"Ihre Meinungen formulieren die Menschen möglichst unter Kenntnis der Meinung anderer".
2. Wichtig ist es, das Prinzip der Volksferne konsequent auch im Bundeskabinett umzusetzen. Wahlverlierer wie Saskia Esken und Lars Klingbeil – die die Stimmenanteile ihrer SPD um 9,3 Prozentpunkte dezimiert haben – sollten unbedingt erneut an die Tränken der Macht geführt werden. Streng nach Kurt Tucholsky:
Wahlen ändern nichts. Sonst wären sie verboten.
3. Gemeinsam mit der abgewählten Regierung befördere
man die ehemalige Außenministerin auf einen hochdotierten
Versorgungsposten nach New York. Die „Aktion Abendrot für ein
Auslaufmodell“, lästert Christoph Heusgen, bis Ende
Februar 2025 Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz. Dabei
handelt es sich doch hier nur um das reguläre Bonusprogramm für
Berufspolitiker.
4. Man baue das Bundeskanzleramt, dessen Verdopplung schon unter Merkel beschlossen war, konsequent weiter aus. Das ist schon aus psychologischen Gründen geboten: Ein Kanzler Merz
muss schließlich die geringe demokratische Legitimation (48,8 Prozent
haben Kohl, 41,5 Prozent Merkel, aber nur 28,6 Prozent Merz gewählt) mit
der maximalen Quadratmeterzahl des Regierungssitzes kompensieren.
5. Da die Staatsfinanzen ohnehin bald ruiniert sind, bewilligt man sich schnell noch einen Kredit in Höhe von einer Billion Euro. Um den Illusionscharakter dieser wundersamen Geldvermehrung zu unterstreichen, verzichte man auf einen Tilgungsplan. Der Ritt auf der Rasierklinge ist nichts für Angsthasen.
6. Damit keine schlechte Stimmung aufkommt, genehmige
man dem öffentlichen Dienst und seinen 2,5 Millionen Beschäftigten
schnell noch eine 5,5-prozentige Gehaltserhöhung, plus einige
zusätzliche bezahlte Urlaubstage. Das Wort Nachhaltigkeit möge
wenigstens in der Plünderung der Staatskasse seine Erfüllung finden.
7. Man lasse die Kettensäge in den USA und die Bürokratie in Deutschland weiter wuchern. Die fast 400.000 zusätzlichen Stellen im öffentlichen Dienst, die seit dem Jahr 2000 geschaffen wurden, dürfen auf keinen Fall in Gefahr gebracht werden. Der Staatsapparat hasst das Wort Bürokratieabbau wie Dracula die Knoblauchzehe.
8. Man ignoriere die Dringlichkeitsliste der Bürger, die sich bei der illegalen Migration eine Schubumkehr gewünscht hatten. Stattdessen lasse man den Zustrom weiter strömen, bis der Kipppunkt erreicht wird, bis die Wohnquartiere überfüllt sind und freiwillig keiner mehr kommen mag. Unser Herz ist groß, unser Hirn ist klein, hatte schon Ex-Bundespräsident Joachim Gauck gesagt. Zumindest so ähnlich.
9. Man sorge dafür, dass die finanziellen Anreize für diejenigen, die nach Deutschland kommen, unbedingt erhalten bleiben. Die sogenannte Brot-Bett-Seife-Regelung – nach der abgelehnte Asylbewerber nur noch Unterkunft und Verpflegung erhalten – darf auf keinen Fall zur Umsetzung kommen. Stattdessen sorge man in Umkehrung des Wählerwillens dafür, dass die Abschiebung der über 200.000 Ausreisepflichtigen nicht vollstreckt werde. Völker, hört die Signale.
10. Das Bürgergeld als bedingungsloses Grundeinkommen muss gerade jetzt erhalten bleiben. Es geht schließlich darum, so Peter Sloterdijk,
„ein wachsendes Heer an Leistungsfernen, die tendenziell nie wieder in
der Leistungszone auftauchen werden, in die Abhängigkeit des
Transfersystems zu locken“. Das hat schon bisher gut funktioniert. Oder
wie die Amerikaner sagen: „Never change a winning system.“
Fazit: Falls die Schaffung einer Republik ohne Republikaner das Ziel des gegenwärtigen Koalitionspokers sein sollte, sind die Beteiligten gut vorangekommen. Oder weniger zynisch gesagt: Wer jetzt noch in der Isolationsfurcht lebt, ist selber schuld. Hannah Arendt ermuntert uns, die Schweigespirale zu durchbrechen:
Niemand hat das Recht zu gehorchen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen