Polizeipräsidium
 Ulm, gestern, ganztägig: "Ja, da war was. Und ein Mädchen ist inzwischen
 verstorben; das können wir bestätigen. Aber nun müssen wir erst einmal 
gründlich ermitteln".
Die Nicht-Informationspolitik der Behörden im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg nach den gestrigen Angriffen auf zwei 13 und 14 Jahre alte Schulmädchen
 setzt neue Maßstäbe, von denen selbst die Desinformationsexperten in 
China oder im Iran noch etwas lernen könnten. Auch elf Stunden nach der 
Tat, die sich am Morgen kurz vor halb acht ereignet hat, kam von der 
zuständigen Pressestelle: nichts. Nichts zu wer, nichts zu was, nichts 
zu warum, nichts zu wie. Nicht einmal, dass eine Waffe benutzt wurde, 
wolle man bestätigen, obwohl es offensichtlich war, geschweige welche. 
Keine der Grundfragen beantwortet. 
Ohne die vom Südwestrundfunk sehr früh gesendete Schilderung eines 
Nothelfers und Augenzeugen, der sich der kompletten Absperrung des 
Tatortes im Umkreis von mehreren hundert Metern naturgemäß noch hatte 
entziehen können, wären der Tathergang und das Ausmaß des Verbrechens 
den ganzen Montag über vollends im Dunkeln geblieben.
Nothelfer einzige substantielle Informationsquelle
Alles, was die Öffentlichkeit bis zum Abend an wesentlichen Fakten 
erfuhr, stammte von diesem einen Augenzeugen, der anscheinend aber 
unmittelbar nach seiner Aussage aus dem Verkehr gezogen wurde. Seine 
Schilderung ist am Tag danach online nicht mehr auffindbar; in der 
SWR-Mediathek findet man sie mit einiger Mühe heute noch in indirekter 
Rede. 
Derselbe SWR brachte gestern Nachmittag übrigens das Kunststück 
fertig, in seinen 16-Uhr-Nachrichten – mehr als acht Stunden nach der 
Tat – mit einer Schalte zur völlig ahnungslosen Kollegin Annette Schmidt
 im Ulmer Studio aufzuwarten (Entfernung zum Tatort: fünf Kilometer 
Luftlinie). Moderatorin: Wie ist denn die aktuelle Lage in dem Ort? 
Antwort: „Wahrscheinlich sehr gedrückt und sehr geschockt.“ (ab Min 1:40)
Die ARD-„Tagesschau“ erkannte die Gefahr rassistischen Missbrauchs 
des Vorfalls natürlich ebenfalls und schaltete, nachdem eine Ignorierung
 in der 20-Uhr-Ausgabe auf Grund schlechter Erfahrung auch diesmal nicht
 in Frage kam, vor ihren einminütigen Bericht aus Ulm eine doppelt so 
lange Reportage von der bulgarisch-türkischen Grenze vor, in der ein 
Flüchtling auf dürftiger Beweislage behaupten durfte, er sei von 
bulgarischen Grenzern angeschossen worden und das hätte er ausgerechnet 
von Europa doch nie erwartet. 
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Für dieses Stück gab es keinen aktuellen Anlass, denn das Ereignis liegt
 mehr als zwei Monate zurück, womit es garantiert nicht zu den 
wichtigsten des Tages im Weltgeschehen gehörte, aber solche Überlegungen
 müssen zurückstehen, sobald es um höhere Werte geht (ab Min. 9:26 bzw. Min. 11:45,
 kurz vor Sport und Wetter). Die Polizei wollte die Angaben des einzigen
 Augenzeugen ganztägig weder bestätigen noch dementieren: „Wir müssen 
jetzt erst einmal sorgfältig die Hintergründe und vor allem das Tatmotiv
 herausfinden.“
Es erschien ihr offenbar regelrecht unangenehm, dass sich da jemand 
erdreistete, ihr Informationsmonopol zu durchbrechen. Möglicherweise war
 ihr seine Schilderung zu eindringlich und geeignet, politisch 
unerwünschte Emotionen zu schüren, die sie dann mühsam später mit 
Belehrungen und Drohungen an die Adresse eventueller Urheber von Hass 
und Hetze auf Facebook einzufangen suchte:
 „Wir werden zu keinem Zeitpunkt Rassismus, Diskriminierung, 
Gewaltverherrlichung, Sexismus, Ausländerfeindlichkeit, Beleidigungen, 
Verleumdungen und üble Nachrede in Kommentaren dulden!“ 
Nicht-Informationspolitik der Behörden
Regelrecht absurd war ihre Beteuerung, „für die Bevölkerung“ habe 
keine Gefahr bestanden. Das passt bereits nicht zu dem Umstand, dass die
 örtliche Polizei nach eigener Darstellung erst das Eintreffen eines 
Spezialeinsatzkommandos abwartete, um nachzusehen, wer sich in der 
örtlichen Asylbewerberunterkunft aufhält und was sich dort abspielt. Man
 überließ es dem SEK, die drei dort angetroffenen Eritreer festzunehmen 
und den Haupttatverdächtigen 27-Jährigen zu entwaffnen, denn das 
mutmaßliche Tatmesser trug er nach den vorliegenden Informationen noch 
bei sich.
