Leserbrief von Sven Hüber, Vorsitzender des Hauptpersonalrates der Bundespolizei an den Chefredakteur des Stern zu
mit großer Abscheu habe ich den absolut pietätlosen Beitrag Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind "Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten - mit dem Tod des Beamten wird Politik gemacht" auf stern.de vom 03.06.2024 gelesen.
Der Beitrag ist mit Abstand das Widerwärtigste, was man bisher an gedrucktem Zynismus aus Ihrer Redaktion lesen musste.
Die Leiche unseres Kollegen Rouven Laur ist sozusagen noch nicht einmal kalt, er ist noch nicht einmal unter die Erde gebracht, da schwingt sich Ihre Mitarbeiterin Herrnkind auf, den Tod unseres Kollegen ihrerseits zu missbrauchen und zu instrumentalisieren, im ihr verachtenswertes Polizei-Bashing unter die Leute zu bringen - und dabei die Leute durch falsche Vergleiche auch noch anzulügen.
Man kann sicher über Angemessenheit und Unangemessenheit politische Forderungen im Zusammenhang mit einem Polizistenmord streiten. Aber darüber schreibt die Dame letztlich gar nicht.
Worüber sie wirklich schreibt, ist Polizei-Bashing.
Der Missbrauch einer solchen Tragödie durch eine Journalistin, das Ereignis ihrerseits zu missbrauchen, um ihre Vorurteile gegen die Polizei unter das Volk zu streuen, ist ekelhaft zynisch. Entspricht das den redaktionellen Leitlinien des STERN?
Um es Ihrer - durch falschen Vergleich die Leute anlügenden - Autorin klar zu sagen (und vielleicht können Sie, sehr geehrter Herr Dr. Schmitz, ihr das gelegentlich übermitteln):
Die Wahrscheinlichkeit, dass in Deutschland ein Bauarbeiter (auch einer der von Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind ins Feld geführten Taxifahrer, Pflegekräfte, Rettungskräfte, Lehrer, Prostituierte und Sozialarbeiter) sein Leben lässt, weil auf ihn in seiner Berufsausübung geschossen, eingestochen, eingeschlagen, er/sie gesteinigt wird oder in Verletzungsabsicht mit brennbarer Flüssigkeit übergossen, mit hochgefährlichen Explosivmitteln beworfen wird, sind nahe Null; keinesfalls sterben in Deutschland mehr Bauarbeiter als Polizisten durch Gewalttaten, wie Ihre Mitarbeiterin der Leserschaft weis machen will.
Das Risiko für Mitarbeiter der Baubranchedurch, durch einen tätlichen Angriff, mit oder ohne Waffe, während der Berufsausübung dauerhaft verletzt oder verstümmelt zu werden, ist nahe Null, also etwa so hoch wie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Redaktion.
Auch das Risiko, in der Berufsausübung zum wiederholten Mal Opfer solcher Angriffe zu werden, ist für Bauarbeiter und Journalisten vernachlässigungsfähig.
Und ob Ihre Mitarbeiterin Herrnkind sich je gefragt hat, ob tatsächlich und wenn ja wie viele der von ihr ins Feld geführten "Taxifahrer, Pflegekräfte, Rettungskräfte, Lehrer, Prostituierte und Sozialarbeiter" unter posttraumatischen Belastungsstörungen wegen wiederholt erlittener persönlicher gewalttätiger Angriffe und Verstümmelungen leiden, darf bezweifelt werden.
Um es auch Ihrer Frau Herrnkind begreiflich zu machen:
In den Zahlen des Artikels sind diejenigen tödlichen oder nicht tödlichen Dienstunfälle von Polizistinnen und Polizisten, die sich - hier zu Recht wie bei Bauarbeitern - aufgrund von Unfällen, Verkehrsunfällen, Nichtbeachtung von Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften pp. ereignet haben, gar nicht erfasst.
Schon diese weglassende Darstellung ihrer Mitarbeiterin ist wahrheitsverzerrend, einen vorsätzlichen Mord und einen Arbeitsunfall gleichzusetzen, so unmoralisch wie verachtenswert. Ein Mord ist kein Arbeitsunfall, Frau Herrnkind!
Geradezu abenteuerlich wird es dann, wenn Ihre Mitarbeiterin verbreitet, die Polizeibeamtinnen und -beamten würden selbst für eine Eskalation bei Einsätzen sorgen, weil dies prämiert würde. Einen Schmerzensgeldanspruch zu haben oder vom Dienstherrn vorgreiflich erstattet zu bekommen setzt eines voraus: Schmerzen durch einen rechtswidrigen Angriff erlitten zu haben. Die Darstellung der Mitarbeiterin Herrnkind, die Kolleginnen und Kollegen könnten quasi Selbstverstümmelung begehen, um Schmerzensgeldzahlungen zu erwirken, ist zum Ausspeien.
Ihre Mitarbeiterin Herrnkind schämt sich auch nicht, den Tod des Kollegen Laur, der sterben musste, weil er anderen Menschen helfen wollte (!), für ihre mit dem Mord gar nicht im Zusammenhang stehenden Anschuldigungen über "Polizeigewalt" zu missbrauchen.
Abgesehen davon, dass sie es nicht fertig bringt, den behaupteten "2.000 Anzeigen", weil Polizistinnen und Polizisten angeblich "ungerechtfertigt zugeschlagen" haben sollen, gegenüberzustellen, in wie vielen Fällen es sich um falsche Bezichtigungen handelt, bringt Frau Herrnkind jedoch das Kunststück fertig, durch ein "mag" mitschwingen zu lassen, dass es sich bei den 293 seit 1990 durch polizeilichen Schusswaffengebrauch zu Tode gekommenen Menschen gar nicht um Notwehrfälle gehandelt habe. Faktenfreie "Verdächtigungsberichterstattung" 2.0, kann man da nur sagen.
Ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Schmitz, meine tiefe Empörung über diesen pietätlosen, zynischen, widerwärtigen Beitrag Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind übermitteln.
Vielleicht können Sie in Ihrer Redaktion einmal klarstellen, dass journalistischer Zynismus wie der Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind wenigstens so lange schweigen sollte, bis wir unsere ermordeten Kollegen zu Grabe getragen haben.
Angeekelt von der Pietätlosigkeit im STERN, gleichwohl mit freundlichen Grüßen
Sven Hüber
Der Beitrag ist mit Abstand das Widerwärtigste, was man bisher an gedrucktem Zynismus aus Ihrer Redaktion lesen musste.
Die Leiche unseres Kollegen Rouven Laur ist sozusagen noch nicht einmal kalt, er ist noch nicht einmal unter die Erde gebracht, da schwingt sich Ihre Mitarbeiterin Herrnkind auf, den Tod unseres Kollegen ihrerseits zu missbrauchen und zu instrumentalisieren, im ihr verachtenswertes Polizei-Bashing unter die Leute zu bringen - und dabei die Leute durch falsche Vergleiche auch noch anzulügen.
Man kann sicher über Angemessenheit und Unangemessenheit politische Forderungen im Zusammenhang mit einem Polizistenmord streiten. Aber darüber schreibt die Dame letztlich gar nicht.
Worüber sie wirklich schreibt, ist Polizei-Bashing.
Der Missbrauch einer solchen Tragödie durch eine Journalistin, das Ereignis ihrerseits zu missbrauchen, um ihre Vorurteile gegen die Polizei unter das Volk zu streuen, ist ekelhaft zynisch. Entspricht das den redaktionellen Leitlinien des STERN?
Um es Ihrer - durch falschen Vergleich die Leute anlügenden - Autorin klar zu sagen (und vielleicht können Sie, sehr geehrter Herr Dr. Schmitz, ihr das gelegentlich übermitteln):
Die Wahrscheinlichkeit, dass in Deutschland ein Bauarbeiter (auch einer der von Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind ins Feld geführten Taxifahrer, Pflegekräfte, Rettungskräfte, Lehrer, Prostituierte und Sozialarbeiter) sein Leben lässt, weil auf ihn in seiner Berufsausübung geschossen, eingestochen, eingeschlagen, er/sie gesteinigt wird oder in Verletzungsabsicht mit brennbarer Flüssigkeit übergossen, mit hochgefährlichen Explosivmitteln beworfen wird, sind nahe Null; keinesfalls sterben in Deutschland mehr Bauarbeiter als Polizisten durch Gewalttaten, wie Ihre Mitarbeiterin der Leserschaft weis machen will.
Das Risiko für Mitarbeiter der Baubranchedurch, durch einen tätlichen Angriff, mit oder ohne Waffe, während der Berufsausübung dauerhaft verletzt oder verstümmelt zu werden, ist nahe Null, also etwa so hoch wie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Redaktion.
Auch das Risiko, in der Berufsausübung zum wiederholten Mal Opfer solcher Angriffe zu werden, ist für Bauarbeiter und Journalisten vernachlässigungsfähig.
Und ob Ihre Mitarbeiterin Herrnkind sich je gefragt hat, ob tatsächlich und wenn ja wie viele der von ihr ins Feld geführten "Taxifahrer, Pflegekräfte, Rettungskräfte, Lehrer, Prostituierte und Sozialarbeiter" unter posttraumatischen Belastungsstörungen wegen wiederholt erlittener persönlicher gewalttätiger Angriffe und Verstümmelungen leiden, darf bezweifelt werden.
Um es auch Ihrer Frau Herrnkind begreiflich zu machen:
In den Zahlen des Artikels sind diejenigen tödlichen oder nicht tödlichen Dienstunfälle von Polizistinnen und Polizisten, die sich - hier zu Recht wie bei Bauarbeitern - aufgrund von Unfällen, Verkehrsunfällen, Nichtbeachtung von Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften pp. ereignet haben, gar nicht erfasst.
Schon diese weglassende Darstellung ihrer Mitarbeiterin ist wahrheitsverzerrend, einen vorsätzlichen Mord und einen Arbeitsunfall gleichzusetzen, so unmoralisch wie verachtenswert. Ein Mord ist kein Arbeitsunfall, Frau Herrnkind!
Geradezu abenteuerlich wird es dann, wenn Ihre Mitarbeiterin verbreitet, die Polizeibeamtinnen und -beamten würden selbst für eine Eskalation bei Einsätzen sorgen, weil dies prämiert würde. Einen Schmerzensgeldanspruch zu haben oder vom Dienstherrn vorgreiflich erstattet zu bekommen setzt eines voraus: Schmerzen durch einen rechtswidrigen Angriff erlitten zu haben. Die Darstellung der Mitarbeiterin Herrnkind, die Kolleginnen und Kollegen könnten quasi Selbstverstümmelung begehen, um Schmerzensgeldzahlungen zu erwirken, ist zum Ausspeien.
Ihre Mitarbeiterin Herrnkind schämt sich auch nicht, den Tod des Kollegen Laur, der sterben musste, weil er anderen Menschen helfen wollte (!), für ihre mit dem Mord gar nicht im Zusammenhang stehenden Anschuldigungen über "Polizeigewalt" zu missbrauchen.
Abgesehen davon, dass sie es nicht fertig bringt, den behaupteten "2.000 Anzeigen", weil Polizistinnen und Polizisten angeblich "ungerechtfertigt zugeschlagen" haben sollen, gegenüberzustellen, in wie vielen Fällen es sich um falsche Bezichtigungen handelt, bringt Frau Herrnkind jedoch das Kunststück fertig, durch ein "mag" mitschwingen zu lassen, dass es sich bei den 293 seit 1990 durch polizeilichen Schusswaffengebrauch zu Tode gekommenen Menschen gar nicht um Notwehrfälle gehandelt habe. Faktenfreie "Verdächtigungsberichterstattung" 2.0, kann man da nur sagen.
Ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Schmitz, meine tiefe Empörung über diesen pietätlosen, zynischen, widerwärtigen Beitrag Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind übermitteln.
Vielleicht können Sie in Ihrer Redaktion einmal klarstellen, dass journalistischer Zynismus wie der Ihrer Mitarbeiterin Herrnkind wenigstens so lange schweigen sollte, bis wir unsere ermordeten Kollegen zu Grabe getragen haben.
Angeekelt von der Pietätlosigkeit im STERN, gleichwohl mit freundlichen Grüßen
Sven Hüber
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