NGO-Finanzierung
Bei der CDU wird das Einknicken zur Gewohnheit (WELT+)
Bei der CDU wird das Einknicken zur Gewohnheit (WELT+)
Von Anna Schneider
Da
„links“ laut Friedrich Merz’ Bundestagswahlkampfgeschrei vorbei ist,
stellt sich eigentlich nur die Frage, wie genau er „links“ definiert.
Offenbar doch dezent anders als so manch Normalsterblicher, der die
Steuergeldfinanzierung in weiten Teilen eher nicht-rechter
beziehungsweise nicht-konservativer NGOs vermutlich schon noch der
politisch linken Seite zugeordnet hätte.
Aber vielleicht hat Merz
seit der Wahl auch einfach ein bisserl zu viel Zeit mit seinem
Vizekanzler Lars Klingbeil verbracht und glaubt inzwischen, dass das
Förderprogramm „Demokratie leben!“ tatsächlich etwas mit Demokratie und
deren notwendiger Rettung zu tun hätte.
Was auch immer sich in
Merz’ Kopf zum Thema Linkssein so abspielt, die Realität politischer
Entscheidungen spricht dankenswerterweise eh eine sehr klare Sprache. So
will die Bundesregierung laut neuem Haushaltsplan den Etat für die Förderung von
Nichtregierungsorganisationen aufstocken, und zwar offenbar trotz
allgemeinem Sparzwang. Es wird also nicht nur nicht eingespart, es wird
erhöht: Angaben des Magazins „Cicero“ zufolge sollen heuer zehn
Millionen Euro mehr als im Vorjahr bereitstehen, für 2026 plant das
Ministerium von Karin Prien, die Fördermittel gar auf 191 Millionen Euro
hochzuschrauben. Was kostet die Welt – oder zumindest die progressiven
Herzen.
Einmal ganz abgesehen davon, dass es langsam murmeltiertagstauglich wird, Merz’ gebrochene Wahlkampfversprechen aufzuzählen, ist die Erinnerung an die 551 Fragen, die die Union noch im Wahlkampf zu besagter NGO-Finanzierung hatte, schon ziemlich bitter. „Der Betrag dient dazu, das Programm nach der im Koalitionsvertrag vereinbarten Evaluation und Wirksamkeitsüberprüfung inhaltlich und strukturell neu auszurichten“, sagte Familienministerin Karin Prien auf Nachfrage von „Bild“ zu den erhöhten Finanzspritzen.
Einmal ganz abgesehen davon, dass es langsam murmeltiertagstauglich wird, Merz’ gebrochene Wahlkampfversprechen aufzuzählen, ist die Erinnerung an die 551 Fragen, die die Union noch im Wahlkampf zu besagter NGO-Finanzierung hatte, schon ziemlich bitter. „Der Betrag dient dazu, das Programm nach der im Koalitionsvertrag vereinbarten Evaluation und Wirksamkeitsüberprüfung inhaltlich und strukturell neu auszurichten“, sagte Familienministerin Karin Prien auf Nachfrage von „Bild“ zu den erhöhten Finanzspritzen.
Auch Ingo Behnel, Staatssekretär im
Bundesfamilienministerium, sieht laut „Cicero“ zwar durchaus
Handlungsbedarf in Sachen „Demokratie leben!“. Man prüfe aktuell
Prozesse im Programm, „um Controlling, Förderkriterien, Qualität und
Wirksamkeit zu verbessern“, so wird er zitiert. Mit dem zusätzlichen
Geld wolle man die Digitalisierung vorantreiben, die Projekte
effizienter machen und auf ihre Wirksamkeit überprüfen, sagt Behnel laut
„Cicero“.





















