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SPD und Linke ziehen die Union wieder an der Brandmauer-Kandare (Cicero)
SPD und Linke rüffeln Jens Spahn, weil er den
Umgang mit der AfD normalisieren will. Und in der Union offenbart sich
umgehend wieder Furcht vor den Wächtern der Brandmauer. Deren fatale
Wirkung wird immer offensichtlicher.
In der SPD, in der Linkspartei und bei den Grünen weiß man nicht erst
seit den Koalitionsverhandlungen, dass die Union auch unter der Führung
von Friedrich Merz eine zutiefst verunsicherte und wenig selbstbewusste
Partei ist. Die SPD hat es mit einem Bundeskanzler in spe zu tun, der
zentrale Positionen wie die Schuldenbremse entweder schon vor dem
Zusammentritt des neuen Bundestages abräumte, und andere, wie die
versprochene Steuersenkung bei Caren Miosga und anderswo schon öffentlich („man soll niemals nie sagen“) unter Vorbehalt stellt.
Das
Erfahrungswissen, dass die Merz-Partei sofort furchtsam zittert, wenn
man ihr moralische Vorhaltungen macht, prägt nun sicher auch die Attacke
von Katja Mast, Parlamentarische Geschäftsführerin der
SPD-Bundestagsfraktion, gegen die jüngsten Aussagen des
CDU-Parlamentariers Jens Spahn über eine Normalisierung des Umgangs mit
der AfD im Bundestag. Mast fährt im Tagesspiegel-Interview die
bewährten Brandmauer-Geschütze auf: „Die AfD ist keine Partei wie jede
andere“, behauptet sie und verkündet mit höchstem Pathos: „Wir werden
unsere demokratischen Institutionen – allen voran unser Parlament – mit
aller Entschlossenheit schützen.“ Mast tut also so, als ginge es beim
Ausschluss der AfD von organisatorischen Fragen des parlamentarischen
Alltags um die Verteidigung der Demokratie.
Die bedrohliche Botschaft der Brandmauer-Wächter
Die bedrohliche Botschaft der Brandmauer-Wächter