01 Juni 2022

Wie ARD und ZDF Kinder sexualisieren und umerziehen (WELT+)

Laut Medienstaatsvertrag ist es die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die deutsche Öffentlichkeit neutral und realitätsgetreu zu informieren. Davon hat sich der ÖRR leider in Teilen weit entfernt. Immer mehr Ideologie bestimmt das Programm, Nischenthemen und kontroverse Randerscheinungen werden in den Fokus gerückt. Bereits Kindern und Jugendlichen werden Fetische, aber auch radikale Gender-Theorien vermittelt - häufig nicht altersgerecht. Viele Eltern wären schockiert, wenn sie wüssten, wie der ÖRR ihre Kinder teilweise schamlos indoktriniert. Fünf Gastautoren haben in der Welt nun Beiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks analysiert. Ihr Fazit: ARD, ZDF und Co. verfolgten eine bedrohliche Agenda.
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«Tendenziöse und Ideologie-basierte Berichte»: Wissenschafter und Ärzte fordern von ARD und ZDF Rückkehr zu Fakten bei der menschlichen Biologie (NZZ)
Eine Gruppe von Wissenschaftern und Ärzten wendet sich in einem Aufruf gegen eine aus ihrer Sicht Ideologie-basierte Berichterstattung im öffentlichrechtlichen Rundfunk. Insbesondere in Jugendprogrammen würden Beiträge etwa zu sexueller Identität journalistische Standards verletzen.
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Zwischen Gender und Klima: Wie der öffentlichrechtliche Rundfunk junge Menschen auf Instagram indoktriniert (NZZ)
Mit rund 250 Instagram-Kanälen wollen ARD, ZDF und Co. in Deutschland die Jugend erreichen. Journalistische Standards werden dabei oft missachtet, an Ausgewogenheit fehlt es ganz.  

Wie ARD und ZDF Kinder sexualisieren und umerziehen (WELT+)
Transgender-Ideologie in der „Sendung mit der Maus“, Videos zu Penisentfernung oder Drogen-Sex: Fünf Gastautoren, Biologen und Mediziner, haben Beiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks analysiert. Ihr Vorwurf: ARD, ZDF und Co. verfolgten eine bedrohliche Agenda.

Zunächst ging es um wissenschaftliche Korrektheit. Wir, eine Gruppe verschiedener Wissenschaftler, hatten uns zum Ziel gesetzt, der Fehlinformation der „Vielgeschlechtlichkeit“ auf die Spur zu kommen. Wir wollten herausfinden, ob es tatsächlich stimmt, dass in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) die bestätigte wissenschaftliche Erkenntnis der Zweigeschlechtlichkeit infrage gestellt wird. Das war uns berichtet worden, und wir mochten es zunächst kaum glauben.

Doch was wir in einigen Dutzend Sendungen des ÖRR quer durch alle Kanäle sahen, bot ein erschreckendes Bild. Wir waren uns einig: Das ist kein Journalismus mehr. Es ist nur noch eine Inszenierung von Journalismus.

Angefangen von der Wissenschaftssendung „Quarks“ mit Ranga Yogeshwar bis in die zahllosen Social-Media-Kanäle hinein wurde in den von uns betrachteten Sendungen durchgängig die Tatsache geleugnet, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Im gleichen, ideologisierenden Zungenschlag liefen in diesen Serien Themen wie „Pronomen“, „Wie ist das, Pornos zu drehen?“ , Drogen-Gruppenanalsex oder verstörende realitätsverzerrende Meinungsmache mit zweifelhaften Zahlen über eine angeblich hasserfüllte, LGBTQ-feindliche Gesellschaft.

Wir fragten uns: Wie kann das sein? Warum bleiben biologische Fakten unberücksichtigt? Warum werden Kinder auf Kanälen, welche die wenigsten Eltern überhaupt auf dem Radar haben dürften, indoktriniert und – anstelle einer altersgerechten Sexualaufklärung – aufdringlich sexualisiert? Dies widerspricht dem Medienstaatsvertrag, wonach ihre Lebenswirklichkeit und ihre Interessen in den Mittelpunkt zu stellen sind. Was geschieht hier, und warum versagen augenscheinlich die Kontrolleinrichtungen wie die Rundfunk-, Fernseh- und Hörfunkräte?

Unsere Beobachtungen schockierten uns derart, dass wir ein 50-seitiges Dossier und einen Aufruf verfasst haben, die wir hiermit öffentlich machen.

Jeder kann nachlesen, inwiefern die Berichterstattung des ÖRR weder anerkannten journalistischen Grundsätzen folgt noch wissenschaftlich fundiert ist. Unsere Zusammenstellung dokumentiert falsche Darstellungen und tendenziöse Berichterstattung, Begriffsverwirrung und Bedeutungsverschiebung: Wissenschaftler und Kritiker werden in vielen Sendungen nicht gehört, fragwürdigen „Experten“ hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der „Toleranz“ viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet.

Es entsteht somit ein auf widerlegbaren Falschaussagen fußendes Zerrbild der Realität, welchem Kinder und Jugendliche nun selbst in der früher harmlosen „Sendung mit der Maus“ ausgesetzt werden.

Wir fordern den ÖRR dazu auf, biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäßer darzustellen. Wir verlangen eine Abkehr von ideologischer Betrachtungsweise – und zwar insbesondere bei dem Trend-Thema „trans“. Wir fordern ein sofortiges Umsteuern des ÖRR und wünschen uns eine breite Diskussion, da wir davon ausgehen, dass unsere stichprobenartige Überprüfung nur die Spitze eines Eisbergs darstellt.

