Die AfD in Nordrhein-Westfalen sieht sich mit einer Häufung von Todesfällen konfrontiert (NZZ)
Vertreter der Bundespartei nährten indes Zweifel an der Darstellung der Behörden. So hatte die Chefin der Bundespartei Alice Weidel am Sonntag ebenso knapp wie vielsagend die Aufmerksamkeit auf die Todesfälle gelenkt. «Vier AfD-Kandidaten gestorben», teilte sie auf dem sozialen Netzwerk X mit. Weidel nahm direkten Bezug auf einen Beitrag, in dem die Fälle als «statistisch fast unmöglich» bezeichnet wurden.
Der ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen stammende Thüringer Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner wurde deutlicher. «Aus meiner Sicht ist es statistisch auffällig und zurzeit schwer erklärbar», wird der Bundestagsabgeordnete zitiert. «Ich habe bisher in meinem Leben noch nie gehört, dass in diesem Masse Politiker einer Partei in einem so kurzen Zeitraum vor einer Wahl versterben.»
Die Landeswahlleitung von Nordrhein-Westfalen verwies indes darauf, dass auch andere Parteien Todesfälle unter ihren Kandidaten zu verzeichnen hätten. Sie bestätigte damit Presseberichte über Todesfälle unter anderem bei der SPD und den Grünen. Zehn Todesfälle seien bekannt, vier davon beträfen die AfD, teilte ein Sprecher mit. Einen vollständigen Überblick habe man aber nicht. Es bestehe nämlich keine Meldeverpflichtung zu derartigen Fällen gegenüber der Landeswahlleiterin, zitiert der Westdeutsche Rundfunk den Sprecher. Anzeichen für eine signifikante Häufung von Todesfällen gebe es Stand jetzt aber nicht.
Auf die Wahl selbst wirken sich die Todesfälle in der AfD und bei anderen Parteien dennoch aus. So müssen in den betroffenen Wahlbezirken Stimmzettel kurzfristig neu gedruckt werden und Briefwähler neu wählen, da bereits ausgestellte Wahlscheine ihre Gültigkeit verloren haben.
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