Oft werden die Grünen medial als Partei der jungen Generation dargestellt. Das liegt auch an Vorfeldorganisationen wie Fridays for Future, deren in deutschen Talkshows omnipräsente Sprecherin Luisa Neubauer Grünen-Mitglied ist. Für starke AfD-Ergebnisse waren nach Wahlanalysen bisher mittelalte Männer verantwortlich sowie die treue Wählerschaft im Osten.
Bei
den Bundestagswahlen 2017 und 2021 war die AfD am erfolgreichsten bei
den mittleren Jahrgängen der zwischen 35- und 59-Jährigen. Damals
erreichte die Partei bei den Jüngeren zwischen 18 und 25 nur einstellige
Ergebnisse. Die Ergebnisse der Europawahlen gelten als Stimmungstest
für die Landtagswahlen im September in den drei ostdeutschen
Bundesländern Thüringen, Brandenburg und Sachsen – dann wird sich
zeigen, ob der Trend bei den Jungen hält.
Ein Grund für den Stimmenverlust der Grünen ist gemäss der Umfrage von Infratest dimap, dass die Wichtigkeit des Klimawandels von Wählern aller Altersstufen als geringer bewertet wird als im Jahr 2019. Trotzdem landet «Sorge vor dem Klimawandel» noch auf Platz zwei der grössten Sorgen der Deutschen.
Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass die Sorgen der Wähler in Bezug auf steigende Kriminalität, den starken Einfluss des Islam und den Zuzug von Fremden deutlich gestiegen sind. Ausserdem fürchten mehr Leute als bei der letzten Befragung, dass sich das Leben zu stark verändern könnte.
All diese Sorgen dürften durch die weitestgehend ungesteuerte Migration nach Europa und nach Deutschland gefördert werden – was die Jungwähler offenbar bemerkt haben.
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