Statistik manipuliert?
Bericht: Fast die Hälfte aller Angriffe auf Flüchtlingsheime fanden dort nicht statt (Focus-Online)
Dienstag, 26.09.2023, 08:15
Kneipenstreit,
gehässige Aufkleber, geklaute Regenbogenfahne: Die komplette Chronik der
erfundenen rechten Angriffe auf Asylunterkünfte
Von etwa 80 Angriffen auf
Flüchtlingsheime, die das Bundesinnenministerium für das erste Halbjahr
2023 angibt, kann nur ein Bruchteil davon auch wirklich als Angriff auf
eine Asylunterkunft gewertet werden.
Das geht aus einer exklusiven Recherche von „Nius“ hervor, für die Staatsanwaltschaften und Polizeidirektionen an allen 80 Tatorten angefragt wurden. In fast der Hälfte der Geschichten spielte ein Flüchtlingsheim dabei überhaupt keine Rolle. 37 der insgesamt 80 Delikte fanden nicht an oder in einer Asylunterkunft statt.
Diebstahl einer Regenbogenflagge vor „Internationaler Begegnungsstätte“ als Angriff auf ein Flüchtlingsheim bewertet
Die Liste der Absurditäten ist lang: Mal landeten Streitigkeiten aus einer Kneipe in der Statistik des Bundeskriminalamts. An anderer Stelle wurde der Diebstahl einer Regenbogenflagge vor einer „Internationalen Begegnungsstätte“ als Angriff auf ein Flüchtlingsheim bewertet. Mitunter gab es die aufgelistete Straftat überhaupt nicht, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft konnten auf Anfrage von „Nius“ entsprechende Daten finden. In anderen Fällen spielte eine Asylunterkunft zwar eine Rolle, allerdings befand sich diese gerade erst in Planung oder im Aufbau, Asylbewerber waren dort noch gar nicht eingezogen.
In nur einem von 80 Fällen gab es einen Angriff auf ein bewohntes Flüchtlingsheim
Insgesamt kam es zu acht direkten Angriffen auf eine bewohnte Asylunterkunft. In sechs Fällen konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Einmal handelte es sich um einen Angriff durch einen Syrer. In nur einem von 80 Fällen gab es einen Angriff auf ein bewohntes Flüchtlingsheim, der rechten Tätern direkt zugeordnet werden kann. In Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) griffen drei alkoholisierte Deutsche einen Wachmann an und zündeten Böller.
In 49 von 80 Delikten konnte kein Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden. 23 der 80 Angriffe stellten Graffiti-Schmierereien dar, wovon in allen 23 Fällen kein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte – aber alle Delikte der politisch motivierten Kriminalität rechts zugeordnet wurden.
Siehe auch: Chronik einer Statistik zu den Angriffen auf Asylunterkünfte (Nius)
Das geht aus einer exklusiven Recherche von „Nius“ hervor, für die Staatsanwaltschaften und Polizeidirektionen an allen 80 Tatorten angefragt wurden. In fast der Hälfte der Geschichten spielte ein Flüchtlingsheim dabei überhaupt keine Rolle. 37 der insgesamt 80 Delikte fanden nicht an oder in einer Asylunterkunft statt.
Diebstahl einer Regenbogenflagge vor „Internationaler Begegnungsstätte“ als Angriff auf ein Flüchtlingsheim bewertet
Die Liste der Absurditäten ist lang: Mal landeten Streitigkeiten aus einer Kneipe in der Statistik des Bundeskriminalamts. An anderer Stelle wurde der Diebstahl einer Regenbogenflagge vor einer „Internationalen Begegnungsstätte“ als Angriff auf ein Flüchtlingsheim bewertet. Mitunter gab es die aufgelistete Straftat überhaupt nicht, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft konnten auf Anfrage von „Nius“ entsprechende Daten finden. In anderen Fällen spielte eine Asylunterkunft zwar eine Rolle, allerdings befand sich diese gerade erst in Planung oder im Aufbau, Asylbewerber waren dort noch gar nicht eingezogen.
In nur einem von 80 Fällen gab es einen Angriff auf ein bewohntes Flüchtlingsheim
Insgesamt kam es zu acht direkten Angriffen auf eine bewohnte Asylunterkunft. In sechs Fällen konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Einmal handelte es sich um einen Angriff durch einen Syrer. In nur einem von 80 Fällen gab es einen Angriff auf ein bewohntes Flüchtlingsheim, der rechten Tätern direkt zugeordnet werden kann. In Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) griffen drei alkoholisierte Deutsche einen Wachmann an und zündeten Böller.
In 49 von 80 Delikten konnte kein Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden. 23 der 80 Angriffe stellten Graffiti-Schmierereien dar, wovon in allen 23 Fällen kein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte – aber alle Delikte der politisch motivierten Kriminalität rechts zugeordnet wurden.
Siehe auch: Chronik einer Statistik zu den Angriffen auf Asylunterkünfte (Nius)
Statistik manipuliert?Bericht: Fast die Hälfte aller Angriffe auf Flüchtlingsheime fanden dort nicht statt
Statistik manipuliert?Bericht: Fast die Hälfte aller Angriffe auf Flüchtlingsheime fanden dort nicht statt
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