Stattdessen reiht sie ein paar 
Worte aneinander, von denen ihr Presseteam wohl glaubt, dass sie 
Kompetenz ausstrahlen. So verkündet Lang gleich zu Beginn des 
Interviews: „Wir brauchen eine Investitionsagenda für Deutschland, damit
 Deutschland eine Top-Adresse für die Wirtschaft bleibt“.
Und 
weiter: „Das heißt: Investitionen in unser Land, in Bahn, Kitas, 
Digitalisierung, Unterstützungen für die energieintensive Industrie in 
Deutschland und Anreize für internationale Unternehmen, ihre Standorte 
in Deutschland anzusiedeln oder auszubauen.“
Das sind hohle Phrasen, mit denen sie das gesamte Interview bestreitet.
Mit hohlen Phrasen bestreitet die Grünen-Chefin das gesamte Interview
Doch
 damit nicht genug. Sie verspricht mehrere extrem teure Projekte, ohne 
ein einziges Mal zu sagen, wie sie das bezahlen will. Stattdessen sagt 
sie einen Satz, den wohl jeder unterschreiben würde: „Wenn die Wahl 
darin besteht, entweder Geld auszugeben oder den Wohlstand in diesem 
Land zu gefährden, werde ich mich für Ersteres entscheiden.“
Lang
 ist zum Beispiel für den Industriestrompreis, über den seit Wochen 
diskutiert wird. Die Idee: Energieintensive Unternehmen erhalten vom 
Staat subventionierten Strom. Experten schätzen, dass dieses Instrument 
einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten würde.
Ricarda Lang 
verkauft den Industriestrom als das große Ding. Zwar befürworten auch 
der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck und einige 
Ministerpräsidenten von SPD und CDU das Instrument. Doch viele Experten 
warnen vor dem Industriestrompreis. Es handele sich um eine 
rückwärtsgewandte Subvention, die viel koste, aber wenig bringe und vor 
allem nicht zukunftsorientiert sei.
Bei den Erneuerbaren hapert es - das muss auch Lang zugeben
Die
 Energiezukunft in Deutschland liegt für die Grünen vor allem in den 
erneuerbaren Energien. Doch hier hapert es gewaltig, der Ausbau kommt 
nicht so schnell voran wie geplant. Das muss auch Lang im Interview 
zugeben: Die Erneuerbaren „bauen wir mit Tempo aus, aber es wird noch 
ein paar Jahre dauern“.
Abgesehen davon, dass das „Tempo“ eher 
Schrittgeschwindigkeit ist, nützt es der Wirtschaft, die JETZT in einer 
schwierigen Lage ist, herzlich wenig, was vielleicht „in ein paar 
Jahren“ passiert. Vielleicht sollte sich Ricarda Lang mal anhören, was 
ein Experte wie Clemens Fuest vom Ifo-Institut dazu sagt: „Bei 
erneuerbaren Energien werden wir gegenüber anderen Standorten mit mehr 
Sonne und Wind Nachteile haben. Energie wird in Deutschland 
voraussichtlich dauerhaft teurer sein als anderswo.“
Mit Langs Antworten kann kein Unternehmer etwas anfangen
Aber
 vielleicht hat Ricarda Lang ja eine Idee, wie sie sich die Zukunft der 
deutschen Wirtschaft vorstellt und den Firmenbossen etwas Hoffung machen
 kann? Die Antwort lautet: Nein, hat sie nicht.
Denn mit Sätzen 
wie: „Wir erleben ein internationales Wettrennen um die besten 
Standortbedingungen. Deutschland darf hier nicht an der Seitenlinie 
stehen, sondern muss vorn mitspielen“ oder „Wir sind leistungsfähig, das
 sollten wir nicht schlechtreden. Aber damit das so bleibt, sollten wir 
jetzt eine kluge Standortpolitik machen und investieren“, damit kann 
kein Unternehmer etwas anfangen.
Für Lang wird das Interview gleich zum doppelten Desaster
Für
 Lang ist das Interview ein Desaster. Nicht nur, weil sie selbst so 
unkonkret bleibt. Parallel zu dem Interview haben die 
Unions-Spitzenpolitiker Friedrich Merz, Markus Söder und Boris Rhein 
einen Fünf-Punkte-Plan zur Rettung der Wirtschaft lanciert.
Das 
sind fünf ganz konkrete Vorschläge, wie zum Beispiel der Stopp 
bürokratieverursachender Gesetze. Natürlich sind auch das keine 
nobelpreisverdächtigen Ideen und natürlich spielt der laufende Wahlkampf
 eine Rolle, in dem sich die Ministerpräsidenten Söder und Rhein 
befinden.
Aber immerhin ist es mehr als die Stichwortsammlung von
 Ricarda Lang. Hier noch eine Kostprobe der Lang‘schen 
Wirtschaftspolitik: „Dass Deutschlands Wirtschaftswachstum ins Stocken 
gerät, während es woanders wieder bergauf geht, darf uns alle nicht 
kaltlassen.“

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