04 Januar 2023

Silvester: Und zum Abschluss: „Die Bullen haben das verdient. Das sind Nazis und Rassisten“ (WELT+)

Ein etwas langer, aber empfehlenswerter Artikel, der die Situation in Berlin-Neu-Kölln wiedergibt.
„Die Bullen haben das verdient. Das sind Nazis und Rassisten“
Ist es Prahlerei? Oder gehörte der junge Mann mit der glänzenden roten Daunenjacke bei den Silvesterangriffen auf Polizisten und Feuerwehrleute tatsächlich zu den Rädelsführern? Klar ist: Polizisten mag der 17-Jährige nicht. „Natürlich haben wir die Böller mit Absicht auf die geworfen“, sagt er dem WELT-Reporter. Und: „Die Bullen haben das verdient.“

Die Ausschreitungen und die Attacken auf Ordnungshüter und Retter erreichten zum diesjährigen Jahreswechsel eine neue Dimension. Angriffe auf Polizisten, so berichten auch langjährige Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden, habe es zum Jahreswechsel zwar auch früher schon gegeben. Dass nun aber sogar die Retter der Feuerwehr in regelrechte Hinterhalte gelockt wurden – das sei eine neue Form der Verrohung, wie es sie in diesem Ausmaß bisher nicht gegeben habe.

Die Gewalt eskalierte in einigen deutschen Städten – aber nirgends so stark wie in Berlin. Und nirgends so stark wie in Neukölln, in jenem Hauptstadtbezirk also, der mit unschöner Regelmäßigkeit in die Schlagzeilen gerät, wenn es um Themen wie Integrationsdefizite, Clan-Kriminalität oder soziale Verwahrlosung geht.

„Dann sollen sie sich nicht wundern, wenn sie auch was abbekommen“

Nun hat es Neukölln also wieder mal geschafft. Denn hier wurden sie aufgenommen, die Videos, die an Bürgerkriegsszenarien erinnern; die Clips, die dokumentieren, wie Feuerwehrleute mit Schreckschusswaffen und Pyrotechnik beschossen wurden; die Bilder, auf denen zu sehen ist, wie junge Männer einen Rettungswagen mit einem Feuerlöscher bewerfen, und so die Frontscheibe des Wagens zum Splittern bringen.

Was um alles in der Welt ist nur in sie gefahren, in diese Menschen, die ausgerechnet denjenigen das Leben zur Hölle machen, die zu Silvester ihren Kopf für die Sicherheit und Gesundheit anderer Menschen hinhalten, während (fast) alle anderen an diesem Tag die ausgelassenste Party des Jahres feiern können? Diese Frage, so scheint es, treibt dieser Tage ganz Deutschland um. Und immer wieder geht es dabei um Neukölln – jenen Bezirk also, den viele in ihrem Leben nur selten oder noch nie mit eigenen Augen gesehen haben, zu dem aber fast alle eine klare Meinung zu haben scheinen.

„Roxx“, so nennt sich der junge Mann mit der glänzenden roten Daunenjacke, der behauptet, bei den Angriffen auf die „Bullen“ voll dabei gewesen zu sein. Er sitzt mit drei Freunden vor einer Lieferanteneinfahrt eines Einkaufszentrums in der Gropiusstadt. Die Hochhaussiedlung im Süden Neuköllns wurde in den 1960er und 1970er-Jahren errichtet – und entwickelte sich schon bald zum Problemviertel.

In den vergangenen Jahren blieb es – abgesehen von einem bewaffneten Banküberfall, bei dem ein Wachmann fast zu Tode kam – vergleichsweise ruhig. Doch nun ist auch die Gropiusstadt wieder in die Schlagzeilen geraten. Denn auch hier machten Jugendliche und junge Männer Jagd auf Feuerwehrleute und Polizisten. Eines der unzähligen Internetvideos zeigt, wie ein Polizist sich vor einem Hochhaus der Siedlung mitten im Einsatz den Helm herunterreißt, weil sich ein offenbar gezielt auf ihn geworfener Feuerwerkskörper darunter verfangen hatte.

