01 August 2022

Hamburger Chef nimmt keine jungen Leute mehr: „Müssen nach 6 Stunden zum Yoga“

Hamburger Chef nimmt keine jungen Leute mehr: „Müssen nach 6 Stunden zum Yoga“
Eine Hamburger Agentur stellt keine jungen Praktikanten mehr ein. Grund: Die anspruchsvolle Generation Z schätzt Freizeit wohl weit mehr als Arbeit. Von: Ulrike Hagen
Lieber arbeitslos als unglücklich. Aktuelle Studien zeigen, dass mit der sogenannten Generation Z Menschen den Arbeitsmarkt betreten, die komplett andere Erwartungen an ihre Jobs haben. Den zwischen 1995 und etwa 2000 geborenen jungen Leuten haftet darum das Vorurteil von hohen Ansprüchen und mangelnder Belastbarkeit an. Eine Hamburger Agentur zog Konsequenzen und stellt keine Praktikanten und Praktikantinnen der Generation Z mehr ein.
Hamburger Unternehmer über Generation Z: „Müssen nach sechs Stunden zum Yoga“
Der Sozial- und Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann erklärte in der „Zeit“ über die Generation Z: „Diese jungen Leute haben eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Kontaktfähigkeit.“ Der Experte sieht die Ursache für die Schwächen der rund um die Jahrtausendwende geborenen Generation auch in der Überbehütung durch eine allzu fürsorgliche Erziehung. Die fatale Fürsorge von Rasenmäher-Eltern mache aus Kindern „schwache Persönlichkeiten“, warnt auch die Erziehungswissenschaftlerin Christine Falk-Frühbrodt. Immer mehr Schulen wehren sich inzwischen, weil Eltern bis auf den Pausenhof „helikoptern“.
Junge Leute kommen mit Wunschliste zum Vorstellungsgespräch – Hamburger Unternehmen langt es
Diverse Arbeitgeber möchten sich nicht länger mit der Anspruchshaltung dieser verwöhnten, wohlfühlorientierten Generation Z konfrontieren. Eine Hamburger Friseurmeisterin bildet keine Azubis mehr aus – wegen Mangel an Respekt und Leidenschaft. Und auch die Hamburger Gründerfirma „Nerdinstrustries“ sieht davon ab, noch Post-Millennials einzustellen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die jungen Leute teilweise schon im Vorstellungsgespräch eine Wunschliste vorlegen, wie die „Welt“ berichtet. Eine typische, beispielhafte Forderung sei etwa, dienstags und donnerstags ab 17 Uhr freizuhaben, um zum Yoga gehen zu können.
Hamburger Agentur weigert sich, Generation Z einzustellen: „freizeitorientierte Arbeitnehmer“
„Nerdinstrustries“ Co-Geschäftsführer Mathias Keswani schildert der Tageszeitung: „Die Freizeitorientierung hat bei den jungen Menschen in den letzten Jahren zugenommen“. Deren Arbeitshaltung beschreibt er gleich mit: „Ich komme mal vorbei, aber wenn mir das zu stressig wird, dann lasse ich es lieber.“
Helikoptereltern sollen Schuld am mangelnden Biss junger Arbeitnehmer sein
Soziologen führen den mangelnden Biss der Youngster auch auf überbehütende Erziehung zurück, die laut Forschern eine „Generation lebensunfähig“ produziert hat. „Kinder, die nie auf Hindernisse stoßen, lernen nicht, sich aus eigener Kraft durchzusetzen, Konflikte durchzustehen, Spannungen auszuhalten, zu scheitern. All diese Dinge gehören aber eigentlich zu einer gesunden Entwicklung dazu“, erklärt der Sozial- und Bildungsforscher Klaus Hurrelmann gegenüber „Focus online“

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