01 März 2024

Eine Analyse - Journalistisches Modethema: „Warum hassen so viele die Grünen?“

Eine Analyse
Journalistisches Modethema: „Warum hassen so viele die Grünen?“
Zu den beliebtesten journalistischen Modethemen gehört die Frage, warum so viele die Grünen hassen. Verbunden ist die Frage mit der medialen Verteidigung der Partei. Dabei lohnt sich eine ehrliche Ursachenforschung.Journalisten jagen am liebsten in der Rotte. Deswegen gibt es Themen und Stoßrichtungen, die in nahezu jedem Medium die gleichen sind: Das ist mal die Temperatur im Jahr 2124, dann die lebensrettende Wirkung von Stoffmasken und, wenn’s grad passt, die Frage, warum die Stürmung eines Flughafens oder eines Ministeriums kein Terrorismus ist, wenn es von der Letzten Generation verbrochen wird. Das Modethema der Stunde ist der „Hass“™, der den Grünen entgegengebracht wird.

In den Beiträgen beklagen die Journalisten, dass es ein Tabubruch und ein Angriff auf die Demokratie sei, wenn Grünen-Chefin Ricarda Lang auf einer Veranstaltung ausgepfiffen wird oder wenn Bauern „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck den Weg blockieren. Ja, es sind die gleichen Journalisten, die das beklagen und es gleichzeitig in Ordnung fanden, wenn die Letzte Generation Arbeitnehmern den Weg zur Arbeit versperrte. Nein, sie erkennen den Widerspruch nicht. Journalisten mögen nicht viel gelernt haben. Über die eigenen Widersprüche hinwegzugehen, indes schon.
Nun soll dies kein Text über die Unzulänglichkeiten deutscher Journalisten werden. Sondern über die Unbeliebtheit der Grünen. Aber das hängt deutlich stärker miteinander zusammen, als es die besagten Journalisten in ihren eigenen Analysen erkennen. Denn die deutsche Medienlandschaft ist überwiegend grün. Vor allem der Teil der Medienlandschaft, der seinen Lebensunterhalt aus staatlich erpressten Zwangsgebühren erwirtschaftet. Im Gegenzug lobt keine Partei so sehr den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie die Grünen. Der Bruder des Königs mag halt den Absolutismus.

Die Grünen stehen bedingungslos zu den Öffentlich-Rechtlichen. Sie verteidigen bedingungslos die Pressefreiheit. Es sei denn, eine Journalistin erdreistet sich, sie zu kritisieren. So wie jüngst ZDF-Frau Andrea Maurer. Über die fielen die Grünen her wie Hyänen, die ein fußkrankes Zebra sehen. Maurers Aussage über die wirtschaftliche Schädlichkeit des Atomausstiegs solle der Sender zurücknehmen. Über sich lassen die Grünen nur Berichterstattung zu, die entweder sehr gut ist, euphorisch, liebedienerisch bis zur Selbstaufgabe oder Tina Hassel. So definieren sie Pressefreiheit.

Die Grünen sind eine der unbeliebtesten Parteien in Deutschland. In Umfragen geben die meisten Menschen an, dass sie auf keinen Fall die AfD wählen würden. Direkt dahinter kommen dann die Grünen. In ihrem Verhältnis zu den Medien steckt vieles von dem, was die Partei so unbeliebt macht: da ist die Intoleranz gegenüber anderen Meinungen. Die Erwartung, eine Vorzugsbehandlung zu erhalten. Aber vor allem: die Doppelmoral. Politische Feinde bis zur Vernichtung der Existenz zu verfolgen, weil diese angeblich gegen die Pressefreiheit seien – dann aber selbst intervenieren, wenn eine Journalistin zur Abwechslung nicht schwärmerisch auf ihren Guru Habeck schaut.

Oder: Den Konsum-Verzicht fordern, aber sich in staatlichen Stellen eine fette Gehaltserhöhung nach der nächsten gönnen. Gegen Fluglärm demonstrieren, aber permanent von Berlin nach Frankfurt jetten. Der Freiheit das Wort reden, aber Menschen verfolgen lassen, die sich gegen sie äußern. Sich für sprachliche Sensibilität einsetzen, Andersdenke aber permanent mit Rassismus- und Extremismusvorwürfen überziehen. Keine andere Partei ist so sehr von Doppelmoral geprägt wie die Grünen.
Dazu kommt die Arroganz, mit der Grüne auftreten. Sie haben keine Meinungen. Sie vertreten die Wahrheit. Am liebsten, wenn sie einen Wissenschaftler zitieren. Wer dann einen von 399 anderen Wissenschaftlern dagegenhält, den überziehen Grüne mit dem Vorwurf, ein „Wissenschaftsleugner“ zu sein. Der ganze Vorgang hat aber letztlich nichts mit dem Wissenschaftler zu tun, sondern mit den Grünen. Sie haben Recht. Das ist ihre wichtigste Regel. Alles, was sie bestätigt, ist demnach richtig. Egal, ob es sich um einen Atomphysiker handelt oder um eine Kartenlegerin.

Alles, was Grünen widerspricht, ist nicht falsch. Das wäre zu wenig. Es ist extremistisch, rassistisch, covidiotisch, klimaleugnerisch und so weiter. Grünen zu widersprechen ist Sakrileg, ist Gotteslästerung, wird unter der Ampel vom Inlands-Geheimdienst verfolgt. Die Welt eines Grünen dreht sich um den Grünen. Wie ein Karussell. Ein Parteitag der Grünen ist wie 1000 Karusselle, die nebeneinander stehen – und der Beobachter, der dabei neutral zu denken versucht, möchte nur noch brechen.

Die Grünen liegen oft daneben. Vielleicht nicht öfters als andere, aber durch ihren Habitus des Unfehlbaren wirken ihre Blamagen umso derber. Angefangen mit einer Außenministerin, die 360-Grad-Wenden hinlegen will oder andere Länder 100.000 Kilometer entfernt wähnt. Das steigert sich zu einem „Wirtschaftsminister“, der den Zusammenhang zwischen bezahlbarer Energie und dem Wohlstand einer Industrienation leugnet, und kann ekelhaft werden, wenn die Strömung der „Stadtindianer“ in den Grünen zuhause ist – die dem sexuellen Missbrauch an Kindern das Wort redet.
Eine Episode. Eine, die abgeschlossen ist. Ja. Vielleicht. Aber eine, in der viel Grünes steckt: vorgeben, sich für die Gesellschaft zu engagieren. In dem Fall, die freie Liebe zu fördern. In Wirklichkeit aber nur der eigenen Wollust das Wort führen, als Erwachsener mit Kindern schlafen wollen. Jeden niederschreien, der es anders sieht. Aber es dann totschweigen und jeden abstrafen wollen, der daran erinnert, nachdem es sich als das herausgestellt hat, was es immer schon war: ein ebenso dummer wie gefährlicher und ekelhafter Irrglaube.

Unterschiedliche Meinungen zu haben, ist in einer Demokratie normal. Sogar falsche Meinungen zu haben, die zu falschen Entscheidungen führen, geht in einer Demokratie in Ordnung. Die kennt ein System der Selbstbereinigung: Wahlen. In denen das korrigiert wird, was zuvor falsch gelaufen ist. Keine andere Partei führt aber so sehr wie die Grünen Bürgerräten das Wort oder will die Ergebnisse von Wahlen durch „Brandmauern“ korrigieren. Will also letztlich diese Selbstbereinigung der Demokratie abschaffen, weil sie auch die eigenen, die grünen Fehler reinigt – und es in der Wahrnehmung der Grünen keine grünen Fehler geben darf.

Das macht die Grünen gefährlich. Von Robespierre bis Pol Pot haben spätere Despoten immer wieder gedacht, sie wären unfehlbar und würden im Sinne der guten Sache handeln. Das erlaube ihnen dann auch mal, Regeln zu brechen. Am Ende solcher Gedanken rollen Köpfe, fließt Blut literweise. Die Grünen sind von diesem Denken auch befallen. Noch ist die Demokratie in Deutschland stark genug, dieses Denken abzuwehren. Doch mit sozialdemokratischen Opportunistinnen wie Nancy Faeser an der Seite der Grünen bröckelt die Demokratiemauer gegen die Grünen.

Menschen spüren das. Auch und gerade welche, die sich weniger mit Politik beschäftigen. Die sich nicht mit den Details auskennen wie etwa dem Unterschied zwischen Gesetzen und Verordnungen oder den Rechten und Zuständigkeiten des Bundesrates oder Bundestages. Umso mehr achten sie auf Anzeichen wie Intoleranz, Arroganz und den Hang zur Doppelmoral. Desto mehr vertrauen sie auf ihr Gefühl, wie gefährlich solche Eigenschaften sind. Und deshalb lehnen so viele die Grünen entschlossen ab.

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