Daraus darf man schließen, dass der Hauptverdächtige noch eine ganze 
Zeit lang in der Unterkunft sich selbst überlassen blieb und er 
währenddessen mühelos noch weiteres Unheil hätte anrichten können, 
inklusive Mord und Selbstmord. Die Verletzungen, die er bei seiner 
Festnahme aufwies, hat er sich – so eine Information am heutigen 
Dienstag – anscheinend  selbst beigebracht. Mindestens hätte er 
jederzeit auch auf seine beiden Landsleute losgehen können, deren Rolle 
nun ebenfalls erst noch ermittelt werden muss, möglicherweise – dazu 
 fehlen verlässliche Informationen – aber auch auf eine dort ebenfalls 
in diesem aus dem Ort wohnende Familie.
Tatsächlich führte die Nicht-Informationspolitik der Behörden den 
ganzen Tag über zu zusätzlicher großer Verunsicherung der Bevölkerung in
 dem 5.000-Einwohner-Ort und zu Panik von Eltern, die ihre Kinder in der
 Grundschule in unmittelbarer Nähe des Tatorts wussten. Die Polizei 
kämpfte daraufhin im Ort selbst stundenlang gegen Gerüchte, etwa, es sei
 ein Amok-Alarm ausgelöst worden, deren Entstehen sie selbst erst 
ermöglicht und provoziert hatte: „Gefahr für die Bevölkerung hat laut 
Polizei nicht bestanden. Trotzdem wurden die Kinder in einer 
nahegelegenen Grundschule von ihren Eltern abgeholt.“
„Am Boden mit einer riesigen Stichwunde im Bauch“
Er habe am Morgen in dem Ort südlich von Ulm nahe einer Ampel 
Geräusche gehört, berichtete der Nothelfer. Er habe nachgeschaut und „da
 lag das Mädchen blutend am Boden mit einer riesigen Stichwunde im 
Bauch. Ein zweites hatte Verletzungen unterhalb der Brust, eine 
Stichwunde. Sie war völlig aufgelöst.“
Das Ulmer Polizeipräsidium, ebenfalls nicht einmal eine Viertelstunde
 vom Tatort entfernt, ließ sich dagegen bis 18 Uhr mit einer ersten 
Pressemitteilung Zeit, um das zu schreiben, was seinen in Illerkirchberg
 tätigen Beamten bereits seit 9 Uhr am Vormittag bekannt war. Und es 
entschuldigte sich regelrecht dafür, am Abend dann doch noch mit einigen
 amtlichen Fakten herauszurücken und erstmals die Nationalität des 
Haupttatverdächtigen zu nennen, indem es schrieb: „Die Polizei betont, 
dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und 
Emotionen schüren. Sie bittet daher, keinen Generalverdacht gegen 
Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem
 Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.“
Für einen solchen „Generalverdacht“ gibt es unverändert keine validen
 Anhaltspunkte. Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung weiß zwischen den
 einzelnen Gruppen von Asylbewerbern, Flüchtlingen und Zuwanderern, 
illegalen wie rechtmäßigen, längst bestens zu unterscheiden. Genau diese
 Unterscheidung ist Politik, Medien und Nichtregierungsorganisationen 
aber ein Dorn im Auge.
Dass junge Männer aus Afghanistan, Somalia, Moldawien, Marokko oder 
eben auch Eritrea nicht mit derselben Selbstverständlichkeit in 
Deutschland empfangen und aufgenommen werden wie etwa die Frauen, Kinder
 und Großeltern aus der Ukraine, ist für sie ein unerträglicher Skandal,
 der sich in solchen volkspädagogischen Ermahnungen ein weiteres Mal 
äußert und, wie hier zu sehen, inzwischen direkten und im Hinblick auf 
das Recht auf Informationsfreiheit nach Artikel 5 sogar 
verfassungswidrigen Einfluss hat auf das Informationsgebaren der 
Behörden in einem grün-schwarz regierten Bundesland.   
