07 März 2025

Donald Trump - Die neue Universalausrede der deutschen Politik (WELT+)

Donald Trump -
Die neue Universalausrede der deutschen Politik (Welt+)
Andreas Rosenfelder, Chefkommentator und Ressortleiter Meinungsfreiheit, 06.03.25, 4 Min
Wieder ruft die deutsche Politik eine Zeit der Alternativlosigkeit aus: Friedrich Merz begründet seine Neuverschuldungspläne mit Donald Trump – und Lars Klingbeil kündigt an, wegen Trump müsse die Migrationswende ausfallen. Dieses Argument hat eine ungute Tradition.
Immer dann, wenn Olaf Scholz und Robert Habeck im Wahlkampf auf ihr gescheitertes Regieren angesprochen wurden und nicht mehr weiter wussten, zogen sie einen letzten Trumpf. Er lautete sinngemäß so: Aber Putin! Dysfunktionale Energiepolitik? Putins Schuld! Ungebremste Inflation? Liegt alles an Putin! Wirtschaftlicher Niedergang? Sorry, Putin hat die Ukraine überfallen, nicht wir!
Dieses Argument war praktisch, weil sich die Bundesregierung damit selbst aus der Verantwortung für ihr Handeln entließ – und sogar offensichtliche Fehlentscheidungen, einer deutschen Tradition folgend, als alternativloses Exekutieren des Weltgeistes ausgab. Der Weltgeist aber hörte in dieser Logik auf den Namen Putin – womit man den russischen Autokraten nebenbei zu jenem heimlichen Weltherrscher erklärte, der er gerne wäre.
Die neue Bundesregierung ist noch nicht im Amt. Aber ihre möglichen Protagonisten benutzen – diesmal sogar schon prophylaktisch – ein ähnliches Argumentationsmuster. Nur lautet es diesmal anders: Wegen Trump!
Friedrich Merz besitzt als Bundeskanzler in spe zwar genug Fingerspitzengefühl, seine Pläne für ein 900-Milliarden-Schuldenpaket nicht namentlich dem amerikanischen Präsidenten in die Schuhe zu schieben. Doch seine vagen Verweise auf „die politischen Ereignisse auf der Welt und in Europa“ und die „jüngsten Entscheidungen der amerikanischen Regierung“ sollen natürlich signalisieren, dass Donald Trump die historische Neuverschuldung erzwingt.

Regieren mit Schockeffekten

USAID im Fadenkreuz der Ermittler US-Steuergelder für Ukraine-Hilfe flossen in Designermöbel, Biokaffee und Models (Epoche Times)

USAID im Fadenkreuz der Ermittler
US-Steuergelder für Ukraine-Hilfe flossen in Designermöbel, Biokaffee und Models (Epoche Times)
Mitarbeiter von Musks DOGE-Abteilung decken Zahlungen in Millionenhöhe für fragwürdige Zwecke durch die US-Agentur für internationale Entwicklung auf. Die Leiterin wurde kürzlich abgelöst und die meisten Mitarbeiter wurden beurlaubt.
Von 2. März 2025
Beamte der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) haben sich wiederholt geweigert, Ermittlern, die für die Vorsitzende des DOGE-Ausschusses im Senat, Senatorin Joni Ernst (Republikaner), arbeiten, Einsicht in Dokumente im Zusammenhang mit US-Steuergeldern zu erlauben. Diese Gelder sind angeblich dafür gedacht, die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen, sagten die Ermittler gegenüber Epoch Times.
Zahlungen haben nichts mit nationalem Interesse der USA zu tun
Schließlich wurde ihnen der Einblick in die Unterlagen jedoch gewährt. Dabei wurden sie „in einem Hochsicherheitsraum im USAID-Hauptquartier überwacht“, sagten Ermittler, die ungenannt bleiben wollen. Dabei unterliege nichts, was USAID zur Verfügung gestellt habe, der Geheimhaltung. Sie fanden brisante Unterlagen, die Schmiergeldkassen belegten, über die Millionen US-Steuergelder für fragwürdige Zwecke in die Ukraine geleitet wurden, „die nichts mit unseren eigenen nationalen Interessen zu tun haben“.
„Die Gelder, die angeblich zur Linderung der wirtschaftlichen Not in dem vom Krieg zerrissenen Land bestimmt waren, wurden für so frivole Aktivitäten wie die Entsendung ukrainischer Models und Designer auf Reisen nach New York City, zur Londoner Modewoche, zur Pariser Modewoche und zum South by Southwest in Austin, Texas, ausgegeben“, heißt es.
Unter den geheimen Schwarzgeldkonten war eines, das 114.000 Dollar für den Kauf „einer hochwertigen, limitierten Möbelkollektion“ bereitstellte, und ein weiteres mit 91.000 Dollar diente der Anschaffung einer Möbellinie „im skandinavischen Stil“. Weitere von den Ermittlern aufgedeckte Finanzierungen waren für einen „Gurkenhersteller“ (148.000 Dollar), einen Biotee- und Kaffeefabrikanten (255.000 Dollar) und ein „handwerkliches Früchteteeunternehmen“ (104.000 Dollar). Zur Unterstützung „eines ukrainischen Weingutes“ waren 89.000 Dollar vorgesehen.

