschland verzwergt (Focus)

Kolumne von Jan Fleischhauer -
Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Der Kanzler-Schlumpf hat Deutschland verzwergt (Focus)
Jan Fleischhauer, Samstag, 16.11.2024
Er wäre so gerne ein Großer. Manchmal steht Olaf Scholz vor dem Spiegel und übt heimlich Helmut-Schmidt-Gesten. Aber er ist nicht mal ein Schmidtchen, wie die vergangenen Tage gezeigt haben.
Der unglücklichste Kanzler war Ludwig Erhard. Als er das Amt übernahm, hielt er sich für den richtigen Mann am richtigen Platz. Der Aufstieg Deutschlands vom niedergebombten Ruinenstaat zum bewunderten Wirtschaftsriesen verband sich mit seinem Namen. „Vater des Wirtschaftswunders“ nannten sie ihn.
Aber kaum im Kanzleramt eingezogen, wendete sich das Schicksal. Erhard war zu freundlich und zu konziliant für das Amt. Die Menschen machten Witze über ihn und den Bonner Kanzlerbungalow, das „Palais Schaumbad“ mit dem Mini-Schwimmbecken in der Mitte. Wofür, fragten die Zeitgenossen, braucht ein Nichtschwimmer einen Pool? Dazu kam der Spott des Erst- und Altkanzlers Konrad Adenauer, der keine Gelegenheit ausließ, seinen Nachfolger mit fiesen Kommentaren zu piesacken.

Der andere Blick - Ist Trump Faschist? Warum Panikmache und Katastrophenstimmung schaden (NZZ)

Der kleine Unterschied zwischen USA und Deutschland? Hoffnung! Der US-Wähler kann sich zwischen A und B entscheiden und bekommt anschließend, was er gewählt hat. In Deutschland kannst du wählen, was du willst. Nach der Wahl gibt’s stets einen zusammengerührten Einheitsbrei.

Der andere Blick
Ist Trump Faschist? Warum Panikmache und Katastrophenstimmung schaden (NZZ)
Die Prognosen zur nächsten US-Regierung fallen düster aus: Sie soll inkompetent und gefährlich sein. Doch aus Voreingenommenheit wird schnell Ignoranz.
Von Eric Grujer, 22.11.2024, 5 Min.
Mit dem Timbre der Empörung berichteten amerikanische wie europäische Medien, Trump habe Pete Hegseth als Verteidigungsminister ausgewählt. Der Fernsehmoderator sei in Verteidigungsfragen völlig unerfahren, heisst es. Sachkenntnis ist tatsächlich von Vorteil.
In Deutschland wurde ein Kinderbuchautor Wirtschaftsminister. Robert Habecks Politik legt den Schluss nahe, dass Kinderbuchautoren nicht Wirtschaftsminister sein sollten. Vielleicht gilt dasselbe für Fernsehmoderatoren, obwohl Major Hegseth im Irak und in Afghanistan diente. Er versteht von Verteidigungspolitik vermutlich mehr als Habeck von Wirtschaft.
Irrtümer und Torheiten gehören zur Politik

20 November 2024

„Hart aber fair“ Das Paralleluniversum der Pandemiepolitik schlägt zurück (WELT+)

„Hart aber fair“
Das Paralleluniversum der Pandemiepolitik schlägt zurück (WELT+)
Wer immer nach einem Beweis für Inkompetenz, Ignoranz und Zynismus in der politischen Aufarbeitung der Coronapandemie sucht, findet ihn jetzt in der ARD-Mediathek. Was Karl Lauterbach, Eckart von Hirschhausen und Alena Buyx bei „Hart aber fair“ zu sagen haben, folgt einer fatalen Methode.
Von Frank Lübberding, Freier Autor, 20.11.2024, 6 Min.
Manchmal bräuchte man eine Enquetekommission, um eine Talkshow aufzuarbeiten. Montagabend war es so weit. Louis Klamroth hatte sich in „Hart aber fair“ mit dem Thema „Corona-Trauma: Was hat die Pandemie mit uns gemacht?“ beschäftigt. Der Anlass war die Ausstrahlung der Dokumentation „Hirschhausen und der lange Schatten von Corona“, wo der Titel schon Auskunft über den Inhalt gab.
Eckart von Hirschhausen versuchte dort sein Corona-Trauma zwischen Long Covid und Impfschäden aufzuarbeiten. Er kam dort zu drei Erkenntnissen, die nichts mit seiner Person zu tun hatten: Es sei ein Fehler gewesen, die Impfstoffe als nebenwirkungsfrei zu deklarieren. Diese These hatte bekanntlich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) populär gemacht. So habe der Impfstoff sehr gut vor schweren Verläufen, aber nicht wie erhofft vor Ansteckung geschützt. Zudem habe er bis heute nicht verstanden, warum es in Deutschland keine Datenbasis gibt, um die Impfnebenwirkungen festzustellen. Aber in Australien könne man das, und es habe nur wenig Nebenwirkungen gegeben, so Hirschhausens evidenzfreie These. Warum es keine Daten gab, hätte Hirschhausen mit einer Internet-Recherche feststellen können. Ansonsten bestand die Dokumentation aus der Suche nach Long Covid und einer mysteriösen Krankheit namens MECFS.

