Klimapolitik in der Sackgasse – ein Chemiker blickt in die Geschichte (Epoch Times)
Über 1.000 von ihnen, darunter führende Forscher wie die Physik-Nobelpreisträger I. Giaever, R. Laughlin und J. Clauser sowie der Atmosphären-Experte Prof. Lindzen vom Massachusetts Institute of Technology, haben die 2022 initiierte „Weltklimaerklärung“ unterzeichnet. Diese stellt den wissenschaftlichen Konsens über den menschengemachten Klimawandel infrage. Darin warnen die Unterzeichner vor schweren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft, denn die Klimamaßnahmen sind bereits jetzt nicht mehr finanzierbar.
Jährliche CO₂-Emissionen
Von diesen CO₂-Emissionen nehmen die Atmosphäre etwa 35 Prozent, die Ozeane und die Biosphäre etwa 65 Prozent auf. Bisher sind natürliche CO₂-Emissionen von Lebewesen, Wald, Mooren, Feuchtgebieten, Böden sowie von unterseeischen und irdischen Vulkanen nicht ausreichend bekannt.
Treibhausgase
Wasserdampf, Wolken, CO₂, Methan und andere Treibhausgase speichern Wärme. Die Wärmeabsorption von Wasserdampf ist wesentlich höher als die von CO₂. Messungen mittels Infrarot-Spektroskopie belegen dies.
Auch muss das in der Atmosphäre zunehmende Methan beachtet werden. So
hat sich die Konzentration von CH₄ von rund 800 Teilchen pro Milliarde
(ppb) zu Beginn der Industriellen Revolution auf über 1.900 ppb im Jahr
2023 mehr als verdreifacht.
Gleichzeitig weist die vergleichsweise geringe Methankonzentration von
umgerechnet 1,9 ppm einen hohen Strahlungsantrieb von 0,56 W/m² auf.
Trotz mehr als 200-fach höherer Konzentration erreicht CO₂ „nur“ 2,25
W/m², sodass Methan bei gleicher Konzentration eine etwa 50-fach höhere
Klimaaktivität zugeschrieben und folglich die Einstufung von CO₂ als
Hauptverursacher der Klimaerwärmung kritisch betrachtet werden muss.
Erwärmung der Tiefsee
Die Klimaerwärmung seit den 1880er-Jahren von bisher 1,5 °C muss
andere Ursachen haben. Die Erwärmung der Ozeane in Tiefen von 700 bis
2.000 Metern ist erst ab 1980 stark angestiegen. Die zusätzliche
Wärme-Energie im Zeitraum von 1960 bis 2020 erreichte 27 Millionen
Terawattstunden (TWh). Das entspricht dem rund 180-fachen des jährlichen
Weltenergiebedarfs.
Die Erwärmung vor allem durch unterseeische Wärmequellen im Pazifik und
der Wärmeübergang an der über 1.000 °C heißen Erdkruste und den
Erdspalten geht bisher nicht in das CO₂-Klima-Modell ein.
CO₂ aus Ozeanen
Die Ozeane enthalten etwa 140.000 Milliarden Tonnen CO₂, das ist mehr als das 40-fache des CO₂ in der Erdatmosphäre. Bei zunehmender Erwärmung der Meere entweicht das Gas in die Atmosphäre.
Daraus ergibt sich eine essenzielle Frage: Ist die Klimaerwärmung
eine Folge des CO₂-Anstiegs oder ist der CO₂-Anstieg eine Folge der
Klimaerwärmung?
Klimapolitik und Erneuerbare – die Maßnahmen der Befürworter
Ungeachtet dessen verfolgen Regierungen und Organisationen weltweit eine mehr oder weniger ausgeprägte Klimapolitik. Ein wesentlicher Bestandteil stellt dabei die Energiewende dar, die Umstellung auf sogenannte Erneuerbare Energien. Physikalisch betrachtet, lässt sich Energie weder gewinnen noch verbrauchen, sondern nur umwandeln, weshalb sie auch nicht „erneuerbar“, sondern allenfalls „unerschöpflich“ sein kann. Letzteres ist physikalisch ebenfalls fraglich. Politisch versteht man unter dem Begriff eine CO₂-freie Energiebereitstellung, vor allem durch Windkraft– und Photovoltaikanlagen sowie Kernenergie.
Die Nutzung der Windenergie ist derzeit die wichtigste erneuerbare
Energiequelle. Sie liefert in Deutschland mit derzeit etwa 30.000
Windrädern rechnerisch rund 30 Prozent des Strombedarfs. Ein Nachteil der Windenergie ist die schwankende Einspeisung. So ist bei Flaute oder Windstille der Betrieb bereitstehender konventioneller Gaskraftwerke notwendig.
Nicht zu vernachlässigen ist der steigende Strombedarf, der sich nach Prognosen bis 2030 fast verdoppeln wird. Derzeit benötigen wir rund 500 Milliarden Kilowattstunden Strom (= 500 Terawattstunden, TWh). In wenigen Jahren sind demnach über 1.000 TWh Strom erforderlich.
Im Rahmen der Energiewende plante die Ampelkoalition außerdem, die Gaskraftwerke anstatt mit Erdgas künftig mit grünem Wasserstoff zu betreiben. Dieser soll mittels Elektrolyse aus Windstrom hergestellt werden und somit ebenfalls „CO₂-frei“ sein.
Alle 350 Meter ein Windrad – deutschlandweit
In der Praxis ergibt sich daraus eine große Herausforderung: In Perioden des Windmangels können auch die Elektrolyseanlagen nicht betrieben werden. Um bei Windflauten ausreichend Wasserstoff zum Betrieb der Gaskraftwerke zu haben, muss dieser somit aus Gasspeichern entnommen werden. Daraus ergibt sich ein Bedarf weiterer Windräder, um ausreichende Vorräte anzulegen.
Um für ein Gaskraftwerk die jährlich erforderliche Wasserstoffmenge zu erzeugen, sind über 1.500 Windräder erforderlich. Jedes von ihnen kann jährlich Strom für die Elektrolyse von etwa 50 Tonnen Wasserstoff liefern, was zugleich über 500 Kubikmeter hochreines Wasser erfordert.
Die Hochrechnung auf den in Zukunft erforderlichen jährlichen
Strombedarf von über 1.000 TWh führt zu über 2.000 Gaskraftwerken und
für deren Wasserstoffversorgung die ungeheuerliche Anzahl von drei
Millionen Windrädern. Sollten diese auf der Fläche Deutschlands verteilt
werden, bedeutet dies knapp 8,4 Windräder pro Quadratkilometer oder
anders ausgedrückt, landesweit alle 350 Meter ein Windrad. Bei
zusätzlicher Stromversorgung durch Photovoltaik wären immer noch zwei
Millionen Windräder und ein unverändert riesiger Flächenbedarf
notwendig.
Gegen den geplanten Großausbau der Windenergie sprechen nicht nur der große Flächenbedarf, sondern auch die Zerstörung ökologisch wichtiger Waldgebiete, ungenügender Artenschutz oder mögliche Gesundheitsschäden. Auch riesige Müllhalden mit Tausenden Tonnen schwer abbaubarer Windradflügeln sind ein noch ungelöstes Problem. Ferner ist die Bereitstellung von Reservekraftwerken und Gasspeichern zum Einsatz bei Windflauten notwendig.
Diese Voraussetzungen sind vorerst weder technisch noch wirtschaftlich gegeben, sodass Erneuerbare Energien den zukünftigen Stromverbrauch nicht decken können und weiterhin fossile Energierohstoffe, Kernenergie und Energieimporte erforderlich sein werden.
CO₂ in der Atmosphäre – um 1940 mehr als heute?!
Für die Klimapolitik gilt Kohlenstoffdioxid als Maß der Dinge, sowohl bezüglich Geschwindigkeit und Umfang der erforderlichen Maßnahmen als auch als Maß, wie erfolgreich diese seien. Um zu bestimmen, wie hoch die Konzentration in der Atmosphäre ist, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Physikalische Messungen
Die Bestimmung der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre wurde ab 1958
von Charles D. Keeling auf dem Mauna Loa, Hawaii, mithilfe der
Infrarot-Spektroskopie durchgeführt. Auf ihn geht die sogenannte
Keeling-Kurve zurück. Sie zeigt, wie die CO₂-Werte von 1960 bis 2024 von
gut 300 ppm auf 420 ppm angestiegen sind. Im gleichen Zeitraum erhöhte
sich die mittlere Erdtemperatur um 1 °C, was nach Auffassung des
Internationalen Gremiums für Klimawandel (IPCC) den Zusammenhang
zwischen CO₂- und Temperaturanstieg beweist.