06 März 2025

Der andere Blick Kanzler von sozialdemokratischen Gnaden: Friedrich Merz hat sich in eine vertrackte Lage manövriert (NZZ)

Union und SPD sondieren zur Migration – Lässt sich Merz erneut über den Tisch ziehen?
Der andere Blick

Kanzler von sozialdemokratischen Gnaden: Friedrich Merz hat sich in eine vertrackte Lage manövriert (NZZ)
von Marc Felix Serrao, 06.03.2025, 4 Min
Der CDU-Chef hat der SPD mit der Demontage der Schuldenbremse das grösstmögliche Geschenk gemacht. Seine Verhandlungsposition ist jetzt denkbar schlecht. Das sieht man vor allem beim Thema Migration.
Wenn einer die missliche Lage eines anderen noch verschlimmert, dann gibt es dafür im Englischen die schöne Redewendung «to add insult to injury»; zur Verletzung kommt noch eine Beleidigung obendrauf. Ein Beispiel dafür lieferte Lars Klingbeil nun, als er sagte, mit seiner Partei werde es ganz sicher keine faktischen Grenzschließungen geben.
Damit erteilte der SPD-Co-Vorsitzende nicht nur dem CDU-Chef und mutmaßlichen nächsten Bundeskanzler Friedrich Merz hinsichtlich eines zentralen Versprechens eine Absage. Dieser hatte nach dem Anschlag von Aschaffenburg ein Einreiseverbot für Ausländer ohne gültige Papiere angekündigt, ohne Wenn und Aber.
Klingbeils asylpolitische Abfuhr kam nur einen Tag nachdem Merz ein gigantisches Schuldenpaket angekündigt hatte, das ganz im Sinne der SPD ist und im Widerspruch zu allem steht, was die CDU zuvor im Wahlkampf über Generationengerechtigkeit, Schulden und solide Staatsfinanzen verbreitet hat.
Merz ist schon umgefallen, bevor er Kanzler wird

Merz will Geld-Schleusen öffnen: In der Union kursiert ein Horror-Szenario - mit Scholz (Focus-Online)

