Pauline Voss, 22.10.2024
NIUS blickt in dieser Woche auf die Asylindustrie in Deutschland. Wohlfahrtsverbände spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie bekommen vom Staat zahlreiche Aufgaben übertragen, für die dann Steuergelder an die Verbände fließen. Die Wohlfahrtsverbände verdienen daran nicht direkt, aber sie gewinnen an Einfluss und Bedeutung – denn durch die wachsenden Geldflüsse können sie immer mehr Mitarbeiter einstellen.
Die Migrationsberatung ist ein ergänzendes Angebot zu den Integrationskursen. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfolgt sie vor allem innerhalb der ersten drei Jahre nach Ankunft im Rahmen einer Einzelfallberatung. Migranten werden laut Innenministerium zu Sprachkursen, Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Kinderbetreuung, Schule sowie zu einfachen rechtlichen Fragen beraten.
Juristische Beratung
Hohe Summen fließen aus dem Innenministerium auch für die sogenannte
behördenunabhängige Asylverfahrensberatung an die Wohlfahrtsverbände.
Diese Rechtsberatung muss der Bund gemäß Paragraf 12a des Asylgesetzes
den Asylbewerbern unentgeltlich anbieten. Sie soll laut BAMF
sicherstellen, dass Asylbewerber „bereits vor ihrer Anhörung und bei
Bedarf bis zum unanfechtbaren Abschluss ihres Asylverfahrens in Form
vertraulicher Einzelgespräche zu ihrem individuellen Asylverfahren
beraten und unterstützt werden können“. Vor allem die Diakonie bekommt
hier viel Geld, zwischen 2023 und 2024 insgesamt gut 10 Millionen. Die
Caritas erhielt knapp 8,5 Millionen.
Integrationsprojekte
Auch für die Förderung weiterer Projekte im Bereich Integration
erhalten die Verbände Gelder. Hier flossen zwischen 2020 und 2024 allein
an den Paritätischen Gesamtverband über 20 Millionen. Die anderen
Verbände erhielten einstellige Millionenbeträge.
Die Wohlfahrtsverbände haben einen entsprechend großes Interesse daran, diese Asylindustrie am Laufen zu halten. Denn wenn die illegale Migration drastisch reduziert werden würde, müssten die Verbände in großer Zahl Mitarbeiter entlassen. Darum prägen die Verbände massiv die öffentliche Stimmung, um Kritik an der Migrationspolitik kleinzuhalten – nach innen wie nach außen.
„Sie halten die Hand auf“
Ein Mitarbeiter der Caritas, der erwachsene Zuwanderer berät und namentlich nicht genannt werden möchte, klagt gegenüber NIUS über die Zustände, mit denen er bei seiner Arbeit konfrontiert wird: „Grundsätzlich finde ich es vollkommen in Ordnung, dass Migranten Unterstützung bekommen, etwa bei der Krankenkasse oder bei der Steuer. Ich habe sogar selbst Wurzeln im osteuropäischen Ausland. Mittlerweile aber erleben wir in unserer Beratung eine zunehmende Einwanderung ins Sozialsystem.“
Oft treffe er in seiner Beratungsstelle auf Menschen mit vier oder fünf Kindern, die seit einem Jahrzehnt in Deutschland lebten, keinen Tag gearbeitet hätten und dennoch die Hand aufhielten. Der Caritas-Mitarbeiter berichtet, dass der Unmut innerhalb der Belegschaft inzwischen groß ist: „Wir reden in den Pausen darüber, manche sagen sogar, dass sie AfD wählen – nur gegenüber den Vorgesetzten wagen wir nicht, darüber zu sprechen, weil wir bei der kleinsten Kritik sofort als rechts gelten.“
Die Folgen der politischen Einflussnahme
Die blinden Flecken des ideologisch getriebenen Engagements der Wohlfahrt zeigten sich etwa im Fall des Syrers Issa Al Hassan. Im August dieses Jahres ermordete er auf einem Stadtfest in Solingen drei Menschen mit einem Messer und verletzte acht weitere, vier davon schwebten in Lebensgefahr. Al Hassan hätte eigentlich längst nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, das Land, in dem er zuerst Asyl beantragte. Am Tag der Abschiebung war der Syrer nicht anzufinden, die Polizei kam kein zweites Mal in seiner Unterkunft in Paderborn vorbei.
