Während in den meisten Ländern die Entspannung dominiert, warnt in Deutschland der Gesundheitsminister vor Killerviren. Was läuft da falsch? (NZZ)
Die Pandemie ist auf dem Rückzug, die Normalität kehrt allmählich zurück. Doch die deutschen Gemüter haben sich noch nicht ganz beruhigt.
03.05.2022, Deutscher Publizist
Wer in diesen Tagen in Deutschland einkaufen geht, bekommt ein gemischtes Bild geboten. Manche tragen die Mund-Nasen-Schutz genannten Masken, andere nicht. Zumeist sind die vorsichtigen Zeitgenossen in der Mehrheit. Das alles wirkt vergleichsweise entspannt, ganz anders als etwa in der aufgeregten Debatte auf dem Netzwerk für Journalisten, Politiker und andere Verrückte namens Twitter. «Jeder soll nach seiner Façon selig werden», so könnte man einen preussischen König aus dem 18. Jahrhundert zitieren.
Bleiben wir bei meinen Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie. Die erheben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Begründung, sind trotz der Umfrage bei anderen Zeitgenossen rein anekdotischer Natur. Lediglich auf Twitter sind aufgeregte Wasserstandsmeldungen über die Maskennutzung im deutschen Einzelhandel zu finden. Befürworter und Gegner liefern sich dort ein Kräftemessen, das Friedrich wahrscheinlich nur bei Leuthen 1757 oder in Kunersdorf 1759 erlebte. Ersteres war ein grosser Sieg, Letzteres eine desaströse Niederlage, und das für heutige Ohren verwirrenderweise gegen die Russen.
>>> Mehr erfahren
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen