09 September 2024

ARD und ZdF manipulieren Grafiken

Bericht aus Berlin“
Zu hohe Säulendiagramme für SPD und Grüne – ARD entschuldigt sich (WELT)
Während des „Berichts aus Berlin“ am Sonntag wird eine Grafik eingeblendet, deren Inhalt nicht stimmt. Umfrageergebnisse der AfD werden im Vergleich zu SPD und Grünen kleiner dargestellt, als sie tatsächlich sind. Die ARD gesteht den Fehler ein – doch der Spott lässt sich nicht mehr einfangen.
Eine Woche nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen dreht sich das Gespräch im „Bericht aus Berlin“ der ARD weiterhin um mögliche Koalitionen, die AfD und umstrittene Parteikader. Moderator Markus Preiß sprach während der am Sonntagabend ausgestrahlten Polit-Sendung mit Markus Söder. Der Vorsitzende der CSU beantwortet Fragen zu Sahra Wagenknecht und ihrer Partei, lobt den Wahlkampf seines Kollegen Mario Voigt (CDU) in Thüringen.
Dann passiert dem öffentlich-rechtlichen Fernsehformat ein Fehler, der im Internet für Spott und Häme sorgt. Moderator Preiß präsentiert Söder ein Säulendiagramm, das anzeigen soll, welche Partei der Befragte bei einer Bundestagswahl am Sonntag wählen würde.
 
Anmerkung: Das kann kein Fehler gewesen sein, sondern deutet auf eine gezielte Manipulation hin. Jede halbwegs gebräuchliche Tabellensoftware wandelt automatisch Zahlen in anschauliche und stimmige Grafiken um. Hier wurde der visuelle Effekt bewusst so gewollt. Auch das ZdF bedient sich derartiger Praktiken.
 
Eine bewährte und populäre Befragung, dessen Datengrundlage vom Forschungsinstitut „infratest dimap“ eingeholt wurde. Obwohl die Grafik gut zehn Sekunden lang eingeblendet wird, bleibt unbemerkt, dass die Höhe der Säulen nicht zu den Prozentwerten der angegebenen Umfrageergebnisse passt. Die Säule der SPD (15 Prozent) ist sichtbar höher als die der AfD (17 Prozent). Selbst die Säule der Grünen wurde knapp höher gezeichnet als die der AfD – und das, obwohl laut Umfrage nur 11 Prozent der Befragten bei einer Bundestagswahl am kommenden Sonntag die Grünen wählen würden. Kurz: Im direkten Vergleich zur AfD wurden die Säulen aller anderen Parteien als zu hoch dargestellt.
X-Nutzer zieht Vergleich zu „Goodbye Lenin“
„Wenn man im ‚Bericht aus Berlin‘ schon die unliebsamen Zahlen nicht ändern kann, dann doch wenigstens die visuelle Darstellung.“ spottet AfD-Chefin Alice Weidel am Tag nach der Ausstrahlung auf der Plattform X. „Irgendjemand spielt da ‚Goodbye Lenin‘“, schreibt ein anderer Nutzer.
Am Montag entschuldigte sich die ARD: „In der gestrigen Sendung ist uns leider ein Fehler unterlaufen. In der Grafik zur Sonntagsfrage stimmten die Größenverhältnisse der Balken nicht – die Zahlen waren korrekt.“ hieß es in einer X-Meldung, die am Mittag mitsamt einer korrigierten Version veröffentlicht wurde. „Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und korrigieren die Grafik.“
Ich gehe mal davon aus, dass die Entschuldigung ins Leere ging, weil Zuschauer von "Bericht aus Berlin" und X sich deutlich unterscheiden. 

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