Merz braucht den Mut, die Böhmermanns dieser Erde zu ignorieren (WELT+)

Merz braucht den Mut, die Böhmermanns dieser Erde zu ignorieren (WELT+)
Von Harald Martenstein, Freier Kolumnist und Autor, 19.11.2024, 4 Min.
In Deutschland lässt sich beobachten, wohin offenste Grenzen und radikalste Klimapolitik führen. Ein Unions-Kanzler Merz ist wohl die allerletzte Chance des alten Parteienspektrums für eine Kurskorrektur. Er muss sich dafür wappnen, von links für jede noch so vernünftige Maßnahme diabolisiert zu werden.
Laut einer Umfrage wünschen sich in Deutschland 77 Prozent der Bevölkerung eine „grundsätzlich andere Migrationspolitik“. 42 Prozent sind „unzufrieden mit der Demokratie“, dies nicht grundsätzlich, wohl aber damit, „wie sie in Deutschland funktioniert“. Die Zahl dieser Unzufriedenen hat sich in nur zwei Jahren um 16 Prozent erhöht. Ein rechtsextremes Weltbild aber haben laut der gleichen Studie nur etwa 4,5 Prozent.
Ist der Wunsch nach einer anderen Migrationspolitik illegitim? Wer das behauptet, müsste erklären können, wieso Dänemark mit seinen besser geschützten Grenzen eine Nazidiktatur ist. Viel Glück beim Versuch!
Wenn in einer repräsentativen Demokratie die Regierenden den legitimen Willen einer großen Mehrheit der Bevölkerung ignorieren, dann wenden die Leute sich ab. Erst einige. Dann viele. Dann die Mehrheit. Zum Schluss fast alle. Wundert das jemanden?
Da helfen dann auch keine Meldestellen für abfällige Äußerungen mehr, eine der wenigen Errungenschaften unserer Regierung, die offenbar funktionieren. Da nützt auch nichts mehr, wenn jemand, der den auf sympathische Weise erfolglosen Wirtschaftsminister im Netz als „Schwachkopf“ bezeichnet, der „Volksverhetzung“ beschuldigt, seine Wohnung durchsucht und sein Computer gefilzt wird. Das Volk braucht keine „Verhetzer“, um auf die Idee zu kommen, dass es nicht durchweg von Genies regiert wird.

Die Sozialdemokraten machen den Liberalen schwere Vorwürfe zum Ende der Koalition. Das ist völlig überzogen (NZZ)

Der andere Blick
Die Sozialdemokraten machen den Liberalen schwere Vorwürfe zum Ende der Koalition. Das ist völlig überzogen (NZZ)
Nach den Berichten zu angeblichen Ausstiegsplänen der FDP attestieren ihr die früheren Koalitionspartner «demokratieschädigendes» Verhalten. Dabei haben die Liberalen lediglich gemacht, was man von Politikern in Regierungsverantwortung erwarten darf: strategisch zu handeln.
Von Anna Schiller, Berlin 20.11.2024, 4 Min.
Die deutschen Sozialdemokraten dichten an einer Geschichte. Der Geschichte vom Koalitionsbrecher Christian Lindner. Von einem «ehrlosen Mann» sprach der Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil sagte, Lindner nehme das Land «mit seinem Drehbuch in Geiselhaft». Er warf ihm ausserdem vor, sich «demokratieschädigend» zu verhalten. Die Liberalen führten die Bürger «verantwortungslos und betrügerisch» an der Nase herum, schrieb Arbeitsminister Hubertus Heil auf der Plattform X. «Menschlich ein Armutszeugnis» lautete das Urteil von Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Dass die deutsche Regierungskoalition aus SPD, FDP und Grünen nach drei Jahren des Streits nicht geräuschlos auseinandergehen würde, war zu erwarten. Gerade Liberale und Sozialdemokraten haben sich nicht im Guten voneinander getrennt. Aber Letztere scheinen nun jegliches Mass verloren zu haben.
Bis vor wenigen Wochen hat die SPD noch mit der FDP regiert. Nun sollen die Liberalen plötzlich eine Gefahr für die Demokratie sein. Das machen die Sozialdemokraten an den Berichten von «Zeit» und «Süddeutscher Zeitung» fest, die belegen sollen, dass die Liberalen den Bruch der Ampelkoalition provoziert haben. Die Sozialdemokraten wittern Verrat.
Die SPD hat selbst Vorbereitungen getroffen

