Vertrauen der Deutschen in die Demokratie nimmt laut Umfrage rapide ab WELT+) 17.08.2023
Die Deutschen vertrauen der Demokratie immer weniger, ergab eine
Umfrage der Körber-Stiftung. Demnach glauben viele Befragte, Politiker
und Medienschaffende schauten auf sie herab. Das Vertrauen in die
Parteien ist auf einen Tiefpunkt gesunken.
Das
Vertrauen der Bundesbürger in die Demokratie nimmt einer Umfrage
zufolge rapide ab. Während im Herbst 2021 erst knapp ein Drittel der
Befragten angab, weniger großes oder geringes Vertrauen in die deutsche
Demokratie zu haben, stimmten der Aussage in diesem Sommer bereits 54
Prozent der Deutschen zu. Das ergab eine Befragung im Auftrag der
Körber-Stiftung.
An der repräsentativen Befragung von policy matters im Auftrag der Körber-Stiftung beteiligten sich im Juni und Juli 1113 Erwachsene. Rund 90 Prozent von ihnen erklärten dabei, dass ihnen ein Leben in Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie und geheime Wahlen wichtig seien. Gleichzeitig sagten 71 Prozent aber auch, dass führende Personen in Politik und Medien in ihrer eigenen Welt lebten, aus der sie auf den Rest der Bevölkerung herabschauten. 46 Prozent der Deutschen finden, dass es im Land weniger bis gar nicht gerecht zugeht.
An der repräsentativen Befragung von policy matters im Auftrag der Körber-Stiftung beteiligten sich im Juni und Juli 1113 Erwachsene. Rund 90 Prozent von ihnen erklärten dabei, dass ihnen ein Leben in Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie und geheime Wahlen wichtig seien. Gleichzeitig sagten 71 Prozent aber auch, dass führende Personen in Politik und Medien in ihrer eigenen Welt lebten, aus der sie auf den Rest der Bevölkerung herabschauten. 46 Prozent der Deutschen finden, dass es im Land weniger bis gar nicht gerecht zugeht.
Mehrheit der Bevölkerung möchte stärker einbezogen werden
86
Prozent der Deutschen wünschen sich, bei wichtigen Entscheidungen
stärker einbezogen zu werden. Das bezieht sich vor allem auf die
kommunale Ebene (93 Prozent) sowie die Landesebene (91 Prozent). Aber
auch auf Bundesebene hielten die Deutschen eine stärkere Beteiligung für
wichtig (85 Prozent). Gleichzeitig bejahte aber auch mehr als die
Hälfte der Befragten (56 Prozent) die Frage, ob zur Lösung der Probleme
Politiker und Politikerinnen nötig seien, „die mehr Macht und
Durchsetzungswillen haben, um schnell und durchgreifend Entscheidungen
fällen zu können“.
Für Sven Tetzlaff, den Leiter des Bereichs Demokratie, Engagement, Zusammenhalt der Körber-Stiftung, bedeuten die Ergebnisse, dass das Vertrauen der Deutschen in die Demokratie und ihre Institutionen auf einer abschüssigen Bahn ist. „Zusammen mit wirtschaftlichen Sorgen der Menschen ist das eine beunruhigende Entwicklung.“ Die Hälfte der Befragten bezweifele, dass das Land für die Transformationsaufgaben gewappnet sei. „Das bremst die notwendige Veränderungsbereitschaft der Menschen zur Bewältigung der großen Herausforderungen deutlich.“
Für Sven Tetzlaff, den Leiter des Bereichs Demokratie, Engagement, Zusammenhalt der Körber-Stiftung, bedeuten die Ergebnisse, dass das Vertrauen der Deutschen in die Demokratie und ihre Institutionen auf einer abschüssigen Bahn ist. „Zusammen mit wirtschaftlichen Sorgen der Menschen ist das eine beunruhigende Entwicklung.“ Die Hälfte der Befragten bezweifele, dass das Land für die Transformationsaufgaben gewappnet sei. „Das bremst die notwendige Veränderungsbereitschaft der Menschen zur Bewältigung der großen Herausforderungen deutlich.“
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