Wie unterschiedlich Bewertungen ausfallen können, liegt offensichtlich an der Betrachtungsweise des Bewerters. Sie reichen in diesem Fall von "Kamala Harris scheiterte spektakulär" bis „Kamala Harris zerlegt Trump gnadenlos“. Die ÖRR und Leitmedien schwören auf Harris, was deren Zuschauer und Leser dankbar übernehmen. Wenn ich die Entwicklung der Umfragen sehe, kann es für sie wie vor 8 Jahren eine böse Überraschung geben. Nachfolgend eine umfangreichere Wiedergabe des Interviews, als nur eine Beschreibung wie von den meisten Journalisten.
Umfrage vor und nach Interview |
Und immer wieder „Trump, Trump, Trump“
Immer wenn Harris nichts mehr einfällt, muss der Buhmann Trump herhalten: Warum sie nicht früher auf den sich rapide verschlechternden Zustand Joe Bidens hingewiesen habe und ob es da keine Bedenken gegeben habe? „Joe Biden steht nicht auf dem Wahlzettel … aber Donald Trump schon.“
Baier konfrontiert sie mit Aussagen zu
steuergeldfinanzierten Geschlechtsumwandlungen für Gefängnisinsassen und
illegale Migranten, und Harris sagt: „Ja, aber Trump gibt 20 Millionen
Dollar für Werbeanzeigen um dieses unwichtige Thema aus ...“ Als es um
die Bedrohung durch den Iran geht und Baier nach Sanktionen fragt, sagt
Harris: „Lassen Sie uns auf Donald Trump zurückkommen …“
Trump, so Harris, sei ungeeignet und gefährlich und dürfe
niemals Präsident der Vereinigten Staaten werden.
Baier thematisiert
eine Umfrage, bei der die Amerikaner gefragt wurden, ob das Land auf dem
richtigen Weg sei. Nur 21 Prozent stimmten zu, 79 sagten nein. Es
entspinnt sich folgender Dialog:
Baier: „Mehr als 70 Prozent der Amerikaner haben das Gefühl, dass es dem Land schlecht geht.“
Harris: „Donald Trump hat für das Amt kandidiert.“
Baier: „Aber Sie waren die Person, die das Amt innehatte.“
Harris: „Wir beide wissen, wovon ich spreche.“
Baier: „Ich weiß es eigentlich nicht. Wovon reden Sie denn?“
Nicht nur Elon Musk findet das „lustiger als jede Parodie“.
Auf die ihr immer wieder gestellte Frage, ob sie die Politik der Biden-Regierung fortführen wolle oder nicht, sagt Harris diesmal: „Meine Präsidentschaft wird nicht die Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein.“ Sie werde „eigene Erfahrungen und frische, neue Ideen einbringen“, ohne diese näher zu erläutern.
„Wenn er so schlecht ist, wie Sie sagen, warum unterstützen ihn dann 50 Prozent der Amerikaner, sind die irregeleitet oder dumm?“, fragt Baier. Harris: „Oh Bret, das würde ich niemals über das amerikanische Volk sagen!“ Aber denken. Was die Amerikaner wollen, interessiert Harris, wie alle Linken, wenig, wichtig ist, die eigene Agenda durchzusetzen. Wenn die nicht gut ankommt, ist ihr das Geschwätz von gestern egal.
Baier: „Im Jahr 2019 haben Sie sich dafür ausgesprochen,
dass Illegale einen Führerschein beantragen, keine Studiengebühren an
Universitäten entrichten und eine Gratis-Gesundheitsversorgung in
Anspruch nehmen können. Unterstützen Sie diese Dinge immer noch?“
Harris: „Das war vor fünf Jahren.“
Später erklärte Moderator Bret Baier, dass Harris sich
nicht nur um 15 Minuten verspätet hatte, sondern ihr Team die
Interviewzeit deutlich kürzte und am Ende nur knapp 27 Minuten
übrigblieben. Gegen Ende hätten vier Mitarbeiter ihrer Wahlkampagne
hinter der Kamera klare Handzeichen gegeben, um das Interview
schnellstmöglich zu beenden.
Der Autor, Rechtsanwalt und konservative politische Kommentator Ben Shapiro konstatierte, Fox News sei für Harris zum kompletten Katastrophengebiet geworden, sie habe absolut keine Antworten und sei vollkommen unfähig, die eigene Politik zu erklären. Außer „Trump, Trump, Trump“ komme von ihr nichts. Donald Trumps Running Mate J.D. Vance schrieb bei X: „An meine demokratischen Freunde: Vielleicht sollten Sie in Erwägung ziehen, Kamala Harris gegen Joe Biden auszutauschen.“ Kommentator James Melville fällte ein vernichtendes Urteil: „Sie war absolut schrecklich. Leere Rhetorik. Die Demokraten haben ihren leersten Präsidentschaftskandidaten seit Menschengedenken.“
In den deutschen Medien, die allein schon aus Trump-Hass auf Kamala Harris schwören, sieht man das alles natürlich anders: Der Spiegel meint, Harris sei „kämpferisch“ aufgetreten und habe „klare Kante“ gezeigt, die Berliner Morgenpost schreibt gar: „Kamala Harris zerlegt Trump gnadenlos“. Ob die das wirklich glauben?
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