Vor 100 Jahren - 400.000 Beamte entlassen – Wie Deutschland einst schaffte, was Musk jetzt vorhat (WELT+)

Vor 100 Jahren
400.000 Beamte entlassen – Wie Deutschland einst schaffte, was Musk jetzt vorhat (WELT+)
Von Frank StockerFinanz-Redakteur, 20.11.2024, 6 Min.
Elon Musk soll für Donald Trump die US-Bürokratie radikal entschlacken. Etwas Ähnliches gelang der deutschen Regierung vor rund hundert Jahren. Das Land stand damals am Abgrund, bis drastische Einschnitte der Verwaltung die Wende brachten. Mit dabei: der deutsche Elon Musk.
Vor etwas mehr als 100 Jahren zerrüttete die Hyperinflation das Geld der Deutschen. An deren Höhepunkt zahlten die Menschen mit Billionenscheinen. Doch im November 1923 gelang es der Regierung, diesen Irrsinn zu beenden und eine neue Währung einzuführen, die fortan stabil war und die Basis für einen neuen Aufschwung, die goldenen Zwanziger, legte.
Gelungen war ihr dies durch radikale Einschnitte in die Staatsverwaltung und das Budget des Landes – etwas, das nun auch der Milliardär Elon Musk in der künftigen US-Regierung tun soll. Er soll ein spezielles Beratergremium anführen, das Bürokratie abbauen, übermäßige Regulierungen abschaffen, verschwenderische Ausgaben kürzen und Bundesbehörden umstrukturieren soll, wie der designierte US-Präsident Donald Trump mitteilte. „Das wird Schockwellen durch das System senden“, kündigte Musk bereits an.

17 November 2024

Regierungseffizienz : Wer wird Europas Elon Musk? (FAZ)

Niemand in Europa will Elon Musk als Politiker. Aber jemand mit Tatkraft, der mal die Verwaltung genauer ansieht – könnte das nicht auch Europa guttun? Fragt Patrick Bernau in der FAZ und gibt gleich die Antwort: "Ein europäischer Musk müsste menschenfreundlicher sein, er wäre gebremster unterwegs – und doch könnte man jemanden mit dieser Energie gut gebrauchen, um all die EU-Richtlinien durchzukämmen und die deutsche Verwaltung auf ihre Effizienz durchzuchecken."
Regierungseffizienz :
Wer wird Europas Elon Musk? (FAZ)
Ein Kommentar von Patrick Bernau, 17.11.2024, Lesezeit: 3 Min.
Es ist ein Problem, dass Elon Musk jetzt so eine große Rolle in der amerikanischen Bundesregierung spielt. Der Unternehmer hat sich mit seinem Vermögen politische Macht gekauft. Jetzt scheint er Donald Trumps inoffizieller Beauftragter für alles Mögliche zu sein, was den Verdacht nährt, dass sein Raumfahrtunternehmen künftig eher staatliche Aufträge bekommt als die Konkurrenz. Zudem leitet er eine Kommission zur Verkleinerung der Verwaltung – ausgerechnet er, der in den vergangenen Jahren schon gelegentlich Konflikte mit dem Gesetz hatte.
Das ist nur der Anfang der Probleme. Jeder weiß, dass Elon Musk nicht zum Helden taugt. Und doch geistert da eine Frage umher. Beim Small Talk in den Kaffeeküchen und beim Abendessen unter Managern, immer wieder heißt die Frage:
Könnte es vielleicht einen Elon Musk für die EU geben? Oder wenigstens einen für Deutschland? Jemanden, der etwas von den guten Seiten des Elon Musk mitbringt: die Inspiration, sich neue Dinge auszudenken. Den Mut, mit dem er Elektroautos zum Massenprodukt gemacht hat. Den Fleiß, mit dem er eine kleine Automanufaktur zu großen Fabriken weiterentwickelt hat. Die Ausdauer, mit der Musk Dutzende Raketenexplosionen toleriert hat, bevor er tatsächlich eine hatte, die sich mehrmals verwenden lässt. Die Risikobereitschaft, mit der er im Zweifel auch mal ein Projekt anfängt, bevor es erlaubt ist – mit der Gefahr, dass er es hinterher wieder einstampfen muss. Und die Effizienzorientierung, die all das mit relativ geringen Kosten schafft.
Nicht jeder wird glauben, dass Europa von den USA gerade überhaupt irgendetwas lernen könnte. Zu inkompetent wirken viele von Trumps Personalvorschlägen, zu dunkel scheinen die Schattenseiten von Musks Persönlichkeit. In Europa werden einzelne Unternehmer sowieso nicht so sehr zu Stars erhoben. Es wird mehr Rücksicht auf die Mitarbeiter und auf soziale Belange genommen. Ein europäischer Musk müsste menschenfreundlicher sein, er wäre gebremster unterwegs – und doch könnte man jemanden mit dieser Energie gut gebrauchen, um all die EU-Richtlinien durchzukämmen und die deutsche Verwaltung auf ihre Effizienz durchzuchecken.

Worüber deutsche Medien nicht berichten: Für 1,5 Milliarden US-Dollar: In der Ukraine entsteht ein neues Skigebiet

Worüber deutsche Medien nicht berichten:
Für 1,5 Milliarden US-Dollar: In der Ukraine entsteht ein neues Skigebiet (07.11.2024)
Da Berichte über den Bau eines riesigen Skigebiets in der Ukraine für 1,2 Milliarden Euro nicht ins deutsche Narrativ passen, werden sie in deutschen Medien weitestgehend weggelassen. Aber weil das Projekt mit 75 Pistenkilometern, Luxusresorts mit fünf Hotelkomplexen mit mehr als 1.100 Zimmern sowie eine Freizeitinfrastruktur mit SPA, Schwimmbädern, Restaurants, Kinder- und Geschäftsbereichen und Seilbahnen im Skigebiet Lemberg (heißt heute anders) dennoch in den Sozialen Medien in einige „Schlagzeilen" geraten ist, wiegeln sogenannte Faktenchecker solche Berichte ab: Alles werde „weitgehend“ durch private Investoren bezahlt. Von einer Ukrainischen Unternehmensgruppe.
Ukrainische Behörden erklärten der verwunderten Japan Times, das Skiparadies sei wichtig für den „psychischen Ausgleich der Bevölkerung“, obwohl sich weder Frontkämpfer noch die breiten Schichten den Aufenthalt in der vornehmen Anlage werden leisten können.
Faktenchecker von "Mimikama" dazu:
"Die Suggestion, die Ukraine investiere staatliche Hilfsgelder in ein Luxusresort, ist irreführend. Das Projekt existiert zwar, die Finanzierung erfolgt jedoch größtenteils privat."
Und weiter: "Kritiker in den Geberländern empfinden es als Widerspruch, dass die Ukraine trotz internationalen Hilfsbedarfs ein Luxusprojekt anstrebt." (Das sollten sie wohl!)
Und "dpa-faktencheck": "Skigebiet: Milliardenprojekt in der Westukraine nicht staatlich"
Na, dann ist für die Deutschen Leitmedien doch alles in Ordnung !


16 November 2024

„Wir beenden Habecks Subventionsprogramme“: CDU plant offenbar Ende des Heizungsgesetz (EpochTimes)

„Wir beenden Habecks Subventionsprogramme“:
CDU plant offenbar Ende des Heizungsgesetz (EpochTimes)
Die CDU plant, das Anfang des Jahres eingeführte Heizungsgesetz nach einem möglichen Wahlsieg wieder abzuschaffen. Unions-Fraktionschef Jens Spahn hat angekündigt, das Gesetz zu kippen, was bereits für Diskussionen in Politik und Industrie sorgt.
Von Patrick Langendorf | 16. November 2024
Der wochenlange Streit um das Heizungsgesetz in der Ampel-Koalition, wird eine der Erinnerungen bleiben, die man mit der Regierung aus SPD, Grüne und FDP verbindet. Anfang des Jahres ist das Herzensprojekt von Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) in Kraft getreten. Das Ampel-Aus könnte nun aber das Ende des Gesetzes bedeuten – zumindest steht es im Moment zumindest auf der Kippe.
Im Dezember möchte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Vertrauensfrage im Bundestag stellen und damit Neuwahlen am 23. Februar des kommenden Jahres auf den Weg bringen. Sollte es dann zu einem Machtwechsel zugunsten der CDU kommen, dann könnte das Heizungsgesetz zügig fallen.
Spahn: „Das Heizungsgesetz werden wir zurücknehmen“

Nuhr im Ersten

Nur im Ersten 14.11.2024

Motto der Linken: "Geld hat in Taschen anderer Leute nichts zu suchen. Es muss denen gehören, die es brauchen. Warum sollten wir das Geld nicht verbrennen, solange es Leute gibt, die noch welches haben." Dieter Nuhr


Ausbildungs-Status von Politikern in den USA

Ausbildungs-Status von Politikern in den USA
Das ZDF heute-journal informierte am 15.11.2924 über die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum neuen US-Gesundheitsminister und stellte fest: Er habe "keine wissenschaftliche Ausbildung" für das Gesundheitsressort.
Dabei meinte es sicherlich: "Im Gegensatz zu unseren Gesundheitsministern Andrea Fischer (Offsetdruckerin, 1998-2001), Ulla Schmidt (Sonderpädagogin, 2001-2009), Daniel Bahr (Bankkaufmann, 2011-2013) Hermann Gröhe (Rechtsanwalt, 2013-2018) und Jens Spahn (Bankkaufmann, 2018-2021)."
Ganz zu schweigen davon, dass unsere drei Damen als Verteidigungsministerinen Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer und Christine Lambrecht die besten Voraussetzungen für ihr Amt hatten.
Außerdem versäumte es das ZDF zu erwähnen, dass hierzulande Küchenhilfen, Kinderbuchautoren, Studienabbrecher und Trampolinspringer Regierungsverantwortung übernommen haben.

15 November 2024

Satire und die Grenzen der Meinungsfreiheit - Schwachkopf und Minister (Cicero)

"Man stelle sich vor, was los gewesen wäre in den deutschen Medien, wenn man einen amerikanischen Rentner mit einer Tochter mit Down-Syndrom mit Polizisten morgens aus dem Bett gejagt hätte, weil er zB Trump einen #Schwachkopf via Meme-Retweet genannt hätte." Ulf Porschadt, Chefredateur WELT
Für ihn ist Kritik Majestätsbeleidigung
So professionell ist er gar nicht. Joachim Nikolaus Steinhöfel: "Das ist doch ein toller Erfolg für Küchenkanzler Robert Habeck. Gibt man "Schwachkopf" bei Google ein, rangiert die grüne Lichtgestalt unangefochten auf allen vorderen Plätzen. Gut gemacht Robert. Du bist halt ein richtiger Könner, ein Profi durch und durch."
Satire und die Grenzen der Meinungsfreiheit -

Schwachkopf und Minister (Cicero)
In einem satirischen Mem wird Robert Habeck als „Schwachkopf“ bezeichnet. Das nimmt er übel und setzt die Justiz in Marsch. Ein überempfindlicher Minister und eine übereifrige Justiz – das ist im Rechtsstaat und in der Demokratie eine toxische Mischung.
VON VOLKER BOEHME-NESSLER am 15. November 2024 6 min
Ein Bürger teilt ein Mem auf einem sozialen Medium. Auf den ersten Blick ist es harmlos. Schaut man näher hin, ist es frech und kritisch. Das Mem besteht aus einem typischen Robert-Habeck-Foto; der Minister ist mit vollem, kunstvoll verwuscheltem Haar zu sehen. Ergänzt wird das Foto durch das Logo der Haarpflegefirma Schwarzkopf. Der traditionelle Werbespruch ist allerdings verändert: Statt „Schwarzkopf Professional“ heißt es jetzt: „Schwachkopf Professional“. Der Minister fühlt sich beleidigt und nimmt übel. Persönlich stellt er Strafanzeige. 
Das übliche Vorgehen der Justiz in einem solchen Fall: Polizei oder Staatsanwalt schreiben den Verdächtigen an, informieren ihn über die Anzeige und die Ermittlungen und geben ihm Gelegenheit, sich zum Tatvorwurf zu äußern. Wenn ein Minister persönlich Anzeige erstattet, läuft es anders. Der zuständige Staatsanwalt beantragt beim Amtsgericht Bamberg einen Hausdurchsuchungsbefehl. Und er bekommt ihn sogar. Die Polizei klingelt den Beschuldigten morgens um sechs aus dem Bett, durchsucht das Haus und beschlagnahmt Handys und Computer.
Verhältnismäßigkeit – ein Fremdwort für die Justiz in Bamberg?

