Am vergangenen Samstag
wurde Bundeskanzler Olaf Scholz erneut zum sozialdemokratischen
Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl am 23. Februar gekürt. Nicht
per Wahl, sondern per Akklamation. Das Motto war: bloß keine geheime
Abstimmung. Die hätte offenbart, wie unzufrieden die Partei mit ihrem
Mann im Kanzleramt in Wahrheit ist. Auf einem verdeckten Stimmzettel
lässt sich Unmut leichter ausdrücken als beim offenen Handaufheben.
Olaf Scholz führte auf der als Parteitag getarnte Olaf-Scholz-Krönungsmesse ein seltenes Kunststück der Selbstverleugnung vor. Der Mann, der in den vergangenen drei Jahren Kanzler war, tat so, als hätte er mit der Politik seit 2021 nichts, aber auch gar nichts zu tun. Er forderte Dinge, die er in dieser Zeit als deutscher Regierungschef natürlich längst selbst hätte umsetzen können. Und er kritisierte Dinge, die es überhaupt nur wegen des segensreichen Wirkens seiner eigenen Ampel-Koalition gibt.
Der Kanzlerkandidat, der nebenbei amtierender Kanzler ist, distanzierte sich von sich selbst. Am meisten irritiert dabei, dass seine Konkurrenten es genauso machen.
Robert Habeck ist seit 2021 nicht nur Vizekanzler, sondern vor allem Wirtschaftsminister. Doch auch der Grüne, mittlerweile ja ein recht rüder Alleinherrscher in seiner Partei, will offenbar mit seinem Staatsamt nach Möglichkeit nicht in Verbindung gebracht werden. Der Wahlkampf des amtierenden Wirtschaftsministers Habeck findet ohne das Thema Wirtschaft statt. Er redet in perfekt ausgeleuchteten Küchen mit aufwändig gecasteten Gesprächspartnern, die allerdings wenig mehr sind als Stichwortgeber für den grünen Superstar. Er redet über die Gruppengröße in Kitas, über Sport nach der Arbeit, über Gott und die Welt. Nur nicht über die deutsche Wirtschaft.„Bündniskanzler. Ein Mensch. Ein Wort.“ Das ist der Top-Slogan von Habeck (und also auch von seinen Grünen). Seinen Drang an die Spitze der deutschen Regierung unterlegt der 55-Jährige dabei ausdrücklich nicht inhaltlich. Der Kanzlerkandidat Robert Habeck will mit dem Wirtschaftsminister Robert Habeck auf keinen Fall verwechselt werden – so wie der Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf keinen Fall mit dem Kanzler Olaf Scholz verwechselt werden will.
Der Kanzlerkandidat der Union kopiert den Wahlkampfansatz von Scholz und Habeck: Er setzt sich so weit, wie es nur geht, von dem ab, was er in den vergangenen drei Jahren als Oppositionsführer vorgetragen hat. Da hatte er noch einen „wesentlichen Wandel in der Migrationspolitik“ gefordert. Auch eine „Wende in der Wirtschaftspolitik“ wollte er, insgesamt einen „Politikwechsel“. Der allerdings ist mit der Auswahl an möglichen Koalitionspartnern, auf die Merz sich selbst durch die Brandmauer beschränkt, absehbar ausgeschlossen.
Ohne Regierungspartner wird Merz nicht Kanzler. Nur mit der FDP wird es nicht klappen – die Liberalen dürften ja noch nicht einmal den Sprung ins Parlament schaffen. Also bleibt nur ein Bündnis mit der SPD oder den Grünen – wenn es schlecht läuft, sogar nur ein Bündnis mit beiden. Dann würde Merz zwar Kanzler, aber in einer Koalition mit zwei Dritteln der bisherigen Ampel. Und ausgerechnet mit diesen Partnern will er für Wandel, Wende und Wechsel sorgen?
Das glaubt inzwischen nicht einmal mehr der treueste Unionsanhänger. Und so will auch der Kanzlerkandidat Friedrich Merz auf keinen Fall mit dem Oppositionsführer Friedrich Merz verwechselt werden.
In diesem Wahlkampf sind die Herren der Schöpfung, pardon, sämtlich ein selbstverschuldeter Totalausfall. Die beiden Damen im Spiel mischen den Laden dagegen ordentlich auf – denn sie setzen beide tatsächlich auf Politik. Es geht nicht darum, dass man die Inhalte mögen muss, mit denen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht um Wähler werben. Es geht darum, dass sie überhaupt Inhalte anbieten – und zu denen auch dann stehen, wenn der Wind kräftig von vorne bläst.
