13 Januar 2025

Ende der Kernenergie: Guido Knott im Porträt - Geheult wie die Schlosshunde (Cicero)

Guido Knott im Porträt
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Geheult wie die Schlosshunde (Cicero)
Mit dem Ende der Kernenergie wurde eine Spitzentechnologie beerdigt, in der die Bundesrepublik einst zur Weltspitze zählte. Kernkraftmanager Guido Knott machte im Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg klar, welches Zerstörungswerk Ahnungsloser hier vollendet wurde.
VON DANIEL GRÄBER am 13. Januar 2025 4 min
Da musste selbst eine Abgeordnete der Grünen staunen. Als Guido Knott, Chef des Kernkraftbetreibers Preussenelektra, Ende November als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss aussagte, dankte ihm Lisa Badum. „Es ist wirklich eine Sternstunde für mich in meiner parlamentarischen Tätigkeit, einen Einblick zu bekommen in die Branche, muss ich sagen. Deswegen: Toll, dass Sie heute da sind.“
Die fränkische Bundestagsabgeordnete meinte das wahrscheinlich sogar ernst. Denn was Knott vorher erzählt hatte, dass sein bayerisches Kraftwerk Isar 2 zu den drei besten der Welt zählte und von seinen Mitarbeitern bis zuletzt in einem Topzustand gehalten wurde, war für die Grüne wohl überraschend. Einblick in diese Branche haben Mitglieder der Anti-Atom-Partei in aller Regel nämlich nicht. Daher fiel es ihnen umso leichter, sie zu zerstören.
Ein Zerstörungswerk Ahnungsloser

12 Januar 2025

Kolumne „Lichtblicke“ - Von diesen aktuellen Sensationen hat kaum jemand gehört (WELT+)

Kolumne „Lichtblicke“
Von diesen aktuellen Sensationen hat kaum jemand gehört
Von Axel Bojanowski, Chefreporter Wissenschaft, 11.01.2025, 4 Min
Gerade haben sich erstaunliche Durchbrüche ereignet, doch sie machen kaum Schlagzeilen. Oder wussten Sie von Abermillionen geretteter Kinder oder dass sich die Walbestände erholen? Sogar im Kampf gegen HIV gelingt Medizinern entscheidender Fortschritt.
Dies ist die erste „Lichtblicke“-Kolumne im neuen Jahr, also ein guter Moment zurückzublicken auf positive Entwicklungen im vergangenen Jahr. Einige schafften es nicht zur großen Schlagzeile in den Medien, was unter anderem an der Negativ-Verzerrung liegt, die zur Auslese schlechter Nachrichten führt. So dürfte kaum jemand von den Fortschritten gehört haben.
Oder haben Sie mitbekommen, dass die Luftqualität in Europa vergangenes Jahr eine Bestmarke erreichte? Wissenschaftler berichteten im Magazin „Nature Communications“, dass Luftschadstoffe in Europa seit 20 Jahren stetig weniger werden.
Auch Indien meldet deutliche Verminderung von Luft-Feinstaub in den Metropolen des Landes. Die Todesfälle durch Luftverschmutzung bei Kindern unter fünf Jahren sei seit 2000 um mehr als die Hälfte gesunken, konstatiert ein UN-Report.
Für Kinder verbesserte sich auch der Zugang zu sauberem Wasser, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet. Zwischen 2015 und 2023 haben demnach mehr als 200 Millionen Kinder Zugang zu verbesserter Wasser- und Sanitärversorgung erhalten.

Der ÖRR muss radikal reformiert werden.

Der ÖRR muss radikal reformiert werden.
Von Dr. Hubertus Hoffmann, ehemals Mitglied in der ZDF-Chefredaktion
Verwaltungskosten mit Nutzung von KI um 50 Prozent in zwei Jahren absenken.
Mehr Dokumentarfilme, die sehr günstig gekauft werden können, statt teure Moderatoren und Spielfilme. Focus auf die Grund-Versorgung und Informationen. Screening Plattformen wie Netflix liefern günstiger Unterhaltung und Spielfilme.
Zudem brauchen wir einen unabhängigen Faktenchecker für die ÖRR, der alle Sendungen inhaltlich und die Ausgewogenheit monatlich prüft, öffentlich online berichtet und Änderungen vorschlägt.
Das können die komprimitierten und ruhig gestellte Rundfunkräte nicht. Dazu braucht es ein neues Gremium.
Gebildet von den Medienministern. Bayern und NRW sollten damit anfangen, andere Länder einladen und einen "Faktenchecker ÖRR" als aktive Gesellschaft bilden. An sie können sich alle Gebührenzahler wenden.
Dr Hubertus Hoffmann
Mitglied ZDF Chefredaktion ua heute journal 1988-90
Bundesverdienstkreuz 'für die Entwicklung der digitalen Medien in Deutschland' 2000

10 Januar 2025

Wahlkampf Talk auf X: Weidel führt, Musk folgt (Epoch Times)

Eine Gesprächswiedergabe ohne "Schaum vor´m Mund"
Wahlkampf

Talk auf X: Weidel führt, Musk folgt
Das mit Spannung erwartete Online-Gespräch zwischen Weidel und Musk am 9. Januar drehte sich um Deutschland, USA, Ukraine, Israel und die Besiedelung des Mars. „Nur die AfD kann Deutschland retten, Ende der Geschichte“, erklärte der reichste Mann der Welt in seinem Stream. Kritische Fragen hatte er für Weidel nicht parat. Vielmehr steuerte die AfD-Cochefin die Unterhaltung.
Von 10. Januar 2025
Der Multimilliardär und High-Tech-Unternehmer Elon Musk hatte sich bereits in den vergangenen Wochen mehrfach positiv über die AfD geäußert und die Co-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, zu einem Online-Gespräch auf seiner „X“-Plattform eingeladen.
Der auf Englisch geführte Gedankenaustausch – beide stellten einander Fragen – begann am Donnerstag um 19 Uhr, dauerte 77 Minuten und wurde weltweit von etwa 200.000 Zuschauern live auf X verfolgt. Hinzu kommen weitere Zuschauer, die sich den Gedankenaustausch im Nachgang ansehen. Weidel sprach von Berlin aus; die Örtlichkeit von Musk wurde nicht bekannt.
Energiepolitik: Weidel für Atomkraft
Als Einstieg bat Musk, zu erklären, wer die „Alternative für Deutschland“ (AfD) sei. Weidel entgegnete, dazu müsse sie zunächst den schlechten Zustand Deutschlands erklären. „Angela Merkel, die erste grüne Kanzlerin, hat unser Land ruiniert“, zog Weidel über die ehemalige CDU-Kanzlerin her. Insbesondere habe sie mit ihrer Politik des Ausbaus erneuerbarer Energien die Industrie in Deutschland zerstört. Sie habe „grüne Energie“ erzwungen.

09 Januar 2025

The Pioneer Business Class Edition - AfD-Trommler Musk: 6 Gründe für demokratische Gelassenheit

So hätte das Spiegel-Cover ausgesehen, wenn...
Business Class Edition
AfD-Trommler Musk: 6 Gründe für demokratische Gelassenheit
Gabor Steingart, 09.01.2025
Guten Morgen,
wenn Elon Musk nicht Alice Weidel, sondern Robert Habeck zum Interview geladen und in einem flammenden Wahlaufruf („Grün ist Deutschlands letzte Rettung“) zu seiner Wahl aufgerufen hätte: viele deutsche Medien wären nicht verstört, sondern erregt gewesen.
Taz, Spiegel und die Süddeutsche Zeitung hätten Musk um die Nachdruckrechte ersucht, derweil ARD und RTL sich mutmaßlich beim Livestream von X dazu geschaltet hätten. Das Ganze hieße dann nicht mehr Propaganda, sondern Bildungsfernsehen.
Die Kommentarlage würde wohlwollend bis euphorisch ausfallen: Tesla-Chef als Trailblazer. Elektropionier weist Deutschland den Weg. Auf dem Spiegel-Cover stünde nicht „Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!“, sondern „Danke, Elon!“.
Doch der Unternehmer und Verleger Musk hat sich bekanntlich anders entschieden. Nach erfolgreicher Wahl- und Spendenkampagne zugunsten von Donald Trump knöpfte er sich nun Scholz („Narr“), Frank-Walter Steinmeier („antidemokratischer Tyrann“) und Habeck („Volksverräter“) vor. Mit pathetischen Worten empfiehlt er, die AfD zu wählen, und lädt Alice Weidel für heute Abend 19.00 Uhr zum Interview auf X ein, womit er ihr eine globale Reichweite von über 200 Millionen Menschen schenkt.
Die Empörungswellen haben seit Tagen nichts von ihrer Heftigkeit verloren. Von einer „Zäsur für die Bundesrepublik“ war im Stern zu lesen.
Ihre Meinung über den Provokateur Elon Musk bilden Sie sich selbst. Hier die wichtigsten Fakten, die zumindest den Empörten bei der Senkung ihres Blutdrucks helfen könnten.
#1 Politik und Persönlichkeit

Musk und seine Kritiker - Die wahren Profis der Wahlbeeinflussung (WELT+)

Präzise Beschreibung der politischen Doppelmoral und Heuchelei
Musk und seine Kritiker
Die wahren Profis der Wahlbeeinflussung (WELT+)
Von Frank Lübberding Freier Autor, 09.01.2025, 9 Min
Fremde Einmischung unerwünscht! Deutsche Politiker sind sich einig, wenn es um Elon Musk geht. Allerdings hat sich an diesen hehren Grundsatz noch nie jemand gehalten – auch nicht Olaf Scholz, Friedrich Merz oder Ursula von der Leyen. Eine kleine Geschichte der Einflussnahme.
Am 9. Januar wird sich die AfD-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit dem amerikanischen Unternehmer Elon Musk zu einem Gespräch treffen. Das wird live auf X übertragen. Praktischerweise ist der Unternehmer gleichzeitig Eigentümer des Netzwerks, so muss er nicht befürchten, dass dieses Vorhaben durch politische Einflussnahme verhindert wird.
Bekanntlich hatte das vorherige Management von X, das damals noch Twitter hieß, den damals amtierenden US-Präsidenten Donald Trump nicht nur mit sogenannten „Faktenchecks“ publizistisch gemaßregelt, sondern ab dem 9. Januar 2021 sogar gesperrt. Vergleichbar agierten Facebook und Instagram, beide werden vom Unternehmer Mark Zuckerberg kontrolliert – der sich gerade, man geht im Silicon Valley schließlich mit der Zeit, in einer öffentlichen Ansprache vom Instrument der „Fact-Checks“ losgesagt und eine Rückkehr zur „Free Speech“ der Ursprünge angekündigt hat.
Knapp zwei Jahre nach der Trump-Sperre wurde in den „Twitter Files“ das Ausmaß der gezielten Manipulation der öffentlichen Meinungsbildung durch das frühere Twitter-Management deutlich. Ein Vorgang, der aber bei uns in Deutschland im Januar 2023 auf wenig Interesse stieß, wie WELT-Autor Jakob Schirrmacher damals feststellte. Stattdessen gab es zum Thema öffentlich-rechtliche Irreführung, etwa beim zweifelhaften „Faktenfinder“ der „Tagesschau“.

08 Januar 2025

Facebook - Mit Zuckerbergs Wende beginnt eine neue Ära (WELT+)

"Journalismus hat eine Aufgabe: Zu schreiben, was ist. Zu sagen, was ist. Zu zeigen, was ist. Es ist nicht seine Aufgabe zu sagen, wie er es gerne hätte."
Mit Zuckerbergs Wende beginnt eine neue Ära (WELT+)
Facebook wird künftig weniger kontrollieren und zensieren. Die Zeiten, in denen die klassischen Medien entscheiden konnten, was ein Thema ist und was nicht, sind längst vorbei. Der Journalismus wird sich verändern.
Von Ulf Poschardt, Herausgeber WELT, „Politico“, „Business Insider“, 08.01.2025, 5 Min
Der Wähler ist der Souverän. Er hat in den USA gesprochen, so wie zuvor in Italien, Österreich, Spanien, Argentinien und demnächst auch in Deutschland. Wenn Bürger sich entscheiden, dass die Dinge anders laufen sollen als bisher, ist es in Demokratien selbstverständlich, dass dieser Wählerwille ernst genommen wird.
Lange haben linke Eliten mit dem Wählerwillen gehadert, wenn ihre linken Kandidaten nicht durchgekommen sind, im Falle von Donald Trump ist es mitunter nackter Zorn. Umso empfindsamer reagiert der vorpolitische Raum im globalen Westen jetzt auf einen wirklich bemerkenswert opportunistischen Kotau von Mark Zuckerberg, dem Eigentümer von Facebook und Instagram, der am Dienstag in einer viel beachteten Rede mehr oder minder auf den Kurs von Elon Musk und dessen sozialem Medium X einbiegt.

07 Januar 2025

Der andere Blick - Die «Brandmauer» gegen die AfD könnte Deutschland teuer zu stehen kommen (NZZ)

"SPD und Grüne haben ein hohes Interesse an einer starken AfD, weil diese Stimmen der CDU und der FDP fehlen werden. Das erhöht der SPD und den Grünen deren machtpolitischen Einfluss." Wolfgang Kubicki
"
Wer nur aufgrund einer Brandmauer sämtliche Gespräche mit der AfD ablehnt, der gibt allen anderen Parteien gewaltige Verhandlungs- und auch Gestaltungsmacht. Sie wissen dann: Ohne uns geht es nicht."
Die «Brandmauer» gegen die AfD könnte Deutschland teuer zu stehen kommen (NZZ)
Der Auftrag zur Regierungsbildung an Herbert Kickl muss für die CDU eine Warnung sein. Die Christlichdemokraten müssen aufpassen, dass sie nicht als Juniorpartner der AfD enden.
Von Morten Freidel, 06.01.2025, 4 min
Wenn man eine politische Maßnahme danach bewertet, was sie erreichen soll, dann waren die Koalitionsverhandlungen in Österreich ein kapitaler Fehlschlag. Von Beginn an ging es den drei Parteien ÖVP, SPÖ und Neos darum, die rechte FPÖ von der Regierung fernzuhalten. Nun werden die Rechten nicht nur aller Voraussicht nach mitregieren, sie könnten sogar den Kanzler stellen.
Selbst eine Neuwahl bietet keinen Ausweg. Die Partei liegt mittlerweile in Umfragen bei fast vierzig Prozent. Die Ausgrenzungsstrategie hat genau das Gegenteil dessen erreicht, was sie hätte erreichen sollen: Der Versuch, die Rechten kleinzuhalten, hat sie noch grösser gemacht.