Die heimliche Angst der CDU: Friedrich Merz könnte die Migration sofort begrenzen, aber offenbar traut er sich nicht (NZZ)

Im Konrad-Adenauer-Haus scheint man es lieber allen recht machen zu wollen, als das Richtige zu tun.
Die heimliche Angst der CDU vor dem eigenen Gesetzentwurf
Friedrich Merz könnte die Migration sofort begrenzen, aber offenbar traut er sich nicht (NZZ)
Nachdem die «Ampel» gescheitert ist, wäre die Union schon vor der Wahl in der Lage, eine Politikwende einzuleiten. Doch weil sie die Zustimmung der Rechtsaussenpartei fürchtet, zögert sie. Ein fatales Signal.
Der andere Blick von Beatrice Achterberg, Berlin, 12.11.2024
Im Konrad-Adenauer-Haus, der Parteizentrale der deutschen Christlichdemokraten im Berliner Regierungsviertel, herrscht dieser Tage weniger Friedrich Merz als vielmehr die Angst vor falschen Entscheidungen. Das ist erstaunlich, denn der CDU-Chef ist eigentlich in einer komfortablen Position: Sein Rivale für die nächste Bundestagswahl, der amtierende Kanzler Olaf Scholz, ist nicht nur höchst unpopulär. Er hat soeben auch seine Regierungsmehrheit verloren. In den Umfragen liegen CDU und CSU klar vorne und sind mehr als doppelt so stark wie die Kanzlerpartei SPD. Besser könnte es für Merz eigentlich nicht laufen.
Doch ein Vorgang, den die CDU am liebsten unter Verschluss halten würde, verrät, wie nervös sie in der Führungsriege sind. Anfang September präsentierte die Fraktion von CDU und CSU den Entwurf für ein «Zustrombegrenzungsgesetz», um die illegale Asylmigration nach Deutschland einzudämmen. Das Vorhaben ist nicht nur vernünftig, sondern auch dringend geboten. Denn trotz Grenzkontrollen und einem leichten Anstieg der Zahl der Ausschaffungen bleiben die Anreize für Asylbewerber hoch, in die Bundesrepublik zu kommen.
Die Angst vor dem eigenen Gesetzentwurf

14 November 2024

The Pioneer Business Class Edition - 5 Weise: Deutschland. Eine Schadensbilanz

Business Class Edition

5 Weise: Deutschland. Eine Schadensbilanz
Guten Morgen,
Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck erleben schwere Stunden. Ihre Fortschrittskoalition ist Geschichte, die Demoskopen prophezeien den Machtverlust und der Umbau der Volkswirtschaft endet mit deren Stillstand.
Auf 397 Seiten diagnostiziert der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – die fünf Wirtschaftsweisen – schwere Mangelerscheinungen und den weiteren Abstieg:

⁠"In der Industrie ist die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber wichtigen Handelspartnern weiter gesunken, und es zeichnet sich keine Verbesserung ab."

Unter dem Titel „Versäumnisse angehen, entschlossen modernisieren“ präsentiert das Beratungsgremium dem Noch-Kanzler und seinem Noch-Vize diese acht unbequemen Wahrheiten.
Unbequeme Wahrheit Nr. 1: Weiterhin Stagnation

Untersuchung von Profitaucher - „Unmöglich“: Tauchexperte zweifelt an Alleingang bei Nord-Stream-Sprengung (Epoch Times)

