12 Oktober 2025

Festnahme nach Brandanschlägen auf CSU-Zentrale und AfD-Büro (SZ)

Nur ein regionales Ereignis? Oder haben Sie davon gehört? Aber wehe, es wären Rechte gewesen.
Festnahme nach Brandanschlägen auf CSU-Zentrale und AfD-Büro (SZ)
, Lesezeit: 2 Min.
Die Münchner Kriminalpolizei geht von politisch links motivierten Taten in Schwabing und in Perlach aus. Der 20 Jahre alte Verdächtige sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft.
Nach dem Brandanschlag auf die Münchner Parteizentrale der CSU am Sonntag und zwei Attacken auf ein Perlacher AfD-Büro vergangene Woche haben Ermittler der Münchner Kriminalpolizei am Dienstagnachmittag einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 20 Jahre alte Münchner soll für alle drei Brände verantwortlich sein. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Beim Kriminalfachdezernat 4, zuständig für politisch motivierte Kriminalität, sei „frühzeitig auch ein Tatzusammenhang zwischen den drei Fällen geprüft“ worden, heißt es bei der Polizei. Die Ermittlungen führten zu einem 20-jährigen Deutschen mit Wohnsitz in München. Der schnelle Fahndungserfolg deutet darauf hin, dass der Mann bereits einschlägig polizeibekannt war. Nach SZ-Informationen ermittelt das Kommissariat 43. Das heißt: Es gilt als wahrscheinlich, dass die Brandanschläge politisch links motiviert sind.
Am Dienstag nahmen Polizisten den Verdächtigen in der Nähe seiner Wohnadresse fest. Durch die Staatsanwaltschaft wurde ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt. Am Mittwoch wurde der 20-Jährige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der den Haftbefehl in Vollzug setzte.Der Brandanschlag auf die CSU-Zentrale am Mittleren Ring war in der Nacht zum Sonntag verübt worden. Zeugen hatten gegen 2.30 Uhr einen Brand vor dem Gebäude an der Mies-van-der-Rohe-Straße gemeldet. Der Täter hatte Benzin auf den Gehweg unmittelbar an der Fassade links vom Haupteingang gekippt und dann angezündet.

Couragierte Passanten konnten die Flammen mit einem Feuerlöscher ersticken. Das Löschgerät hatten die Helfer aus einer nahen Tankstelle geholt. Den Sachschaden am Parteigebäude schätzte die Polizei auf mehrere Tausend Euro. „Es hätte auch schlimmer kommen können“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Sonntag.

Politische Parolen wurden nicht gefunden. Auch ein Bekennerschreiben gab es nicht. „Gewalt und Sachbeschädigung dürfen niemals Teil der politischen Auseinandersetzung sein“, sagte Huber. „Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, unsere demokratische Kultur entschieden gegen jede Form von Gewalt zu schützen.“

Bereits am Montagabend vergangener Woche hatte ein damals noch Unbekannter vom Innenhof eines Gebäudes an der Sebastian-Bauer-Straße im Münchner Stadtteil Perlach aus einen Bengalo durch ein Fenster in die dahinter liegenden Büros der AfD geworfen. Als ein Passant ihn zur Rede stellte, flüchtete der Mann. Die Flammen gingen von selbst aus, Einsatzkräfte stellten nur noch Rauch in den Räumen fest.

Dem mutmaßlichen Täter genügte das offenbar nicht: Am Donnerstag gegen 23.20 Uhr kam es laut Polizei an der gleichen Örtlichkeit erneut zu einem Brand, der von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Dabei sei ein Sachschaden im sechsstelligen Bereich entstanden, so ein Polizeisprecher. Durch das Feuer soll auch eine Werkstatt zerstört worden sein.

Ein Zeuge konnte sich an einen Mann erinnern, der sich kurz vor dem Brand vor dem Anwesen aufgehalten hatte. Der AfD-Landtagsabgeordnete Rene Dierkes, dessen Büro von dem Anschlag betroffen war, sprach von „Terror“ und forderte bereits am Sonntag im Kurznachrichtendienst X ein „Verbot der Antifa“ – die es als Organisation so gar nicht gibt.

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