Wenn die Mehrheit ignoriert wird: Vertrauensverlust in Politik und Medien (EpochTimes)
Viele
Themen, die die Bevölkerung bewegen, finden in Medien und Politik kaum
Beachtung, zeigt eine neue Studie. Nicht nur das Vertrauen in ARD, ZDF
und Co, auch das Vertrauen in staatliche Institutionen ist stark
gesunken.
Lydia Roeber
In Kürze:
- Studie zeigt: Vertrauen in Institutionen sinkt – viele Bürger misstrauen zunehmend Regierung, Medien und Kirche.
- Bürgerinteressen und Berichterstattung klaffen auseinander – wichtige Themen der Menschen werden bei Tagesschau und Co kaum aufgegriffen.
- Mehrheit oft übergangen – Entscheidungen der Politik berücksichtigen oft nicht die Meinung der Bevölkerung.
Ob öffentlich-rechtlicher Rundfunk,
Justiz oder die Regierung selbst – das Vertrauen in offizielle
Institutionen in Deutschland befindet sich im Sinkflug. 11 Prozent der
Befragten einer repräsentativen Studie des Schweizer
Meinungsforschungsinstituts Media Tenor gaben sogar an, überhaupt keiner
staatlichen Institution zu vertrauen. Der Gesamtwert des Vertrauens in
Institutionen wurde in der Studie, die Epoch Times vorliegt, mit 25,3
Prozent angegeben.
Das größte
Vertrauen der Bürger genießt noch die Polizei – mit 46 Prozent vertraut
aber dennoch nicht einmal die Hälfte dieser Institution. Zum Vergleich:
Im Jahr 1999 waren es laut Media Tenor noch 74 Prozent. Auf Platz zwei
steht im Jahr 2025 die Justiz mit 40 Prozent Vertrauen, gefolgt von
Hochschulen und Universitäten mit 39 Prozent.
Nur 17 Prozent vertrauen noch der Bundesregierung
Immerhin
vertraut jeder Vierte (25 Prozent) der EU. Abgeschlagen dagegen die
Bundesregierung – 17 Prozent und damit nur einer von sechs Befragten
gaben an, ihr zu vertrauen, Tendenz sinkend. Besonders die Jüngeren
haben mit der Regierung wenig am Hut. Bei den 16- bis 29-Jährigen liegt
das Vertrauen in die Regierung bei lediglich 15 Prozent. Bei den über
60-Jährigen äußern immerhin noch 19 Prozent Vertrauen.
Noch schlechter als die Regierung kommen
mit 10 Prozent die Kirchen weg. Der Vertrauensverlust in Zahlen: Im Jahr
1999 vertrauten noch 39 Prozent der Menschen in Deutschland der Kirche.
Eklatanter Schwund auch bei Tagesschau und Co
Nicht
ganz so wenig Vertrauen wie Regierung oder Kirche bekommt der
öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) von den Bürgern, die diesen mit
rund 9 Milliarden Euro jährlich aus zwangsweise erhobenen Gebühren
finanzieren. Den öffentlich-rechtlichen Medienmachern vertraut nicht
einmal ein Drittel (31 Prozent). Übrigens will auch kaum jemand
weiterhin diesen Rundfunkbeitrag bezahlen. Ganze 73 Prozent sind für die
Abschaffung der Rundfunkbeiträge, so „Inside Digital“, sich auf eine aktuelle Umfrage beziehend.
Schaut
man beim Vertrauen auf das öffentlich-rechtliche Angebot auf die
Parteipräferenzen, tun sich deutliche Unterschiede auf. Während nahezu
jeder zweite SPD-Wähler (49 Prozent) dem ÖRR vertraut, tun dies nur 40
Prozent der Wähler von Union und 38 Prozent der Wähler der Grünen. Mit
nur 15 Prozent – und damit nur rund jedem Siebten – ist das Vertrauen in
die Medien unter AfD-Unterstützern am geringsten.