Bruch des zweiten Wahlversprechens? "Ohne Migrationswende - keine Regierung“ - SPD hat Merz in der Hand. An Klingbeil und Co. hängt nun, ob Merz‘ Kanzlerschaft endet, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Eine Analyse von Ulrich Reitz
Merz will Geld-Schleusen öffnen: In der Union kursiert ein Horror-Szenario - mit Scholz (Focus-Online)
Ulrich Reitz, Donnerstag, 06.03.2025,
Schuldenbremse? Das erste Wahlversprechen hat Friedrich Merz schon gebrochen. Jetzt geht es um die versprochene Migrationswende. Und die Union wird unruhig.
Warum?
  • Sollte der abgewählte Bundestag und der Bundesrat die angestrebte Grundgesetzänderung beschließen, hätten sie faktisch die noch amtierende Bundesregierung unter Scholz und Habeck ermächtigt, über das Geld zu verfügen.
  • Solange Merz nicht zum Bundeskanzler gewählt ist, gebieten nicht er und seine neue Regierung über die zig neuen Milliarden, sondern Olaf Scholz und die Grünen – obwohl sie keine Mehrheit mehr haben mit den sie tragenden Parteien im Parlament. 
  • Das Horrorszenario für Merz: Koalitionsverhandlung scheitern und Olaf Scholz und die Grünen regieren weiter
  • Daraus folgt: Um Bundeskanzler in einer Koalition mit den Sozialdemokraten werden zu können, ist Friedrich Merz abhängig von erfolgreich abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen mit seinem einzig möglichen Partner von der SPD, denn die AfD hat er hinter eine Brandmauer verbannt.  
  • Scheitern die Koalitionsverhandlungen, kann Merz nicht Kanzler werden. Dann bleibt Scholz Kanzler – bis auf weiteres. Er müsste sich im Parlament Mehrheiten suchen, die er mit seinen Sozialdemokraten und den Grünen alleine nicht mehr hat
  • Ohne Beteiligung von Union oder AfD gibt es diese Mehrheiten nicht. Damit liefe es auf Neuwahlen hinaus, dafür könnte der Bundespräsident sorgen.
  • In einem solchen Szenario müsste sich Friedrich Merz danach im Wahlkampf für seinen Schulden-Wortbruch rechtfertigen – während die SPD mit Deutschlands beliebtestem Politiker, Boris Pistorius, als Spitzenkandidaten antreten könnte. 
  • SPD hat Merz in der Hand. Sie kann die Koalitionsverhandlungen scheitern lassen und damit dieses Szenario in Gang setzen. 
  • Oder die CDU bricht das nächste Wahlversprechen: "Keine Regierung ohne Migrationswende". Die SPD dazu: „Ich kann Ihnen klar sagen: Die SPD wird keine faktischen Grenzschließungen mitmachen.“
Hier Ulrich Reitz´s Analyse im Zusammenhang:

The Pioneer - Business Class Edition Gibt es Friedrich Merz zweimal?

Business Class Edition

Gibt es Friedrich Merz zweimal?
Guten Morgen,
Friedrich Merz muss es zweimal geben. Da ist der Ordnungspolitiker, der im Wahlkampf dafür warb, die Leistungsfähigkeit des Gemeinwesens nicht zu überdehnen:

Wir werden an der Schuldenbremse des Grundgesetzes festhalten.

Er wollte mit Blick auf den Sozialstaat den Reformdruck aufrechterhalten, der von der Schuldenbremse ausging. Merz, der eine, sah den Zusammenhang:

Wir reden nicht nur über Nachhaltigkeit in der Umweltpolitik, wir reden auch über Nachhaltigkeit in den Staatsfinanzen, und wir werden ihnen nicht die Hand dazu reichen, wieder zurückzufallen in die alten sozialdemokratischen Muster einer stetig steigenden Staatsverschuldung.

Dieser Friedrich Merz muss einen geheimnisvollen Doppelgänger besitzen. Dieser – obwohl er ihm zum Verwechseln ähnlich sieht – singt nach einer anderen Melodie aus einem anderen Stück.
Dieser Doppelgänger und sein neuer Lebensabschnittsgefährte Lars Klingbeil
leben nicht vom Geld, das diese Volkswirtschaft erwirtschaftet, sondern von dem Geld, das nachfolgende Generationen erst noch für sie erwirtschaften müssen. Das Vampirhafte der Situation ist nicht zu leugnen.

05 März 2025

Die CDU/CSU hat finanzpolitisch kapituliert - Der Wahlverlierer SPD setzt seine Schuldenpolitik eins zu eins durch (Cicero)

Die CDU/CSU hat finanzpolitisch kapituliert
-
Der Wahlverlierer SPD setzt seine Schuldenpolitik eins zu eins durch
Die Schuldenbremse wird gelockert, der Staat will sich mit hunderten Milliarden Euro zusätzlich verschulden. Diese Vereinbarung trägt eindeutig die Handschrift der SPD. Der Wahlsieger CDU/CSU ist der Verlierer.
VON HUGO MÜLLER-VOGG am 5. März 2025 6 min
Wo immer etwas schief läuft, wo immer es irgendwo klemmt, haben Sozialdemokraten drei Wundermittel parat: höhere Schulden, höhere Steuern oder eine Kombination von beidem. Man könnte also meinen, am 23. Februar hätte die SPD einen grandiosen Wahlsieg errungen und könnte deshalb dem potentiellen Koalitionspartner CDU/CSU die Marschroute diktieren. Genau so handeln Klingbeil, Esken & Genossen. Noch haben die Koalitionsgespräche nicht einmal begonnen, da hat die SPD der Union bereits ihr Herzensanliegen abgetrotzt: eine gigantische Verschuldung. Die Schuldenbremse gilt nicht für den größten Teil der Verteidigungsausgaben. Dazu kommen 500 Milliarden für die Infrastruktur, euphemistisch verbrämt als „Sondervermögen“. 
Nun wird – von den Putin-Freunden ganz rechts und ganz links abgesehen – niemand bestreiten, dass wir sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die Bundeswehr in einen kriegstüchtigen Zustand zu versetzen. Zudem brauchen wir enorme Summen, um unsere desolate Infrastruktur instandzusetzen und den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen. Das alles ist nicht neu. Dass wir nicht verteidigungsfähig sind, ist uns spätestes beim russischen Überfall auf die Ukraine klar geworden. Dass unsere Brücken marode sind und unser Bahnnetz veraltet ist, wissen wir auch schon seit langem. Dasselbe gilt für die Tatsache, dass wir bei der Digitalisierung nicht einmal das Niveau vieler Schwellenländer erreicht haben.
Gleichwohl haben Friedrich Merz und die CDU/CSU es bis zum 23. Februar strikt ablehnt, zur Finanzierung dieser drängenden Aufgaben die Schuldenbremse so zu lockern, dass dem Schuldenmachen keine Grenzen mehr gesetzt sind. Ein „Sondervermögen“ für die Sanierung der Infrastruktur lehnte die Union ebenfalls ab. Ihr Kurs war klar: Erst denken wir darüber nach, wie wir eine Billion Euro, also die 1000 Milliarden an jährlichen Steuereinnahmen, effektiver einsetzen können, ehe wir weitere Kredite aufnehmen – unter welchem wohlklingenden Titel auch immer. Und außerdem versuchen wir, so das Unions-Credo, die Wirtschaft schnell in Gang zu bringen, damit wir vieles mit höheren Steuereinnahmen finanzieren können. Mit diesen Argumenten hat die CDU/CSU-Opposition stets gegen eine noch höhere Verschuldung argumentiert – und das aus gutem Grund.
Die Union zu erpressen, darin haben die Sozialdemokraten Erfahrung

Friedrich Merz - Der Verrat (WELT+)

SPD schon für ihren "Nachwahlsieg" gratuliert?
Friedrich Merz

Der Verrat
Von Ulf Poschardt, Herausgeber WELT, „Politico“, „Business Insider“, 05.02.2025, 3 Min
Die Union wurde für einen Politikwechsel gewählt. Stattdessen kommt es nun zu einer verantwortungslosen Schulden-Kernfusion zweier etatistischer Parteien. Friedrich Merz ist auf ganzer Linie eingeknickt: Willkommen in der Lira-Welt!
Es dürfte wohl die schnellste Rehabilitierung eines in Wahlen gescheiterten Politikers der Nachkriegsgeschichte sein: Zwei Wochen nach der Wahl hat die von Friedrich Merz geführte Union die schwäbische Hausfrau vor den Koalitionsbus geworfen – und man kann langsam erahnen, welch titanische Leistung von Finanzminister Christian Lindner und seiner FDP es war, gegen zwei linke Parteien auf ökonomische Nachhaltigkeit zu bestehen.

Die Union hat sich am Dienstagabend von ihrer trostlosesten Seite gezeigt: dem konfliktscheuen, reformaversen, dickgesäßigen Pseudo-Konservatismus, der nichts bewahrt, sondern die Bevölkerung vor den Härten der Realität schützen will – und damit vor dem dringenden Veränderungsbedarf, der nötig wäre, um diese Gesellschaft in Frieden und Wohlstand zu halten.

Die Begründung mit der vermeintlichen neuen Zeitenwende nach dem zur Kriegserklärung hochgefönten Trump-Eklat im Oval Office ist offensichtlich eine Ausrede. Die zweite Ausrede lautet, dass man urplötzlich ein paar Haushaltslöcher entdeckt habe. Die Union wurde für einen Politikwechsel gewählt – und tut jetzt das, was Weichei-Konservative so gerne tun: Sie macht sich ins Hemd vor notwendigen Konflikten mit dem etatistischen Status quo, den steuerfinanzierten Eliten, dem leistungs- und wachstumsfeindlichen Schuldenmachertum und Steuererhöhungsfetisch der Deutschen. Friedrich Merz ist hier auf ganzer Linie eingeknickt, und zwar wenige Stunden, nachdem die Verhandlungen begonnen haben.

