26 Oktober 2025

Stadtbild-Debatte und kein Ende. Weitere Demos einer lautstarken Minderheit

Stadtbild-Debatte und kein Ende
In den Medien überschlagen sich die Beiträge zu Thema. Demos von Minderheiten auch an diesem Wochenende. Es würde den Rahmen sprengen, alles zu veröffentlichen. Doch nicht nur mir fällt auf: Auf den Demos überwiegend Jonas`se und Heidis, die sich über Merz' Aussage vom Stadtbild empören. Den allermeisten dieser Leute geht es nicht um Migranten, sondern nur darum, ihren eigenen moralischen Narzissmus zu befriedigen und ihr vermeintliches Gutsein zu feiern. Hier ein paar Auszüge:
Jan Fleischhauer Focus-Online:
"Ein einziges Wort und die Republik steht Kopf: Friedrich Merz sagt „Stadtbild“, und bei SPD, Grünen und Linken gehen die Alarmlichter an. Ein Wort. Mehr braucht Friedrich Merz nicht, um die Republik zum Hyperventilieren zu bringen. Seit seiner Pressekonferenz in Potsdam läuft die Erregungswelle im rot-grünen Milieu wie ein Dauerbrenner." 
Don Alphonso WELT
"Es gibt eine Umfrage, der zufolge nur 29 Prozent der Bevölkerung nicht mit den Aussagen von Merz zum Stadtbild und dessen Verbesserung übereinstimmen.
All die Aufmärsche der üblichen Verdächtigen, all die Berufsempörung des steuergeldfinanzierten Vorfelds, all die Hass- und Hetzearbeit der weiter merkelistischen Medien gegen die Benennung eines Problems: Sie ändern nichts daran, dass eine deutliche Mehrheit das sieht, was ich auch sehe, wenn ich durch die Stadt radle.
Diese 29 Prozent, die das entweder nicht sehen wollen oder sich mit den Veränderungen arrangieren, oder sie sogar gut finden, sind bezeichnenderweise vor allem die Jüngeren, die ohnehin eine starke Affinität zu den Innenstadtbezirken haben. Gleichzeitig ist das auch die Gruppe, in der die Frauen mehrheitlich für die Grünen und die Linkspartei stimmen. Man geht daher sicher nicht fehl in der Annahme, dass die Stadtbildgutfinder teilweise auch die Klientel umfassen, die ich so kenne: bessere Töchter, die vom Vermögen ihrer Eltern wohlbehütet sind und selbst in Objekten wohnen, die sie sich nicht mit den aus Funk und Fernsehen bekannten Männern und Gruppen teilen müssen. Diese gehobene Klasse ist vergleichsweise mobil, hat oft keine langfristige Bindung an den Wohnort und immer genug finanzielle Reserven, um unschönen Entwicklungen in andere Lagen auszuweichen."
Fatih Alasalvaroglu fasst es gut zusammen, er schreibt:
"Das neue Stadtbild - makellos moralisch, angenehm homogen und selbstverständlich „gegen Rechts“, solange das keine echten Widersprüche ins eigene Leben bringt. Diese Menschen sprechen nicht für mich. Sie predigen Weltoffenheit, solange sie unter sich bleiben dürfen, und tragen Diversität wie ein Modeetikett - glatt, steril, frei von jeder Realität."
Ali Kalo auf FB:
"Ich bin 2016 nach Deutschland geflohen und heute deutscher Staatsbürger. Ich sage ehrlich: Friedrich Merz hat recht.
Auch ich sehe die von Friedrich Merz angesprochenen Veränderungen im Stadtbild, die nicht geleugnet werden können. Wer das ignoriert, stärkt nur radikale Kräfte und fördert die Politikverdrossenheit. Realitätsverweigerung hilft niemandem weder den Migranten, die sich integrieren wollen, noch der Gesellschaft insgesamt. Deshalb finde ich es richtig, dass Politiker wie Friedrich Merz die Wahrheit aussprechen. Wir brauchen geordnete Zuwanderung und eine Begrenzung der illegalen Migration. Vor allem brauchen wir keine Ausreden mehr, sondern eine echte Wende."
Boris Palmer auf FB:
"Ja, die Aussage des Kanzlers zum „Stadtbild“ war unglücklich formuliert. Kritik daran ist völlig legitim.
Aber was gerade daraus gemacht wird, ist überzogen – und gefährlich für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Katharina Dröge nannte die Worte des Kanzlers „verletzend, diskriminierend und unanständig“. Solche Worte spalten und anderen den Anstand absprechen macht ein offenes Gespräch fast unmöglich. Gleichzeitig zeigen aktuelle Umfragen: Fast zwei Drittel der Deutschen finden, der Kanzler habe mit seiner Aussage  recht. Man kann das gutheißen oder nicht – aber diese Mehrheit pauschal als rassistisch oder unsensibel abzustempeln, ist unfair und spalterisch."
Banaszak, Vorsitzender der Grünen
In der "Stadtbild"-Debatte warnt der Grüne davor, die Augen vor Problemen zu verschließen - Merz sprich "breitgetragene Wahrnehmungen" aus. Es gibt die "Angstträume" in unserem Land. Es gibt die n Kleinstadt-Bahnhöfen herumlungernden Faschos und grölende sturzbesoffene Fußballfans in Zügen. Es gibt kriminelle Gruppen auch aus migrantischen Familien, die am Freitagabend Leute abziehen oder Frauen belästigen."
Lars Klingbeil SPD und Vizekanzler „Ich möchte in einem Land leben, in dem Politik Brücken baut und Gesellschaft zusammenführt, statt mit Sprache zu spalten.“ Und weiter: „Ich möchte in einem Land leben, bei dem nicht das Aussehen darüber entscheidet, ob man ins Stadtbild passt oder nicht. Wir müssen höllisch aufpassen, welche Diskussion wir anstoßen, wenn wir auf einmal wieder in ‚wir‘ und ‚die‘ unterteilen, in Menschen mit Migrationsgeschichte und ohne“.
Wolfgang Kubicki FDP
Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki reagierte auf Klingbeil mit scharfer Kritik. Auf X schrieb er: „Ein Vizekanzler, der auf einem Kanal seines Ministeriums dem Bundeskanzler implizit eine rassistische Motivation unterstellt, wäre mehr als ein guter Grund, diesen Vizekanzler achtkantig aus der Regierung zu werfen. Vielleicht erklärt Lars Klingbeil mal zur Abwechslung, was er meint.“
Sebastian Steineke CDU
Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Steineke schrieb auf X: „Die SPD sollte auch mit Klingbeil und Klüssendorf wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Es ist völlig klar, was Merz gemeint hat, und die Lust am Missverstehen ändert nichts daran, dass die Mehrheit der Bevölkerung es genauso sieht.“
Karl-Theodor zu Guttenberg
„Es ist jetzt nicht ganz neu, dass gewisse Parteien und Parteichefs dann immer mal wieder auch ihre Echo-Kammern bedienen müssen. (…) Ich würde sehr dazu anraten, mal in dieser Empörungs- und Aufregungskurve ein Stück abzurüsten. Und das gilt für alle Koalitionspartner.
Guttenberg betonte, dass er Merz’ Wortwahl selbst „wahrscheinlich jetzt nicht getroffen“ hätte, sie aber auch nicht überbewerten wolle. „Das war jetzt ja auch nicht etwas, was lange, lange vorbereitet aus dem Mund des Kanzlers offensichtlich kam“, sagte er. „Und das Erste, was wir machen, wenn irgendwo ein Satz fällt, ist einfach uns sofort reflexartig zu empören.“

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