Erich Honecker hätte Tränen in den Augen gehabt
Man nehme also eine große Portion Ideologie, ein paar gecastete „Durchschnittsbürger“, eine Handvoll aus dem Zusammenhang gerissener AfD-Zitate, einen angeheuerten Laienschauspieler, ein ausgewähltes Studiopublikum, einen Moderator, der linksstramm auf Linie ist und fertig ist der als „Unterhaltungsshow“ getarnte ARD-Propaganda-Budenzauber wenige Tage vor der Brandenburg-Wahl, der dem öffentlich-rechtlichen Zuschauer beibringen sollte, warum die AfD eine ganz doll böse Partei ist, die man auf gar keinen Fall wählen sollte.
Erich Honecker hätte Tränen in den Augen gehabt, hätten seine
Propagandabeauftragten in der DDR solche Inszenierung zustande gebracht.
Manche Szenen muss man bildlich beschreiben, um die Infantilität und
plumpe Meinungsmache, aber auch die öffentliche Bestrafung vor laufender
Kamera bei „falscher“ politischer Gesinnung wiederzugeben.
Da steht also beispielsweise die ARD-Morgenmagazin-Moderatorin Anna Planken im Raum, wo bereits wie aus überdimensionalen Legosteinen ein zusammengebasteltes Spielhaus mit Aufschriften wie „Verfassungsgericht“, „Grundgesetz“, „wenig Arbeitslose“ oder „bunte Gesellschaft“ aufgebaut ist, während dann ein paar Komparsen durch die Menge der Teilnehmer ein Dach mit der Aufschrift „Demokratie“ hereintragen und das Dach aufsetzen. Dann wird zur besseren Veranschaulichung unter Ansage „Wir rütteln da mal dran, das ist unsere gesellschaftliche Basis im Jahr 2024“ noch einmal wirklich gerüttelt, um zu zeigen, wie großartig dieses Haus ist.
Eine Dramaturgie auf Kindergartenniveau. Ja liebe Kinderlein, schaut schön hin, wie wir unser demokratisches Haus hier ohne die AfD bauen und du willst dieses tolle Demokratiehaus doch nicht etwa mutwillig mit einer blauen Abrissbirne zerstören, oder? Es fehlte nur noch der „erhobene Zeigefinger“- Emoji. Klar ist, wer hier nicht mitmacht als demokratischer Hausbesetzer und Türsteher wider die finsteren Kräfte der Höckes und Weidels, ist natürlich selbstredend auf der falschen Seite der Macht.
Volkserziehung zur besten Sendezeit
Auch der ARD-Nachrichtensprecher Ingo Zamperoni war sich nicht zu
schade, bei dieser Volkserziehung zur besten Sendezeit mitzumachen. Ihm
wurde in diesem großen Gesinnungstest die Rolle des „Bad Cop“ zugeteilt,
um sich jene der 100 Teilnehmer vor laufender Kamera vorzuknöpfen, die
von der Kollegin Anna Planken mit den Worten „Sie dürfen nicht mehr
mitspielen“ hinter die Bühne geschickt wurden, weil sie leider, leider
bei der Frage zur AfD die falsche Antwort gegeben haben.
Ein ARD-Mitarbeiter rollt passend dazu ein schwarz-gelbes Absperrband
aus, um die Dissidenten sofort von der restlichen Gruppe zu isolieren.
Hinter der Bühne wird ihnen dann kindgerecht die Strafe, die sie gerade
vor Millionenpublikum auferlegt bekommen, von Zamperoni erklärt: Sie
sollen die Erfahrung machen, wie es ist ausgegrenzt zu werden, indem man
sie für ein paar Minuten zum Verhör hinter die Kulissen verbannt und
damit auch sicherstellt, dass ihnen im weiteren Verlauf der Sendung
nicht noch einmal ein Fauxpas unterläuft und sie wieder auf die stille
Treppe der ARD gesetzt werden. Ja, manche Bürger muss man eben etwas
härter rannehmen, um ihnen diese Demokratie endlich einzubläuen.