04 März 2025

Nach Eklat im OvalOffice: Selenzkyj zur Wafferuhe bereit

Offenbar war es nötig, im OvalOffice auf den Tisch zu hauen - und den Geld- und Waffenhahn zuzudrehen.
Die EU diskutiert, TRUMP handelt.

Wenige Stunden nachdem Trump alle Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt hat, ist Selenskyj bereit, „so schnell wie möglich“ zu verhandeln und jederzeit bereit, das Mineralabkommen zu unterzeichnen.
Zelenskyj auf X: 04.03.2025
„Mein Team und ich sind bereit, unter Präsident Trumps starker Führung zu arbeiten, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Wir sind bereit, schnell an der Beendigung des Krieges zu arbeiten.“
(Unten das englische Original und darunter die Übersetzung von Google)
I would like to reiterate Ukraine’s commitment to peace. None of us wants an endless war. Ukraine is ready to come to the negotiating table as soon as possible to bring lasting peace closer. Nobody wants peace more than Ukrainians. My team and I stand ready to work under President Trump’s strong leadership to get a peace that lasts. We are ready to work fast to end the war, and the first stages could be the release of prisoners and truce in the sky — ban on missiles, long-ranged drones, bombs on energy and other civilian infrastructure — and truce in the sea immediately, if Russia will do the same. Then we want to move very fast through all next stages and to work with the US to agree a strong final deal. We do really value how much America has done to help Ukraine maintain its sovereignty and independence. And we remember the moment when things changed when President Trump provided Ukraine with Javelins. We are grateful for this. Our meeting in Washington, at the White House on Friday, did not go the way it was supposed to be. It is regrettable that it happened this way. It is time to make things right. We would like future cooperation and communication to be constructive. Regarding the agreement on minerals and security, Ukraine is ready to sign it in any time and in any convenient format. We see this agreement as a step toward greater security and solid security guarantees, and I truly hope it will work effectively.
Google Übersetzung:

Plädoyer für mehr Realismus im Ukrainekrieg - Macht endlich Schluss mit dieser Art von Politik (Cicero)

Lang aber sehr lesenswert
"Verteidigung der westlichen Werte auf Grundlage amerikanischer Waffen und auf den Knochen ukrainischer Soldaten "
Plädoyer für mehr Realismus im Ukrainekrieg

Macht endlich Schluss mit dieser Art von Politik (Cicero)
Die dramatische Entwicklung im Ukrainekrieg und der neue amerikanische Kurs unter Donald Trump machen unmissverständlich klar: Europa ist mit seiner „wertegeleiteten Außenpolitik“ gescheitert. Nur mit Realismus lässt sich jetzt noch das Schlimmste verhindern.
VON ANDREAS STEININGER am 4. März 2025 21 min
Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen“ (Bundeskanzler Scholz). „Die territoriale Integrität der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen ist wiederherzustellen, was die Grenzen von 2014 einschließt“ (Europäischer Rat). „Mit Putin kann man nicht verhandeln“ (Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sinngemäß auch Außenministerin Baerbock). So Beispiele für Zitate führender deutscher und europäischer Politiker in den Jahren seit dem 24. Februar 2022. Alle diese Aussagen implizieren eine Niederlage Russlands, einen Sieg der Ukraine und der sie unterstützenden westlichen Staaten (so etwa durch Rückgewinnung des gesamten Staatsgebietes der Ukraine) sowie die klare politische Position, dass Russland diesen Krieg niemals gewinnen dürfe.
Aber Letzteres ist genau das, was nun zu geschehen scheint. Russland steht kurz davor, seine Interessen durchzusetzen. Man könnte durchaus von einem Sieg sprechen: Dass die Ukraine in den Grenzen vor 2014 wiederhergestellt wird, ist nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge ausgeschlossen, eines der wichtigsten Kriegsziele Russlands war die Verhinderung des Nato-Beitritts der Ukraine, auch dies dürfte erreicht worden sein; mit Russland und Putin wird verhandelt werden, voraussichtlich über die Köpfe der Ukrainer und Europäer hinweg. Und schließlich: Präsident Selenskyj ist mit derben Worten des US-Präsidenten aus dem Weißen Haus geflogen, und es steht zu befürchten, dass die amerikanische Militärhilfe eingestellt wird und damit die Ukraine zumindest militärisch vor dem Kollaps steht. Wenn man russische Medien zurzeit in Augenschein nimmt, dann scheinen die USA die besten Freunde Russlands zu werden. Europa spielt überhaupt keine Rolle mehr.
Keine Lösungsangebote

