23 September 2025

Neue Studie Wenn die Mehrheit ignoriert wird: Vertrauensverlust in Politik und Medien (EpochTimes)

Neue Studie
Wenn die Mehrheit ignoriert wird: Vertrauensverlust in Politik und Medien (EpochTimes)
Viele Themen, die die Bevölkerung bewegen, finden in Medien und Politik kaum Beachtung, zeigt eine neue Studie. Nicht nur das Vertrauen in ARD, ZDF und Co, auch das Vertrauen in staatliche Institutionen ist stark gesunken.
Lydia Roeber
In Kürze:
  • Studie zeigt: Vertrauen in Institutionen sinkt – viele Bürger misstrauen zunehmend Regierung, Medien und Kirche.
  • Bürgerinteressen und Berichterstattung klaffen auseinander – wichtige Themen der Menschen werden bei Tagesschau und Co kaum aufgegriffen.
  • Mehrheit oft übergangen – Entscheidungen der Politik berücksichtigen oft nicht die Meinung der Bevölkerung.
Ob öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Justiz oder die Regierung selbst – das Vertrauen in offizielle Institutionen in Deutschland befindet sich im Sinkflug. 11 Prozent der Befragten einer repräsentativen Studie des Schweizer Meinungsforschungsinstituts Media Tenor gaben sogar an, überhaupt keiner staatlichen Institution zu vertrauen. Der Gesamtwert des Vertrauens in Institutionen wurde in der Studie, die Epoch Times vorliegt, mit 25,3 Prozent angegeben.
Das größte Vertrauen der Bürger genießt noch die Polizei – mit 46 Prozent vertraut aber dennoch nicht einmal die Hälfte dieser Institution. Zum Vergleich: Im Jahr 1999 waren es laut Media Tenor noch 74 Prozent. Auf Platz zwei steht im Jahr 2025 die Justiz mit 40 Prozent Vertrauen, gefolgt von Hochschulen und Universitäten mit 39 Prozent.
Nur 17 Prozent vertrauen noch der Bundesregierung
Immerhin vertraut jeder Vierte (25 Prozent) der EU. Abgeschlagen dagegen die Bundesregierung – 17 Prozent und damit nur einer von sechs Befragten gaben an, ihr zu vertrauen, Tendenz sinkend. Besonders die Jüngeren haben mit der Regierung wenig am Hut. Bei den 16- bis 29-Jährigen liegt das Vertrauen in die Regierung bei lediglich 15 Prozent. Bei den über 60-Jährigen äußern immerhin noch 19 Prozent Vertrauen.
Noch schlechter als die Regierung kommen mit 10 Prozent die Kirchen weg. Der Vertrauensverlust in Zahlen: Im Jahr 1999 vertrauten noch 39 Prozent der Menschen in Deutschland der Kirche.
Eklatanter Schwund auch bei Tagesschau und Co
Nicht ganz so wenig Vertrauen wie Regierung oder Kirche bekommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) von den Bürgern, die diesen mit rund 9 Milliarden Euro jährlich aus zwangsweise erhobenen Gebühren finanzieren. Den öffentlich-rechtlichen Medienmachern vertraut nicht einmal ein Drittel (31 Prozent). Übrigens will auch kaum jemand weiterhin diesen Rundfunkbeitrag bezahlen. Ganze 73 Prozent sind für die Abschaffung der Rundfunkbeiträge, so „Inside Digital“, sich auf eine aktuelle Umfrage beziehend.
Schaut man beim Vertrauen auf das öffentlich-rechtliche Angebot auf die Parteipräferenzen, tun sich deutliche Unterschiede auf. Während nahezu jeder zweite SPD-Wähler (49 Prozent) dem ÖRR vertraut, tun dies nur 40 Prozent der Wähler von Union und 38 Prozent der Wähler der Grünen. Mit nur 15 Prozent – und damit nur rund jedem Siebten – ist das Vertrauen in die Medien unter AfD-Unterstützern am geringsten.
Eine zukünftige Zunahme des Misstrauens gegen Medien und Institutionen könnte daraus abgeleitet werden, dass die AfD in den jüngsten Erhebungen weiter zulegt. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde laut ZDF-Politbarometer die AfD erstmals mit der Union gleichziehen – mit der Tendenz zum Überholen. Während sich die CDU/CSU auf 26 Prozent (minus einen Prozentpunkt) verschlechtert hat, hat die AfD – mit ebenfalls 26 Prozent – einen Prozentpunkt zugelegt und damit ihren neuen Bestwert erzielt.
Was die Bürger bewegt, fehlt in den Nachrichten
Und es gibt einen weiteren Punkt, der das geringe und sinkende Vertrauen in die Medien erklären kann. So zeigt die Auswertung von Media Tenor eine deutliche Diskrepanz zwischen den Themen der Bevölkerung und denen in der medialen Berichterstattung. Mit anderen Worten, viele Themen, die die Menschen beschäftigen, kommen in den Hauptnachrichtensendungen von ARD und Co kaum oder gar nicht vor. Dazu gehören Einwanderungskontrolle, Kriminalität und Gewalt sowie Armut und soziale Ungleichheit.
Das Ignorieren oder Vernachlässigen von Themen, die die Bevölkerung sorgenvoll bewegen, ist kein Alleinstellungsmerkmal der öffentlich-rechtlichen Medien, sondern durchzieht Regierung und Institutionen. Media Tenor erfasst diese Konsensthemenfelder, wo sich die Bevölkerung weitestgehend einig ist, mit dem Common Sense Index. Was als gesunder Menschenverstand empfunden wird, ist laut den Meinungsforschern ein Hinweis darauf, dass Vertrauen entstehen kann, wenn Politik und Institutionen die Anliegen der stillen Mehrheit ernst nehmen.
85 Prozent wollen etwa verbindlichen Vorschulunterricht, wenn die Deutschkenntnisse bei Kindern nicht für die Einschulung reichen. Und fast 80 Prozent wollen, dass dem Bildungsauftrag nachgekommen und die Schulpflicht strenger reguliert wird. Berichtet wird dazu marginal. Der Themenanteil über Bildung und Integration liegt bei verschwindenden 0,36 Prozent in den Nachrichtensendungen des ÖRR. Das Thema Handyverbot in der Schule bis zur Mittelstufe, das sich drei Viertel der repräsentativ Befragten wünschen – 60 Prozent der unter 30-Jährigen und 85 Prozent der über 60-Jährigen –, erhält noch weniger Sendezeit.
Gendern wider Willen
Stattdessen veranschaulichen Beispiele, dass zu Realität wird, was eine deutliche Mehrheit der Deutschen nicht will. Als Beispiel wird Gendern angeführt. Obwohl sich im Jahr 2013 fast drei Viertel dagegen ausgesprochen hatten, wurde es trotzdem in Institutionen, Medien und Behörden durchgesetzt.
„Die Demokratie sieht vor, dass Mehrheiten entscheiden. Sie sollten von Realitäten nicht überrascht werden“, resümieren die Studienmacher, deren Ergebnisse Hinweise zur Schieflage der Nation aufzeigen. Eine Frage bleibt indes offen:
„Wie kann der schweigenden Mehrheit in Deutschland wieder mehr Wahrnehmung gesichert werden – in den Medien, in der Politik?“

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