Für die Berechnung wurde laut IW die aktuelle Lage verglichen mit einem Szenario, in dem es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt. Daraus habe sich ein preisbereinigter Verlust von etwa 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ergeben.
Das IW verwies zudem darauf, dass diese Entwicklung zu einer ohnehin nicht einfachen Lage hinzukomme. Verwiesen wurde auf Warnungen der bundeseigenen Förderbank KfW, wonach Fachkräftemangel und mäßige Produktivitätsentwicklung den Wohlstand in Deutschland bedrohten.
„Die Ausnahmesituation wird den Wohlstand belasten“
Zudem habe es durch Lockdowns und Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie bereits 2020 einen Wohlstandsverlust von ebenfalls 175 Milliarden Euro gegeben, 2021 dann von 125 Milliarden Euro und 2022 insgesamt von knapp 120 Milliarden Euro. Daraus ergebe sich ein Minus für den Zeitraum von 2020 bis Ende 2023 von zusammen 595 Milliarden Euro.
„Die Situation ist nach wie vor sehr fragil“, erklärte IW-Ökonom Michael Grömling. „Die Ausnahmesituation wird uns auch in den kommenden Monaten beschäftigen und den Wohlstand belasten“, warnte er weiter.
Als zentrale Probleme sieht das Institut Unsicherheiten im Energiebereich, hohe Kosten nicht nur für Strom und Gas, sondern auch für Vorprodukte und Rohstoffe und damit einhergehende Zurückhaltung bei Investitionen. Außerdem sinke die Nachfrage privater Haushalte, da diese ebenfalls durch die Preissteigerungen belastet würden.
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