The Pioneer - Business Class Edition Trump/Selenskyj: Was wirklich geschah

Business Class Edition
Trump/Selenskyj: Was wirklich geschah
Gabor Steingart, Dienstag, 04.03.2025
Guten Morgen,
Trump bleibt Trump. Auch weil wir ihn dazu machen.
Krass. Schrecklich. Unfassbar. Was immer der amerikanische Präsident tut oder sagt, wird im europäischen Mediengewerbe unverzüglich zu einem neuen Erregungsschub verarbeitet. Die meisten Medien unterscheiden sich nur noch in der Portionsgröße dieser Erregung. Komplexität gilt als lästig, Differenzierung als Verrat.
Damit dienen die Medien ihrem Geschäftsmodell und zugleich der allgemeinen Sehnsucht nach Vereinfachung. Wenn Menschen die Komplexität einer Situation nicht aushalten, neigen sie dazu, die Realität zu vereinfachen, um innere Spannungen (Dissonanzen) zu vermeiden. Das nennt man in der Psychologie „Kognitive Dissonanzreduktion“.
Es kommt in der weiteren Folge zu dem, was die Experten „Confirmation Bias“ nennen. Man sucht Informationen, um bestehende Überzeugungen zu bestätigen, während man widersprüchliche Informationen ignoriert. Diesen menschlichen Instinkt machen sich Wahlkampfstrategen, aber auch die Medien zunutze. Die Bestätigung der Bestätigung sorgt für das wohlige Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen.
Zurück zu Trump. Wer die gesamte Begegnung zwischen ihm und Selenskyj verfolgt hat und sich an die Geschichte der amerikanischen Militärinterventionen erinnert, wird zu anderen Schlussfolgerungen kommen, als die bisher verbreiteten. Er muss sein Trump-Bild nicht verwerfen, aber womöglich relativieren.
Hier vier Anmerkungen, die uns helfen, die Eindimensionalität des Trump-Bashings zu überwinden.

02 März 2025

Selenskyj im Weißen Haus

"Den Vizepräsidenten der USA vor laufenden Kameras in einem Gespräch als Schlampe zu bezeichnen. Das allein würde schon den Rauswurf rechtfertigen. "
Selenskyj im weißen Haus
In der medialen Berichterstattung ist die Tatsache völlig untergegangen, dass Ukraines Präsident Selenskyj ins Weiße Haus gekommen war, um einen ausgehandelten Vertrag zu unterschreiben. Glaubte er wirklich, Trump und Vance vor laufenden Kameras die „Sicherheitsgarantie“ abhandeln zu können, die seine Leute mit denen Trumps in den langen Gesprächen nicht bekommen hatten?
Unter denen, die das gesamte Interview gesehen haben, mehren sich "Augenzeugen" in sozialen und anderen Medien, die zu differenzierteren Auffassungen kommen als der Mainstream.
Hier ein paar Beispiele:
"Wer glaubt, er könne die Dynamik der gestrigen Ereignisse im Weißen Haus aus den weithin kursierenden rund 8 Minuten eines Videoschnipsels erfassen, dürfte einem Irrtum unterliegen. Betrachtet man die Zusammenkunft über 50 Minuten, ergibt sich ein deutlich anderes Bild. In den ersten 40 Minuten zeigt sich ein Gespräch, bei dem namentlich Donald Trump um Verständigung, um Verständnis, um Beruhigung und um einen "Deal" bemüht ist."
"Selenskyj wird vorgehalten, nicht verstanden zu haben, dass bei Trump im Weißen Haus ein anderes Klima herrsche als in den Kabinetten der europäischen Staats- und Regierungschefs. Da er dort stets als Vertreter eines unter Krieg und Not leidenden Landes bemitleidet, ermuntert und gehätschelt worden sei, habe er es sich angewöhnt, fordernd aufzutreten, niemand habe ihn in die Schranken gewiesen. Doch Trump sei frei von Sentimentalitäten, moralische Kategorien seien ihm fremd, ihn interessiere nun der erfolgreiche Abschluss eines „Deals“."
"Die gesamte deutsche Politik wendet sich gerade gegen den wichtigsten Verbündeten, weil sie sieben Minuten Video statt vierzig Minuten geguckt haben. Selenskyj war nur Minuten von einem Deal mit Donald Trump entfernt, der womöglich hätte Frieden bringen können. Aber er wählte die vollkommen unnötige Eskalation mit seinem wichtigsten Verbündeten. Genau wie jetzt deutsche Politiker. Alle nicht in der Lage, sich einmal in Ruhe die ganze Pressekonferenz anzugucken, bevor sie sich äußern? Davor sollten wir Angst haben."
"Ich habe mir jetzt auch mal das ganze Video angeschaut. Es gibt hier m.E. zwei große Fehler vor dem “grande finale”:

Justiz und Meinungsfreiheit „Erschüttert das Vertrauen normaler Bürger in den Rechtsstaat“ (WELT+)

US-Reportage über Meinungsfreiheit in Deutschland sorgt weltweit für Fassungslosigkeit
Ex-Bundesverfassungsgerichts-Präsident Papier: "Mit Schlagworten wie Hatespeech, Fake News oder Hass und Hetze wird oftmals der Versuch unternommen, den Korridor zulässiger Meinungsäußerungen peu à peu enger zu machen."

Justiz und Meinungsfreiheit

„Erschüttert das Vertrauen normaler Bürger in den Rechtsstaat“ (WELT+)
Von Frédéric Schwilden, Autor, 01.03.2025 5 Min
Hausdurchsuchungen wegen Internet-Kommentaren: Aussagen deutscher Staatsanwälte, die im US-Fernsehen über ihr Vorgehen erzählen, befeuern die Debatte über Meinungsfreiheit. Was sagen Staatsanwälte und ehemalige Bundesrichter wie Hans-Jürgen Papier zum deutschen Sonderweg im Kampf gegen „Hass und Hetze“?
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz behauptete Amerikas Vizepräsident J.D. Vance, die Meinungsfreiheit in Deutschland sei bedroht. Der deutsche Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck antwortete gereizt: „It’s none of your business.“ Vance sprach aus einer interessanten Position, denn seit dem Wechsel im Weißen Haus scheint die Meinungsfreiheit eher in den USA unter Beschuss zu stehen.
Die Regierung Trump entzog der White House Correspondents Association das Recht zu entscheiden, welche Reporter aus dem Oval Office berichten. In vielen Bundesstaaten sind in den vergangenen Jahren Hunderte Büchern aus Schulen verbannt worden – darunter auch Werke von Voltaire, Mark Twain und sogar Anne Franks Tagebuch. Bestätigt fühlen mag sich Vance gleichwohl durch die Reaktionen des deutschen Staates auf einen Post mit dem Konterfei Habecks und dem Text „Schwachkopf Professional“.

Reaktionen der NGOs Verhält sich so, wer nichts zu verbergen hat? (WELT+)

Stimmen Sie der Meinung zu? Ja 7.375 - Nein 120
Markus Söder in der WELT AM SONNTAG:
„Gerade in Ministerien der Grünen haben sich NGOs wie Kraken ausgebreitet“
Reaktionen der NGOs
Verhält sich so, wer nichts zu verbergen hat? (WELT+)
Von Anna Schneider, Chefreporterin, 01.03.2025, 6 Min
Einschüchterung, Drohung, Zensur – die Aufregung der deutschen „N“GOs kennt dieser Tage keine Grenzen. Dabei hat die Union im Bundestag nur sachliche Fragen zur Verwendung von Steuergeldern gestellt. Auf die Antworten der Regierung darf man gespannt sein.
Fragen stellen gilt nun auch als rechts, das war nach diversen anderen Kategorien (Nackensteak essen, Verbrenner fahren, Meinungsfreiheit feiern, etc. pp.) aber eh abzusehen. Die Union bediene sich bei den Methoden der Ultra-Rechten, zitterte Linken-Chef Jan van Aken dieser Tage auf X vor sich hin, sie drohe Initiativen aus der Zivilgesellschaft. Spannend, was für manche schon als Drohung durchgeht. Staatskohle bekommen ist also sehr okay, Auskunft über Erhalt oder Verwendung der Staatskohle geben eher nicht so, Transparenz ist offenbar nicht wirklich jedermanns Sache. Schon gar nicht dann, wenn man doch täglich mit dem Retten der deutschen Demokratie beschäftigt ist, wer hat da noch Zeit und Willen zum Buchführen – oder Auskunft geben.