Eine zukünftige Zunahme des Misstrauens gegen Medien und Institutionen könnte daraus abgeleitet werden, dass die AfD in den jüngsten Erhebungen weiter zulegt. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde laut ZDF-Politbarometer die AfD erstmals mit der Union gleichziehen – mit der Tendenz zum Überholen. Während sich die CDU/CSU auf 26 Prozent (minus einen Prozentpunkt) verschlechtert hat, hat die AfD – mit ebenfalls 26 Prozent – einen Prozentpunkt zugelegt und damit ihren neuen Bestwert erzielt.
Eine zukünftige Zunahme des Misstrauens gegen Medien und Institutionen könnte daraus abgeleitet werden, dass die AfD in den jüngsten Erhebungen weiter zulegt. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde laut ZDF-Politbarometer die AfD erstmals mit der Union gleichziehen – mit der Tendenz zum Überholen. Während sich die CDU/CSU auf 26 Prozent (minus einen Prozentpunkt) verschlechtert hat, hat die AfD – mit ebenfalls 26 Prozent – einen Prozentpunkt zugelegt und damit ihren neuen Bestwert erzielt.
Was die Bürger bewegt, fehlt in den Nachrichten
Und
es gibt einen weiteren Punkt, der das geringe und sinkende Vertrauen in
die Medien erklären kann. So zeigt die Auswertung von Media Tenor eine
deutliche Diskrepanz zwischen den Themen der Bevölkerung und denen in
der medialen Berichterstattung. Mit anderen Worten, viele Themen, die
die Menschen beschäftigen, kommen in den Hauptnachrichtensendungen von
ARD und Co kaum oder gar nicht vor. Dazu gehören Einwanderungskontrolle,
Kriminalität und Gewalt sowie Armut und soziale Ungleichheit.
Das
Ignorieren oder Vernachlässigen von Themen, die die Bevölkerung
sorgenvoll bewegen, ist kein Alleinstellungsmerkmal der
öffentlich-rechtlichen Medien, sondern durchzieht Regierung und
Institutionen. Media Tenor erfasst diese Konsensthemenfelder, wo sich
die Bevölkerung weitestgehend einig ist, mit dem Common Sense Index. Was
als gesunder Menschenverstand empfunden wird, ist laut den
Meinungsforschern ein Hinweis darauf, dass Vertrauen entstehen kann,
wenn Politik und Institutionen die Anliegen der stillen Mehrheit ernst
nehmen.
85 Prozent wollen etwa verbindlichen
Vorschulunterricht, wenn die Deutschkenntnisse bei Kindern nicht für die
Einschulung reichen. Und fast 80 Prozent wollen, dass dem
Bildungsauftrag nachgekommen und die Schulpflicht strenger reguliert
wird. Berichtet wird dazu marginal. Der Themenanteil über Bildung und
Integration liegt bei verschwindenden 0,36 Prozent in den
Nachrichtensendungen des ÖRR. Das Thema Handyverbot in der Schule bis
zur Mittelstufe, das sich drei Viertel der repräsentativ Befragten
wünschen – 60 Prozent der unter 30-Jährigen und 85 Prozent der über
60-Jährigen –, erhält noch weniger Sendezeit.
Gendern wider Willen
Stattdessen
veranschaulichen Beispiele, dass zu Realität wird, was eine deutliche
Mehrheit der Deutschen nicht will. Als Beispiel wird Gendern angeführt.
Obwohl sich im Jahr 2013 fast drei Viertel dagegen ausgesprochen hatten,
wurde es trotzdem in Institutionen, Medien und Behörden durchgesetzt.
„Die
Demokratie sieht vor, dass Mehrheiten entscheiden. Sie sollten von
Realitäten nicht überrascht werden“, resümieren die Studienmacher, deren
Ergebnisse Hinweise zur Schieflage der Nation aufzeigen. Eine Frage
bleibt indes offen:
„Wie kann der schweigenden Mehrheit in Deutschland wieder mehr Wahrnehmung gesichert werden – in den Medien, in der Politik?“
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