Niemand in Europa will Elon Musk als Politiker. Aber jemand mit
Tatkraft, der mal die Verwaltung genauer ansieht – könnte das nicht auch
Europa guttun? Fragt Patrick Bernau in der FAZ und gibt gleich die Antwort: "Ein europäischer Musk müsste menschenfreundlicher sein, er wäre
gebremster unterwegs – und doch könnte man jemanden mit dieser Energie
gut gebrauchen, um all die EU-Richtlinien durchzukämmen und die deutsche
Verwaltung auf ihre Effizienz durchzuchecken."
Regierungseffizienz :Wer wird Europas Elon Musk? (FAZ)
Ein Kommentar von Patrick Bernau, 17.11.2024, Lesezeit: 3 Min.
Es ist ein Problem, dass Elon Musk jetzt so eine große Rolle in der
amerikanischen Bundesregierung spielt. Der Unternehmer hat sich mit
seinem Vermögen politische Macht gekauft. Jetzt scheint er Donald Trumps
inoffizieller Beauftragter für alles Mögliche zu sein, was den Verdacht
nährt, dass sein Raumfahrtunternehmen künftig eher staatliche Aufträge
bekommt als die Konkurrenz. Zudem leitet er eine Kommission zur
Verkleinerung der Verwaltung – ausgerechnet er, der in den vergangenen
Jahren schon gelegentlich Konflikte mit dem Gesetz hatte.
Das ist nur der Anfang der Probleme. Jeder weiß, dass Elon Musk nicht zum Helden taugt. Und doch geistert da eine Frage umher. Beim Small Talk in den Kaffeeküchen und beim Abendessen unter Managern, immer wieder heißt die Frage:
Könnte es vielleicht einen Elon Musk für die EU geben? Oder wenigstens einen für Deutschland? Jemanden, der etwas von den guten Seiten des Elon Musk mitbringt: die Inspiration, sich neue Dinge auszudenken. Den Mut, mit dem er Elektroautos zum Massenprodukt gemacht hat. Den Fleiß, mit dem er eine kleine Automanufaktur zu großen Fabriken weiterentwickelt hat. Die Ausdauer, mit der Musk Dutzende Raketenexplosionen toleriert hat, bevor er tatsächlich eine hatte, die sich mehrmals verwenden lässt. Die Risikobereitschaft, mit der er im Zweifel auch mal ein Projekt anfängt, bevor es erlaubt ist – mit der Gefahr, dass er es hinterher wieder einstampfen muss. Und die Effizienzorientierung, die all das mit relativ geringen Kosten schafft.
Das ist nur der Anfang der Probleme. Jeder weiß, dass Elon Musk nicht zum Helden taugt. Und doch geistert da eine Frage umher. Beim Small Talk in den Kaffeeküchen und beim Abendessen unter Managern, immer wieder heißt die Frage:
Könnte es vielleicht einen Elon Musk für die EU geben? Oder wenigstens einen für Deutschland? Jemanden, der etwas von den guten Seiten des Elon Musk mitbringt: die Inspiration, sich neue Dinge auszudenken. Den Mut, mit dem er Elektroautos zum Massenprodukt gemacht hat. Den Fleiß, mit dem er eine kleine Automanufaktur zu großen Fabriken weiterentwickelt hat. Die Ausdauer, mit der Musk Dutzende Raketenexplosionen toleriert hat, bevor er tatsächlich eine hatte, die sich mehrmals verwenden lässt. Die Risikobereitschaft, mit der er im Zweifel auch mal ein Projekt anfängt, bevor es erlaubt ist – mit der Gefahr, dass er es hinterher wieder einstampfen muss. Und die Effizienzorientierung, die all das mit relativ geringen Kosten schafft.
Nicht
jeder wird glauben, dass Europa von den USA gerade überhaupt
irgendetwas lernen könnte. Zu inkompetent wirken viele von Trumps
Personalvorschlägen, zu dunkel scheinen die Schattenseiten von Musks
Persönlichkeit. In Europa werden einzelne Unternehmer sowieso nicht so
sehr zu Stars erhoben. Es wird mehr Rücksicht auf die Mitarbeiter und
auf soziale Belange genommen. Ein europäischer Musk müsste
menschenfreundlicher sein, er wäre gebremster unterwegs – und doch
könnte man jemanden mit dieser Energie gut gebrauchen, um all die
EU-Richtlinien durchzukämmen und die deutsche Verwaltung auf ihre
Effizienz durchzuchecken.
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