01 März 2023

Perspektiven nach Corona, Teil 3/3 - Das Versagen von Wissenschaft und Ethik (Cicero+)

Perspektiven nach Corona, Teil 3/3
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Das Versagen von Wissenschaft und Ethik
Mit dem Schüren von Ängsten seitens der Wissenschaft wurde während der Corona-Pandemie gezielt Politik gemacht. Die Ratio sollte ausgeschaltet werden, um Widerstand gegen freiheitseinschränkende Maßnahmen im Keim zu ersticken.
VON CHRISTOPH LÜTGE am 28. Februar 2023
Die Pandemie ist vorbei, ihre Auswirkungen werden uns noch lange begleiten. Der Philosoph Christoph Lütge versucht in einem dreiteiligen Beitrag zu klären, was in der Coronakrise eigentlich vorgefallen ist und was diese Krise mit uns als demokratischer Gesellschaft gemacht hat. Im ersten Teil beschrieb Lütge, wie den Individuen Handlungsmacht, Mündigkeit und Würde genommen wurden. Im zweiten Teil ging es darum, wie die Demokratie Schaden genommen hat und Konformismus zum neuen gesellschaftlichen Ideal wurde.

In unserem Buch „Und die Freiheit?“ haben Michael Esfeld und ich bereits 2021 auf die Analogie zwischen der Corona-Situation und dem Milgram-Experiment hingewiesen: Wenn ein Wissenschaftler, am besten mit weißem Kittel, danebensteht und alle Handlungen als notwendig absegnet, sind die allermeisten bereit, ihre möglichen Bedenken und Skrupel zu vergessen und alles zu tun, was man ihnen sagt – auch dann, wenn es offensichtlich unsinnig ist und Menschen darunter leiden.

Nicht nur in Deutschland, in vielen Ländern sind Menschen, auch hochintelligente, blindlings dem gefolgt, was ihnen als wissenschaftlich belegt verkauft wurde. Ob es um Lockdowns oder Maskenpflicht ging, um die Vertreibung von Menschen von Uferpromenaden oder Parkbänken oder um die Impfkampagne mit 2G und teilweiser Impfpflicht: Mir haben in den letzten Monaten viele, die mittlerweile doch starke Zweifel an all dem bekommen haben, gesagt, sie hätten dies schlicht geglaubt, weil es ihnen jemand mit wissenschaftlicher Reputation gesagt hatte – wie bei Milgram.  

Glaube an Wissenschaft erschüttert worden

Aber dieser Glaube an „Science“ ist mittlerweile stark erschüttert worden. Die anhaltende Panikmache einiger Wissenschaftler, die Unlogik vieler Bestimmungen, der offensichtliche Sonderweg Deutschlands in vielen Punkten haben nicht nur der Reputation von Politik und vielen klassischen Medien geschadet, sondern auch der Wissenschaft. Das Label „Wissenschaft“ ist nicht mehr pauschal glaubwürdig. Nur zwei Beispiele, stellvertretend für viele, ein älteres und ein noch recht neues:  

Am 30. Oktober 2020 behauptete der Virologe Christian Drosten in einem auch auf Twitter verbreiteten Online-Vortrag, das Virus habe überhaupt keinen Grund zu mutieren, und das werde auch sicherlich so bleiben, bis eine Herdenimmunität in der Weltbevölkerung bestehe. Nur wenige Monate später wurde die Delta-Variante bekannt (sie ist im Nachhinein sogar bereits für Oktober 2020 nachgewiesen worden).

Zweites Beispiel: Prof. Stefan Kluge, Hamburger Intensivmediziner, twitterte am 12. Januar 2023 eine Grafik, die zeigen sollte, welche Risikofaktoren für schwere Covid-Verläufe verantwortlich seien. Der Faktor „natürliche Immunität“ wurde in der Grafik überhaupt nicht berücksichtigt. Bei Fehlern an so wesentlichen Punkten kann man nur sagen: Wissenschaftliche Glaubwürdigkeit sieht anders aus.  

Ein gefährlicher Herdentrieb

Ohne die gesamte Rolle der Wissenschaft in der Corona-Krise hier noch einmal einzeln durchzugehen, möchte ich nur auf einige Punkte hinweisen, die aufgearbeitet werden müssen: 

Einzelne Wissenschaftler konnten zu viel Macht ausüben. Dazu gehörten zweifellos Drosten und andere, von der Bundesregierung offensichtlich gezielt ausgewählte Experten. Deutschland steht in diesem Punkt nicht völlig allein da, insbesondere in den USA hat Fauci eine ähnliche Rolle ausgefüllt. Allerdings lief es in manchen Ländern klar besser, man muss nur auf das Beispiel Anders Tegnell in Schweden verweisen.  

Der Begriff Groupthink, in den 50ern geprägt, wurde vor allem durch die Analyse der gescheiterten Schweinebucht-Invasion 1961 berühmt: Ausgewählte Experten bestärken sich gegenseitig, andere Meinungen, die es durchaus geben mag, werden nicht mehr zu äußern gewagt. In der Corona-Krise konnten wir genau das beobachten: einen gigantischen Groupthink und Herdentrieb. Völlig vergessen wurde dabei, dass es in der Wissenschaft nicht um Mehrheit geht. Einzelne oder wenige können Recht behalten. Spätestens im Frühjahr 2021 lagen die Belege und Daten vor. Daraufhin nicht gehandelt zu haben, ist die Schuld der Politik, darauf aber nicht einmal hingewiesen zu haben, ist die Schuld von Teilen der Wissenschaft (nicht nur des Ethikrates).  

Mit dem Begriff Sicherheit wurde in der Krise durchweg Schindluder getrieben: Es war geradezu unglaublich, wie sich insbesondere Wissenschaftler verbogen haben, um für bestimmte Maßnahmen zu argumentieren, die angeblich im Namen der Sicherheit unbedingt nötig seien. In der allerletzten Phase der Krise (Ende 2022 bis Anfang 2023) wurde dies noch einmal sichtbar, wenn angesehene Wissenschaftler allen Ernstes die Beibehaltung der Maskenpflicht in Restbereichen wie Fernzügen als notwendig zu begründen versuchten – obwohl sich die Menschen längst überall andernorts wieder normal begegnen und nahezu der gesamte Rest Europas diese Maßnahme längst hatte fallen lassen. Wer soll diesen Experten noch irgendwie Glauben schenken? 

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Ein weiteres zentrales Problem weiter Teile der Corona-Experten war die Fixierung auf das rein Quantitative, (scheinbar) Messbare. Man hatte Daten, woher auch immer sie kamen, und wollte damit etwas machen, etwas zeigen, etwas belegen. Früher wurde das „Positivismus“ genannt. Aber die Modellrechnungen lagen oft so dermaßen daneben, dass es Konsequenzen haben muss. Wenn man Modelle auf die Realität anwendet, muss man auch bereit sein, sie zu korrigieren, wenn die Modelle nicht mehr passen.

Das galt auch insbesondere für die Maskenpflicht, deren Befürworter sich immer wieder auf Modelle (und reine Laboruntersuchungen) bezogen. Der Cochrane Review, eine Metastudie über 78 Studien, veröffentlicht Anfang 2023 in einem oft als Goldstandard bezeichneten medizinischen Publikationsorgan, belegt ganz klar, dass eine Pflicht zum Tragen von Masken keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat. Wenn man sich nicht korrigiert, betreibt man keine Wissenschaft mehr.  

So manche Wissenschaftler betreiben Glasperlenspiele, in der Meinung, sich nur auf das eigene Gebiet konzentrieren und sonst mit Scheuklappen durch die Welt gehen zu können. Wenn hierzu dann noch politische Macht kommt, entsteht eine hochgefährliche Mischung – wie sie im Milgram-Experiment zum Vorschein kam.  

Aus all dem müssen Konsequenzen für eine zukünftige Rolle von Wissenschaft gezogen werden. Interdisziplinarität muss die Regel, nicht die Ausnahme werden. Und vor allem: Abweichende Stimmen müssen systematisch gehört werden.  

Angst, Angstmache und Ratio 

Jetzt, am Ende der Corona-Krise, ist oft davon die Rede, dass man ja lange Zeit Angst hatte und deswegen alle Maßnahmen notwendig waren. Unabhängig davon, ob diese Maßnahmen tatsächlich etwas bewirkt haben, stellt sich die Frage, ob die Angst in der Bevölkerung tatsächlich – von Anfang 2020 an – in dieser Weise vorhanden war. Oder wurde die Angst etwa gesteuert? 

Man kann wohl kaum bestreiten, dass in der Corona-Krise oftmals die Ratio ausgeschaltet wurde, um Widerstand gegen Maßnahmen von Vornherein im Keim zu ersticken. Angst lässt oft keine rationalen Abwägungen mehr zu, und diejenigen, die diese Angst erzeugt haben, können durchregieren.

Tegnell sagte im Frühling 2020, es gebe keinen rationalen Weg aus den Maßnahmen heraus – und er hatte Recht. Wer einmal die Angstkarte gezogen hat, muss dies letztlich immer wieder tun. Nur so lässt sich Lauterbachs fortwährende Panikmache erklären – bis auch er, wenn auch sehr spät, mehrere plötzliche (ganz offenkundig rein politisch motivierte) Schwenks vollzog, insbesondere etwa sich im November 2022 für Maßnahmen gegen Kinder zu entschuldigen und Mitte Januar 2023 die Maskenpflicht in Fernzügen aufzuheben: Beides ließ seine eigenen Hardcore-Anhänger tief erschüttert zurück, wie so manche wütende Reaktionen auf Twitter zeigten. Diese waren ganz offensichtlich in ihrer Angst tief gefangen.  

Diese Angst wurde aber auch von anderen geschürt: Hier ist es unvermeidlich, den (zweifellos von vielen überzogenen Verschwörungstheorien umwehten) Namen Bill Gates zu nennen. In diversen Videos, vom Anfang der Krise, teilweise sogar davor, und bis 2022 (etwa vom 11. Februar) finden sich Äußerungen von Gates, in denen er betont, wie stark wir Viren, insbesondere Atemwegsviren, zu fürchten hätten und sie deswegen durch mRNA-Impfungen eliminieren müssten.

Kann es sein, dass wir letztlich mit Viren einfach leben müssen, so wie wir es seit Jahrhunderten tun?Zweifellos sollten wir gut bewährte medizinische Fortschritte freiwillig nutzen können. Aber zu behaupten, dass es keine natürliche Immunität geben könne und Menschen ihr Immunsystem nicht einmal trainieren könnten (wie es wiederholt in der Krise hieß), hat mit Vernunft nichts mehr zu tun. Es ist das Beste, zunächst einmal keine Angst vor Viren zu haben, sondern mit ihnen rational umzugehen.

Kognitive Dissonanzen schlichtweg hingenommen 

Wir dürfen die Ratio nicht ausschalten, vor allem dürfen wir nicht zulassen, dass Politiker, Wissenschaftler oder wer auch immer sie uns ausschalten. Versucht wurde dies nicht nur von medizinischer, sondern auch von soziologischer Seite, etwa indem erklärt wurde, wer sich gegen Maßnahmen ausspreche, glaube an einen einzigen richtigen Weg in der Pandemie – und dieser Glaube sei „rationalistisch“ (FAZ vom 15. Januar 2023). Schweden hat nun einmal viele der Kollateralschäden, die in Deutschland durch die Maßnahmen entstanden sind, vermeiden können. Und darauf haben die Kritiker schon frühzeitig hingewiesen – was nichts mit „Rationalismus“ zu tun hat, sondern damit, dass man nicht bereit ist, kognitive Dissonanzen und Widersprüche auf Dauer zu ertragen. 

Kognitive Dissonanzen, dazu gehörten etwa die völlig unsinnigen Maskenregeln: zum Beispiel beim Herumgehen im Restaurant, nicht beim Sitzen. Später musste man im Flugzeug keine mehr tragen, aber (in Deutschland) noch lange danach im Zug. Ungeimpfte Spitzensportler durften trotz negativem Test nicht in bestimmte Länder einreisen. Politiker wurden gesichtet, wie sie ohne Maske flogen oder Bahn fuhren. Und dazu gehörten auch die vielen Momente, als erst 2021, dann 2022 ein Land nach dem anderen (auch Frankreich, die USA, Italien) Corona-Maßnahmen beendete – und Deutschland zum Geisterfahrer wurde. An diesen Kippunkten wurde auch für breite Teile der Bevölkerung die Absurdität des Ganzen endgültig klar.  

Es mag sein, dass für eine gewisse Zeit ein Teil der Menschen bereit ist, kognitive Dissonanzen zu übersehen. Aber auf Dauer geht es nicht. Und einige merken es früher als andere. Für jeden, der einigermaßen hinsah, war es ab einem bestimmten Zeitpunkt evident, dass diese Maßnahmen überhaupt keine Begründung mehr hatten und völlig sinnlos waren: Es waren nur noch Maßnahmen um der Maßnahmen willen.  

Ein erheblicher Teil der Bürger hat sich in der Krise die Ratio abkaufen lassen. Und abgesehen von jenem täglich kleiner werdenden Anteil, der das bis heute nicht erkannt hat, sind immer mehr wütend. Lange haben sie irgendwie auf einen rationalen Ausweg gehofft, um am Ende sagen zu können, dass doch nicht alles umsonst war. 

Wenn aber Maßnahmen ohne Begründung willkürlich beschlossen werden, dann kann das jederzeit wieder passieren. Und ich möchte nicht in einem demokratischen Land leben, in dem einem in Bezug auf fundamentale Grundrechtsfragen gesagt wird, das sei jetzt „eben so“ (Karl Lauterbach am 24. August 2022). Das würde bedeuten: Die Regierenden machen es, weil sie es können.  

Ethik und Ethikräte  

Ethikräte können grundsätzlich – wenn sie denn unabhängiges Denken zulassen und nicht (wie in meinem Fall im Februar 2021 erfolgt) Kritiker ausschließen – eine sinnvolle Funktion haben, gerade auch in Krisenzeiten. Corona war ein Thema für die Ethik: denn es ging um die Verhältnismäßigkeit. Was allerdings erfolgte, war eine völlig einseitige Fixierung auf bestimmte Risiken und auf die (möglichst hundertprozentige) Sicherheit.

Kollateralschäden wurden ausgeblendet – in Bezug auf Kinder und Jugendliche wurde das (wenn auch eher in Ansätzen) im November 2022 vom deutschen Ethikrat (auch nach meiner Kritik in der NZZ vom 5. Oktober 2022) sogar zugestanden. Aber das reicht nicht. Denn der Ethikrat ist für mehr mitverantwortlich, insbesondere auch für den dramatischen Vertrauensverlust der politischen Institutionen (siehe auch mein Interview in der Welt vom 6. Dezember 2022).  

Ethikräte hätten auf so vieles hinweisen müssen: etwa auf die übermäßige, durch nichts zu rechtfertigende Belastung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, und auch auf völlig ignorierte Kernelemente der Demokratie wie Pluralismus und Meinungsfreiheit. Was wir stattdessen beobachten konnten, war ein Übergießen der Maßnahmen mit einer Art Moralsauce, die den Interessen der Regierenden entgegenkam, teilweise geradezu Zuarbeit darstellte – und letztlich die Moral entwertete. Hier hätte die Ethik – als Theorie der Moral – eine wichtige Aufgabe gehabt, die Niklas Luhmann 1989 prägnant so formulierte: vor der Moral zu warnen.  

Lehren 

Mit der Warnung vor Moralisierung sind wir bei den grundsätzlichen Lehren aus der Krise angekommen. Es muss eine Aufarbeitung geben, um zu verhindern, dass Ähnliches in einer möglichen künftigen Krise wieder geschehen könnte.  

Was die Aufarbeitung des Vergangenen und die Frage „Warum?“ angeht, scheinen mir – unter der (hinterfragbaren) Voraussetzung, dass im Frühjahr 2020 eine Panikreaktion vorherrschte – vor allem zwei entscheidende Fragen wichtig zu sein: Wie konnte es zu der durch Daten nicht gedeckten Eskalation der Maßnahmen im Herbst 2020 kommen? Weshalb wurde im Sommer 2021 nicht entscheidend bis komplett gelockert, so wie in Dänemark, England und anderen Ländern? Es hatten damals übrigens alle ein Impf-Angebot. 

Was die Lehren für die Zukunft angeht, so scheinen mir einige Eckpunkte dafür die folgenden zu sein: Wir brauchen zum ersten eine Neu-Justierung der demokratischen Institutionen, die sich gegenseitig kontrollieren sollten. Denn die Gewaltenteilung hat in Deutschland in dieser Krise fundamental versagt. Das gilt insbesondere für die dritte Gewalt, das Rechtssystem: Es hat in keiner Weise seine Unabhängigkeit von der Exekutive gezeigt. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Und vielleicht brauchen wir auch neue Angebote in der Parteienlandschaft. Ein Blick in Länder wie Frankreich oder Italien zeigt, dass ein Parteienspektrum nicht sakrosankt ist.  

Zum Zweiten muss das Augenmaß bei der Überwachung von Regeln gefördert werden, gerade auch bei denjenigen, die auf unteren Ebenen die Einhaltung von Regeln kontrollieren sollen – um den Tendenzen sklavischer Umsetzung von Regeln („Blockwartmentalität“) entgegenzuwirken. Generell sollte der Blick ins Ausland in Deutschland stärker vorgenommen werden. 

Zum Dritten muss der Kollektivwahn, der in der Corona-Krise insbesondere in Deutschland ausgebrochen ist, angeprangert werden. Es darf kein „Alles muss in eine Richtung laufen“ oder „Die Regeln dürfen nie hinterfragt werden“ mehr geben. Stattdessen brauchen wir Ermutigungen dazu, andere Meinungen zu äußern, gegen den Mainstream zu schwimmen, die Ratio nicht auszuschalten – und Regeln nicht blindlings zu befolgen.  

Wir alle sind gefordert

So platt es klingen mag: In Krisen sind wir alle aufgefordert, uns einzubringen. Das gilt auch für die in der Wissenschaft Tätigen. Wissenschaft kann und sollte den öffentlichen Diskurs nicht scheuen. Wir haben in der Corona-Krise gesehen, dass eine Seite den Diskurs dominierte. Später stellte sich so manches, was hier geäußert wurde, als falsch heraus. Es wäre besser gewesen, wenn sich mehr von der anderen Seite, die früh schon Zweifel hatten, öffentlich geäußert hätten. Philosophisch gesehen läuft es auf das hinaus, was die große Liberale Hannah Arendt immer gefordert hatte: die Vita Activa. 

Dieser Text soll zur Aufarbeitung beitragen, ohne neue Gräben aufzureißen, aber auch ohne pauschal Erinnerungen zu löschen und zu vergessen. Die Aufarbeitung wird im Detail Zeit brauchen, aber in Grundzügen muss die Diskussion darüber bereits jetzt stattfinden. Für ein „alles vergessen und nach vorne sehen“ ist es zu spät, dazu ist zu viel passiert – und hat zu lange gedauert. Verzeihen? Möglich ist viel, aber dazu braucht es Eingeständnisse und auch Rehabilitationen. 

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