17 Oktober 2025

Bürgergeldreform - Jetzt geht die Post ab

Jürgen Schmidt, Journalist, 17.10.2025
Bürgergeldreform - Jetzt geht die Post ab...
im besten Deutschland aller Zeiten. Unser dynamischer „Macher-Kanzler“ hat sich jetzt mit seinen Sozen-Koalitionären auf eine Reform des Bürgergeldes geeinigt. Damit spart Deutschland künftig 50 Mio. Euro – im Jahr! Damit kann man jetzt massig in den Ausbau von KI oder der Autobahnen und Schienennetze investieren. Gut, für mehr als 100 Meter wird das Ganze nicht reichen, doch man muss ja erst mal klein und langsam anfangen. Vielleicht beschleunigen wir dann in 125 bis 150 Jahren so richtig. Man weiß es nicht.
Zuvor muss Fritze Merz natürlich erst mal seinem Rassismus abschwören. Was hat er da nur rausgehauen? Unser „Stadtbild“ müsse sich ändern, hat er vorsichtig formuliert und umgehend Fremdenhass-Vorwürfe kassiert. Nein, das hätte er im besten Deutschland aller Zeiten anders formulieren müssen. Z.B. so: „Manchmal weiß ich nicht, ob ich mich gerade in Berlin, Frankfurt, Istanbul oder Kabul aufhalte. Das irritiert nicht nur mich, sondern auch viele Mitbürger, die sich dann leicht unwohl und orientierungslos fühlen, weil sich viele, manche davon dunkelpigmentiert, manche rauschebarttragend einfach nicht an unser Wertesystem gewöhnen wollen. Da müssen wir was tun, oder?“ Auch nicht gut. Da hat man schon beim Schreiben das Gefühl, das gleich Dunja Hayali über einen herfällt.

Der Donald würde einfach rausknallen: „Wir haben zu viele Migranten in den Städten. Und viele davon sind auch noch hochgradig kriminell und frauenfeindlich. Wir schicken da mal die Nationalgarde hin.“ Rumms. Sehr grenzwertig und absolut rassistisch, doch er redet grundsätzlich geradeheraus, was er denkt und viele andere halt ebenso. Und daher ist er in den USA bei der Mehrheit der Bevölkerung auch beliebt. Ob einem das nun gefällt oder nicht.

Er zieht grundsätzlich immer sein Ding durch, ob in Sachen Zöllen, Steuern, Wirtschaft oder auch in Sachen Naher Osten oder Russland. Selbst der eher linksliberale Denker Richard David Precht hat jetzt geäußert, dass es in der aktuellen Gemengelage wohl hilfreich sei, eben als Nichtdiplomat zu agieren. Nur so konnte Trump überhaupt den Deal zwischen Israel und der Hamas mit freundlicher Unterstützung von Ländern wie Katar, Saudi-Arabien, Pakistan oder der Türkei einfädeln. Und nur mit roter Teppich für Putin und Schmeicheleien auf der einen Seite und der Peitsche und Drohungen von Tomahawk-Raketen auf der anderen Seite kriegt er vielleicht auch den Russen-Despoten dazu, endlich seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden.

Ganz ehrlich: Ich finde Trump furchtbar. Er ist ein narzisstischer Gockel, der sich wahrscheinlich selbst für die Wiedergeburt des Messias hält. Doch ich würde mir in der deutschen Politik einfach Macher wie ihn wünschen. Endlich mal Klartext und Entscheidungen als Geschwurbel, Kompromisse und haltlose Versprechungen. Mensch Fritz: Jetzt kneif mal die Arschbacken zusammen, nenne die Dinge beim Namen, ohne Dich gleich wieder zu entschuldigen und gib Gas. Und wenn Du nicht vorwärtskommst, dann benenne die Bremser beim Namen. Treibe endlich die Schönspieler vor Dir her und denke groß. Wir brauchen keine Reförmchen, wir brauchen eine Reform-Bazooka.

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