Berichterstattung aus Gaza : Der ZDF-Kollege von der Hamas (FAZ)
Berichterstattung aus Gaza :
Der ZDF-Kollege von der Hamas (FAZ) Ein Kommentar von Michael HanfeldLesezeit:
Doch
angesichts Abu Mutairs Hamas-Personalakte musste der Sender dann um 180
Grad umschwenken, tat und tut aber immer noch so, als wäre nichts
gewesen: Man begrüße, dass „die israelische Armee der Bitte
nachgekommen“ sei, die Identität des getöteten Mitarbeiters von PMP zu
klären. Die Zusammenarbeit mit PMP habe man „umgehend bis auf Weiteres
eingestellt“. Der
Getötete sei „kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht
eingebunden“ gewesen. Es habe auch „keine Kontakte zwischen dem
ZDF-Studio in Tel Aviv und dem getöteten Ingenieur“ gegeben. Die
„Vorwürfe“ nehme man aufgrund der vorgelegten Dokumente sehr ernst,
Anhaltspunkte dafür, dass weitere PMP-Mitarbeiter Hamas-Kader seien,
gebe es nicht. Mit dieser Erklärung lässt der Sender es bewenden und sähe es wohl
gerne, wenn es dabei bliebe. Dabei ist das ein Skandal, der die
Reputation des öffentlich-rechtlichen Senders fundamental erschüttert,
und drängende Fragen sind nicht beantwortet: Wie kann es sein, dass ein
ZDF-Dienstleister bei der Hamas ist? Warum meinte der Sender noch vor
einer Woche, er wisse es besser? Wieso sollen wir glauben, dass es
keinen Einfluss auf die Berichterstattung gibt? Wieso sollen wir dem
ZDF, das zuerst im Ton moralischer Überlegenheit auftrumpft und sich
dann kleinstlaut davonstiehlt, noch irgendetwas in dieser Angelegenheit
abnehmen?
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