07 Juni 2022

XXL-Inflation: Die wahren Verantwortlichen (ThePioneer)

XXL-Inflation: Die wahren Verantwortlichen (ThePioneer)
Guten Morgen,
Frieden ist das höchste Gut“, plakatieren derzeit die „Grünen“. Aber die Verletzung der Geldwertstabilität, würde man ihnen gerne zurufen, ist auch kein Kavaliersdelikt. Es bleibt Putins Krieg, aber es ist unsere Inflation.
Zwei Schuldige für die nun offensichtlich gewordene Zerstörung von Wohlstand und Kaufkraft sind zu benennen, die beide nicht in Moskau wohnen. Womöglich ist das sogar der Grund, warum von den Regierungsparteien keine ernsthaft mit dem Bürger über Ursache und Wirkung dieser Jahrhundert-Inflation sprechen möchte. Beide Hände eines jeden Regierungspolitikers zeigen derzeit empört in Richtung Kreml, sodass für den Griff an die eigene Nase keine Hand übrig bleibt. 
Dabei besitzen Krieg und Inflation eine große Gemeinsamkeit. Beides kann nur der Staat in Gang setzen und kann auch nur der Staat beenden. Der Kapitalismus mag aus Sicht seiner Kritiker böse und allgegenwärtig sein. Doch Kriegführen, Gelddrucken und Zinsenfestsetzen, das kann er aus eigener Kraft und Herrlichkeit nicht.
Wenn wir also über Inflation sprechen, dann sprechen wir über die Kernkompetenz des Staates. Ihm gehört die Notenbank. Er beruft die EZB-Präsidentin und den Bundesbank-Chef
Die Inflationsfolgen sind für die Deutschen ökonomisch, politisch und sozial von höchster Relevanz. Die Verengung der politischen Debatte auf die Frage „schwere oder leichte Waffen für die Ukraine?“ bedeutet daher eine Banalisierung und letztlich auch eine Fiktionalisierung von Politik.  
Das Inflationsopfer, das sich Gott sei Dank vom Kriegsopfer unterscheidet, ist körperlich unversehrt. Die Gehaltsüberweisung des Arbeitgebers sieht aus wie immer. Der Bankauszug vom Sparbuch oder Aktiendepot weist keinerlei Besonderheiten auf.
Aber spätestens an der Ladentheke, im Autohaus und im Reisebüro, an der Tankstelle und auch bei der Begleichung von Miete und Mietnebenkosten fällt auf, dass hier etwas ins Rutschen geraten ist, das dem Geld die Stabilität raubt und vielen Menschen die Zukunftsgewissheit.
Womit wir bei den Schuldigen wären, die jahrelang Hand in Hand gearbeitet haben. Denn die europäischen Schuldenpolitiker verfeuerten jene Billionen, die von den europäischen Notenbanken für sie gedruckt wurden. What-Ever-It-Takes war der Schlachtruf einer verrückten Zeit. Die Amerikaner würden die Beteiligten „Partners in Crime“ nennen.

Fakt ist: Seit der Weltfinanzkrise 2008 hat die EZB rund sechs Billionen Euro zusätzlich in den Markt gepumpt. Damit hat sich die Summe des Zentralbankgeldes im Euroraum seit 2008 mehr als versechsfacht. Dem Löwenanteil dieses Geldes steht kein volkswirtschaftlicher Wert, also weder ein zusätzlicher Umsatz noch ein zusätzlicher Gewinn gegenüber, weshalb die Experten auch von einem Geldüberhang sprechen. 

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