Später wurde Al Hassan nach Solingen in eine Unterkunft verteilt, in
der AWO, Caritas und Diakonie sich um die Betreuung kümmerten. Im Zimmer
von Al Hassan und zwei syrischen Mitbewohnern hing zwischenzeitlich
eine ISIS-Fahne. Al Hassan habe zudem eine Anfälligkeit für Jihadismus
gezeigt, erzählte ein ehemaliger Mitbewohner gegenüber NIUS.
Für ihn war die Diakonie zuständig. Ob sie es war, die ihn an eine
renommierte Rechtsanwaltskanzlei vermittelte, um juristisch gegen die
Abschiebung vorzugehen, ist unklar. Allerdings bestätigten Personen, die
sich an Al Hassan während seiner Zeit im Flüchtlingsheim in Solingen
erinnern, im Gespräch mit NIUS, dass bei den Zusammenkünften mit den
Mitarbeitern der Solinger Diakonie auch über Rechtsberatung gesprochen
wurde.
Die Diakonie schaffte darüber hinaus in Solingen ein breites Angebot für
Flüchtlinge und arbeitete zugleich über Jahre daran, eine Atmosphäre zu
schaffen, in der Kritik an der bestehenden Migrationspolitik als
verpönt galt. So gründete sie gemeinsam mit AWO und Stadt ein
Beratungszentrum für Flüchtlinge in der Innenstadt, rief den Wettbewerb
„VielfaltArt“ aus und führte eine wissenschaftliche Sozialstudie durch,
die Kritiker der Migration pauschal als „fremden- und
ausländerfeindlich“ darstellte.
Der Fall von Al Hassan ist einer unter vielen, der zeigt, welche fatalen Konsequenzen aus einer politisierten Wohlfahrt erwachsen können, wenn bei illegaler Migration nicht kritisch hingesehen wird.
Entmündigung durch Bezahlkarte?
Auch mithilfe von Medienangeboten arbeiten die Wohlfahrtsverbände
daran, strengere Regeln in der Asylpolitik zu verhindern. Im Netz
beispielsweise veröffentlichten sowohl Caritas als auch Diakonie
„Faktenchecks“ zur sogenannten Bezahlkarte. Auf diese hatten sich die
Länder in diesem Jahr geeinigt: Asylbewerbern soll nur noch in
begrenztem Maße Bargeld zur Verfügung stehen, der Rest der Leistungen
über auf eine Bezahlkarte ausgezahlt werden, damit weniger Bargeld in
die Herkunftsländer geschickt wird und so auch die Anreize gesenkt
werden, nach Deutschland zu kommen.Die Diakonie warnt vor einer „Entmündigung der Betroffenen, der
Verhinderung einer sparsamen und selbstbestimmten Lebensführung und der
gleichberechtigten Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben“. Außerdem
würden Sozialleistungen nicht in nennenswertem Umfang in
Herkunftsländer gesendet oder Schlepper von dem Geld bezahlt. Die
Caritas kritisiert, die Bezahlkarte greife „massiv in die Lebensführung
der Betroffenen ein“, es gebe zudem keine „unmittelbaren Auswirkungen
auf das Fluchtgeschehen“. Während in weiten Teilen Europas die Anreize
für Flucht gesenkt werden, setzen die kirchlichen Wohlfahrtsverbände in
Deutschland alles daran, die Anreize aufrechtzuerhalten.
Besonders aktivistisch tritt der Paritätische Wohlfahrtsverband auf seiner Website auf. Er fordert etwa: „Der Familiennachzug zu geflüchteten Menschen und sonstigen Migrant*innen muss massiv erleichtert werden.“ Außerdem drängt er auf „die Einführung einer europäischen Seenotrettung sowie die klare Absage an die Pläne der EU-Kommission und zahlreicher Mitgliedstaaten – darunter Deutschlands – in großem Stil Asylverfahren an den europäischen Außengrenzen durchzuführen und die Konzepte sicherer Drittstaaten und Herkunftsstaaten auszuweiten.“
Die Wohlfahrtsverbände haben sich so, mit dem Segen der
Regierung, ein Asyl-Ökosystem geschaffen, in dem sie durch die
finanziellen Förderungen des Staats an Relevanz und Bedeutung gewinnen;
das aber nur funktioniert, solange sie die öffentliche Meinung zu
Gunsten der Massenmigration beeinflussen. Damit schaden die Verbände
gleichzeitig jenen, für deren Schutz sie einst antraten: vereinsamte
oder mittellose Einheimische, die unter der unkontrollierten Migration
heute oftmals leiden.
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