„Roxx“ kennt das Video. Aber es scheint ihn nicht wirklich zu bewegen. Dass sich so viele beim Böllern verletzt hätten, sei „schon blöd“, sagt er. Es habe ja auch Frauen und Kinder getroffen. Die Polizisten täten ihm dagegen nicht leid. „Die schlagen uns ständig einfach so und ohne Grund“, behauptet er. „Dann sollen sie sich nicht wundern, wenn sie auch was abbekommen.“

Konkrete Beispiele dafür, wann Polizisten ihn „einfach so“ und „ohne Grund“ geschlagen hätten, kann der junge Mann mit dem noch glatten Gesicht nicht nennen. Lieber brüstet er sich damit, was er und seine Kumpels in der Silvesternacht so alles angestellt hätten.

Mit den Schreckschusswaffen und Knallern, den Raketen und Böllern hätten er und seine Kollegen ganz bewusst aufeinander gezielt. „Wir kennen uns alle und sind ja eigentlich Freunde“, sagt er. „Aber Silvester kämpft man halt gegeneinander. Das ist so ein bisschen Krieg.“

Ob der 17-Jährige mit dem kaum noch zu vernehmenden arabisch klingenden Akzent nur dick aufträgt, lässt sich an diesem Abend nicht mit letzter Gewissheit sagen. Aber seine Schilderungen klingen glaubwürdig. Und selbst wenn er in dem Gespräch mit dem Reporter womöglich wie ein Aufschneider wirken will, wird doch eines klar: Die Polizei und, wenn auch diffuser, ebenso die Feuerwehr betrachtet der Pubertierende als Feind.

Silvester, das ist für „Roxx“ und seine Kumpels nicht der Tag der guten Vorsätze, nicht der Tag der Freude, nicht der Tag des ausgelassenen Zusammenseins mit Familien und Freunden. „Silvester bedeutet für uns, dass wir einmal im Jahr all die Scheiße herauslassen und machen können, was sonst nicht geht.“

Die Fassungslosigkeit über eine so offen zur Schau gestellte Dumpfheit zeigt sich dieser Tage nicht nur in den Kommentarspalten der Tageszeitungen oder in den Äußerungen von Politikern, die – obwohl seit Jahren in Regierungsverantwortung – fordern, dass nun endlich etwas geschehen müsse. Unverfälscht und ehrlich und ohne jegliches ideologisches Framing zeigt sie sich vor allem dort, wo die Lage besonders eskalierte.

„Für mich haben die einfach ein Rad ab“, sagt ein vielleicht Mitte 30-Jähriger an einer Bushaltestelle in der Gropiusstadt. Der Mann hat ebenfalls einen Migrationshintergrund, davon zeugen sein leichter Akzent und sein Äußeres. Ob man das an dieser Stelle erwähnen muss? Wahrscheinlich schon. Denn wenn das Wort Migrationshintergrund im Kontext der Berliner Silvesternacht fällt, geht es fast ausschließlich um die Randalierer.

Was dabei untergeht: Die Mülltonnen und Balkone brannten dort, wo Menschen mit eher niedrigem oder gar keinem eigenen Einkommen leben und wo besonders viele Bewohner aus Einwandererfamilien stammen. Es eskalierte und brannte dort, wo die Randalierer selbst leben, aber vor allem auch die Leidtragenden dieser Randale. 


Die Wut über das, was in der Silvesternacht geschah, ist auch in der Gropiusstadt zu spüren. Vor einem der Hochhäuser, hinter dem „Bereket Market“ und hinter Lidl, hält sich ein älterer Herr die Nase zu. Sein Blick richtet sich auf den Müllplatz des Gebäudes – oder besser gesagt auf den geschmolzenen Kunststoff, der sich nach dem Brand der Tonnen in den Asphalt eingebrannt hat.

Die Feuerwehr sei schnell hier gewesen, sagt der Mann, die Polizei auch. „Aber war schwer für die“, sagt er in gebrochenem Deutsch. Die Raketen und Böller, die Steine und Flaschen seien von allen Seiten auf die Einsatzkräfte geworfen worden. „Sind alles Idioten“, sagt der Mann. Dann zeigt er in Richtung des Altkleidercontainers, der die Silvesternacht ebenfalls nicht überlebt hat.

An einer anderen Ecke des Quartiers ziehen einige Kinder und Jugendliche umher. Einer von ihnen zündet einen Böller und lässt ihn auf dem Weg zu einem der vielen Spielplätze der Siedlung fallen. „Knallen ist doch okay“, findet er. Silvester solle ja Spaß machen. Man müsse aber vorsichtig sein. „Die Typen, die damit auf Polizei und Feuerwehr schmeißen, sollte man am besten sofort einsperren“, findet er.

38 Festnahmen im Kontext der Krawalle

Dauerhaft eingesperrt wurde nach der Silvesternacht zwar niemand. Einen Haftbefehl hätte ein Richter – bei aller Fassungslosigkeit über die Attacken und Angriffe – niemals ausgestellt, heißt es. Dafür seien die Straftaten dann doch nicht schwerwiegend genug gewesen. Vermutungen, die Berliner Polizei habe dem wilden Treiben einfach nur zugesehen, finden in den veröffentlichten Zahlen indes keine Grundlage. Die Beamten nahmen in der Silvesternacht vielmehr 145 Menschen vorläufig fest.

Bei 27 der Festgenommen handelt es sich den Angaben zufolge um Afghanen. 21 seien syrische Staatsbürger, bei 13 Festgenommen sei die Staatsangehörigkeit ungeklärt. Die größte Gruppe unter den Festgenommen stellen den Angaben zufolge Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Eine Auswertung, wie viele von ihnen aus Einwandererfamilien stammen, liegt nicht vor.

In einem direkten Zusammenhang mit den Angriffen auf Polizisten und Rettungskräfte standen laut einem Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres nur 38 der 145 Festnahmen. Diese Festgenommen seien ausnahmslos männlich, der älteste dieser Gruppe sei gerade mal 21 Jahre alt. Am Mittwochabend teilte die Polizei mit, dass sie im Kontext der Silvesterkrawalle bislang 281 Ermittlungsverfahren eingeleitet habe.

Etliche Festnahmen führte die Polizei in der sogenannten High-Deck-Siedlung durch, einer Wohnsiedlung im dicht besiedelten Neuköllner Norden, die sich nach ihrem Bau in den 1970er und 1980er-Jahren – wie so viele Quartiere in dem Bezirk – schnell zum Problemviertel entwickelte.

Einer der Gebäuderiegel der Siedlung überspannt die Sonnenallee, jene Magistrale, die wegen der Herkunft vieler Bewohner und Geschäftsleute gelegentlich als Berlins „Gaza-Streifen“ bezeichnet wird. Vor diesem Gebäuderiegel steht seit der Silvesternacht ein ausgebrannter Reisebus. Randalierer hatten erst die Scheiben des Fahrzeugs eingeworfen und das Fahrzeug dann mit Feuerwerkskörpern in Brand gesetzt. Die Flammen hinterließen Spuren. Die Fassade des Wohnriegels über dem Bus ist verrußt, ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnungen konnte die Feuerwehr gerade noch verhindern.

Unmittelbar vor dem Bus steht an diesem Nachmittag ein Junge, der das ausgebrannte Stahlgerippe mit seinem Handy fotografiert. Auf die Fragen des Reporters reagiert er erst skeptisch. Dann spricht er doch. Er sei 13 Jahre alt, sagt er. Die High-Deck-Siedlung sei seine Heimat.

In der Silvesternacht habe die Polizei auch ihn festgenommen, sagt er. Weil auch er Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen haben soll. Der Junge zückt sein Handy und zeigt Fotos. Ein Video von ihm zeigt den Jungen, wie er auf dem Boden liegt und von Polizisten festgehalten wird. Seinen Namen will er nicht nennen. Das sei alles schon peinlich genug. Die „Bullen“ hätten ihn doch nur festgenommen, weil er einen Böller in der Hand gehalten habe, behauptet er. Nachprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Das mit dem Bus, sagt er, sei keine Absicht gewesen und eben passiert. Und natürlich sei das „scheiße“. In den Gebäuderiegel über der Straße, der wegen des Brandes evakuiert werden musste, lebten viele ältere Leute. Einige kenne er persönlich.

Warum er trotzdem bei der Randale mitgemacht habe? „Silvester konnten wir endlich mal wieder Spaß haben“, sagt er. Die Jahre zuvor sei das wegen Corona nicht gegangen. Und die Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute? Der Junge zuckt mit den Schultern. Viele Polizisten würden Jungs wie ihn halt von oben herab behandeln, behauptet er. Das seien „Nazis“ und „Rassisten“. Und außerdem seien unter den Randalierern auch viele von außerhalb dabei gewesen. Auf die Frage, woher genau die Randalierer „von außerhalb“ gekommen seien, zeigt er die Sonnenallee hinunter und sagt: „Von der Bushaltestelle weiter hinten“.

Houssein Bassal, 34, wohnt seit vielen Jahren in Neukölln, in der Nähe der High-Deck-Siedlung. Er selbst ist in Berlin geboren, hat aber palästinensische Wurzeln, wie er sagt. „Ich lebe gern hier. Ich mag die Stadt“, sagt Bassal. Das, was hier Silvester passiert sei, gehe gar nicht. Er selbst habe Kinder und mache sich Sorgen. Der Brand hätte auch viel schlimmer ausgehen können. „Was hier passiert ist, fällt auf uns zurück“, sagt er. Mit „uns“ meint er die Menschen mit Migrationshintergrund. Jetzt werde wieder schlecht über die Gegend geredet. Und schuld daran seien die Jungen, die sich nicht benehmen könnten.

Hört man sich in der High-Deck-Siedlung um, teilen diese Meinung sehr viele Menschen. Da ist die junge Frau, 24, hier aufgewachsen, die Eltern Türken. „Ich habe eine glückliche Kindheit gehabt“, sagt sie. Es sei immer schön gewesen in der High-Deck-Siedlung. In den vergangenen Jahren sei es aber schlimm geworden. Vor allem viele Jungs und junge Männer würden die Sau rauslassen. Frech seien sie und hätten keinen Respekt. Alle hätten einen Migrationshintergrund. Gewalt sei an der Tagesordnung. Ältere würden sich nachts nicht mehr raustrauen. „Viele Leute haben schlechte Laune“, sagt die junge Frau. „Jeder darf nach Deutschland kommen. Im Viertel stimmt die Mischung nicht mehr“, sagt sie.

Eine ältere Frau mit Rollator berichtet, dass sie seit 50 Jahren in der Siedlung lebe. Eine andere Wohnung könne sie sich nicht leisten, obwohl sie ihr ganzes Leben gearbeitet habe. Ihr Sohn sei bereits in einen besseren Stadtteil gezogen. Sie komme gebürtig aus der Türkei. Sie sagt, dass Deutschland sich in den vergangenen Jahren verändert habe. Es sei nicht mehr so schön wie früher. Auch sie berichtet, dass viele der jungen Männer, die in der Silvesternacht randaliert haben, keinen Respekt mehr hätten. Zum Abschied, es ist schon dunkel, sagt sie: „Passen Sie auf sich auf“.

Was sie damit meint, zeigt sich einige Minuten später. Ein junger Mann, der mit tief ins Gesicht gezogener Mütze an dem ausgebrannten Bus vorbeigeht und in den Häuserschluchten verschwindet, zischt dem Reporter im Vorbeigehen zu: „Verpiss dich hier, ihr seid die größten Zionisten-Schweine“.

Was aus all dem folgt? Zunächst einmal eine breite Diskussion. Politiker von Grünen und Linke, aber auch die Gewerkschaft der Polizei, fordern ein bundesweites Verkaufsverbot für Böller. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, geboren und wohnhaft im Sauerland in Nordrhein-Westfalen, hingegen sieht das Problem darin, dass der Berliner Senat die Rechte und Einsatzmöglichkeiten der Polizei zu stark begrenzt habe.

