Diese Staatlichkeit ist ein Moloch geworden, der seinen Bürgern ungeniert ins Portemonnaie greift, ihnen einen immer größeren Anteil am Sozialprodukt abverlangt und in seinem tief ausgeprägten Misstrauen die privaten Dokumentationspflichten ausweitet und staatliche Kontrollbefugnisse verschärft. Bei allem verdient der Staat mit – beim Arbeiten, beim Wohnen, beim Essen, Trinken, Autofahren – und auch am Sterbebett hält er die Hand auf.
Dabei könnten die Bürger einen effektiven Staat gut gebrauchen. Einen Staat, der sich um die Schulbildung der Kinder kümmert. Einen, der die Landesverteidigung sicherstellt. Einen, der die Infrastruktur der Verkehrswege auf dem modernsten Stand hält. Einen, der die Digitalisierung vorantreibt.
Doch diesen dem Bürger nützlichen Staat gibt es nur in den Politikerreden. Im Alltag begegnen den Menschen verfallene Schulgebäude, Lücken im Lehrplan, verspätete Bahnen, riesige Funklöcher und eine Bundeswehr, die das Land keine 24 Stunden gegen die russische Armee verteidigen könnte.
Man kann es auch so formulieren: Der deutsche Staat versagt auf höchstem Niveau. Das sind die fünf Gründe für diesen Sachverhalt.
# 1 SPD, Grüne und FDP sind Staatsparteien par excellence
Die Bundesverwaltung hat unter der Ampel mit 300.000 Beschäftigten
eine Rekordgröße erreicht, allein in den Ministerien sind inzwischen
mehr als 30.000 Mitarbeiter beschäftigt – seit Amtsantritt hat die Ampel
rund 1.800 neue Ministerialbeamte installiert. Insgesamt sind die Personalkosten des Bundes seit 2020 um acht Milliarden Euro gestiegen und werden 2024 mehr als 43 Milliarden Euro betragen.
Die Ampelregierung hat die Zahl der verbeamteten Staatssekretäre und Parlamentarischen Staatssekretäre auf Rekordniveau hochgefahren. Allesamt Top-Positionen mit Spitzen-Salär. Dabei steht im Koalitionsvertrag noch der schöne Satz:
"Die Verwaltung soll agiler und digitaler werden. Sie muss auf interdisziplinäre und kreative Problemlösungen setzen. Wir werden sie konsequent aus der Nutzungsperspektive heraus denken".
Die Wahrheit sieht anders aus: 37 Parlamentarische Staatssekretäre gibt es derzeit – demnach hat nahezu jeder 11. Bundestagsabgeordnete der Koalition ein solch lukratives Amt inne. Hinzu kommt eine Rekordzahl an Beauftragten der Bundesregierung – derzeit sind es 46. Seit 2010 wurden zwar acht Beauftragte abgeschafft, 13 neue sind jedoch hinzugekommen, darunter die Beauftragten für Queers und Antirassismus, ein Beauftragter für Antiziganismus, also die Rechte der Zigeuner, und einen Beauftragten für das Meer gibt es seit 2022 auch.
# 2 Die Bürokratie nährt die Bürokratie
Die Bundesverwaltung ist mittlerweile eine Bürokratie, die nicht mehr anderen Menschen dient, sondern die sich leidenschaftlich der Selbstbeschäftigung hingibt. Dieser Vorgang – die Kritiker sprechen von Selbstbedienung – nennt sich im Amtsdeutschen „Selbstverwaltung des Bundes“ und wird sogar gemessen. Gemäß dieser Messung erreicht der Verwaltungskosten-Etat des Bundes 2024 die Rekordmarke von 24 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie 2015.
Gegenüber dem Jahr 2020 bedeutet das einen Zuwachs von sieben Milliarden Euro. In diesem Posten verstecken sich auch die Unterbringungs- und Renovierungskosten
für das wachsende Personal sowie deren Ausstattung mit Computern,
Mobiltelefonen und Satellitenschüsseln. Nicht zu vergessen die Spesen.
Diese Selbstverwaltung frisst Gelder, die eigentlich für andere bestimmt sind. Zum Beispiel wurden für die Kindergrundsicherung zum Start 2025 vorerst zwei Milliarden Euro eingeplant. Jedes Jahr sind zusätzlich mehr als 400 Millionen Euro nötig und insgesamt mehr als 5.000 neue Stellen, um das Bürokratiemonster „Kindergrundsicherung“ zu bändigen. Wichtig ist der Politik auch, die bisherige Familienkasse in Familienservice umzubenennen. Das sind lediglich zwei neue Silben am Ende, Kostenpunkt aber 750.000 Euro für neue Behördenschilder und ein schickes Design.
Bei der Rente die gleiche Neigung zur Selbstbeschäftigung: Zur Berechnung der Grundrente wurden 3.500 neue Stellen geschaffen. Kostenpunkt: Über 460 Millionen Euro. Diese Menschen verzehren das Geld, von dem der Bundestag glaubte, es sei für die Grundrentner bestimmt.
# 3 Exekutive und Legislative wollen nicht sparen, sondern protzen
Der auf 736 Abgeordnete vergrößerte Bundestag verschlingt jährliche Kosten von 1,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In der Nationalversammlung der Franzosen sitzen 577 Abgeordnete, im britischen Unterhaus 650 und selbst im Repräsentantenhaus auf Capitol Hill residieren lediglich 435 Parlamentarier. Das deutsche Parlament ist Spitze, zumindest bei den Kosten.
Fazit: In seiner unstillbaren Gier nach Gegenwart riskiert der Staat unsere Zukunft. Das Unverständnis im Bürgertum über diese Raupe Nimmersatt ist mittlerweile ein kollektives. Viele Bürger sind Bauern im Wartestand.
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