Botschaft: Gewöhnt Euch dran, Leute
Und es funktioniert ja bisher sogar, Fakten nur sehr dosiert und 
stark verzögert herauszugeben. Dann legt sich die Aufregung, und morgen 
ist schon wieder ein neuer Tag. Die Botschaft lautet: Gewöhnt Euch dran,
 Leute. Und wenn nicht, ist es auch egal. Ihr werdet weder in der 
Politik noch in den Medien und schon gar nicht in der sogenannten 
Zivilgesellschaft irgendwelche Verbündete finden, diese Entwicklung zu 
stoppen. Nicht einen einzigen. Die stehen alle gegen Euch, sogar 
ausdrücklich. Und niemand fragt nach politischer Verantwortung. Kurzum: Wir sollen den Irrsinn als neue Normalität akzeptieren und gefälligst die Klappe halten.
Die hier erkennbare strukturelle Frauenverachtung ist ein fester 
Bestandteil von Deutschland 2022. Dass sie stattfindet in einer Zeit, in
 der der Frauenanteil in der Bundesregierung und in leitenden Positionen
 der Qualitätsmedien höher ist als jemals zuvor, verstehe, wer will. Die
 Frauen verraten durch die Duldung, ja Propagierung einer irrationalen, 
idiotischen Asyl- und Einwanderungspolitik sich selbst und vor allem 
jene, die am verletzlichsten und am schutzbedürftigsten sind: junge 
Mädchen. 
Jedes fehlende Gendersternchen, jeder Verweis auf biologische Tatsachen
 führt zu einem Aufschrei, aber Ereignisse wie nun wieder nahe Ulm zu 
kommentieren, überlässt man Desorientierten wie WDR-Mann Georg Restle, 
der allen Ernstes heute Vormittag unter dem Beifall seiner Anhänger 
schreiben darf, er halte die „politische Instrumentalisierung für 
genauso widerlich wie die Straftat selbst“. 
Innenminister Strobl wünscht rasche Genesung
Während Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ihre Arbeit für eine Ausweitung weitgehend unkontrollierter Einwanderung bei gleichzeitig erleichterter Einbürgerung
 gestern Abend kurz unterbrach, um ihre persönliche Betroffenheit zu 
beteuern, äußerte sich auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas 
Strobl (CDU). Die 14-Jährige sei jäh und brutal aus dem Leben gerissen 
worden. „In Gedanken sind wir in diesen schweren Stunden bei den Eltern,
 der Familie, den Hinterbliebenen der Getöteten sowie bei den 
Mitschülerinnen und Mitschülern und Freunden des jungen Mädchens. Ihnen 
gilt unsere herzliche Anteilnahme“, so Strobl in einer Mitteilung, 
wohlgemerkt wie Faeser ausreichend fern des Tatorts. Dem 13-jährigen 
Mädchen, das bei der Tat verletzt wurde, wünschte Strobl eine schnelle, 
vollständige körperliche und psychische Genesung. Der Innenminister 
kündigte an, die Tat von Illerkirchberg restlos aufzuklären.
Eben das wird auch diesmal ganz bestimmt nicht geschehen. Denn damit 
müsste er sich selbst und seine eigene Politik in Frage stellen und erst
 recht die der Grünen, denen er seinen Posten verdankt. Bereits die 
Frage, was die drei Eritreer in Deutschland noch zu suchen haben, wie 
und warum sie überhaupt ins Land kamen, könnte zu unerwünschten 
Antworten führen.
Während der Tagesspiegel kürzlich wahrheitswidrig 
behauptete, wegen eines in Eritrea herrschenden 
„Zwangsrekrutierungssystems“ seien „die Anerkennungsquoten [für 
Eritreer] im deutschen Asylsystem hoch“, beklagte Pro Asyl längst, eben 
diese Quoten seien „von 2017 bis 2019 von mehr als 50 Prozent auf unter 
fünf Prozent gefallen“, weil sich die Verhältnisse im afrikanischen Land
 nach Überzeugung der deutschen Asylbehörden geändert hätten. Nicht 
einmal jeder zwanzigste männliche Flüchtling aus Eritrea hat laut Gesetz
 tatsächlich hierzulande noch Anspruch auf Asyl. 
Illerkirchberg hat böse Erfahrungen
Einige wenige Medien stellten im Übrigen klar, dass das Verbrechen 
von gestern keineswegs aus dem Nichts kam, wie es vielfach in den Medien
 suggeriert wurde. Die kleine Gemeinde war schon an Halloween 2019 
Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens. Vier aus dem Irak und 
Afghanistan stammende Männer zwischen 17 und 26 Jahren machten ein 14 
Jahre altes Mädchen in einer Flüchtlingsunterkunft mit Betäubungsmitteln
 wehrlos und vergewaltigten es mehrfach.
Die Tat, so Der Spiegel, geschah in einem abgelegenen, 
damals von der Gemeinde genutzten Haus in einem anderen Ortsteil. „Das 
Landgericht Ulm verurteilte die Täter im März 2021 zu Haftstrafen von 
zwei Jahren und drei beziehungsweise zwei Monaten.“ Sie dürften also 
inzwischen wieder auf freiem Fuß sein.
 
                  
                            
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