Chemische Messungen
Bereits im 19. Jahrhundert wurden CO₂-Werte von über 400 ppm gemessen. Zum Einsatz kam hierbei überwiegend das 1862 im „Journal Für Praktische Chemie“ beschriebene Verfahren des bayerischen Chemikers Max Pettenkofer, dessen hohe Genauigkeit mehrfach bestätigt und das in modifizierter Form noch in den 1960er Jahren bei DIN-Verfahren eingesetzt wurde. Die Pettenkofer-Zahl dient seit 150 Jahren zur Bewertung der CO₂-Konzentration der Innenraumluft.
In Meyers Konversations-Lexikon (4. Auflage, 1885–1890) und der Encyclopaedia Britannica (9. Auflage, 1875–1889) werden für diese Zeit Werte um 400 ppm CO₂ angegeben. Weitere Messergebnisse wurden von E. G. Beck 2007 veröffentlicht. Im Rahmen der Auswertung von über 90.000 historischen Messungen, die bis ins Jahr 1812 zurückreichen, schrieb der Diplom-Biologe:
„Die historischen chemischen Daten zeigen, dass Veränderungen des CO₂ den Änderungen der Temperatur und damit dem Klima folgen. [Das steht] im Gegensatz zum einfachen, gleichmäßig steigenden CO₂-Trend, der in der Literatur über den Klimawandel nach 1990 dargestellt wird. Seit 1812 schwankte die CO₂-Konzentration in der Luft der nördlichen Hemisphäre und wies drei Höchstwerte um 1825, 1857 und 1942 auf, wobei letzterer mehr als 400 ppm betrug.“
Die von Beck ausgewerteten Daten zeigen unter anderem
Tageshöchstwerte von 550 ppm (August 1940) und -tiefstwerte von 290 ppm
(Juli 1876, August 1883 sowie August 1939). Letzteres Minimum fällt
somit auf den Monat genau ein Jahr vor den Höchstwerten von 1940.
Eine Steigerung von über 250 ppm binnen eines Jahres scheint zunächst
utopisch, oben erwähnte Messungen vom 24./25. Juli 1876 weisen
ihrerseits Schwankungen um 100 ppm zwischen 10 Uhr und 24 Uhr desselben
Tages auf.
Weiter schrieb Beck:
„Im Anschluss [Anm. d. Red.: nach 1940] haben die modernen
Klimatologen die historischen CO₂-Bestimmungen im Allgemeinen ignoriert,
obwohl die Techniken in verschiedenen Disziplinen zum Standard gehören.
Chemische Methoden wurden als unzuverlässig diskreditiert, wobei nur
wenige ausgewählt wurden, die zu der Annahme eines Zusammenhangs zwischen Klima und CO₂ passten.“
Klimapolitik ignoriert Geschichte
All dies zeigt, dass sich die Wissenschaft keineswegs einig ist. Im Gegenteil, die CO₂-Hypothese ist umstritten, doch die Diskussion darüber wird nicht geführt. Nicht gesprochen wird auch darüber, dass frühere Warmzeiten ohne CO₂-Anstieg erfolgten, während die „Moderne Warmzeit“ mit einer Verdreifachung der Methanemissionen einhergeht.
Die aktuelle CO₂-Konzentration in der Atmosphäre liegt bei 420 ppm und hat sich seit der vorindustriellen Zeit nicht wesentlich geändert. Dies wird durch CO₂-Messungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts bestätigt. Ab 1880 fehlt über Jahrzehnte ein Zusammenhang zwischen CO₂-Konzentration und Temperatur.
Mit erneuerbaren Energien wie Windenergie oder Photovoltaik kann Deutschland seinen Stromverbrauch (auch) in Zukunft nicht decken. Was bleibt, ist eine praktisch nicht finanzierbare Klimapolitik, wobei kein Staat der Welt den Maßnahmen der deutschen Klimapolitik folgt. Der hohe Kostenaufwand führt nicht zur Klimaneutralität, sondern zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland, zum Niedergang von Wirtschaft, Forschung und Lebensstandard und zur Vernachlässigung von Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- oder Verkehrssystemen.
Über den Autor
Dr. rer. nat. Günther Riedel arbeitete 35 Jahre als Chemiker in der Industrie in Forschung, Entwicklung und Anwendungstechnik, zuletzt als Leiter der BASF-Anwendungstechnik „Spezialfarben für Kommunikationsverfahren“. Nach Eintritt in den Ruhestand studierte er Astronomie und Astrophysik an der Universität Heidelberg und beschäftigt sich mit Klima- und Energiefragen.
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