Oligarchen (Pioneer)
Als russischer Oligarch lebt es sich gefährlich: Mindestens sechs der mächtigen Wirtschaftsbosse sind in den vergangenen Wochen tot aufgefunden worden, einige starben zusammen mit ihrer Familie. Die Behörden gehen von erweitertem Suizid aus, doch die Fälle sind mysteriös:
Als russischer Oligarch lebt es sich gefährlich: Mindestens sechs der mächtigen Wirtschaftsbosse sind in den vergangenen Wochen tot aufgefunden worden, einige starben zusammen mit ihrer Familie. Die Behörden gehen von erweitertem Suizid aus, doch die Fälle sind mysteriös:
- Sergej Protosenja wurde am 19. April erhängt in
einer gemieteten Luxusvilla in Spanien aufgefunden, zusammen mit seiner
Frau und ihrer 18-jährigen Tochter, die mit Stichwunden getötet worden
waren. Die örtliche Polizei spricht von Mord und anschließendem Suizid.
Protosenja, der 55 Jahre alt wurde, war ein ehemaliger Manager von Novatek, einem der großen russischen Erdgasförderunternehmen. Selbst der ehemalige Arbeitsgeber zweifelte an der Erklärung und bezeichnete ihn als „herausragenden Menschen und wunderbaren Familienvater“. Auch sein überlebender Sohn Fedor wandte sich in „MailOnline“ gegen die Theorie:
Ich weiß nicht, was in dieser Nacht passiert ist, aber ich weiß, dass mein Vater ihnen nicht weh getan hat.
- Wladislaw Awajew hatte man am 18. April gemeinsam mit seiner Frau und seiner 13-jährigen Tochter in ihrer Moskauer Wohnung tot aufgefunden. Er war der ehemalige Vizepräsident der Gazprombank. Die russischen Behörden berichteten, Awajew habe zuerst seine Familie und dann sich selber erschossen.
- Mitte März starb Wassili
Melnikow, er wurde in seiner Wohnung in Nischni Nowgorod gefunden, einer
Millionenstadt rund 400 Kilometer östlich von Moskau. Der Milliardär
wurde erstochen, ebenso wie seine Frau und seine beiden Söhne im Alter
von zehn und vier Jahren.
Melnikow war Eigentümer des Unternehmens MedStom, das medizinische Geräte liefert.
Die Polizei geht erneut davon aus, dass es sich um Mord und Suizid handelt. Die ukrainische Zeitung „Glavred“ berichtete jedoch, dass Melnikow etwas fürchtete, denn er habe zuvor zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Die weiteren Fälle seit Beginn des Jahres um Mikhail
Watford, Alexander Tjuljakow und Leonid Schulman sind ähnlich verlaufen,
wobei die Familien der Oligarchen verschont blieben. Die Behörden gehen
von Suizid aus, in zwei Fällen wurden Abschiedsbriefe gefunden.
Doch
es bleibt kurios: Leonid Schulman soll sich laut seinem Abschiedsbrief
das Leben genommen haben, da er mit seinem gebrochenen Bein keine „Last“
für seine Familie mehr sein wolle.
Fazit: Hier ist kein Fazit
möglich, weil die unabhängige Staatsanwaltschaft fehlt, die diese Fälle
aufklärt. In der brutalisierten Russischen Föderation des Wladimir Putin
ist alles denkbar – und auch das Gegenteil.
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