14 Februar 2025

Anschlag in München Ermittler gehen von „islamistischer Tatmotivation“ aus – Täter rief „Allahu Akbar“ bei Festnahme (WELT+)

Das "Framing" des ÖRR und anderer Leitmedien kann eingestellt werden. Täter gesteht Vorsatz und lässt islamistische Motive erkennen. Es handelt sich also nicht mehr um einen "mutmaßlichen", sondern um einen bewussten Anschlag. Das gilt auch für diesen Artikel der Welt. Täter verabschiedete sich in einem Chat: "Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da."
Nachtrag 15.02.: Mutter und 2-jährige Tochter tot.
Anschlag in München
Ermittler gehen von „islamistischer Tatmotivation“ aus – Täter rief „Allahu Akbar“ bei Festnahme (WELT+)
Von Leonhard Landes, Martin Lutz, 14.02.2025, 3 Min.
Nach dem mutmaßlichen (Anm.: vorsätzlichen) Anschlag eines 24-jährigen afghanischen Asylbewerbers in München gibt es neue Informationen: Die Zahl der Verletzten ist auf 36 gestiegen. Ein zweijähriges Mädchen befindet sich in kritischem Zustand. Zur Tatmotivation machen die Ermittler weitere Angaben.
Nach der Autoattacke (Anm.: Es war ein vorsätzlicher Anschlag) in München gehen die Ermittler von einer „islamistischen Tatmotivation“ aus. Der 24-jährige Afghane habe bei seiner Festnahme „Allahu Akbar“ gerufen und gebetet, sagte die leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann von der Generalstaatsanwaltschaft München.
Der Verdächtige habe bei einer Vernehmung gestanden, bewusst in die Teilnehmer der Demonstration am Donnerstag gefahren zu sein. Er habe dafür eine Begründung genannt, die sich als „religiöse Motivation“ zusammenfassen ließe, sagte Tilmann. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht.
Es gebe zudem bislang keine Belege für Verbindungen zu islamistischen Organisationen wie dem IS. Auch gebe es keine Anhaltspunkte für Helfer oder Mitwisser: „Eines steht fest, bei der Tatausführung war er alleine.“

Der 24-Jährige habe keine Vorstrafen, sagte sie. Es habe nur einmal in Bayern ein Verfahren wegen Arbeitsamtsbetrugs gegeben. Er habe sich arbeitslos gemeldet, dann eine Tätigkeit begonnen und sich nicht rechtzeitig wieder abgemeldet, sagte Tilmann. Das Verfahren sei gegen eine Geldauflage eingestellt worden, weil es nur ein sehr kurzer Zeitraum gewesen sei. Dies sei das einzige Ermittlungsverfahren in Bayern gewesen, das es gab. „Er war zum jetzigen Stand der Ermittlungen legal hier“, sagte Tilmann. „Er hat in München in einer Mietwohnung gelebt. Er war im Sicherheitsgewerbe als Ladendetektiv tätig.“

Guido Limmer, Vizepräsident des bayerischen LKA, erklärte: „Das Ziel der Ermittlungen ist, den Täter und sein Umfeld aufzuhellen.“ Der Verdächtige sei am Donnerstag zwei Stunden verhört worden. Am Freitag soll er einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Sein Handy werde nun ausgewertet, sagte Limmer weiter. Die Kommunikation habe vor allem auf Dari (Anm. eine Varianz des Persischen, das vor allem in Afghanistan gesprochen wird) stattgefunden. Dabei sei eine „gewisse islamistische Ausrichtung“ festgestellt worden. Eine konkrete Ankündigung der Tat sei bislang nicht gefunden worden. In einer Chatnachricht habe er sich aber von einem Angehörigen mit den Worten verabschiedet: „Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da.“

Nach WELT-Informationen war der 24-jährige Farhad N. vor der Tat wegen posttraumatischen Störungen und Halluzinationen in medizinischer Behandlung. Die Ermittler gehen aber nicht von einer psychischen Erkrankung zum Zeitpunkt der Tat aus. Es gebe bei dem 24-Jährigen bislang keine Anhaltspunkte auf psychische Probleme, die Auswirkungen auf die Tat gehabt haben könnten, sagte Tilmann. Deshalb werde auch nicht beantragt, den Mann vorläufig in der psychiatrischen Unterbringung aufzunehmen. Bei der Einreise habe es nach bisherigem Stand Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung wegen der Fluchterfahrungen gegeben.

Neue Informationen über die Verletzten

Der 24-jährige Verdächtige war am Donnerstag mit einem Auto in eine Demonstration von Gewerkschaftsmitgliedern gefahren. Dabei wurden 36 Menschen verletzt. „Das muss noch keine abschließende Zahl sein“, sagte der Münchner Polizeivizepräsident Christian Huber. Es gebe zwei Schwerstverletzte, darunter ein Kind. Ein zweijähriges Mädchen im Haunerschen Kinderspital befinde sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation, hatte ein Sprecher des LMU Klinikums in München zuvor gesagt.

Acht Personen seien schwer verletzt, zehn mittelschwer, sagte Huber. Die restlichen Personen seien leicht verletzt.
Der Afghane kam nach Angaben der Behörden Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München erließ dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis.

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