Die Integrationsbeauftragte des Bezirks Neukölln, die frühere Journalistin, Sozialarbeiterin und Buchautorin Güner Balci, weist dagegen darauf hin, dass die Gewalt von einer „kleinen Gruppe“ ausgegangen sei. „Es sind die hoffnungslos Abgehängten, platt gesagt: absolute Loser“, sagte Balci dem „Spiegel“. Hinter den Angriffen stecke ein simpler Reflex: „Die sind vom Staat und wir sind gegen die.“ Die Herkunft spiele dabei nicht die entscheidende Rolle. Die Angriffe könnten sich vielmehr auch gegen Staatsbedienstete aus demselben Kulturkreis richten.

Baris Coban kann das bestätigen. Coban ist türkischer Abstammung – und arbeitet seit nunmehr zwölf Jahren als Hauptbrandmeister bei der Berliner Feuerwehr. Stationiert ist er in Neukölln. „So etwas wie Silvester habe ich noch nie erlebt“, sagt Coban. Als Feuerwehrmann sei man es gewohnt, dass es ruppig zugehe. Dieses Mal seien die Rettungskräfte aber gezielt attackiert worden. Coban, verheiratet, drei Kinder, sagt: „Seit der Silvesternacht macht sich meine Frau noch mehr Gedanken.“

Kurz nach Mitternacht wurde Coban an die Sonnenallee, Ecke Michael-Bohnen-Ring, in Neukölln gerufen – dorthin, wo die Randalierer den später vollständig ausgebrannten Reisebus entzündet hatten.

Doch Coban und seine Kollegen trafen erst mit deutlicher Verspätung am Einsatzort ein. Denn in der Straße, in der sie das Einsatzfahrzeug abstellen wollten, brannten Mülltonnen und mehrere E-Scooter. Die Feuerwehrleute wollten löschen, die Barrikade aus dem Weg räumen. Doch als sie ihren Wagen verließen, stürmten Dutzende von Jugendlichen auf sie zu. Die Helfer wurden attackiert und beschossen – und mussten den Rückzug antreten. Coban sagt: „Wir konnten nur noch flüchten.“

„Viele der Täter brüsten sich mit ihren Handyvideos“

Einen der Jugendlichen habe er zu fassen bekommen, sagt Coban. Doch ein Gespräch sei nicht möglich gewesen. Der junge Mann habe ihn nur als „Hurensohn“ beschimpft und „Fickt euch“ gerufen. Dann sei er weggerannt. Noch vor den Augen der Polizei hätte dann eine Gruppe junge Männer die Scheibe eines Geschäftes eingetreten.

Über das, was da in der Silvesternacht passiert ist, müsse dringend geredet werden, sagt Coban. Als Berliner mit türkischen Wurzeln habe er sein ganzes Leben gegen Vorurteile gekämpft. Aber man müsse das Kind beim Namen nennen. „Die Angreifer waren Jugendliche und junge Männer mit Migrationshintergrund“, sagt Coban. Der Sprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, Manuel Barth, sagt: „Viele der Täter brüsten sich mit ihren Handyvideos und betrachten diese als Trophäen ihrer niederträchtigen Angriffe. Das zeigt auch, dass die Täter nicht besonders schlau sind. Das muss der Rechtsstaat nutzen.“

Aus Polizeikreisen ist unterdessen zu hören, dass sich die Randalierer, die sich nach den Angriffen einer unmittelbaren Festnahme entziehen konnten, nicht allzu sicher fühlen sollten. Die Beamten durchpflügten derzeit die sozialen Netzwerke und werteten unzählige Videos aus. Die Attacken seien darauf gut dokumentiert. Denn viele Täter hätten Videos ins Internet gestellt. Bessere Beweismittel könne man sich kaum vorstellen, heißt es.

Die Beamten seien derzeit damit befasst, die Tatverdächtigen zu identifizieren. In den kommenden Tagen und Wochen würden wohl noch etliche Anzeigen folgen.

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