Man schien sich darauf geeinigt zu haben: Ein paar besoffene Ukrainer hatten die Schnapsidee, die deutsche Gasversorgung aus Russland zu stoppen und die Nord-Stream-Pipelines in die Luft zu jagen.
Untersuchung von Profitaucher
„Unmöglich“: Tauchexperte zweifelt an Alleingang bei Nord-Stream-Sprengung (Epoch Times)
Mithilfe eines kleinen Segelschiffes soll eine Crew die Nord-Stream-Pipelines gesprengt haben. Der Tauchexperte Sven Thomas widerspricht dieser Theorie. Alleine hätten sie das so nie schaffen können.
Von 4. November 2024
Am 26. September 2022 zerstörten mehrere Sprengsätze drei der vier Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee. Bis heute ist nicht vollständig aufgeklärt, wer genau den Anschlag auf den Gastransit zwischen Deutschland und Russland verübt hat.
Seit wenigen Monaten gehen die Ermittler davon aus, dass eine kleine zivile Gruppe von ukrainischen Tauchern dafür verantwortlich sein soll. Der Ex-Geheimdienstler Roman Tscherwinsky soll die Aktion angeleitet und geplant haben. Mit einem 15 Meter langen Segelschiff – genannt „Andromeda“ – soll die Mannschaft auf hoher See die Sprengsätze in die Tiefe manövriert haben.
Tauchprofi: Ein weiteres Team – mindestens
Dieser Theorie widerspricht Sven Thomas im Gespräch mit der „Bild“ entschieden. Er ist Leiter der Wasserrettung in Halle an der Saale und führt regelmäßig Tauchexpeditionen durch. Seiner Aussage nach hätte die Mannschaft der „Andromeda“ diese Aktion „unmöglich“ schaffen können – zumindest nicht alleine. Er sagte:

Es muss – mindestens – ein weiteres Team gegeben haben, um die gewaltigen Explosionen zu verursachen!“

13 November 2024

Wegen CDU-Kandidatur: Faeser sägt Verfassungsschutzpräsident Haldenwang ab!

Wegen CDU-Kandidatur: Faeser sägt Verfassungsschutzpräsident Haldenwang ab!
Thomas Haldenwang arbeitet ab sofort nicht mehr als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Mitglieder des Innenausschusses nach Angaben eines Sprechers am Mittwoch darüber informiert, „dass Herr Haldenwang aufgrund seiner angekündigten Kandidatur für den Deutschen Bundestag ab sofort die Amtsgeschäfte als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz nicht mehr wahrnimmt“.
13.11.2024 - 13:50 Uhr

Verfassungsschutzchef Haldenwangs Kandidatur für den Bundestag schadet der Demokratie (WELT+)

Verfassungsschutzchef
Haldenwangs Kandidatur für den Bundestag schadet der Demokratie (WELT+)
Von Tim Röhn, Ressortleiter Investigation und Reportage, 13.11.2024,
Lesedauer: 4 Minuten
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang machte aus seiner politischen Agenda nie einen Hehl. Das ist seinem Amt unangemessen. Dass er nun offiziell in die Politik wechselt, ist Wind auf die Mühlen seiner Kritiker – und eine Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht.
Es war ja schon länger schwer auszuhalten: Mit Thomas Haldenwang agierte ein Mann an der Spitze des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), der seine eigentliche Aufgabe – die Verteidigung der Demokratie – mit politischen Interessen und der eigenen Weltanschauung vermengte.

Trotz Einreisesperre Über 4.600 Abgeschobene illegal zurückgekehrt nach Deutschland (WELT)

Denk ich an Deutschland in der Nacht, werd` ich um den Schlaf gebracht (Heinrich Heine)
Abschieben wollte Scholz, Grenzen kontrollieren Faeser. Neueste Zahlen zu illegalen Wiedereinreisen beweisen das Gegenteil. Die Bilanz dieser Bundesregierung fällt immer fragwürdiger aus. Die "Abschiebeoffensive" erweist sich als krasser Fehlschlag.
Trotz Einreisesperre
Über 4.600 Abgeschobene illegal zurückgekehrt nach Deutschland (WELT)
Stand: 12.11.2024
In den ersten neun Monaten dieses Jahres kehrten über 4.600 Abgeschobene trotz Einreisesperre und Aufenthaltsverbot illegal nach Deutschland zurück. Das gab die Bundesregierung auf Anfrage des fraktionslosen, früheren AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich bekannt.

11 November 2024

The Pioneer Business Class Edition: Scholz bei Miosga

Business Class Edition:
Scholz bei Miosga
Gabor Steingart, Montag, 11.11.2024
Guten Morgen,
was mit partnerschaftlicher Zuneigung begann – Scholz nahm an der privaten Hochzeitsfeier von Franca Lehfeldt und Christian Lindner auf Sylt teil –, endete im Groll. Vor knapp fünf Tagen zeigte Kanzler Olaf Scholz seinem – mittlerweile ehemaligen – Finanzminister mit folgenden Worten die Tür:

                                "Ich möchte nicht mehr, dass du meinem Kabinett angehörst."

Die Trennung hatte man erwartet, den harschen Ton nicht. Olaf Scholz, der Lindner öffentlich Unseriosität vorwarf („Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert.“), saß gestern wie ein Beschuldigter bei Caren Miosga im ARD-Studio: nicht souverän, sondern dünnhäutig. Nicht schuldbewusst, sondern bockig. Nicht demütig, sondern rechthaberisch.

10 November 2024

Stellvertretend für alle Leitmedien in Deutschland - Focus Nr. 45, zwei Tage vor der US-Wahl

Um die grandiosen Fehleinschätzungen deutscher Leitmedien zu dokumentieren, hier das vorläufige Endergebnis der US-Wahl
Focus Nr. 45, zwei Tage vor der US-Wahl:
"In allen offiziellen Meinungsumfragen jedenfalls liegen Kamala Harris und Donald Trump seit Wochen nahezu gleichauf. Das Rennen ums Weiße Haus scheint eng wie nie.
Weil das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump so knapp ist, verspricht die Wahlnacht ein Thriller zu werden. Wenn die ersten Wahllokale schließen, wird es noch keine verlässliche Prognose geben.
Es wird wohl auf ein paar Zehntausend Stimmen hier und ein paar Zehntausend Stimmen dort ankommen. Ein Münzwurf kann darüber entscheiden, ob man es schafft oder nicht – oder eben ob man diese Wahl gewinnt oder verliert".

08 November 2024

Stromnetz am Limit - Dunkelflaute in Deutschland: Wind und Sonne liefern so wenig Strom wie noch nie (Epoch Times)

Habeck am 07.10.2024 bei Lanz: "Wir haben ja im Moment in diesen Tagen keine besonders  gute Windlage, das ist immer mal wieder im November, was quasi normal ist, schon sind die Strompreis hoch, weil die Erneuerbaren nicht da sind. Wenn die Erneuerbaren wieder da sind, sinkt der Strompreis. Stoppen wir den Ausbau, werden die Strompreise tendenziell höher".
Häh? Bei Flaute sorgen mehr Windräder für mehr  Energie? Wenn 30.000 Windräder wegen Dunkelflaute keinen Strom liefern.  schaffen das auch 50.000 nicht.
Am vergangenen Mittwoch gegen 17 Uhr knickte die Stromversorgung ein. Die 30.243 deutschen Windräder und rund 3,7 Millionen Solaranlagen stellten ihre Produktion ein.
Siehe auch WELT+:
Jetzt erlebt Deutschland den Ökostromausfall - mit gewaltigen Folgen
Stromnetz am Limit
Dunkelflaute in Deutschland: Wind und Sonne liefern so wenig Strom wie noch nie (Epoch Times)
Erneuerbare Energien decken in Deutschland fast 60 Prozent der Stromversorgung ab. Aber nur im Jahresmittel. Bei Dunkelflaute fällt die momentane Erzeugung auf nahezu null. So geschehen am 6. November. Ist unsere Stromversorgung noch stabil? Epoch Times fragte nach.
Von 8. November 2024
In der Nacht vom 6. zum 7. November herrschte in Deutschland Dunkelflaute. Nachts bringen Photovoltaikanlagen bekannterweise null Leistung. Wenn dann auch der Wind so gut wie in keiner Ecke des Landes weht, dann liefern die von der Bundesregierung favorisierten erneuerbaren Energiequellen praktisch keinen Strom.
In besagter Nacht brachten es die Windkraftanlagen auf nur 78,4 bis 700 Megawatt (MW). Der Strombedarf lag jedoch bei knapp 45.000 bis 66.000 MW – oder 66 Gigawatt (GW). Auch in der Nacht zuvor sah es mau aus: Maximal rund 2,5 GW lieferten die rund 30.000 Windräder im Land.
Der abgebildete Tiefststand war um 17:30 Uhr des 6. November 2024. Alle deutschen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen kamen zusammen zu dieser Zeit nur auf 78,4 MW. Von der installierten Nennleistung in Höhe von rund 163 GW waren dies lediglich 0,048 Prozent.
Historischer Negativrekord
Einen historischen Negativrekord der erzeugten Windkraftleistung registrierte auch Rolf Schuster, leitender Datenanalyst der Bundesinitiative Vernunftkraft. Demnach erzeugten alle Windkraftanlagen Deutschlands an Land und auf dem Wasser am Mittwoch, 6. November, zwischen 14:30 Uhr und 14:45 Uhr nur 44 MW. Das sind 0,06 Prozent der installierten Gesamtnennleistung von 71.798 MW.