Dennoch reichte dieser historisch falsche und geschichtsvergessene Antifa-Klamauk aus, die CDU soweit einzuschüchtern, dass sie verzagt und mit Angstschweiß auf der Stirn Abbitte leistete und schwor, so etwas nie wieder zu tun. Damit hatte sich die Union endgültig in die strategische Gefangenschaft des linken Politblocks begeben.
Mehr als weltfremd
Am 2. Mai folgte dann die schon erwähnte Hochstufung der AfD als „gesichert rechtsextrem“ durch den Verfassungsschutz. Dass es in der AfD Rechtsradikale gibt, ist unbestritten. Sicher auch ein paar Rechtsextreme. Dass aber die Partei als Ganze es systematisch, programmatisch und Erfolg versprechend darauf anlegt, die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik zur Not auch mit Gewalt zu beseitigen, wirkt mehr als weltfremd.
Doch nicht nur die Einstufung an sich mutet seltsam an, auch das Datum ihrer Bekanntgabe – zwischen einem Feiertag und einem Wochenende. Wäre die Bekanntgabe auch nur einen Werktag eher erfolgt, die AfD hätte ihren Eilantrag gegen die Einstufung früher abgeben können und die absehbare Stillhaltezusage des Verfassungsschutzes wäre womöglich am Tag der Kanzlerwahl bekanntgegeben worden. So aber wurde die Brandmauer noch etwas stabilisiert.
Politbetrieb im Drama-Modus
Auch
deshalb kam die verängstigte Union nach dem ersten verkorksten
Kanzlerwahlgang auf die grandiose Idee, mit der Linken zwecks
Geschäftsordnungsänderung zu kooperieren. Anders als bei der AfD fordern
bei der Linken bekannte Parteiprominente ganz offen einen Systemwechsel
und stellen bestehende Grundrechte in Frage – aber gesicherter
Linksextremismus ist für die Union offensichtlich kein Problem.
In diese überdrehte Gemengelage passte, dass der Politbetrieb nach dem verlorenen ersten Kanzler-Wahlgang umgehend in den Drama-Modus schaltete. Markus Söder sah Weimarer Verhältnisse. Das Wort von der Staatskrise machte die Runde. Wie bitte? Was? Weil ein Kanzlerkandidat nicht im ersten Wahlgang gewählt wurde? So was nennt man parlamentarische Demokratie.
Es ist zum Fremdschämen: Unsere
tapferen Verteidiger der Demokratie agieren mit einer verklemmten
Mischung aus Tollpatschigkeit und Hysterie, die in der Summe kindisch
und albern wirkt. Permanent agiert man im Alarmmodus. Der Untergang der
Demokratie ist nie weit. Stets muss die demokratische Mitte entschlossen
zusammenstehen. Haltet ein! Man kann es nicht mehr hören. Wer so redet
(oder schwätzt) gibt die Institutionen unserer Demokratie zunehmend der
Lächerlichkeit preis – was eine größere Gefahr darstellt, als die AfD je
sein könnte.
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