"Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Markus Söder würden in
die Geschichte der Bundesrepublik eingehen, wenn sie diese
durchschaubare Strategie jetzt unterlaufen".
Das Ende der moralischen Anmaßung der Gernegroßen (WELT+)
Von Ulf Poschardt
Und zwar klugerweise auf zwei Ebenen: erstens auf der Metaebene, indem man die postheroische Idee der asymmetrischen Wählerdemobilisierung auf den Müllhaufen der Geschichte wirft, und zweitens ganz konkret, indem man sich endlich von einem der katastrophalen Fehler der bundesrepublikanischen Nachkriegspolitik verabschiedet: der naiven, eitlen Migrationspolitik.
Robert Habeck
hat in einem seiner unzähligen Quasselauftritte von sich selbst erzählt
als jemandem, der Kristallisationspunkt für etwas sein will. Das
stimmt. Er hofft, dass andere um ihn herum die Wirklichkeit gestalten.
Seine Idee war, ganz merkelianisch, im Schlafwagen an die Macht zu
kommen – einfach, weil die Union keinen anderen Koalitionspartner hat.
Diese
Idee gibt es nicht mehr. Aktuell zeigt sich, dass die Grünen ein
medialer Hoax waren, eine bourgeoise Besserverdienertruppe, die
lediglich in ökonomisch stabilsten Zeiten dem Land irgendetwas bieten
konnte. Sie sind programmatisch, kulturell und intellektuell am Ende.
Die Union muss am Mittwoch zeigen, dass sie ernst macht. Die Brandmauer war vor allem ein Mittel, um ein linkes, rot-grünes Milieu strategisch an der Macht zu halten. Die meisten Journalisten wollten mit der Fixierung auf dieses Stück Diskursarchitektur Debatten einhegen, Denkverbote anstoßen und sich selbst einmal im Leben ganz wild als Vorfeld der Antifa verstehen.
Die Union muss am Mittwoch zeigen, dass sie ernst macht. Die Brandmauer war vor allem ein Mittel, um ein linkes, rot-grünes Milieu strategisch an der Macht zu halten. Die meisten Journalisten wollten mit der Fixierung auf dieses Stück Diskursarchitektur Debatten einhegen, Denkverbote anstoßen und sich selbst einmal im Leben ganz wild als Vorfeld der Antifa verstehen.
Am
Ende wurde diese eitle Selbstbezüglichkeit von der Wirklichkeit
erledigt. Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Markus Söder würden in
die Geschichte der Bundesrepublik eingehen, wenn sie diese
durchschaubare Strategie jetzt unterlaufen. Sie sind nicht
„Steigbügelhalter des Faschismus“, sondern die Antifa der Realpolitik.
Die Brandmauer steht, aber als historisch gewordene Skulptur im
Diskurspark: ohne jede Macht. Leicht umgehbar.
Friedrich Merz muss
zum ersten Mal quasi in Vorschau seiner künftigen Macht stehen und darf
nicht wanken. Er wirkt entschlossen und taktisch kühl. Deswegen macht
sich bei den Profiteuren der nationalmoralischen Mobilmachung Panik
breit.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bot am Sonntag in
nackter Verzweiflung ein Schauspiel radikaler Parteilichkeit an.
Nachrichten und Politikmagazine waren ebenso unausgewogen wie Talkshowrunden,
in denen einfach drei linke Journalisten und ein SPD-Oberbürgermeister
(ein vernünftiger westnürnberger OB) gegen einen schwarz-grün
regierenden CDU-Ministerpräsidenten antraten. Die Heulsusen-Migrantifa
wurde medial geadelt, für alle anderen Bürger, die sich ein bisschen für
die gesellschaftliche Realität interessieren, war es ein Trauerspiel.
Die Deutungshoheit des sogenannten Shitbürgertums geht verloren.
Wer
sich erinnert, wie dieses Milieu einen hypermilden Unions-Kandidaten
wie Armin Laschet wegen eines kleinen Grinsens zerlegt und zersetzt hat,
kann nicht fassen, wie die Leichenfledderei eines zweijährigen
Marokkaners und eines 41-jährigen Helden durch die Grünen und ihren
saturierten Fanclub am Brandenburger Tor ignoriert wird.
Es ist hoffentlich bald vorbei mit der moralischen Anmaßung der Gernegroßen. Möge die Union jetzt standhaft bleiben.
28.01.2025, 19:15 Uhr:
Es ist hoffentlich bald vorbei mit der moralischen Anmaßung der Gernegroßen. Möge die Union jetzt standhaft bleiben.
28.01.2025, 19:15 Uhr:
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