10 Gründe, warum die Welt besser ist, als wir denken (Focus-Online)
1. Der Anteil der Menschen in extremer Armut ist auf einem historischen Tiefstand. Laut der Weltbank leben heute weniger als neun Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, verglichen mit fast 36 Prozent im Jahr 1990. Für die Weltbank liegt extreme Armut vor, wenn Menschen weniger als 2,15 Dollar pro Tag zur Verfügung haben.
Weniger Kinder sterben
2. Die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren hat seit dem Jahr 2000 um 50 Prozent abgenommen. Die Schätzungen stammen von der Inter-agency Group for Child Mortality Estimation. Auch bei älteren Kindern und Jugendlichen sowie Neugeborenen ist die Rate seitdem um 36 Prozent beziehungsweise 35 Prozent zurück gegangen. Diese Erfolge sind vor allem auf eine verstärkte Investition in die Gesundheitsversorgung von Frauen, Kindern und Jugendlichen zurückzuführen.
Wir werden älter
3. Ein weiterer Fortschritt zeigt sich in der allgemeinen Lebenserwartung. Weltweit leben die Menschen länger. Laut der Weltgesundheitsorganisation werden Menschen, die im Jahr 2000 geboren sind, durchschnittlich 67 Jahre alt. Menschen, die 2019 geboren sind, werden demnach bereits 73 Jahre alt. In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Menschen, die 2019 geboren wurden, laut dem Statistischen Bundesamt sogar bei über 80 Jahren.
Alphabetisierung steigt seit Jahren
4. Die Alphabetisierung nimmt zu. Die Anzahl der Menschen, die nicht lesen oder schreiben können, sinkt laut Unesco kontinuierlich. Im Jahr 2000 lag die Alphabetisierungsquote weltweit bei Menschen ab 15 Jahren bei 81 Prozent, 2010 bereits bei 84 Prozent und im Jahr 2020 bei 87 Prozent.
In Deutschland können laut einer Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2018 6,2 Millionen Menschen nicht richtig lesen oder schreiben. Somit liegt die Alphabetisierung in Deutschland bei rund 88 Prozent.
Strom für 90 Prozent der Weltbevölkerung
5. Immer mehr Menschen auf der Welt haben Zugang zu Elektrizität. Laut Gapminder-Stiftung können 90 Prozent der Menschen weltweit Strom nutzen, um sich so die täglichen Aufgaben im Leben zu erleichtern.
Grundlegende Wasserversorgung
6. Immer mehr Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation und der Vereinten Nationen können weltweit 74 Prozent den Hahn aufdrehen und bekommen dann sauberes Wasser. 2010 waren es lediglich 66 Prozent, die sich um dieses Grundbedürfnis nicht mehr sorgen mussten. Eine grundlegende Wasserversorgung, das heißt, dass der Hin- und Rückweg zur Quelle weniger als 30 Minuten ist, hatten 2015 bereits 89 Prozent der Weltbevölkerung.
Fundierte Technologien, die uns weiter bringen
7. Die Technologie entwickelt sich rasend schnell. Neue Technologien helfen uns, effizienter zu sein und uns besser zu vernetzen. Der „Global Innovation Index“ zeigt, dass Unternehmen beispielsweise ihre Ausgaben in Forschung und Entwicklung im Jahr 2020 um mehr als 11 Prozent und im Jahr 2021 um fast 10 Prozent steigerten.
Gleiche Rechte für alle?
8. Die Gleichberechtigung der Geschlechter nimmt zu. Frauen und Mädchen haben heute mehr Möglichkeiten als je zuvor. Der sogenannte „Gender Gap“ , der seit 2006 vom Weltwirtschaftsforum gemessen wird und die Gleichstellung in Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung untersucht, lag 2022 bei über 68 Prozent. Fakt ist auch: Die Bekämpfung der Ungleichheit ist schleppend, denn im Vorjahr lag der Wert bei 67 Prozent.
Ozonlöcher schließen sich
9. Auch in Sachen Klimawandel sieht die Situation trotz vieler besorgniserregenden Entwicklungen nicht in allen Bereichen schlecht aus. Experten erwarten laut einem Bericht der World Meteorological Organization und der Vereinten Nationen, dass sich die Ozonlöcher über Antarktis (2066) und Arktis (2045) wieder vollständig schließen. Die Ozonschicht schützt unser Leben auf der Erde vor UV-Strahlung aus dem All, hauptsächlich von der Sonne.
Mehr Naturkatastrophen aber weniger Tote
10. Während wir mit immer mehr Umweltkatastrophen wie Dürre, Fluten und Stürme rechnen müssen, geht die Zahl der Menschen, die bei solchen Naturkatastrophen ums Leben kommen, zurück. In den vergangenen 100 Jahren ist die durchschnittliche Zahl der Todesfälle weltweit laut Gapminder pro Jahr von 520.000 auf 45.000 auf weniger als 10 Prozent gesunken. Und das, obwohl viermal so viele Menschen auf der Erde leben. Ein Grund dafür, dass trotz vieler Naturkatastrophen weniger Menschen sterben ist, dass die Regierungen bessere Warnsysteme eingeführt haben.
In vielen Bereichen können also schon erhebliche Fortschritte verzeichnet werden. Doch noch immer gibt es große Unterschiede, beispielsweise bei der Gleichbehandlung von Männern und Frauen, den Zugang zu Bildung weltweit, politisch Unterdrückter und der sozialen Ungleichheit. Über diese Herausforderungen muss weiter berichtet werden und entsprechende Lösungen diskutiert werden.
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