Mit unseren Forderungen stehen wir nicht allein da; 120 Wissenschaftler, Mediziner, Psychologen, Pädagogen und Vertreter anderer Professionen aus ganz Deutschland schlossen sich an. Unterstützt wurde die Aktion auch von der Schwulen- und Lesben-Interessenvertretung LGB Alliance.

Wir fordern nicht nur die Redaktionen und Intendanten des ÖRR zum Umsteuern auf, sondern richten unseren Appell auch an die Kontrollinstanzen der Rundfunk- und Fernsehräte sowie an die Politik: Setzen Sie sich aktiv dafür ein, dass der ÖRR sachangemessen, neutral, wahrheitsgemäß und mit Achtung der Würde aller Menschen berichtet!

Wir schreiben in vollstem Respekt vor der Aufgabe von Journalisten für unsere Demokratie. Es geht uns also ausdrücklich nicht um die Abschaffung des ÖRR, sondern um dessen Rückkehr zum Sendeauftrag. Schließlich sind die gebührenfinanzierten Formate in besonderem Maße nicht nur auf die Grundsätze des Pressekodex, die Achtung der Wahrheit und die sorgfältige Recherche verpflichtet.

Für diese Formate gilt auch der Medienstaatsvertrag mit der Formulierung, die Programme hätten die Würde des Menschen ebenso zu achten und zu schützen wie die sittlichen Überzeugungen der Bevölkerung. Die Angebote sollen dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinungen anderer zu stärken, heißt es.

Eine besondere Verantwortung hat der ÖRR hierbei gegenüber Kindern und Heranwachsenden. Wenn diese das Jugendprogramm des ÖRR in Sendungen, im Internet oder auf sozialen Medien konsumieren, kann nichts schiefgehen, mögen Eltern vertrauensvoll denken. Tatsächlich aber sind wir auf Kanälen wie „Funk“, „Reporter“, „Die da oben“, und „Y-Kollektiv“ auf Beiträge gestoßen, die Kannibalismus (über 2,5 Millionen Aufrufe), Vampir-Fetische (über eine Million Aufrufe) oder „Wie ist es, vergewaltigt zu werden?“ (über drei Millionen Aufrufe) unreflektiert an Kinder herantragen.
     In TV-Sendungen, Rundfunkbeiträgen und auf den Social-Media-Kanälen des ÖRR ist zudem – immer ausgehend von der Falschaussage der Vielgeschlechtlichkeit – „trans“ ein Dauerthema. Der „Weg in den richtigen Körper“ wird als kinderleichter Schritt geschildert. Es geht um den Einsatz von Pubertätsblockern, die Gabe gegengeschlechtlicher Hormone und die chirurgische Entfernung von Penis, Brust und Gebärmutter. Die psychischen und körperlich schweren und irreversiblen Folgen solcher Maßnahmen werden allerdings entweder überhaupt nicht geschildert oder bestenfalls nebenbei erwähnt.

Stattdessen zielt die Berichterstattung darauf ab, den Forderungen von Trans-Lobbygruppen Gehör zu verschaffen, denen zufolge man das biologische Geschlecht wechseln könne, indem man sich sozial schlicht als dieses Geschlecht „identifiziere“. Bis hin zur „Sendung mit der Maus“ wird das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ vollkommen unkritisch beworben.

Der Eindruck einer systematischen Unterstützung der von Grünen und FDP geplanten Reform des Transsexuellengesetzes drängt sich auf. Danach soll künftig jeder sein Geschlecht durch einen Sprechakt ändern können und sollen mit vollendetem 14. Lebensjahr Kinder auch gegen den Willen ihrer Eltern über eine hormonelle und operative „Anpassung“ entscheiden können. Kindern wird somit künftig noch vor vollendeter Geschlechtsreife während der Pubertät eine Entscheidung in die Hände gelegt, deren Folgen nicht zu überblicken sind: Das, so scheint es, will der ÖRR gesellschaftlich und politisch durchboxen.

Diese bedrohliche Entwicklung des ÖRR muss in der Öffentlichkeit diskutiert und gestoppt werden. Die Öffentlichkeit muss die Augen aufmachen. Es kann nicht angehen, dass eine kleine Anzahl von Aktivisten mit ihrer „woken“ Trans-Ideologie den ÖRR unterwandert, Falschdarstellungen als vermeintlichen Stand der Wissenschaft verbreitet und das Leben von Kindern und Jugendlichen nachhaltig beschädigt. Eltern wissen in der Regel nicht, was mit solchen Sendungen den Kindern angetan wird und mit welchen Botschaften diese indoktriniert werden. Niemand hat den ÖRR beauftragt, Kinder im Sinne einer ideologisch motivierten Agenda umzuerziehen.

Die Autoren:

Rieke Hümpel ist Diplombiologin und als Texterin und freie Journalistin selbstständig.

Prof. Uwe Steinhoff ist Professor und Head am Department of Politics and Public Administration der Universität Hongkong. Er promovierte an der Universität Würzburg, war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin von 2002–2003 und Research Associate im Oxford Leverhulme Programme on the Changing Character of War am Department of Politics and International Relations der Universität Oxford von 2004–2007.

Dr. Antje Galuschka ist Diplom-Biologin und hat sich während ihrer Promotion am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Standort Lübeck mit Struktur-Funktions-Beziehungen des Mycoplasma arthritidis Superantigens beschäftigt. Sie ist Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und setzt sich für Frauenrechte ein.

Dr. Alexander Korte ist Leitender Oberarzt an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2004 behandelt er Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie. Korte übernahm als unabhängiger medizinischer Sachverständiger die Stellungnahme zu den Gesetzentwürfen und kritisiert diese stark.

Marie-Luise Vollbrecht ist Doktorandin der Biologie (Behavioural Physiology) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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