Während Deutschland an Frankreich in Summe 3.080 GWh lieferte, erhielt die Bundesrepublik ganze 15.980 GWh von dem Nachbarland. Der Stromaustauschsaldo lag 2024 somit bei rund 12.900 GWh.
Dabei ist die importierte Strommenge aus Frankreich angestiegen. Im Jahr 2023 hat Deutschland noch 9.340 GWh von dort bezogen, der Importüberschuss lag bei lediglich 420 GWh und war somit fast ausgeglichen. Hinzu kommt, dass sich im Jahr 2024 die monatlichen Importe im Vergleich zu 2023 mehr als verdoppelt haben. So waren es im November 960 GWh.
Auch von anderen Ländern wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen, Belgien, Niederlande und der Schweiz erhielt Deutschland in der Jahresbilanz mehr Strom, als es diesen Ländern jeweils abgab.
Deutschlands steigende Stromnachfrage bei seinen Nachbarländern
kam im Laufe des vergangenen Jahres bei diesen nicht immer so gut an.
Insbesondere Schweden und Norwegen überlegen ernsthaft, den Stromhandel
mit Deutschland künftig zu reduzieren.
Immer höhere Kosten
Den Strom erhielt Deutschland jedoch nicht zum Nulltarif. „Importierter Strom ist immer erheblich teurer als selbst produzierter – auch wenn der Marktpreis sehr schwankt“, erklärte bereits der Kernenergietechniker Manfred Haferburg gegenüber der Epoch Times. Die Nachbarländer lassen sich ihre Stromexporte an Deutschland gut bezahlen.
Tatsächlich sind die Stromhandelskosten laut dem Energieportal „stromdaten.info“ für Deutschland im Jahr 2024 so hoch gewesen wie noch nie zuvor. Den Einnahmen von 3,07 Milliarden Euro durch die Stromexporte standen Importkosten von 5,42 Milliarden Euro gegenüber (Stand 1. Januar 2025). Demnach dominiert auch bei den Kosten ein deutlicher Minusrekord von 2,35 Milliarden Euro.
Mit Blick auf die Vorjahre ist ein Negativtrend zu beobachten. Bis
zum Jahr 2022 verzeichnete die Bundesrepublik jedes Jahr noch Einnahmen,
2022 lag das Plus bei 4,35 Milliarden Euro. Dann ging es schlagartig
bergab. Bereits im Folgejahr war die Bilanz mit 1,51 Milliarden Euro im
Minus. Im Vorjahr vergrößerte sich das Manko weiter.
Im Jahr 2024 gab es einen weiteren für die Befürworter der Energiewende erfreulichen Rekord: Die Erneuerbaren konnten im dritten Quartal dank günstiger Wetterverhältnisse einen Anteil von 63,4 Prozent der Stromerzeugung ausmachen. Das ist so viel wie noch nie zuvor, wie das Statistische Bundesamt Anfang Dezember berichtete.
Redispatch-Rekord
Ein weiterer Rekord entstand im vergangenen Jahr bei der Anzahl der Redispatch-Maßnahmen. Dabei handelt es sich um Eingriffe der Netzbetreiber in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um die Stromnetze zu stabilisieren. Damit schützen die Energieunternehmen damit Leitungsabschnitte vor Überlastung.
Im Jahr 2024 mussten die Netzbetreiber insgesamt 17.313 Mal solch einen Eingriff vornehmen. Im Vergleich zur Anzahl der 15.192 Eingriffe vom Jahr zuvor ist das eine Zunahme um 14 Prozent. Noch größer ist der Unterschied im Vergleich mit dem Jahr 2014. Ein Jahrzehnt zuvor waren nur 3.459 Eingriffe nötig.
Diese Eingriffe bedeuten weitere Kosten in Milliardenhöhe für den Staat und somit für die Steuerzahler. Nach einer Schätzung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft belaufen sich die Redispatch-Kosten für 2024 auf 2 Milliarden Euro.
Das bedeutet einen Rückgang, nachdem 2023 die Eingriffe rund 3,2 Milliarden gekostet haben. Der Bundesverband nannte als einen Grund für die gesunkenen Ausgaben die schnelleren Genehmigungsverfahren von erneuerbaren Energieanlagen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen