Just in dem Moment, in dem das FBI davon ausgeht, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan stammt, wird eine abenteuerliche und haarsträubende Gegenthese lanciert.
Das erinnert stark an den Fall der Nord Stream-Sprengung. Wie war das? Eine 40 m lange Jacht soll 400 kg Sprengstoff transportiert haben, Hobbytaucher brachten dann in 80 m Tiefe die Sprengsätze an, wobei sie die Meeresströmungen berücksichtigten und ohne Dekompressionskammer nach ca. sechs Stunden wieder auftauchten.
Florence Débarre -
Corona-Ursprung: Forscherin sucht ein Jahr nach Daten - und findet Marderhunde
Manische
Suche nach dem Virusursprung: Mehr als ein Jahr hat die Forscherin nach
den entscheidenden Corona-Daten gesucht. Im März stieß sie dann auf die
Datenbank GISAID - mit Rohdaten in einer Platzhaltertabelle aus China.
Bei dieser speziellen Datenbank hätte sie die Daten nie vermutet, sagt
sie.
Was hinter den gefundenen Daten steckt: Die Wissenschaftlerin
und ihre Kollegen untersuchten die Daten der Erbgutsequenzen aus den
Abstrichen, welche die chinesische Forschende kurz nach Ausbruch der
Pandemie auf dem Huanan-Markt genommen hatten. Das Ergebnis: Die
Sequenzen stammten von Marderhunden.
„Plötzlich stand da überall
auf meinem Bildschirm Marderhund, Marderhund, Marderhund! Ich fluche
eigentlich nicht, aber glauben Sie mir, da habe ich mehr als nur 'wow'
gerufen“, so Débarre.
Erkenntnisse verdichten zoonotischen Corona-Ursprung
Veröffentlichung
der Erkenntnisse - und ihre Folgen: Eine Auswertung ergab, dass mehrere
Marktproben, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren, auch
tierisches Genmaterial enthielten. Dieses stammte vielfach vom
Marderhund, einem verbreitet auf Pelztierfarmen gehaltenen
Fuchsverwandten. Unter anderem aus der Art der Probenentnahme schließen
die Wissenschaftler dem Bericht zufolge, dass an den betroffenen Stellen
ein mit dem Coronavirus infizierter Marderhund gewesen sein könnte.
Zwar
ist sich die Wissenschaft einig, dass dies noch nicht der eindeutige
Beweis ist, doch die Theorie des zoonotischen Ursprungs verdichtet sich
mit den Erkenntnissen. In Débarres Augen sind die Spannungen zwischen
den USA und China der Grund, warum viele Menschen in den USA noch immer
an der Labor-Theorie festhalten. Für sie spreche aber nicht mehr viel
dafür. Warum die Chinesen die Rohdaten der Abstriche, die sie Anfang
2020 genommen haben, nicht vorher veröffentlicht haben, kann sich
Débarre nicht erklären. Doch schon seit Jahren versucht das Land unter
Xi Jingping bei der Suche nach dem Corona-Ursprung den Verdacht auf
andere Länder zu schieben, unter anderem Vietnam.
Wissenschaftlerin gerät in heikle Situation, weil sie chinesische Corona-Daten veröffentlicht
Somit
scheint es kein Zufall zu sein, dass nach der Veröffentlichung der
Erkenntnisse die GISAID-Zugänge von ihr und ihren Mitautoren direkt
gesperrt wurden. Rückmeldung von den chinesischen Forschern über die
Auswertung der Daten und mögliche Kooperationen hat die französische
Wissenschaftlerin derzeit noch nicht. Dennoch würde Débarre wieder
genauso handeln: „Uns war bewusst, dass wir uns in einem schwierigen
Wertekonflikt befinden: Einerseits galt es, sich an die Regeln der
Wissenschaft zu halten und nicht die Daten von Kollegen unter unserem
Namen zu veröffentlichen. Andererseits sucht die Welt seit drei Jahren
nach dem Ursprung der Pandemie. Einfach zu schweigen, als wir einen Teil
der Antwort in den Händen hielten, war für uns moralisch unvertretbar.“
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