Passend zu diesem Skript mitten aus der ARD-Fernsehhölle brauchte es natürlich auch noch einen Komparsen, der sich reumütig innerhalb der Sendung von einem AfD-Sympathisanten zu einem AfD-Gegner bekehrt. Halleluja, wieder eine Seele vor dem rechten Abgrund gerettet, Vorhang, Applaus, Ende.
Bravo, Klassenziel erreicht!
Da wurde aus dem Laiendarsteller aus dem Internet, der dort freimütig
bekennt, demnächst auch für weitere ARD- und ZDF-Sendungen bereits
gebucht zu sein, wie durch Zauberhand der „Bürokaufmann Michael“, der
dem Ingo am Ende brav seine Sätze in die Kamera sprach, wie ihn die
Argumente in dieser Sendung so sehr überzeugt haben, dass er die AfD
jetzt nicht mehr toll findet. Bravo Michael, Klassenziel erreicht! Das
gibt sicher noch beim Rausgehen nicht nur eine Capri-Sonne, sondern auch
ein Fleißkärtchen mit drei Smileys. Erich hätte schon wieder Tränen der
Rührung und wieder wurde ein bisschen Licht mitten in Dunkeldeutschland
hinein gesendet.
Keine Frage, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt man im Moment alles, um den sich ankündigenden Wahlsieg der AfD in Brandenburg zu torpedieren. Es reicht eben nicht, dass man bereits in den Schulen „Demokratieunterricht“ macht, dass der Verfassungsschutz jeden, der nicht links blinkt, als „verifiziert rechtsextrem“ klassifiziert, oder dass selbst der CDU-Ministerpräsident Kretschmer in Sachsen ernsthaft zur Wahl des SPD-Manns Woidke in Brandenburg aufruft, anstatt seinen eigenen CDU-Parteikollegen zu unterstützen, was unter normalen Umständen ein Parteiausschlussverfahren nach sich ziehen müsste. Aber wir haben schließlich einen Demokratienotstand, weil die Bürger einfach wählen, was sie wollen, was so nicht weitergehen kann, und beim vereinten Kampf gegen rechts, müssen alle Register gezogen werden.
Die späte Rache des Frank Plasberg
Zum Skandal wird die Sendung „Die 100“, die am Montagabend den frei
gewordenen Sendeplatz von „Hart aber Fair“ eingenommen hatte, durch das
öffentlich-rechtliche Gebot der politischen Ausgewogenheit, das fest in
den Rundfunkverträgen verankert ist. Man kann kaum fassen, dass dies
Elendsprodukt deutscher Fernsehgeschichte aus der Produktionsfirma „Ansager und Schnipselmann“ des ehemaligen Hart-aber-Fair-Moderators Frank Plasberg stammt.
Vielleicht ist es auch nur seine späte Rache an der ARD, weil sie seine
einstige Erfolgssendung mit der rothaarigen Flasche Klamroth nachbesetzt
haben, um damit das einstige Flaggschiff deutscher Politdebatten völlig
gegen die Wand zu fahren. Gerne würde ich aber zum Ausgleich die
Sendung „Sind die Grünen eine Gefahr für Deutschland?“ oder „Hat die
Ampel abgewirtschaftet?“ sehen, aber das bleibt sicher in der Schublade
„Sendungen, die es niemals geben wird“ als Konzept hängen.
Um also im Showgeschäft zu bleiben: wäre die ganze Sache bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ die Millionenfrage: „Ist die AfD eigentlich …?
A: rechts,
B: rechtsextrem,
C: rechtsradikal oder
D: Wollt ihr uns eigentlich alle verarschen?“
gewesen, dann wäre die Antwort: „D, Herr Jauch!“
Und hier ein passendes Video dazu
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