23 März 2023

Florence Débarre - Corona-Ursprungs-Hammer - wie Forscherin auf Marderhunde stieß (Focus-Online)

Ja nee, is klar. Chinesen stellen was in eine Datenbank und wir sollen das glauben... wie naiv ist das denn?
Just in dem Moment, in dem das FBI davon ausgeht, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan stammt, wird eine abenteuerliche und haarsträubende Gegenthese lanciert.
Das erinnert stark an den Fall der Nord Stream-Sprengung. Wie war das? Eine 40 m lange Jacht soll 400 kg Sprengstoff transportiert haben, Hobbytaucher brachten dann in 80 m Tiefe die Sprengsätze an, wobei sie die Meeresströmungen berücksichtigten und ohne Dekompressionskammer nach ca. sechs Stunden wieder auftauchten
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Florence Débarre
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Corona-Ursprungs-Hammer - wie Forscherin auf Marderhunde stieß
23.03.2023
Von Marderhunden soll das Coronavirus kommen, nicht von Fledermäusen oder aus dem Labor. Daten dazu haben Forschende erst kürzlich entdeckt. In einem Interview erklärt die französische Forscherin Florence Débarre, wie sie mehr als ein Jahr manisch danach gesucht hat - und dann Marderhunde und mächtig Gegenwind gefunden hat.
Über den Ursprung der Corona-Pandemie wird seit mehr als drei Jahren gerätselt. Während US-Behörden weiterhin ein Labor-Leck vermuten, sprechen andere von einer Übertragung durch Fledermäuse. Die französische Wissenschaftlerin Florence Débarre ist eine von vielen, die nach einer Antwort gesucht hat - bis sie auf Daten zu Marderhunden stieß. Diese hatten ausgerechnet Forscher aus dem chinesischen Wuhan in eine öffentliche Datenbank gestellt, wie sie in einem Interview mit dem „ Spiegel “ erzählt.

Corona-Ursprung: Forscherin sucht ein Jahr nach Daten - und findet Marderhunde

Manische Suche nach dem Virusursprung: Mehr als ein Jahr hat die Forscherin nach den entscheidenden Corona-Daten gesucht. Im März stieß sie dann auf die Datenbank GISAID - mit Rohdaten in einer Platzhaltertabelle aus China. Bei dieser speziellen Datenbank hätte sie die Daten nie vermutet, sagt sie.
Was hinter den gefundenen Daten steckt: Die Wissenschaftlerin und ihre Kollegen untersuchten die Daten der Erbgutsequenzen aus den Abstrichen, welche die chinesische Forschende kurz nach Ausbruch der Pandemie auf dem Huanan-Markt genommen hatten. Das Ergebnis: Die Sequenzen stammten von Marderhunden.

„Plötzlich stand da überall auf meinem Bildschirm Marderhund, Marderhund, Marderhund! Ich fluche eigentlich nicht, aber glauben Sie mir, da habe ich mehr als nur 'wow' gerufen“, so Débarre.
Erkenntnisse verdichten zoonotischen Corona-Ursprung

Veröffentlichung der Erkenntnisse - und ihre Folgen: Eine Auswertung ergab, dass mehrere Marktproben, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren, auch tierisches Genmaterial enthielten. Dieses stammte vielfach vom Marderhund, einem verbreitet auf Pelztierfarmen gehaltenen Fuchsverwandten. Unter anderem aus der Art der Probenentnahme schließen die Wissenschaftler dem Bericht zufolge, dass an den betroffenen Stellen ein mit dem Coronavirus infizierter Marderhund gewesen sein könnte.

Zwar ist sich die Wissenschaft einig, dass dies noch nicht der eindeutige Beweis ist, doch die Theorie des zoonotischen Ursprungs verdichtet sich mit den Erkenntnissen. In Débarres Augen sind die Spannungen zwischen den USA und China der Grund, warum viele Menschen in den USA noch immer an der Labor-Theorie festhalten. Für sie spreche aber nicht mehr viel dafür. Warum die Chinesen die Rohdaten der Abstriche, die sie Anfang 2020 genommen haben, nicht vorher veröffentlicht haben, kann sich Débarre nicht erklären. Doch schon seit Jahren versucht das Land unter Xi Jingping bei der Suche nach dem Corona-Ursprung den Verdacht auf andere Länder zu schieben, unter anderem Vietnam.
Wissenschaftlerin gerät in heikle Situation, weil sie chinesische Corona-Daten veröffentlicht

Somit scheint es kein Zufall zu sein, dass nach der Veröffentlichung der Erkenntnisse die GISAID-Zugänge von ihr und ihren Mitautoren direkt gesperrt wurden. Rückmeldung von den chinesischen Forschern über die Auswertung der Daten und mögliche Kooperationen hat die französische Wissenschaftlerin derzeit noch nicht. Dennoch würde Débarre wieder genauso handeln: „Uns war bewusst, dass wir uns in einem schwierigen Wertekonflikt befinden: Einerseits galt es, sich an die Regeln der Wissenschaft zu halten und nicht die Daten von Kollegen unter unserem Namen zu veröffentlichen. Andererseits sucht die Welt seit drei Jahren nach dem Ursprung der Pandemie. Einfach zu schweigen, als wir einen Teil der Antwort in den Händen hielten, war für uns moralisch unvertretbar.“

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