Das unterscheidet AfD und BSW von den anderen Parteien: Sie zeigen sich öffentlich so, wie sie wirklich sind. Das Bild, das sie abgeben, ist authentisch – jedenfalls um Lichtjahre authentischer als die glattgekieselten Inszenierungen von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP. Es wird sehr spannend sein zu sehen, ob die Deutschen die verschwiegenen und versteckten Inhalte der Vierer-Bande bevorzugen – oder das offene Angebot von Weidel-Wagenknecht.
Olaf Scholz führte auf der als Parteitag getarnte Olaf-Scholz-Krönungsmesse ein seltenes Kunststück der Selbstverleugnung vor. Der Mann, der in den vergangenen drei Jahren Kanzler war, tat so, als hätte er mit der Politik seit 2021 nichts, aber auch gar nichts zu tun. Er forderte Dinge, die er in dieser Zeit als deutscher Regierungschef natürlich längst selbst hätte umsetzen können. Und er kritisierte Dinge, die es überhaupt nur wegen des segensreichen Wirkens seiner eigenen Ampel-Koalition gibt.
Der Kanzlerkandidat, der nebenbei amtierender Kanzler ist, distanzierte sich von sich selbst. Am meisten irritiert dabei, dass seine Konkurrenten es genauso machen.
Robert Habeck ist seit 2021 nicht nur Vizekanzler, sondern vor allem Wirtschaftsminister. Doch auch der Grüne, mittlerweile ja ein recht rüder Alleinherrscher in seiner Partei, will offenbar mit seinem Staatsamt nach Möglichkeit nicht in Verbindung gebracht werden. Der Wahlkampf des amtierenden Wirtschaftsministers Habeck findet ohne das Thema Wirtschaft statt. Er redet in perfekt ausgeleuchteten Küchen mit aufwändig gecasteten Gesprächspartnern, die allerdings wenig mehr sind als Stichwortgeber für den grünen Superstar. Er redet über die Gruppengröße in Kitas, über Sport nach der Arbeit, über Gott und die Welt. Nur nicht über die deutsche Wirtschaft.„Bündniskanzler. Ein Mensch. Ein Wort.“ Das ist der Top-Slogan von Habeck (und also auch von seinen Grünen). Seinen Drang an die Spitze der deutschen Regierung unterlegt der 55-Jährige dabei ausdrücklich nicht inhaltlich. Der Kanzlerkandidat Robert Habeck will mit dem Wirtschaftsminister Robert Habeck auf keinen Fall verwechselt werden – so wie der Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf keinen Fall mit dem Kanzler Olaf Scholz verwechselt werden will.
Der Kanzlerkandidat der Union kopiert den Wahlkampfansatz von Scholz und Habeck: Er setzt sich so weit, wie es nur geht, von dem ab, was er in den vergangenen drei Jahren als Oppositionsführer vorgetragen hat. Da hatte er noch einen „wesentlichen Wandel in der Migrationspolitik“ gefordert. Auch eine „Wende in der Wirtschaftspolitik“ wollte er, insgesamt einen „Politikwechsel“. Der allerdings ist mit der Auswahl an möglichen Koalitionspartnern, auf die Merz sich selbst durch die Brandmauer beschränkt, absehbar ausgeschlossen.
Ohne Regierungspartner wird Merz nicht Kanzler. Nur mit der FDP wird es nicht klappen – die Liberalen dürften ja noch nicht einmal den Sprung ins Parlament schaffen. Also bleibt nur ein Bündnis mit der SPD oder den Grünen – wenn es schlecht läuft, sogar nur ein Bündnis mit beiden. Dann würde Merz zwar Kanzler, aber in einer Koalition mit zwei Dritteln der bisherigen Ampel. Und ausgerechnet mit diesen Partnern will er für Wandel, Wende und Wechsel sorgen?
Das glaubt inzwischen nicht einmal mehr der treueste Unionsanhänger. Und so will auch der Kanzlerkandidat Friedrich Merz auf keinen Fall mit dem Oppositionsführer Friedrich Merz verwechselt werden.
In diesem Wahlkampf sind die Herren der Schöpfung, pardon, sämtlich ein selbstverschuldeter Totalausfall. Die beiden Damen im Spiel mischen den Laden dagegen ordentlich auf – denn sie setzen beide tatsächlich auf Politik. Es geht nicht darum, dass man die Inhalte mögen muss, mit denen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht um Wähler werben. Es geht darum, dass sie überhaupt Inhalte anbieten – und zu denen auch dann stehen, wenn der Wind kräftig von vorne bläst.
Das unterscheidet AfD und BSW von den anderen Parteien: Sie zeigen sich öffentlich so, wie sie wirklich sind. Das Bild, das sie abgeben, ist authentisch – jedenfalls um Lichtjahre authentischer als die glattgekieselten Inszenierungen von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP. Es wird sehr spannend sein zu sehen, ob die Deutschen die verschwiegenen und versteckten Inhalte der Vierer-Bande bevorzugen – oder das offene Angebot von Weidel-Wagenknecht.
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